Aus die Maus: Ungewöhnliche Todesanzeigen - Christian Sprang, Matthias Nöllke

  • Kurzbeschreibung
    "Ein Gänseblümchen macht für immer Bubu.


    Todesanzeigen üben auf viele Menschen eine ungeheure Faszination aus. Ihre Lektüre erlaubt nicht nur den Abgleich mit den eigenen Lebensdaten, sie vermittelt mitunter auch ungewöhnliche und unterhaltsame Einblicke in das Leben der anderen. Als Student hat Christian Sprang, heute Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, begonnen, Todesanzeigen zu sammeln. Was als Spaß in einer Wohngemeinschaft begann, entwickelte sich zu einem ungewöhnlichen Hobby. Schnell begannen Freunde und Bekannte, ihm eigene Fundstücke zu schicken. So entstand mit den Jahren eine inzwischen mehr als tausend Anzeigen umfassende Sammlung. Die Auswahl in diesem Buch reicht von Selbstanzeigen (Ich bin dann mal weg oder Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit), nachträglichen Klarstellungen (Er hatte Vorfahrt oder Scheiß Motorrad), Rätselhaftem (Ein Gänseblümchen macht für immer Bubu) über Hassanzeigen (Jetzt wird gefeiert! oder Zum Tod von Dr. Volker P. fällt mir nur ein Wort ein: Danke! Ein Patient) und letzte Grüße (He Uli, es war schön mit dir) bis zu überraschenden Motti (Ein letztes Zapp-Zerapp oder s'is Feierobnd). Die Geschichten, die sich dahinter verbergen, sind herzzerreißend, skurril und komisch; sie zeichnen ein ungewöhnliches Bild vom Leben und Sterben in unserem Land, das beim Leser zu tröstender Erkenntnis und befreiendem Lachen führt. Schließlich gilt, wie in einer Anzeige lakonisch resümiert wird: Wer nicht stirbt, hat nie gelebt.


    Über die Autoren:
    Christian Sprang, Dr. phil., betreibt seit 2003 die populäre Website todesanzeigensammlung.de. Beruflich ist der promovierte Musikwissenschaftler Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und leitet Seminare und Fachanwaltslehrgänge zum Urheber- und Verlagsrecht.


    Matthias Nöllke, Dr. phil., arbeitet für den Bayerischen Rundfunk und ist Autor zahlreicher Fach- und Sachbücher, darunter: »Machtspiele«, »Von Bienen und Leitwölfen. Strategien der Natur im Business nutzen« und »Der gut gelaunte Pessimist«. Er lebt in München.


    Meine Meinung:
    Über die Website von Christian Sprang bin ich vor knapp zwei Jahren zum ersten Mal gestolpert. Nachdem er schon über viele Jahre ungewöhnliche Todesanzeigen gesammelt hat, hatte er 2003 die Idee, diese auf einer Website zu veröffentlichen. Teils kommentiert, teils auch ohne jegliche Bemerkung finden sich dort mittlerweile eine recht stattliche Anzahl eingescannter Original-Anzeigen, die teilweise auch aus ihm überlassenen Sammlungen stammen. Irgendwann kam dann wohl die Überlegung, die Anzeigen in Buchform zu veröffentlichen und herausgekommen ist das nun beim KiWi-Verlag erschienene Buch. Geht man nach dem Text der Website, könnte man annehmen, das Buch würde überwiegend unveröffentlichtes Material beinhalten und nur wenige Anzeigen von der Website. Leider ist genau das Gegenteil der Fall - wer die Website kennt, kennt einen Großteil des Buches. Nichts desto trotz war es, sofern man das bei Todesanzeigen überhaupt sagen darf, amüsant, die bekannte Sammlung mit neuen, manchmal schon recht bissigen Kommentaren zu sehen.


    In 17 Kapiteln erhält der Leser einen Querschnitt durch das weite Feld der Traueranzeigen: Adlige, ehemalige Militärangehörige, Sportfans, aber auch Hass-Anzeigen, Abrechnungen, Kurisositäten und sprachliche Missgeschicke (nach der Lektüre weiß man, was man in Traueranzeigen vermeiden sollte), Anzeigen von Verstorbenen mit sprechenden Namen (mein Favorit war Leberecht Lange) und Diverses mehr.


    Wie ich oben schon schrieb - wer die Website www.todesanzeigensammlung.de kennt, der kennt den größten Teil der Anzeigen schon. Wer diese aber gerne in Papierform mit passender Kommentierung lesen möchte, der ist mit dem Büchlein gut bedient.

  • Hey, das ist mir neulich auch mal in den Einkaufskorb gefallen - ich bin schon sehr gespannt auf die Lektüre. Ein kurzes, erstes Anblättern versprach mir aber schon gute Unterhaltung. :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe das Buch gerade durch. Etwas morbide. Und gewiss ist dieses Buch über Traueranzeigen nicht für Trauernde geeignet!. Es beschränkt sich nicht nur auf Stilblüten und Geschmacklosigkeiten. Auch anrührende Anzeigen oder Hass-Anzeigen finden hier ihren Platz.
    Das Buch hat aber auch seine Stellen, die ihre Längen zeigen.


    Es ist KEIN Ratgeber für das Aufsetzen von Todesanzeigen.


    Aber als etwas andere Lektüre für zwischendurch hat's mir aber durchaus gefallen.

  • Da ich gerade meinen Vater und einige gute Bekannte verloren habe finde ich dieses Buch schrecklich. Allerdings stolpere ich auch bei unserer Tageszeitung schon über genug Todesanzeigen,die ich persönlich ganz schrecklich finde. Das reicht mir schon.

  • Ich fand das Buch interessant, interessant auf was für Ideen so manche Menschen kommen. Manche Anzeigen waren einfach nur skurril, andere schon etwas morbide, andere wiederum fand ich echt witzig.
    Aber ich hab mich kurzweilig unterhalten gefühlt.
    Wie Zitatus schon erwähnt, für Trauende ist dieses Buch ganz sicher nichts.

  • Bei diesem Buch handelt es sich um eine Sammlung von Todesanzeigen, die mehr oder minder launig kommentiert werden. Zwar sind einige dieser Anzeigen echte Fundstücke, bei vielen jedoch kam mir der Kommentar des Autors als allzu gewollt vor - es gab durchaus Todesanzeigen, die für meinen Geschmack nichts ungewöhnliches hatten bzw. längst nicht so rührselig waren, wie vom Autor hingestellt. Trotzdem mußte ich bei der ein oder anderen Anzeige durchaus schmunzeln. ;-)


    In diesem Zusammenhang fällt mir übrigens ein anderes Buch ein, das jedoch keinesweg lustig ist, aber doch sehr interessant: "Mein letztes Wort - Der Grabstein als Visitenkarte" von Conny Böttger.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Ein nettes Büchlein für nebenbei. Einige kuriose Todesanzeigen, einige lustige und einige nachdenkliche. Eine gesunde Mischung. Ein etwas anderer Lesespaß.


    Die Kommentare des Autors waren manchmal besser wie die Anzeigen an sich. Kein Buch was man unbedingt in seinem Buchregal haben muss, auch wenn das Cover schon was her macht. Nett, aber nicht herausragend.


    Fazit: Wer gerne Todesanzeigen in der Tageszeitung liest, kommt an dem Buch nicht herum. Wer diesen Teil überschlägt, braucht diess Buch nicht unbedingt. Von mir gibt es daher 6 Punkte.

  • Ein sehr nettes kleines Büchlein. Manchmal musste ich echt laut mitlachen. Manche fand ich doof und manche sehr schön und einfühlsam. Wirklich eine große Bandbreite. Aber manchmal fand ich die Kommentare des Autors auch besser als die Anzeigen selber.


    7 Punkte.

  • Mein Freund hat das Buch zum Geburtstag bekommen (mit passendem Geschenkpapier: Die Todesanzeigenseite der Lokalzeitung :grin)
    An einem Stück kann man dieses Buch nicht unbedingt lesen, es eignet sich aber immer gut für zwischendurch.
    Insgesamt hat der Autor eine sehr interessante Sammlung aus skurrilen, lustigen, schönen oder einfach nur sehr kreativen Todesanzeigen zusammengestellt, auch wenn die ein oder andere, die ich nicht so gut finde, dabei war.
    Ich finde es gut, dass der Autor immer wieder kleine Erklärungen zu den einzelnen Anzeigen gibt. In diesem Punkt stimme ich Nachtelfe zu, manche Erklärungen sind besser als die eigentlichen Todesanzeigen.
    Insgesamt würde ich das Buch als nette Zwischenlektüre sehen.

  • Ich fand diese skurrile kleine Sammlung von Todesanzeigen ebenso unterhaltsam wie berührend. Einige der Anzeigen sind liebenswerte Kleinode, bei deren Lektüre man spürt, daß hier jemand wirklich sehr vermißt wird.


    Bei anderen muß man sich fragen, was zu Lebzeiten vorgefallen ist, daß der Verblichene einen derartigen Nachruf kriegt. Denn: von nix kommt nix.


    Alles in allem eine nette kleine Sammlung, die sicher nicht für jedermann gleich interessant ist, denn ein klein wenig morbide ist das Buch schon.


    Interessant sind in diesem Zusammenhang übrigens auch viele Grabsteine, besonders in ländlichen Gegenden, vor allem auch in Österreich. Da hab ich auch schon so manch "netten" Spruch gelesen, so z.B. bei einem alten Ehepaar, das in kurzem zeitlichen Abstand gestorben ist, stand etwas à la "Es war wie im Leben - die Zenzi hat gerufen und er ist sofort gekommen".

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    "Es war wie im Leben - die Zenzi hat gerufen und er ist sofort gekommen".


    Das entbehrt ja nicht einer gewissen Komik. :lache Ich gebe zu, dass ich bei Thalia gern mal reinlese, wenn ich dort ein paar Minuten Zeit habe.

  • Ich habe das Buch gestern angefangen, und heute zu Ende gelesen. Ich konnte mich irgendwie nicht mehr von dem Buch losreißen.


    Manche Anzeigen wahren witzig, andere traurig, wiederum andere etwas skurill und abgedreht.
    Eine "schöne" bunte Mischung. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und hatte meinen Lesespaß.


    Für trauernde Menschen ist das Buch definitiv nichts. Mir tut jeder Mensch leid, der einen lieben Menschen verloren hat. Ich weiß, wie das ist: Habe z.B. meinen Erzeuger sterben sehen. Ich weiß also, wie sich echte Trauer anfühlt!
    Worüber ich geschmunzelt habe, ist die Wortwahl mancher Anzeigen, die ein wenig ungünstig formuliert worden sind.
    Ich lache nicht den Menschen aus. Nicht, dass das falsch rüberkommt.


    Von mir gibt es 8 Punkte. Die Fortsetzung werde ich mir auf jeden Fall kaufen. :wave

  • Ich habe dieses Buch auch vor einiger Zeit entdeckt und gleich "durchgelesen" (wenn man das hier überhaupt sagen kann). Es ist schon witzig, auf was für Ideen manche Leute kommen. Mir hat es gut gefallen. Inzwischen gibt's ja auch schon einen zweiten Band, aber ich finde, einer reicht in diesem Fall...

  • Ich hatte mir ja den Doppelband, bei Weltbild erschienen, zugelegt und muß sagen, beide Teile lohnen sich! Solch ein Büchlein kann man aus verschiedenen Gründen lesen, mich hat vor allem eher das Menschliche hinter diesen Anzeigen fasziniert - man kommt ja echt ins Grübeln... :grin


    Oft sind auch die Kommentare sehr nett gewesen, wobei ich da auch nicht alle Überlegungen des Autors nachvollziehen konnte.


    Alles in allem mal etwas sehr Kurzweiliges für zwischendurch, mit einem kleinen Antrieb zum Überlegen, wie denn wohl die eigene Anzeige später mal aussehen wird... ? :gruebel :grin

  • Ich habe das Büchlein heute so nebenbei gelesen. Ich fands teilweise zum Schmunzeln und andererseits auch traurig, wie manche Leute ihren Frust bzw. auch Verletzungen in Todesanzeigen zum Ausdruck bringen.


    Für Trauernde keinesfalls empfohlen!