Taschenbuch mit 350 Seiten
Verlag: Emons (Oktober 2009)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Lea ist ein ganz normales Mädchen, allerdings mit einem Unterschied: Nur sie trägt »das Mal«. Eines Tages führt ein Fremder sie an einen fernen und magischen Ort, eine Welt, in der es sie noch gibt: Feen und Elfen, Drachen und Einhörner. Aber so schön dieser Ort ist, so viele Gefahren birgt er auch: Um ihre entführte Familie zu befreien, muss Lea sich auf eine lange und gefährliche Reise begeben. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als nach Köln zurückzukehren bis sie sich verliebt.
Zur Autorin
Miriam Broicher, geboren 1990, lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in Köln-Rondorf. 2010 macht sie ihr Abitur am Erzbischöflichen Irmgardis-Gymnasium in Köln-Bayenthal. Bereits seit der Grundschule schreibt sie Gedichte und Geschichten, mit zwölf veröffentlichte sie ihren ersten Kinderroman.
Meine Meinung
Gut gegen Böse, Weiß gegen Schwarz. In einer solchen Parallelwelt zur Kölner Stadt findet sich Lea bereits kurz nach Beginn des Buches wieder. Sie hat ihre Freundinnen zurückgelassen und ist einem fremden Jungen gefolgt, da er glaubte, sie sei die Auserwählte, die seine eigene Welt retten könne. Der Traum vieler junger Mädchen wird in diesem Buch wahr. Lea findet sich in einer fantastischen Welt wieder, darf ein Einhorn reiten und Abenteuer bestehen, bis sie schließlich der großen Aufgabe, der Rettung dieser Welt, gegenübersteht. Miriam Broicher erzählt diese Geschichte gradlinig, meist ohne große Umschweife und mit erkennbarem rotem Faden.
Was in der Kurzbeschreibung noch nach einer verkitschten Liebesgeschichte klingt, ist vielmehr ein Abenteuerroman, in dem besagte Liebesgeschichte wirklich nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Man wird als Leser durch die Fantasiewelt geführt, lernt Golems und die Krieger des Feindes kennen; auf der anderen Seite steht eine Nebenhandlung in Köln, Leas Freundinnen, die sich mit drei ausgebüchsten Feen rumschlagen müssen, denen bereits nach wenigen Stunden die Herzen der Menschenmänner zu Füßen liegen. Besonders dieser Umstand sorgt für den ein oder anderen Lacher!
Die Geschichte erinnert insgesamt an ein neumodisches Märchen, lädt zum Träumen und Verweilen ein und trifft mit seiner Protagonistin und dem Schreibstil jugendliches Interesse auf den Punkt. Mir als Liebhaber detaillierter, prunkvoller Fantasy-Romane ging es an mancher Stelle doch etwas zu flott, während mir die eingebrachten Figuren beispielsweise sehr gut gefallen haben. Da ist ein Mann, der sich in einen Raben verwandeln kann, und der Kumpel Leas, Kai, der eigentlich all die Jahre nur als Undercover-Agent der Parallelwelt in ihrem Leben einen Platz gefunden hat. Diese beiden – und ihr Zusammenspiel – haben es mir besonders angetan!
Obwohl die Protagonistin bereits 17 Jahre alt ist, spricht nichts dagegen, dieses Buch ab 14 Jahren zu lesen. Es bleibt verständlich und ist deutlich für ein jugendliches Publikum geschrieben.
Fazit
Eine liebenswerte Geschichte, die besonders jugendliche Leserinnen verzaubern wird. Manche Stellen könnten ausführlicher sein, das Gesamtkonzept ist mit Blick auf die junge Autorin gelungen.
Bewertung
8/10 Punkten