Zimmer ohne Aussicht - Britt Reissmann

  • Über die Autorin:
    Britt Reissmann, geboren 1963 in Naumburg/Saale, war Intarsienschneiderin und Sängerin, bevor sie nach Baden-Württemberg kam; seit 1999 arbeitet sie bei der Mordkommission Stuttgart. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden Stuttgarts. Veröffentlichungen zahlreicher Kurzkrimis uns eines Romans. Im Emons Verlag erschien gemeinsam mit Silvija Hintzmann "Die Farbe des Himmels".


    Inhalt: (von Amazon)


    Ein Zugbegleiter der Stuttgarter Standseilbahn wird durch mehrere Messerstiche schwer verletzt. Er behauptet, seinen Angreifer nicht erkannt zu haben, doch Ärzte und Kripo haben berechtigte Zweifel an seiner Aussage. Wen möchte das Opfer schützen? Bevor die Mitarbeiter des Stuttgarter Morddezernats mehr erfahren, stirbt der Mann. Gleichzeitig offenbart die Suche nach einer vermissten Frau ungeahnte Zusammenhänge mit einem Bankraub vor 23 Jahren. Doch Thea Engel und Michael Messmer haben nicht nur einen Mord und einen Vermisstenfall zu klären, sondern auch ihre Beziehung zueinander.


    Meine Meinung


    Mit Zimmer ohne Aussicht ist jetzt der 4. Teil um Kommissarin Thea Engel erschienen. Um es gleich vorweg zu nehmen, dieser Band braucht die Konkurrenz der Vorgänger nicht zu fürchten. Nahtlos kann die Autorin an die Qualität anknüpfen.


    Thea hat sich weiter entwickelt. Beruflich und privat kann sie sich behaupten. Wenn da nur ihre Angst vor engen Beziehungen nicht wäre. Messmer fürchtet, dass ihr Kater ihm den Rang ablaufen könnte und bemüht sich rührend um Thea. Nichts ist mehr von dem alten Macho zu spüren, der er mal war. Und so macht es Spaß, die beiden auch in ihrer Freizeit zu begleiten. Beruflich bilden die beiden ein super Team und lösen mit dem Rest der Truppe, wen wundert es, auch diesen aktuellen Fall mit Bravour. Ob sich auch in Thea und Messmers Beziehung letztlich alles zum Guten wendet oder ob der Kater gewinnt, verrate ich natürlich nicht.

  • Ich habe das Buch letzte Woche ausgelesen und schwanke derzeit noch sehr stark in meiner Meinung dazu. Letztlich ist es mir immer noch nicht gelungen, eine abeschließende Meinung zu entwickeln. Einerseits hat das Buch sehr starke Seiten - die Ermittlungen werden anschaulich dargestellt, es wird ermittelt, der Fall entwickelt sich, hat auch interessanten Lokalkolorit und hat auch mit Fall wieder ein eigenes Setting im Rotlichtmilieu. Dennoch hat es mich diesmal nicht wirklich gepackt. Ich hab das Buch in sehr kleinen Portionen gelesen, lange konnte es mich fast nie fesseln. Woran das diesmal lag, bin ich mir noch nicht ganz sicher. ZZ tendiere ich zu der Vermutung, dass es an der extrem starken Präsenz des Privaten der Ermittler lag. Krimi und Privates halten sich von der Gewichtung her die Waage, wobei ich den Eindruck hatte, dass das Private fast einen Tick mehr Aufmerksamkeit hatte. Unschlüssig bin ich mir, ob das eine Veränderung zu den Vorgängern darstellt, oder ob es mir diesmal einfach nur stärker aufgefallen ist. Vielleicht war ein Grund dafür auch eine Art sandwichartiger Aufbau - immer eine Scheibe Fall und dann eine Scheibe Privates. Wobei ich auch sagen muss, dass das Private nicht grundsätzlich negativ ist, mir aber in dieser Geballtheit einfach zu viel war. Es werden dabei zwar auch Fragen thematisiert, die sich mit der Auskwirkung der Beziehung auf den Berufsalltag beschäftigen und so zu teilweise auch verlaufenden Grenzen zwischen den beiden Bereichen führen, für mich letztlich aber den Krimi etwas zu sehr in den Schatten gestellt haben. Vielleicht war es abseits des beruflichen Zusammenlebens auch die stärkere Fokusierung auf das Zusammenleben von Thea und Michael allein, während in den vergangenen Fällen, deren familiäres und gesellschaftliches Umfeld stärker auch den privaten Teil beeinflußt hatten und damit für mich als eine andere Art von Privatheit eine stärkere Pufferzone zur reinen Liebesgeschichte und damit interessanter zu lesen.


    Letztlich immer noch ein solider Krimi, aber für mich nicht mehr der Hochgenuß vergangener Fälle.

  • Ich hab das Buch heute Nacht beendet und ich fand es wie immer super. Ich konnte das Buch nicht mal um drei Uhr morgens aus der Hand legen. Wollte noch wissen, wie es ausgeht :-)


    Mit dem Ende hatte ich teilweise schon gerechnet, tut dem Buch aber keinen Abbruch.


    Der Witz, die Dramatik, das Verbechen und die Liebe perfekt vereint in einem (sehr) kurzen Krimi.


    Ich vergebe 10 Punkte. Ich hab eigentlich nichts auszusetzen :-)

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich bin mit dem 4. Band jetzt auch durch - leider. Von der Qualität her eine echte Fortsetzung der Vorgängerbände.


    Mich hat die Geschichte von Anfang an gefesselt. Die Ermittlungen der SOKO werden wie immer detailliert beschrieben und man merkt, Britt weiß wovon sie spricht. Auch alle anderen Infos (z. B. Hells Angels) haben Hand und Fuß.


    Das Privatleben von Thea und Messmer nehmen natürlich einen großen Teil ein, was mich aber keineswegs stört. Ich bin nur gespannt, wie es hier weitergeht.


    Die Auflösung des Falles ist glaubwürdig und war für mich ein runder Abschluß.


    Von mir volle Punktzahl

  • Auch dieser vierte Band mit Thea Engel und Michael Messmer hält, was seine Vorgänger versprochen haben.
    Das Ermittlerteam ( incl. Putzfrau ) sorgt weiterhin für ein unterhaltsames Lesevergnügen mit allem Drum und Dran. Es ist wirklich wie ein "Nachhausekommen" - irgendwie schliesst man sie alle ins Herz. :-)


    Der Fall an sich ist nachvollziehbar und überzeugend, nichts wirkt konstruiert oder an den Haaren herbeigezogen.


    Natürlich war das Buch wieder viel zu schnell ausgelesen. :cry Ich hätte nichts gegen ein paar Seiten mehr ( beim nächsten Buch :grin ) einzuwenden. :wave


    Und schön fand ich die Erwähnung der Büchereulen in der Danksagung. :-)

  • Thea mag ich einfach gern und so habe ich ihre Ermittlungen und auch ihr Privatleben gern begleitet. Überhaupt ist das ganze Ermittlungsteam einfach sympathisch und das zusammen mit den tollen Stuttgart-Beschreibungen macht ein besonderes Lesegefühl aus.


    Der Fall an sich war schlüssig und spannend, hat mich aber trotzdem nicht so sehr gefesselt wie in den vorherigen Fällen. Warum kann ich garnicht so genau sagen...


    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Und schön fand ich die Erwähnung der Büchereulen in der Danksagung. :-)


    :write


    Von mir bekommt das Buch 8 Punkte.

  • Ich hab das Buch auch fertig, und kann mich den Vorgängern nur anschliessen...


    Die Geschichte hat mir super gefallen, besonders die persönliche Entwicklung von Thea und Micha waren super. Besonders gut fand ich auch die Ausführungen in Sachen Psychologie, die die beiden hatten. Zusätzlich war da auch noch einiges philosophisches, das sich doch jeder an die Backe schreiben kann.


    Ich vergebe auch volle 10 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ich habe das Buch auch fertig gelesen. Es hat mir sehr gut gefallen. Der Titel ist ja sehr hintergründig. Man kann es auf verschiedene Arten auslegen. Toll ausgewählt.


    Ich vergebe volle 10 Punkte

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Auch der vierte Fall mit Thea Engel und ihren Kollegen konnte überzeugen! Stil und Aufbau des Buches haben mir wieder ausnehmend gut gefallen, das Ermittlerteam sowieso. Nur der eigentliche Kriminalfall fesselte mich nicht ganz in dem Maße wie die vorhergehenden. Möglicherweise weil das Tätermotiv für mich weniger faszinierend/berührend rüberkam :gruebel. Dieses Gefühl ist aber sicher sehr subjektiv und hat das Lesevergnügen nicht entscheidend geschmälert. Dafür ist das Buch einfach zu gut geschrieben :-]!


    Ich freue mich schon auf den nächsten Fall, bitte, bitte, Britt :anfeuer - nicht so lange warten!

  • Zur Zeit schlampe ich ein wenig mit meinen Rezensionen. Asche über mein Haupt. :rolleyes Mein erster Vorsatz im neuen Jahr, den ich mir jetzt mal spontan vorgenommen habe, ist, meinen Rezi-Stau abzuarbeiten und zukünftigt keinen mehr aufkommen zu lassen. So nun aber genug rumgefaselt, hier meine Meinung:


    Super Buch. Ende. 10 Punkte. :lache


    Nein so einfach mache ich es mir nicht. Ein paar Anmerkungen hätte ich doch zu machen.
    Das schönste bei Romanen von Britt ist es, zu wissen was man bekommt. Wenn Britt Reissmann drauf steht, ist auch Britt drin. Wie Rosenstolz so schön sagte, man kommt nach Hause. Auch als Nicht-Stuttgarterin hatte ich ein Heimatgefühl. Ich kenne Stuttgart überhaupt nicht, vermute aber, dass sollte ich jemals in dieser Stadt zu Gast sein, mir sie nicht unbekannt vorkommen wird.


    Die Handlung hat eine gesunde Mischung. Die Ermittlungen und das Privatleben halten sich die Waage. Und das ist auch gut so.
    Man merkt bei den Ermittlungen, dass Britt vom Fach ist und weiß von was sie redet. Das Team übertrifft sich mal wieder selbst. Ich hätte gerne mehr vom Team gelesen, besonders Frau Baric könnte ruhig ein paar Seiten mehr bekommen. Ach eigentlich sollte das ganze Buch locker 100 Seiten mehr bekommen. Das Thema Hell Angels war mehr denn je aktuell und wurde wunderbar in die Krimihandlung hinein gewoben.


    Kurzum: Ein toller Krimi, mit einem Hauch "Liebesroman". Nicht zu viel und nicht zu wenig. Genau richtig. Solide Krimikost aus dem Ländle (schreibt man das so?)


    Danke für die Erwähnung der Büchereulen. Denk weiterhin an uns. Besonders wie sehnsüchtig wir ein weiteres Buch von dir erwarten. Nicht dass ich Druck machen will, niemals nicht würde ich auf die Idee kommen. :grin

  • Da fällt mir gerade ein, dass ich ganz vergessen hatte zu fragen, ob jemand von euch den Tatort am 2. Weihnachtsfeiertag gesehen hat? Der spielte in Stuttgart und da kam auch die Standseilbahn drin vor. Ich musste gleich wieder an Britts Bücher denken. :-)

  • Zitat

    Da fällt mir gerade ein, dass ich ganz vergessen hatte zu fragen, ob jemand von euch den Tatort am 2. Weihnachtsfeiertag gesehen hat? Der spielte in Stuttgart und da kam auch die Standseilbahn drin vor. Ich musste gleich wieder an Britts Bücher denken.


    Mist, den hab ich verpasst! Das hat man nun davon, wenn man lieber liest als fernzusehen. :rolleyes


    edit: by the way - vielen Dank für eure superschönen Rezensionen! :kiss

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Zitat

    Original von Idgie
    Da fällt mir gerade ein, dass ich ganz vergessen hatte zu fragen, ob jemand von euch den Tatort am 2. Weihnachtsfeiertag gesehen hat? Der spielte in Stuttgart und da kam auch die Standseilbahn drin vor. Ich musste gleich wieder an Britts Bücher denken. :-)


    Stimmt, und schöne Szenen vom Waldfriedhof....

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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