Hörbuch, 6 CDs, ca. 450 Minuten
Kurzbeschreibung:
Es könnte so idyllisch sein: Ein entlegenes Tal, ein einsames Forsthaus, sympathische Aussteiger und viel, viel Wald. Doch dann liegt die Leiche eines alten Mannes in einem Hochsitz, und Judith Krieger, kettenrauchend und chronisch müde, beginnt zu ermitteln. Nach einigen Fehlern wird sie beurlaubt, aber ihr Kampfgeist erwacht, als eine zweite Leiche gefunden wird. Das Debüt einer großartigen deutschen Erzählerin, eine verflochtene Kriminalgeschichte von internationalem Rang in den Wäldern zwischen Rhein und Sieg.
Über die Sprecherin:
Edda Fischer, geboren 1966 in Düsseldorf, absolvierte ihre Schauspielausbildung bei Wilberton George in New York und Ian Halcrow in London. Heute arbeitet sie als Schauspielerin für Film und Theater und ist aus Fernsehserien wie "Unser Charlie", "St. Angela" und "SOKO Köln" bekannt. Seit einigen Jahren arbeitet sie außerdem als Sprecherin in den Bereichen Radio, Synchron und Hörbuch
Meine Meinung:
Gisa Klönnes Erstling wäre ein ganz normaler Krimi von der Stange, wenn es nicht einige Besomnderheiten gäbe. Da ist zuerst einmal die glaubwürdige Detailgenauigkeit zu nennen, dann aber vor allem die übergroße Hauptfigur der Kommissarin Judith Krieger, die allerhand Probleme mit sich herumschleppt. Das die private Seite der Protagonistin, wenn auch eng verknüpft mit ihrem Berufsleben, so betont wird, erinnert vom Entwurf her an Liza Marklunds Serienheldin, die Journalistin Annika Bengtzon.
Judith Krieger hat in einem früheren Einsatz ihren Kollegen und Freund verloren, der sie vertretn hat und dabei starb. Das macht ihr immer noch zu schaffen. Sie ist deswegen anfällig für Fehler und weicht bei der aktuellen Mordermittlung von den Vorgaben ihres Vorgesetzten ab. Besonders schlecht gelingt die Zusammenarbeit mit ihren neuen Kollegen Martin. Das führt schließlich sogar dazu, dass sie von dem Fall abgezogen wird. Doch sie untersucht privat weiter.
Immer wenn von der leicht depressiven Perspektive Judiths gelesen wird, ist das Hörbuch besonders stark. Auch beim Wechsel aus der Sicht ihres Kollegen Manfred oder anderer Figuren wird es interessant, weil dann Judiths eigenen Gedanken um eine Außensicht auf sie ergänt werden. Das ist geschickt gemacht. Der eigentliche Mordfall erreicht kein so großes Interesse. Wenn Mörder oder mit ihm verbundene Figuren gesprochen werden, wird es öfter zu Routine und als Zuhörer wartet man nur darauf, dass der Plot zu Judith Krieger zurückkehrt. Spannung kommt eigentlich erst am Ende noch einmal kurz auf.
Sprecherin Edda Fischer liest mit kraftvoller Stimme und entfaltet insbesondere bei Judith Krieger ein großes Spektrum von Emotionen.