Conni Lubek - Entlieben für Fortgeschrittene

  • Inhalt:


    Buecher.de


    In Anleitung zum Entlieben liebte Lpunkt einen Mann, der ihre Gefühle nicht erwiderte. In Entlieben für Fortgeschrittene ist der Fall schon diffiziler. Dick, der Holländer, liebt Lpunkt. Problem diesmal: Er ist verheiratet. Mit einer anderen. Was nun? Eine neue Herausforderung für Lchen und Curd Rock, die wie gewohnt tapfer kämpfen, wenn es um den Menschen ihres Herzens geht. Und so aussichtslos ist es diesmal gar nicht - oder doch?



    Meine Meinung:


    Nach der gescheiterten Beziehung mit 119, verliebt sich Lchen, oder auch Lpunkt genannt, in Dick, einen Holländer, der in Amsterdam wohnt.
    Alles könnte so schön sein, wenn es nicht zwei Probleme gibt.
    Das eine Problem besteht darin, dass Lchen in Amsterdam glücklich ist, was zunächst nicht weiter schlimm erscheint, wenn Dick Lchen aber in Hamburg besucht, freut sie sich nicht über ihn, möchte ihn am liebsten wieder loswerden und ist sehr abweisend zu ihm. Ein gänzlicher Gegensatz zu ihrem Verhalten ihm gegenüber in Amsterdam.
    Das zweite Problem ist die Tatsache, dass Dick verheiratet ist, was er ihr zunächst verschwiegen hat.
    Lchens Probleme reißen nicht ab.
    Conni Lubek schafft es mit „Entlieben für Fortgeschrittene“ gekonnt an den Vorgänger „Anleitung zum Entlieben“ anzuschließen. Ihr Schreibstil ist sehr locker und einfach gehalten. Durch den Gebrauch von Umgangssprache wirkt alles eher flapsig. So schafft sie mit viel Witz einen unterhaltsamen Roman, der Lchens Probleme gut thematisiert. Jeder der in einer ähnlichen Lage wie Lchen war, kann sich gut in die äußerst sympathische Hauptperson hineinversetzen und man identifiziert sich mit ihr.
    Lchen schließt man sofort ins Herz, da sie mit ihrer Art einzigartig ist.
    Auch gewinnt man einen guten Eindruck von einer wirklich wunderschönen Stadt – Amsterdam.
    Ein durch und durch gelungenes Buch!


    4 von 5 Sternen!

  • Ich habe zu Anfang ein wenig die Brüller vermisst, denn Teil 1 startete schon mit einem einzigartigem Gagfeuerwerk. Dieses Buch ist ein bisschen ernster, sentimentaler, habe ich den Eindruck. Und doch, wenn man schon gar nicht mehr damit rechnet, kommt plötzlich und unvermittelt ein derartiger Brüller, dass man flachliegt vor Lachen! (S. 147, Kieferluxation, ich konnte nicht mehr!)
    Jetzt, wo ich damit durch bin, kann ich sagen, ich hab vielleicht nicht ganz so oft gelacht wie beim Ersten, aber dieser Teil hat andere Reize. Ich glaube, er hat mich noch tiefer berührt. Denn hinter der Ironie und dem Gagenhumor stehen sehr ernsthafte Überlegungen zu Partnerschaft und Beziehung, die zum Nachdenken anregen. Mich jedenfalls.
    Ich hoffe, es gibt noch einen dritten Teil, möglichst schnell.
    Und ich bin wahnsinnig froh, dass Lpunkt zum Schreiben nicht ihr Kiefergelenk braucht! :lache


    9 von 10 Punkten :-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)


  • Während mir Curd über die Schulter sah, hab ich dieses
    feine Buch gelesen. Lpunkt war mir direkt wieder vertraut.
    Liebenswert chaotisch wie immer!!!
    (Un-)Glücklich mit Dick dem Holländer verbandelt liebt sie
    zw. Hamburg und Amsterdam hin und her.
    Mal hier und mal da, mal mehr und mal weniger.
    Mal tut sie einem leid, mal beneidet man sie.
    Nicht zuletzt um die Arglosigkeit und Naivität,
    mit der sie an dem kleinen blonden Mann festhält.
    Ich hab die zweite Fahrt auf der Lpunkt-Achterbahn sehr genossen,
    wie schon die erste. Einer dritten wäre ich auch nicht abgeneigt!


    9 von 10 Punkten

  • Ich hab es schon seit Wochen hier liegen und bin gefrustet wegen der Werbung im Buch... trotzdem fang ich nun mit dem Lesen an, bin aber wirklich muffelig deshalb. :beleidigt

  • Zitat

    Original von Melkat

    ??? Werbung im Buch ???


    Nur in der hinteren Umschlagseite und der davor - beide kann man wunderbar zusammenkleben, schon ist das Buch werbefrei. :grin
    Ich geh mal davon aus, dass das Foto auf der vorderen inneren Umschlagseite keine Werbung für holländische Fahrräder sein soll. :wow

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Ich habe auch den zweiten Roman von Conni Lubek verschlungen und bin begeistert! 11 von 10 Punkten!!!


    "Entlieben für Fortgeschrittene" ist anders als der Vorgänger, aber mindestens genau so gut. Melancholischer, nachdenklicher, ich möchte fast sagen - weise.


    Die Autorin hat einen derart geschliffenen Erzählstil, dass ich meinen Hut ziehen muss, da sitzt jedes Wort, man merkt wirklich, dass sie früher Werbetexterin war.


    Allein auf der ersten Seite (das MUSS ich zitieren):


    "Die Liebe ist langmütig und freundlich, sagt die Bibel. Sie verträgt alles, glaubt alles, hofft alle, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf.


    Dass die Liebe klug ist, hat doch kein Schwein gesagt."


    WUN-DER-BAR!!! Ich kann den Roman wirklich aus vollem Herzen und totaler Überzeugung empfehlen! :grin (Und ja, ich kenne Conni und mag sie sehr. Aber ich würde nichts Positives über ein Buch schreiben, das ich nicht gut finde. Wenn Freunde von mir was fabrizieren, was ich blöd finde, halte ich einfach meinen Rand :-] )

  • Hach! Ich fand´s sogar besser als das erste - vielleicht, weil ich Dick soviel netter fand als 119. Es ist so schön geschrieben, so klug und so gefühlvoll, ohne jemals kitschig zu werden - kurz davor kriegt Conni Lubek immer genial geschickt die Kurve und bringt einen zum Lachen.


    Ich hatte natürlich die Box-Version mit Curd bestellt, aus lauter Angst, am Ende würden sie alle vergriffen sein - sind sie bestimmt auch längst, oder?


    Liebe Grüße


    Kerstin

  • Hm.... ich würde mich den Lobeshymnen zu nur zu gerne anschließen, aber so vom Hocker gerissen, wie das erste Buch hat mich dieser Teil nicht.
    Das Buch ist fraglos genauso witzig, genauso berührend, genauso ANDERS, wie auch schon Band eins.
    Curt ist einfach der Hammer und seine Fotos lockern die verfahrenste und traurigste Situation wieder auf, aber so wirklich zufrieden bin ich dennoch nicht.
    Das hängt wohl vorallem damit zusammen, daß hier zwei Bücher über zwei wirklich ätzende Kerle geschrieben wurden und den positiven Männern in Lchens Leben wird irgendwie gar kein Raum gegeben. Das finde ich Schade. Natürlich ist das Leben Scheiße wenn man erst einen Kerl liebt, der einen nicht liebt und dann einen Kerl liebt, der einen zwar liebt, aber verheiratet ist, dafür bewahrt unser Lchen eigentlich noch ordentlich ihren Humor, aber irgendwie finde ich es zwar für uns Leser unterhaltsam, daß Lchen sich von einer Bredoullie in die nächste manövriert, andererseits wünsche ich ihr so langsam mal die Einsicht, daß das Leben nicht von dem Mann an ihrer Seite ausgemacht wird, sondern von ihr selbst...
    Von mir daher diesmal nur 9 Punkte, trotz guter Unterhaltung und Wortwitz, Sprachgefühl und Spaß.
    Soweit die Kritik am Text.... kommen wir zu dem Punkt warum ich das Buch fast nicht gelesen, sondern wieder an den Verlag zurück geschickt hätte, von welchem ich es dankenswerterweise als Leseexemplar erhalten habe...
    An die nervtötenden Aufkleber auf Buchumschlägen habe ich mich ja bereits gewöhnt, dieser hier ließ sich sogar überraschend leicht entfernen... HEUREKA!
    Auch die ins Buch gelegeten Lesezeichenwerbungszettelchen können mich eigentlich nicht mehr schocken, auch wenn es sich dabei wie hier um ein sinnfreies Gewinnspiel mit einer Frage knapp über dem Unterschichtsfernsehniveau handelt, wird einfach weggemacht und niveaugemäß im Mülleimer entsorgt.
    WAS ABER WIRKLICH GAR NICHT GEHT... WIRKLICH ÜBERHAUPT GAR NICHT... sind im Buch bedruckte Werbeseiten. Ja, hier waren es nur die letzten beiden Seiten, die mit dieser geschmacklosen EASYFLIGHT-Werbung vollgemüllt waren und ja ich habe sie ABGERISSEN und ebenfalls in den Müll entsorgt.
    Wirklich, wenn ich mir Werbung ansehen will, gucke ich RTL, MTV oder kauf mir eine hirnlose Frauenzeitschrift, meine Bücher möchte ich bitte bitte weiterhin WERBEFREI haben.
    Hätte ich das Buch nicht geschenkt bekommen, hätte dieser Werbeaufdruck definitiv dazu geführt, daß ich es nicht kaufe und das, obwohl ich wirklich total heiß auf dieses Buch war. Bücher sind geistige Kost, die sollte man nicht mit so einem Schrott belasten. Ich hoffe, daß es mit der Buchbranche noch nicht soweit gekommen ist, daß man Taschenbücher nicht mehr auf den Markt werfen kann, ohne Billigflüge auf deren Seiten zu bewerben...Ich habe fertig.

  • Mein Eindruck: Ein sehr nettes Buch mit einer sehr sympathischen Hauptfigur. Ihre Irrungen und Wirrungen in der Liebe und die daraus resultierenden Handlungen machen sie sehr sympathisch und wirken fast immer authentisch.. Bedingt durch die lockere und leichte, manchmal ein wenig direkte, Sprache, kann man gut an Lchens Seelenleben teilhaben. Zugegebenermassen sind manche Handlungen u.a.

    nicht so ganz nachvollziehbar, aber die Liebe ist halt leider eine sehr komplzierte Sache und selten läuft etwas wirklich so wie man es plant.


    Ich hatte den Vorgängerband nicht gelesen und bin aber trotzdem gut in der Geschichte zurechtgekommen. Ich werde den Vorgängerband auch sicher noch lesen, aber ich finde für das Verständnis von Entlieben für Fortgeschrittene ist es nicht unbedingt notwendig die ganze Vorgeschichte ausführlich zu kennen. Viele Sachen kann man sich auch zusammenreimen. Die Bilder und den Sprachfehler von Curd Rock fand ich sehr nett und lustig.


    Fazit: Alles in allem ein sehr nettes, unterhaltsames Buch für Frauen, Männer dürften an diesem Buch allerdings eher weniger Interesse haben

  • Zitat

    Original von Luthien
    Männer dürften an diesem Buch allerdings eher weniger Interesse haben


    Ich bitte dich. Conni Lubek sollte man zu Pflichtlektüre für Männer machen. :grin

  • Ich muss hier mal einen 10 von 10 Punkten Einwurf machen. Lchen ist wie sie ist und ich persönlich finde das auch gut so. Und was die Werbung angeht: Ehrlich gesagt (bitte haut mich :nerv) hab ich es nicht wirklich bemerkt. Ja, ich hab wohl kurz zur Kenntnis genommen, dass da eine Fluglinie präsent ist, aber das hinten im Buch selbst ist mir total entgangen. Nein, ich mag auch keine unverlangte Werbung und nein, ich bin weiß Gott nicht für Werbung in Büchern, aber der Freude über das Produkt selbst tat das keinen Abbruch.


    Das Buch hat mich genauso begeistert wie das erste. Conni Lubek hat so einen wunderbaren, verspielten und zugleich bodenständigen Stil, der sich so liest als bekäme man alles von der besten Freundin bei mehreren Gläsern Chardonnay erzählt. Curds Stil wiederum geht so sehr ans Herz, wer dieses Kerlchen nicht lieb gewinnt, hat wohl ein eher eisiges emotionales Muster. Und dann ist da noch Lchens Geschichte, die man abwechselnd lachend und weinend verfolgt. Mit ihr. Über sie. Wegen ihr. Eine Identifikationsfigur der modernen, beziehungsmäßig nahe an der Grenze zur Verkorksung lebenden Großstadtfrau. Alles zusammen eine unwiderstehliche Mischung. Große, große Herbstempfehlung!!!


    lg Claudia


    PS: Habt ihr eure Curdchens schon fotografiert und an den Senior gemailt? Allein Curds Antwortmail ist es wert, plus natürlich die Ehre der Verewigung im Blog!

  • Zitat

    Original von claudiatoman
    PS: Habt ihr eure Curdchens schon fotografiert und an den Senior gemailt? Allein Curds Antwortmail ist es wert, plus natürlich die Ehre der Verewigung im Blog!


    Meine Buchhandlung hatte diese Deluxe-Edition leider nicht. Aber ich versuche derzeit sowieso mit aller Gewalt meine Shopping-Launen einzudämmen. :rolleyes Dennoch konnte ich an dem Buch, welches da so schön auf einem hohen Stapel lag, nicht vorrübergehen und habe mir aus der Mitte des Stapels ein ganz unberührtes und frisches herausgegrapscht. :grin


    Und die "Werbung" im Innenteil des Buches finde ich überhaupt nicht schlimm. Zumal das hübsche farbige Bild von Lchen am Anfang des Buches ja nicht wirklich als Werbung zu werten ist... naja... es sei denn, als Werbung für unsere äußerst attraktive, charmante und kompetente Autorin Conni Lubek, die mit beiden Pobacken fest im Sattel sitzt und alles im Griff hat. :-)


    Jedenfalls habe ich heute mit dem Erfahrungsbericht Volume 2 begonnen und habe mich auf Anhieb wieder mit LPunkt verstanden. Ich weiß, das klingt vielleicht albern, aber Conni versteht es mich sowas von mitzureißen, dass ich mich heute nachmittag zur Kaffeezeit in ein edles Café bei uns in der Stadt setzen, ein Stück Käsekuchen und einen großen Topf Cappuccino bestellen werde und mich weiter mit meiner persönlichen Entertainerin unterhalten werde, sprich, Entlieben für Fortgeschrittene kommt natürlich mit!

  • Werbung in Büchern ist eigentlich schon ein alter Hut. Früher fand man Werbung für die Zigarettenmarke "Fox" (kennt eh heute niemand mehr!) und für "Pfandbriefe und Kommunalobligationen" in jedem rororo-Taschenbuch.


    Das war aber auch zu einer Zeit, als so mancher rororo-Band auch nur 3,80 DM kostete. DM! nicht Euro! :wave


    Nach dem Anlesen dieses Lubek-Buches allerdings ist mir auch der Sinn der Redewendung "Papier ist geduldig" aufgegangen. Trotzdem war ich über die fast grenzenlose Geduld des Papiers schon sehr erstaunt. Wie dick musste dieser Geduldsfaden sein..... :-) :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Meine Meinung:


    "Lchen... Lchen? Lchen! Lchen!!!" - genau diese Gedanken gingen mir während des Lesens von "Entlieben für Fortgeschrittene" von Conni Lubek durch den Kopf. Conni hat es geschafft! Sie hat sich von 119 losgesagt und lebt nun glücklich und zufrieden mit ihrem auserwählten Traumprinzen Dick in Amsterdam. Naja, und in Hamburg. Doch kaum ist Dick in Hamburg verwandelt er sich in Lchen's Augen vom Traumprinzen in einen faulen, nervenden, unordentlichen Schmarotzer. Unsere Liebesheldin weiß nicht, was mit ihren Gefühlen los ist und dann lässt Dick eines Tages eine Bombe platzen... Ich war sprachlos. Und zwar nicht nur wegen Dick's Mitteilung. Das ganze Buch hat mich sprachlos gemacht, ausgenommen die vereinzelten Pruster und Lacher, die ich an den verschiedensten Orten beim Lesen ausgebrüllt habe, woraufhin ich in erschrockene und entsetzte Gesichter fremder Menschen blicken musste.


    Conni Lubek ist mein persönlicher Star in Sachen Schreiben UND witzig sein, selbst wenn die Thematik noch so tragisch ist. Schon wieder habe ich mit ihr gelacht, geweint, gehofft, geliebt und vertraut. Und noch einmal vermelde ich: Conni, du hast einen neuen Fan! Und wenn du so weiterschreibst, kann ich keinen Fanatismus ausschließen. *grins*

  • @Babyjane mal in Sachen "Werbung" in Büchern:


    Natürlich wäre es schöner, wenn in Büchern komplett auf Werbung verzichtet werden würde (wie es bei den meisten ja auch immer noch der Fall ist; außerdem: Erinnern wir uns an die alten Rowohlt-Bücher, in denen früher immer MITTEN IM BUCH Werbung für Pfandbriefe gemacht wurde). Nur bekommen die Buchverlage - so, wie die gesamte Medienbranche - eben auch die Ausläufer der Krise zu spüren, so dass sie zusätzliche Einnahmequellen ausloten müssen. Und wenn ich vor die Wahl gestellt werde, lieber ein Buch, in dem hinten eine Seite Werbung oder was auch immer eingedruckt ist, oder gar kein Buch - dann nehme ich lieber das mit der Werbung. Mich stört das nicht im Geringsten. Natürlich sind Bücher ein geistiges Gut - aber trotzdem müssen sie auch finanziert werden und sich für den Verlag wirtschaftlich rechnen, sonst macht der Verlag nämlich auf Dauer dicht (und dann gibt's von ihm natürlich gar keine Bücher mehr).


    Du hast ja vielleicht schon was vom allgemeinen Zeitschriftensterben mitbekommen. Ein Heft nach dem nächsten wird eingestellt, und die Talsohle ist da wohl noch nicht erreicht. Dabei ist das Hauptproblem, das die Verlage dazu zwingt, ganze Redaktionen dicht zu machen, die Tatsache, dass aufgrund der Krise von Unternehmen immer weniger Anzeigen geschaltet werden - durch die sich ein Heft aber finanziert (und nicht durch, wie viele glauben, den Copy-Preis, also die 2,50 Euro, die man am Kiosk für ein Heft bezahlt). Redaktion, Druck, Vertrieb - das alles kostet eine Menge, dafür reicht der Copy-Preis allein lange nicht aus. Und auch die Buchverlage haben alle diese Kosten an der Hacke, da müssen Lektoren und der Druck, Vertreter und Auslieferung und, und, und bezahlt werden. Ach ja, der Autor bekommt meistens auch noch Geld ;-)


    Also, Babyjane, es ist doch der Inhalt, der zählt. Und wenn Dich Werbung so sehr stört, darfst Du nie, nie, nie wieder eine Zeitschrift in die Hand nehmen oder den Fernseher einschalten (machste ja vielleicht eh nicht? ;-)). Oder wir alle müssten bereit sein, einen sehr viel höheren Preis für die Lektüre zu bezahlen, das wäre dann eben wie Pay-TV :-)


    Und, nein, ich will hier keine Lanze brechen für Verlagshäuser, die den Fahrtwind der Krise nutzen, um sich "gesund zu schrumpfen" oder damit möglicherweise unnötige Sparmaßnahmen zu rechtfertigen. Aber bevor Ihr über Werbung schimpft, denkt bitte auch mal darüber nach, dass sie euch mitunter ein günstigeres Lesevergnügen bereitet.

  • Wiebke, das möchte ich dick unterschreiben!


    Den Verlagen weht ein immer schärferer Wind ins Gesicht, das gilt fast für die gesamte Branche. Bevor noch mehr Leute entlassen oder die Programme weiter zusammengestrichen werden, wird geschaut, wo es noch finanzielle Ressourcen gibt.


    Natürlich ist es verständlich, dass man als Leser befremdet ist, schon weil es so ungewohnt ist, "buchfremde" Werbung in einem Roman zu finden. Aber künftig wird es derlei Buchwerbung sicherlich häufiger geben, weil die Verlage in dieser wirtschaftlich prekären Zeit auf Mittel zur Kostendämpfung angewiesen sind. So viele Möglichkeiten gibt es da nicht, von den og. Entlassungen und Programmkürzungen mal abgesehen. Höchstens noch verminderte Druckqualität, aber das möchte ja auch keiner.

    LG,
    Charlotte T.
    (auch mit einer Seite Werbung hinten im nächsten Buch)


    P. S. "Entlieben für Fortgeschrittene" habe ich inzwischen auch gelesen und fand es wie den Vorgänger herzerfrischend komisch und unterhaltsam!

  • Man bekommt nicht genug von Lchen, Curd und ihren Abenteuern! Tolle Fortsetzung. Diesmal hat Lchen auf den ersten Blick Glück, denn der Holländer Dick liebt sie im Gegensatz zu 119 sehr. Doch schon bald stellt sich heraus, dass er verheiratet ist und gröbere Probleme beim loslassen hat. Die Hochschaubahn der Gefühle kann also von neuem beginnen und wenn ich mir für nächstes Jahr etwas wünschen darf, dann dass sie bald, bald weiter geht!


    lg Waltraud

  • "Traurige Geschichten traurig erzählen kann ja jeder".


    Getreu diesem Motto schreibt Conni Lubek ihre Bücher. Über Lchen, auch Lpunkt, eine Enddreißigerin in der Werbebranche, und ihrem Stofftierfreund Curd Rock. Den hat sie von 119 geschenkt bekommen, dem Mann, der ihre Liebe nicht erwidert hat und vom dem sie sich in "Anleitung zum Entlieben" lossagen wollte. Die Geschichte endete mit dem Auftritt des Holländers Dick. Quasi ein Übergangsmann, findet Lchen.


    In "Entlieben für Fortgeschrittene" scheint es diesmal doch aber recht einfach. Dick liebt Lchen, sie ihn aber eben nicht. Zu tief sitzt noch der Schmerz, den 119 ihr zugefügt hat. Daher bemüht sich Dick. Er überschüttet sie mit liebevoller Aufmerksamkeit, so lange, bis er tatsächlich ihr Herz erobert hat. Lchen plant bereits ihren Ausstieg aus der Werbebranche und ein gemütlichen Leben im kleinen holländischen Häuschen am Kanal, als Dick ihr ein Geständnis macht, welches die gemeinsame Zukunft bedroht. Höm, wie Lchen es audrücken würde. Doch sie gibt nicht auf. Wenn die Liebe diesmal erwiedert wird, kann die Geschichte doch gar nicht so hoffnungslos sein, oder?


    Aus scheinbar normalen Liebesgeschichten macht Conni Lubek mit ihrer Schreibweise etwas besonderes. Statt herzergreifend und rührselig schildert sie die Höhen und Tiefen von Lchens Beziehungen mit viel Humor. Jede Trennung, jeder Schmerz, jede Niederlage wird auf so schwungvolle, leichte, witzige Art beschrieben, dass man mit einem weinenden und einem lachenden Auge weiterblättert. Bei manchen mag dadurch der Eindruck entstehen, dies sei ein seichtes Buch; mich aber hat die Geschichte durch diesen Stil, etwas in Humor zu kleiden, und dahinter doch todunglücklich zu sein, wirklich mitgerissen und mich die Gefühle von Lchen hautnah miterleben lassen.


    Und nicht zu vergessen: Curd Rock, ihr teewurstfarbener Begleiter durch alle Lebenslagen, der mit zahlreichen Fotos im Buch vertreten ist und der in Sachen Männer auch immer ein Wörtchen mitreden möchte. Schon etwas verrückt, wer da auf ein lebloses Stofftier hört, hm?


    Mich haben Conni Lubeks Bücher auf jeden Fall süchtig gemacht und ich hoffe sehnlichst, dass die Geschichte von der etwas neurotisch wirkenden Lchen und Curd Rock noch nicht zuende ist.