Die Menschen in den Dells teilen ihre Welt mit den Monstern, doch in diesen Tagen geht die größte Gefahr von ihrer eigenen Rasse aus. Zwei Lords scharen Truppen um sich, um das seit der Herrschaft des letzten Königs geschwächte Reich endgültig zu zerschlagen. Und irgendwo inmitten dieser Geschehnisse findet sich Fire wieder, das Mädchen mit den Haaren wie Feuer. Sie kämpft gegen den Hass und das Misstrauen, das man ihresgleichen entgegen bringt, gegen das Erbe ihres Vaters und die Liebe.
Durch das Buch spannt sich eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Liebe und den Krieg, legt dabei viele Höhen und einige Tiefen an den Tag. Die Welt, in der die Erzählung spielt, ist bunt und lebendig, aber für Fantasy bodenständig gehalten, was dem Ganzen einen glaubwürdigen Touch gibt.
Einzig die Figuren fand ich besonders zu beginn stellenweise anstrengend. Im Prinzip ist das ja kein Problem: manche Figuren mag man, andere kann man nun mal nicht leiden. Allerdings fand ich den Beginn des Buches recht arm an Figuren, die ich tatsächlich mochte, was die ersten Kapitel zu einem rechten Kampf werden ließ. Es ist nicht einmal ein eindeutiges Gefühl, kein richtiges „Den mag ich nicht.“, aber ich habe schnell gemerkt, dass mir die Gefühlsdudelei einiger Figuren größtenteils auf die Nerven geht, allen voran Archer, den ich – nicht einmal aus einem speziellen Grund, mehr allgemein – anstrengend fand. Positiv anzumerken ist, dass die einzelnen Charaktere mit der Zeit deutlich an Tiefe gewinnen und je mehr sie in die Geschichte eingewoben werden, auch ihren Platz im Buch finden. So wurde auch das anfangs auch eher spärliche Charakterset nach einer Weile mit deutlich interessanteren Figuren und einer flüssigen und spannenden Storyline aufgepeppt und ab einem bestimmten Punkt war es für mich sogar schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Es wies nach einer Weile genau die richtige Menge an Liebe, Drama und Action auf. Kein sinnloses Sterben von Figuren, um dem Buch mehr Dramatik zu verleihen, aber auch keine Twilightmäßige Unfähigkeit überhaupt IRGENDWEN sterben zu lassen. Das gehört in einer Welt, in der auf irgendeine Weise Krieg herrscht nun mal dazu und nichts ärgert mich mehr, als wenn Autoren nicht in der Lage sind sich gelegentlich von einem Charakter zu trennen. Es mag sie ähnlich traurig machen, wie später den Leser, aber ist nicht genau das Sinn der Sache?
Gelungen fand ich zudem den Schluss des Buches, die Entwirrung der Geheimnisse und die Klärung der offenen Fragen. Irgendwann hat sich alles nahtlos ineinander gefügt und eine nachvollziehbare Geschichte ergeben, die zu mehr einlädt, besonders da die Welt, welche die Autorin erschaffen hat, groß ist und noch viel zu bieten hat. Aus diesem Grund werde ich auch noch ‚Die Beschenkte’ und anschließend ‚Die Königliche’ lesen. Angenehm ist hierbei, dass man die Bücher nicht zwangsläufig in der ‚richtigen’ Reihenfolge lesen muss, sprich vom zuerst erschienen Werk bis zum neuesten, da die Inhalte der Bücher zwar in der selben Welt spielen, aber zu unterschiedlichen Zeiten und mit größtenteils anderen Figuren. Deshalb hatte ich auch keine Bedenken mit ‚Die Flammende’ einzusteigen, noch bevor ich ‚Die Beschenkte’ gelesen hatte.
Fazit:
Gelungene Jugendfantasy mit einem etwas mühsamen Start, aber dafür umso besseren Ende. Neue und interessante Ideen bezüglich der Welt und ihren Bewohnern. 8 von 10 Punkten.