Zitates gibt nicht nur eine Überheblichkeit der "Gebildeten" gegenüber den "Ungebildeten" (man beachte bitte die Gänsefüßchen hier ...), sondern auch eine Überheblichkeit der "Ungebildeten" gegenüber den "Gebildeten" (... und hier!!!). Das ist nur scheinbar widersinnig!
Da wird z.B. insgesamt und grundsätzlich der Gebrauch von "Fremdwörtern" verurteilt und eine Art Selbstüberhebung des "Fremdwörternutzers" dahinter geargwöhnt, während man selbst unentwegt Fremdwörter benutzt. Das erheitert mich ungemein!
Finde ich gar nicht so widersinnig, nur wem ist es eher möglich seine "Überheblichkeit" zu erkennen? Während der "Gebildete" den "Weniger Gebildeten" wahrscheinlich immer versteht (d.h. seine Bedeutung hinter den Worten sieht), ist es im umgekehrte Falle beim Gebrauch von "Fremdwörtern" eher nicht so. Das kann zu Gefühlen der Ausgrenzung bis zur Demütigung führen, bei dem führen, der sie nicht versteht.
Nimm doch einfach das Beispiel Arzt - Patient. Wie wird sich ein Patient wohl fühlen, wenn der Arzt ihm in seinem Fachjargon (der für ihn zur Alltagsprache gehört und selbstverständlich ist) die Diagnose stellt und mit den Worten schließt: "also dreimal am Tag eine Tablette, viel Trinken und übermorgen schauen sie wieder vorbei"? Also ich wechsle sofort den Arzt.
Und wie du siehst, auch ich benutze "Fremdwörter". Allerdings kenne ich nur die, unter denen sich fast alle etwas vorstellen können, auch wenn sie nicht die exakte Bedeutung wissen.
Auch wurde nach meiner Ansicht hier nirgends der grundsätzliche Gebrauch von Fremd- und Lehnwörtern verdammt. Für meine Gefühl geht es um die "Fremdwörter", die noch nicht in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind und dadurch das Verfolgen der Diskussion ohne neben dem Bildschirm liegendes Fremwörterbuch erschweren.
Und nicht jedermann/frau ist es gewohnt sich schriftlich auszudrücken. Auch das sollte mann/frau in einem Forum berücksichtigen.
Ich kann Insommias Eindruck gut nachvollziehen. Meine ersten Forums-Gehversuche unternahm ich vor 5-6 Jahren im Lese-Forum des Internet-Cafes. Ich habe mich ein halbes Jahr nicht getraut ein Wort zu schreiben und damals war es noch nicht so abgehoben wie heute. Noch heute sitze ich manchmal an einem Posting 30 Minuten und länger, bis ich der Meinung bin, dass das rüberkommt, was ich zu sagen habe.
Tom und Du, ihr seit uns im Umgang mit dem geschriebenen Wort um Lichtjahre voraus. Denkt manchmal daran, wenn andere nicht so punktgenau formulieren und seit nicht gar so streng :grin.
Auch habe ich den Eindruck, dass bei manchen Postings hohe Emotionen die Finger über die Tastur gejagt und Return gedrückt haben, bevor der Schreiber überhaupt wußte was abgeht.
Marksman und Rosina
Da habt ihr den Finger auf die richtige Wunde gelegt. Allerdings ist mir auch häufig aufgefallen, dass viele Werbespots in verschiedenen Ländern und in verschiedenen Sprachen gesendet werden. Und da ja Corporate Idendity (hoffentlich richtig geschrieben) für die "Global Players" ein Dogma ist, muss er Slogan nun überall gleich sein.
Ein Beispiel, wo das "Eindeutschen" in die Hose ging, ist Gilette:
Original "The best a man can get" (Wenn ich mich richtig erinnere)
Deutsch: "Für das Beste im Mann"
Ich rasiere mich nur noch mit Wilkinson
@Insommia
Deine Meinung würde mich interessierem. Lasse uns doch daran teilhaben. Vielleicht ein Tipp, schreibe erst offline, lese es Dir in Ruhe durch und kopiere es dann hier hinein. Mache ich fast nur so und hilft mir ungemein, zudem ich mit drei, vier Finger tippe und meine linke Hand immer schneller ist als meine Rechte, was häufig zu Ubchtsabne verwehcslne führt.
Und zu "hochgestochen" - bedenke einfach, dass hier eine Menge Menschen schreiben, mit unterschiedlicher Herkunft, Ausbildung, Alter, Beruf und Lebenserfahrung. Aber mein bisheriger Eindruck, jeder nimmt jede Meinung ernst und niemand will jemand "vorführen".
So, dass war jetzt ein Posting von fast 60 Minuten.
LG Dyke