Taschenbuch mit 332 Seiten
Verlag: Emons (Oktober 2009)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Als der legendäre Pianist Luc DAuber in Köln ein Konzert gibt, sieht die Journalistin Gardis Schönborn ihre Chance: Niemand hat je ein Interview mit ihm gemacht, und niemand weiß genau, wer er ist. Nur eins ist sicher: Seine Musik verzaubert eine eingeschworene Fangemeinde. Nach dem Konzert sucht DAuber überraschend Gardis Hilfe und eine dramatische Verfolgungsjagd beginnt. Gardis gerät ins Fadenkreuz eines geheimen Vampirjägerordens und steht vor einer schweren Entscheidung. Ist DAuber der gesuchte Vampir von Melaten?
Zum Autor
Oliver Buslau wurde 1962 in Gießen geboren. Er wuchs in Koblenz auf und studierte in Köln und Wien Musikwissenschaften und Germanistik. Heute lebt er als freier Autor, Redakteur und Journalist in Bergisch Gladbach.
Meine Meinung
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll – so sehr stehe ich noch unter dem Bann dieses Buches! Das Buch beginnt mit einer bedrückend in Szene gesetzten, fesselnden Beschreibung einer Enthauptung und schon da wusste ich eigentlich, dass ich das mögen werde! Obwohl es danach erstmal gediegener weitergeht! Im Mittelpunkt steht im Wesentlichen die Journalistin Gardis (sie heißt eigentlich Hildegard, deshalb der sonderbare Name), die sich für den Pianisten D’Auber zu interessieren beginnt. Sie gerät allerdings immer mehr in den Sog dieses Künstlers, kann sich ihm und seiner dunklen Ausstrahlung kaum mehr entziehen. Und doch ist »Der Vampir von Melaten« kein Nackenbeißer nach dem Schema F! Wer so etwas sucht, ist hier definitiv falsch. Auch ist es kein reiner Fantasy-Roman, sondern weist gleichfalls Elemente eines Thrillers oder Krimis oder Horrorbuches auf. Ich war wirklich überrascht, wie sehr das im Zusammenhang wirkt und wollte das Buch kaum aus der Hand nehmen.
Musik trifft ein weiteres Mal auf Schrift, auf Buch – und ich bin sehr angetan von dem Weg, der zu diesem Thema hier gegangen wird. D’Auber ist auf der Suche. „Er sucht, und niemand weiß, was geschieht, wenn er findet.“ Und keiner weiß so recht, was er sucht. Gardis begibt sich auf diese Spur und bringt dadurch viele ihrer Mitmenschen und Helfer in große Gefahr, denn D’Aubers Geheimnis ist nicht ohne Grund bisher unentdeckt geblieben. Der Titel gibt freilich für den Leser schon zu viel her, löst das Mysterium, auf dessen Spuren sich Gardis befindet, natürlich bereits auf – aber was soll man machen, wenn Blutsauger sich doch so gut verkaufen?
Viele Stellen im Buch sind für mich stark atmosphärisch besetzt, besonders diejenigen, in denen jemand in Gedanken mit Gardis kommuniziert, oder man selbst als Leser nicht recht einzuordnen vermag, wo die wahrgenommenen Laute denn nun herkommen. Ein zentraler Schauplatz ist natürlich der Melaten-Friedhof, der zu diesem Umstand sein übriges tut. Interessanter Aufhänger wird unter anderem eine Beerdigung einer Amazone, die 1898 dort stattgefunden hat, während die übrige Geschichte um D’Auber natürlich frei erfunden ist. Aber gerade durch diese kleinen Details, die eben doch belegbar sind, wirkt sie ein Stück greifbarer.
Wem das alles noch nicht reicht … das Buch sieht im Regal wirklich toll aus! Der Schriftzug ist mit einer schönen Farbe unterlegt und die schwarze Gesamtkomposition wirkt super und passt auch perfekt zum Inhalt!
Fazit
Für mich hat das ganz starken Monatshighlight-Charakter! Ein Buch, das mich fesseln konnte, obwohl es gar nicht dem entsprach, was ich erwartet habe!
Bewertung
9,5/10 Punkten