"Das Grab ist erst der Anfang" von Kathy Reichs ist der 12. Temperence Brennan Fall und wieder ein echter Pageturner
Die forensische Anthropologin Temperence Brennan wacht gefesselt in einem dunklen, engen Raum auf. Was ist passiert? Sie kann sich noch erinnern, dass sie gerade für Freunde ihrer Familie in einem ungeklärten Todesfall recherchiert. In Montreal, wo sie als „Knochenleserin“ für das städtische Institut arbeitet, soll sie zwei Tote identifizieren.
Doch ausgerechnet jene beiden Knochen, die eine 100%ig sichere Identifikation erlauben würden, sind verschwunden. Zwar weiß sie ganz genau, dass sie alle 206 Knochen der Toten gezählt hat, aber immerhin - es könnte ja sein, dass sie durch ihr Privatleben etwas abgelenkt war, denn soeben bahnt sich mit ihrem Ex-Freund, dem Polizisten Andrew Ryan, eine sehr viel versprechende Reunion an. Als auch bei ihren Kollegen immer mehr wichtige Unterlagen und Fundstücke verschwinden, wird Tempe zwar stutzig, aber da ist es schon fast zu spät. Und nun hat sie die Rechnung.
Mein Fazit:
„Das Grab ist erst der Anfang“ ist der 12. Fall mit der forensischen Anthropologin Temperence Brennan. In ihrem neuen Abenteuer, im Original „206 Bones“, hat es die Knochenleserin nicht nur mit überaus kniffeligen Untersuchungen zu tun. Sie muss sich auch mit ehrgeizigen Kollegen herum schlagen, die versuchen, sie zu kompromittieren. Damit macht Kathy Reichs ihr eigenes Thema zum Thema, denn die große Popularität des Berufsbildes der „forensischen Anthropologen“– also jener Wissenschaftler, die aus den Überresten von Verbrechensopfern Informationen zum Tathergang gewinnen – birgt durchaus Probleme.
Immer mehr Quereinsteiger versuchen, auf schnellem Weg und mit schlechter Ausbildung in diesem Feld Fuß zu fassen. Zum einen, weil die Berufsbezeichnung außer in Amerika nicht geschützt ist, und zum anderen, weil TV-Serien wie „CSI“ und nicht zuletzt auch ihre eigene Erfolgsserie „Bones“ einen durchaus verfälschten Eindruck des Berufs vermitteln.
So beschreibt Reichs, die im wirklichen Leben selbst „vom Fach“ ist, in „Das Grab ist erst der Anfang“ sehr detailgenau die Arbeit einer echten forensischen Anthropologin und macht damit aus ihrem 12. Thriller wieder einen echten Pageturner.