Feuer der Vergeltung von Christopher J. Sansom
2. Teil der Matthew Shardlake-Reihe
Kurzbeschreibung (von Amazon)
Es ist Mai anno 1540, genau drei Jahre nach den Vorfällen im Kloster Scarnsea. Matthew Shardlake hat sich aus Cromwells Dunstkreis enttäuscht zurückgezogen, nachdem er dessen Intrigen und Machenschaften auf die Schliche gekommen war. Er lebt seitdem unbehelligt in London und soll als Rechtsanwalt eine junge Frau aus gutem Hause vertreten, der vorgeworfen wird, ihren Cousin ermordet zu haben. Die junge Frau schweigt zu alldem. Matthew ist aber von ihrer Unschuld überzeugt und versucht mit allen Mitteln, sie dem Foltertod zu entreissen. In dieser Zeit tritt auch Cromwell wieder in sein Leben: Dessen Stern ist bei Heinrich VIII. im Sinken begriffen, nachdem er diesem die deutsche Prinzession Anne von Kleve als Ehefrau vermittelt hat. Heinrich VIII. ist entsetzt über diese Wahl und hat sich schon wieder in Catherine Howard, ein Teenager und pikanterweise die Nichte des Herzogs von Norfolk, verliebt. Um sich die Gunst des Königs wieder zu sichern, braucht Cromwell etwas Spektakuläres, wobei Matthew Shardlake ihm helfen soll. In London geht das Gerücht um, dass es Leute gibt, die wissen,wie man ein griechisches Feuer entfacht - eine willkommene Waffe im heraufziehenden Krieg gegen Spanien und Frankreich. Shardlake soll die Formel besorgen - koste es, was es wolle. Ein Feuer, das mit Wasser nicht zu löschen ist – Jahrhunderte lang galt die byzantinische Rezeptur des griechischen Feuers als verschollen. Doch jetzt soll ein geheimnisvoller Alchemist in London aufgetaucht sein, der die Zusammensetzung kennt. Vor dem drohenden Seekrieg gegen Frankreich und Spanien muss Thomas Cromwell unbedingt hinter das Geheimnis dieser Mischung kommen. Er beauftragt Matthew Shardlake mit der Suche. Aber gleich die erste Spur führt ihn zu einem Mord. Und weitere werden folgen …
Über den Autor (Krimi-Couch):
Christopher J.Sansom, geb. 1952, studierte zunächst Geschichte und arbeitete als Rechtsanwalt, bevor er sich hauptberuflich dem Schreiben zuwandte. Der Autor lebt in Sussex. Sein erster Roman »Pforte der Verdammnis« wurde von der renommierten Crime Writers Association für den Ellis Peters-Preis vorgeschlagen. Der Autor lebt in Brighton.
Reihenfolge Matthew-Shardlake-Reihe
Pforte der Verdammnis – Band 1
Feuer der Vergeltung – Band 2
Der Anwalt des Königs – Band 3
Revelation (noch nicht in Deutschland veröffentlicht) – Band 4
Meine Meinung:
Obwohl ich normalerweise eher im Bereich Krimi/Thriller zuhause bin, wurde ich dieses Jahr durch eine liebe Büchereule auf den Autor aufmerksam und traute mich an meinen ersten historischen Krimi *Pforte der Verdammnis* heran. Nachdem mir dieser sehr gut gefiel und ich so toll mit Master Shardlake mitfiebern konnte, war klar, dass ich auch die Nachfolgebände lesen muss.
Auch der 2. Teil *Feuer der Vergeltung* hat mich da nicht enttäuscht und mir bestätigt, dass ich dem Genre hist. Krimi nicht mehr so abgeneigt gegenüber stehe.
Matthew Shardlake hat es diesesmal mit einem mörderischen Wettlauf gegen die Zeit zu tun. Gleich 2 Fälle soll der Anwalt innerhalb kurzer Zeit lösen: Die Jungfer Elizabeth Wentworth soll einen zwölfjährigen Knaben ermordet haben. Sie schweigt jedoch zu den Vorfällen. Sie wird in ein Loch gesperrt und Shardlake hat 12 Tage Zeit ihre Unschuld zu beweisen. Diesen zeitlichen Aufschub verdankt er Thomas Cromwell, der ihm damit den Auftrag erteilt für ihn innerhalb dieser 12 Tage die geheimnisvolle Formel des griechischen Feuers zu finden. Bei der Suche steht ihm Jack Barak, ein Diener Cromwells zur Seite. Über ihn habe ich mich sehr amüsiert, denn Barak neigt sehr zu Flüchen *der elende Hundsfott* :lache. Auch auf die Hilfe eines alten Bekannten aus *Pforte der Verdammnis* kann Shardlake zählen, doch die Suche stellt sich als sehr gefährlich heraus…
Gerade die parallelen Ermittlungen und der Zeitdruck unter dem Shardlake die nötigen Hinweise finden muss um das Leben von Elizabeth zu retten und Lord Cromwell´s Stellung zu sichern fand ich sehr gut geschildert. Ob nun die historischen Fakten stimmen, kann ich leider nicht beurteilen, da ich doch eher aus der Sicht eines Krimilesers an das Buch herangegangen bin.
Fazit: absolut empfehlenswert, sowohl als historischen als auch als kriminalistischen Roman!
8 von 10 Punkten!