Das Buch ist mehr oder weniger die Fortsetzung von John Barrowmans erster Autobiographie "Anything goes", nur sehr viel besser strukturiert, denn das erste Buch, so gern ich es gelesen habe, war etwas arg chaotisch.
Da er selber offenbar kein Buch schreiben kann, hat er, wie schon beim ersten Buch, alles seiner Schwester Carole diktiert, die es dann in Buchform gebracht hat.
Es ist allerdings nicht wirklich eine Autobiographie im Sinne von "Ich ward geboren, machte dies, machte das, jetzt bin ich dort." Es ist mehr eine Reise durch sein Leben, hier vor allem das der letzten Jahre. In "Anything goes" geht er mehr auf Kindheit, Jugend und Beginn der Karriere ein.
Ein großer Schwerpunkt liegt stets auf den Menschen, die er liebt, wie seine Familie und seinen Partner. Und seine Hunde.
Das ganze Buch ist geradezu durchtränkt von Humor, so daß ich dabei mehr gelacht habe, als lange davor. Besonders liebe ich die Fußnoten, die eine einzige Ansammlung von Blödheiten sind. Ich liebe Fußnoten und ich liebe albernes. Mir scheint, daß dieses Buch seine eigene alberne Persönlichkeit wunderbar wiederspiegelt. Ob ich ihm alle erzählten Eskapaden glauben soll, weiß ich nicht. Aber sie haben mich königlich unterhalten.
John Barrowman scheint mir so etwas wie ein Gesamtkunstwerk zu sein, Musicaldarsteller, Sänger, Entertainer, Showhost und last but for little Grisel definitely not least Schauspieler. Als ich die Bücher gelesen habe, habe ich stets gesagt, keine Sorge, den muß man nicht kennen. Ich hatte von dem Herrn noch nie etwas gehört, ehe ich mich fatalerweise den Serien "Torchwood" und "Doctor Who" genähert habe. Dort wurde er für die TV-Welt unsterblich ( :lache) als Captain Jack Harkness.
Diese Rolle mag auch anderweitig eine Bedeutung für ihn haben, da Captain Jack der erste nicht heterosexuelle Actionheld ist der mir bekannt ist und John Barrowman selber seine Homosexualität nie versteckt hat. Vielleicht haben sie beide, Jack und John, eine kleine Bresche im allgemeinem Bewußtsein gerissen.
Aber ein wichtiger Einwand ist für mich auch, daß dieses Buch nur etwas für Leute ist, die irgendeinen Bezug zu Barrowman haben. Sei es - wie für mich - seine Rolle in TW und DW oder seine anderen Tätigkeiten. Musicalfans vor allem könnten hier und besonders in "Anything goes" auch auf ihre Kosten kommen.
Hübsch sind auch die vielen Fotos, die sich in beiden Büchern finden.
Das ist sicher nicht eines der am besten geschriebenen Bücher, die ich je gelesen habe. Aber eines, das mir immens viel Vergnügen bereitet hat.
Edit: Ein paar kleine Korrkturen und Ergänzungen.