Elke Schwab: Hetzjagd am grünen See

  • Elke Schwab siedelt ihren Krimi „Hetzjagd am grünen See“ in der wunderschönen, bergigen saarländischen Landschaft an.


    Nach einem misslungenen Einsatz vor 15 Jahren quittierte Harald Steiner seinen Dienst als Leiter einer SEK-Sondereinheit und arbeitet jetzt als Jäger im Forstgebiet auf dem Limberg bei Saarlouis im beschaulichen Saarland. Eigentlich könnte er mit seinem Hund Moritz ein ruhiges Leben führen, doch immer wieder holen ihn die Ereignisse von damals ein. Zudem machen ihm missgünstige Einwohner und Wilderer mit fiesen Fallen das Leben schwer.


    Als auch noch die Leiche eines damals wichtigen Zeugen gefunden wird, ist es mit der Idylle vollends vorbei, denn Steiner gerät nun selbst unter Verdacht. Dabei hat er doch eigentlich ganz andere Sorgen, denn gerade jetzt versucht er, einem besonders perfiden Wilderer auf die Spur zu kommen. Gibt es etwa einen Zusammenhang zwischen diesen Taten?


    MEIN FAZIT


    Elke Schwab siedelt ihren Krimi „Hetzjagd am grünen See“ in der wunderschönen, bergigen saarländischen Landschaft an. Darin spannt sie einen Handlungsbogen, der uns immer wieder mit neuen Überraschungen fesselt. Die Einheimischen treten uns dabei als etwas ruppige und konservative Zeitgenossen entgegen, und auch ihr Held glänzt als echter Macho, der nicht immer nur Sympathiepunkte sammelt.


    Gleichwohl fängt die Kommissarin relativ schnell ein Verhältnis mit ihm an und wirft dabei in bester „Tatort“-Manier alle Grundregeln polizeilicher Ermittlung über den Haufen – schließlich ist er doch möglicherweise in den Fall involviert. Nichts desto trotz ist „Hetzjagd am grünen See“ ein fesselnder Lokal-Krimi mit herrlich verschrobenen saarländischen Mitbürgern.

  • Ich habe das Buch auch gelesen und stimme der Rezi fast in allen Punkten zu.
    Allerdings sehe ich die Hauptfigur Harald Steiner nicht so oberflächlich als Macho, sondern als einen Mann mit Fehlern, womit er sehr authentisch rüberkommt. Durch das ganze Buch beobachtet man ihn, wodurch eine große Nähe zu der Figur entsteht. Alles, was ihn und sein Leben betrifft, gerät in große Gefahr, sodass man als Leser ständig um seine Begleiter bangen muss. Und die Liebesgeschichte darin sorgt für angenehme Entspannung inmitten der großen Anspannung.

  • Hallo Eulen, liebe Elke!
    Was mir bei Litermont aufgestoßen ist, tritt hier, in diesem Buch, kaum noch auf.
    Auch diesmal zeigt die Autorin was sie alles weiß. Sie hat gründlich rechercheirt, sei es in der Geschichte, sei es in Krankheitsbildern, im Milieu - das ist ihr besonders gut gelungen. Sie ist im Jagdumfeld gut zu Hause.
    Ja, das Saarland ist ein schöner Flecken Erde. Und so, wie Elke Schwab ihn beschreibt, macht es Lust dort einmal hinzufahren und sich die Lokalitäten anzusehen (werde ich im Sommer mit meinem Motorrad nachholen).
    Obwohl selbst ein Saarländer, vermag die Autorin mir mein Umfeld mit anderen Augen zu zeigen.
    Ich finde der Spannugsbogen ist sehr gut gelungen. Nach zwei Drittel Lektüre habe ich "gewußt" wer der Hauptübeltäter ist. Was aber keineswegs die Spannung wegnahm.
    Was mich am Ende nachdenklich gemacht hat, ist die Färberei in verschiedenen Graustufen - nicht in nur schwarz und weiß. Bekommen wirklich alle die gerechte Strafe, die sie verdienen? Hier ist die Autorin der Realität sehr nahe gekommen.
    Abschließend: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich empfehle es besonders den Nicht-Saarländern unter den Lesern, damit sie ein besseres Bild von uns bekommen. Oder auch nicht.

  • Meine Meinung



    Der Forstwirt Harald Steiner hat vor Jahren seinen Dienst bei dem SEK quittiert weil ein Einsatz missglückt ist. Seit dem lebt er sehr zufrieden und zurück gezogen als Forstwirt. Er hat viel zu tun denn es machen ihn Wilderer das Leben schwer.


    Bei einem Spaziergang mit seinen Hund Moritz findet er eine Leiche die mit seiner Vergangenheit zu tun hat und ein wichtiger Zeuge war. Als die Polizei eintrifft merkt er, dass er nicht als Zeuge gesehen wird der eine Leiche gefunden hat, sondern er als Täter in Betracht kommt. Steiner findet sich in einer Hetzjagd wieder und kämpft gegen einen Unbekannten…


    Hetzjagd am grünen See war mein erster Krimiroman der Autorin Elke Schwab und mit Sicherheit nicht der letzte. Ich liebe den Schreibstil der Autorin die das saarländische Land beschreibt als ob man sich tatsächlich dort befindet. Die Autorin hat den Charme, wenn man den auf ruppige aber herzliche Protagonisten steht sehr gut eingefangen. Elke Schwab hat es geschafft mein Kopfkino einzuschalten und man könne meinen das man Freitagsabends vor dem Fernsehapparat sitzt und einen Krimi im Fernsehen anschaut und mit rätselt.


    Es hat den Roman sehr gut getan, dass die Figuren nicht die perfekten Helden, sondern wirklich Menschen wie Du und ich sind. Besonders angetan hatte es mir unter den Protagonisten die Nebenfigur Micky, der das Down Syndrom hat. Es gibt eine seltsame aber interessante Mischung zu Steiner, der Machoallüren an den Tag legt, eine fast übertriebende Liebe zu seinen Hund Moritz besitzt und alles andere als aalglatt herüber kommt.


    Die Landschaft und die Details zeigen dass die Autorin sehr intensiv recherchiert haben muss, und Menschen die direkt aus dem Saarland kommen, bestimmt viele Orte wiedererkennen werden. Die Autorin selbst kommt aus einer Jägersfamilie und hat so geschickt viel Detailwissen in ihren Roman eingeflochten.


    Durch die nicht zu langen Kapitel, einem angenehmen Tempo geht der Roman zügig voran und der Leser wird immer tiefer in die Geschichte reingezogen. Die Spannungsbögen haben Wellengang und als Leser möchte man gerne noch mehr lesen.


    Dieser Krimi ist für jede Altersgruppe lesenswert und man muss nicht unbedingt Saarländer sein um diesen Roman zu lieben.

  • Kurzbeschreibung:
    Die enthauptete Leiche liegt mitten im Forstrevier von Harald Steiner auf dem Limberg. Ursprünglich wollte der ehemalige Leiter eines SEK als Waldhüter von seinem letzten, auf tragische Weise misslungenen Einsatz Abstand gewinnen. Doch die Vergangenheit verfolgt ihn bis in die Tiefen des dichten Dschungels von Wallerfangen: Der Tote war in Steiners letztem Fall ein wichtiger Zeuge. Deshalb hält Hauptkommissar Jürgen Schnur seinen ehemaligen Kollegen für verdächtig.
    Für Steiner beginnt der Kampf gegen einen unheimlichen Mörder, der mit weiteren Bluttaten den großen Wald zu seinem Spielplatz und ihn selbst zur Marionette macht. Was dann ans Tageslicht kommt, übertrifft alles Erwartete.


    Zur Autorin:
    Elke Schwab, 1964 in Saarbrücken geboren und im Saarland aufgewachsen, ist eine waschechte Saarländerin. Seit dem zwölften Lebensjahr gehört das Schreiben zu ihren großen Leidenschaften. Die erfolgreiche Krimiautorin – "Hetzjagd am Grünen See" ist bereits ihr siebter Saarland-Krimi – ist Mitglied in der Autorenvereinigung "Sisters in Crime".


    Moritz vertrieb seine Müdigkeit. Er tippelte aus dem Schlafzimmer. Steiner hörte das Tack Tack seiner Pfoten auf dem Parkettboden in der Diele. Zurück kam er mit Steiners linkem Schuh im Maul. Nun gab es kein Halten mehr. Es war wirklich ein Schuss gefallen. Moritz wollte zu seinem Einsatz. (Seite 88)


    Rezension:
    "Hetzjagd am Grünen See" war der erste Krimi von Elke Schwab, den ich gelesen habe. Der Roman hat mich sehr gut unterhalten, denn ich lese recht gerne Regionalkrimis, auch wenn ich mich im Saarland nicht auskenne. Aber alleine schon die gut beschriebenen Charaktere, angefangen von Harald Steiner, dem gescheiterten SEK-Leiter, der jetzt als Förster in Wallerfangen sein Dasein fristet, über die recht eigenwilligen Bürger des Ortes bis hin zu Hauptkommissar Schnur, der im Kreis seiner früheren Schulfreunde ermitteln muss, haben mir angenehme Lesestunden bereitet.


    Man merkt als Leser sofort, wieviel Detailtreue und Liebe Elke Schwab in ihre Figuren und die Beschreibung der Region gesteckt hat und das sie sich gut im Bereich der Jagd auskennt. Auch wenn mir die Gegend nicht geläufig ist, so konnte ich mir durch die bildhafte Sprache doch einen guten Eindruck der Region verschaffen und sie mir auch bildlich gut vorstellen.


    Wer also einen unterhaltsamen, mit viel Lokalkolorit ausgestatteten und auch spannenden Regionalkrimi sucht, ist mit "Hetzjagd am Grünen See" bestens beraten.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist in Anlehnung an das Thema sehr düster gehalten, mit einem angedeuteten Wald und einer Person, die flüchtet. Gut gefällt mir die Stabilität und das größere Format dieses Taschenbuchs.


    Fazit: Ein unterhaltsamer Regionalkrimi, der Lesern dieses Genres spannende Stunden garantieren wird.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

  • Endlich melde ich mich zu diesem Krimi :wave
    Nachdem mich bereits die vorherigen guten Rezensionen neugierig gemacht haben, habe ich den Krimi gelesen und schließe mich meinen Vorgängern an.
    Dieser Krimi spielt auf einem Berg im Saarland, der so urig und wild beschrieben wird, dass man beim Lesen kaum glauben kann, dass es in Deutschland noch so etwas Schönes gibt. Diese Urwüchsigkeit bestimmt auch die Atmosphäre dieses Krimis, denn oftmals ist es düster und grau.
    Das steigert die Spannung.
    Auch die handelnden Personen sind zum großen Teil sehr derb beschrieben, was wohl dem rauen Leben in Wald und Natur entspricht.
    Die Hauptfigur Steiner ist ein gescheiterter Polizist, der jetzt als Förster Ruhe in sein Leben bringen will. Doch diese Lebensumstände machen es ihm schwer. Als eine enthauptete Leiche in seinem Revier gefunden wird, die mit seiner eigenen Vergangenheit zusammenhängt, gerät Steiner in eine ausweglose Situation. Er ist allein und kämpft gegen alle Fronten.
    Toll beschrieben ist Steiners Kampf gegen Gegner aus den eigenen Reihen sowie gegen unsichtbare Gegner, was die Gefährlichkeit noch mehr unterstreicht.
    Dieser Krimi hat mich von Anfang bis Ende voll überzeugt.

  • Mich begeistert das Buch leider gar nicht - ich bin entsetzt über den Menschenschlag und auch über fast alle Charaktere, die mir äußerst sprunghaft vorkommen. Ständig brausen sich schon nach kurzer Zeit auf, wechseln das Thema und ergehen sich in Unterstellungen. Eine latente Anzüglichkeit ist ständig zu spüren, die besonders bei Steiner einfach nicht zu ihm passt. Das Verhalten der Dorfbewohner ist sowas von mies - anscheinend sind ihnen die Tiere und die Umgebung völlig egal, solange sie jemanden schaden können, verhalten sie sich brutal und primitiv, gehen gleich auf jeden los, ohne nur einmal zuzuhören.


    Auch das Verhalten der Ermittler ist grenzwertig und auch oft unlogisch. In der einen Sekunde beharrlich und sachlich, in der nächsten Sekunde ohne Grund beleidigend, persönlich und ungerecht. Tod am Litermont hat mir sehr gut gefallen, deshalb habe ich direkt mit dem hier weitergelesen - aber das packt mich überhaupt nicht. Einzig die Beschreibung der Umgebung und die kurzen geschichtlichen Exkurse sind interessant - die Personen spotten fast jeder Beschreibung. Mal schauen, ob es doch noch besser wird, habe fast 100 Seiten hinter mir.


    LG
    Patty