'Pauschaltourist' - Seiten 031 - 106

  • Als die Idgie-Kinder noch ganz klein waren, waren wir mit ihnen einmal auf den Balearen und einmal auf den Kanaren. Pauschalurlaub, wenn auch nicht all inclusive. Aber die Eindrücke stimmen schon. Die beiden Erfahrungen haben dann auch für's Leben gereicht. Es grenzt leider in vielen Fällen an Urlaubsknast und Abzocke ist auch nicht die Ausnahme.


    Die Handtücher werden tatsächlich zu nächtlicher Stunde auf den Liegen drapiert und bis aufs Blut verteidigt. Die Deutschen waren da wahre Meister. Dafür pflegten die Engländer liebevoll ein anderes Vorurteil: die sahen immer aus, wie frisch abgekochte Hummer. Total verbrannt.


    Mas Palomas geht locker als 17. Bundesland durch. Man spricht deutsch und die Küche ist alles andere, als landestypisch. Abseits der Touristenhochburgen mit ihren Architektenalpträumen, die durchaus auch als Tourihölle bezeichnet werden kann, kann man allerdings wirklich schöne Ecken entdecken. Ich habe damals das (freundliche) Personal nach einem guten Restauranttipp gefragt und habe wirklich gute Empfehlungen in kleinen Orten bekommen. Hat sich gelohnt.


    Man kann dort Urlaub machen, allerdings sollte man sich dann auch etwas mehr Informationen suchen, als die Beschreibung im Reisebürokatalog. Dann muss das nicht so enden. Trotzdem habe ich seit damals kein Reisebüro mehr von innen gesehen. :grin

  • Zitat

    Original von Tom


    Übrigens erreicht diese Unsitte auch andere Bereiche. Ich war kürzlich in einem nicht eben billigen "Wellness-Hotel", und auch dort hatten die Kleingärtnerseelen gleich nach dem Frühstück ihre Liegeplätze in den Ruheräumen (!) "durchreserviert". (Was mich allerdings wenig geschert hat. :grin) Das Motiv wird derzeit übrigens auch in der Werbung genutzt - in den Spots von VW.


    Das ist ja heftig. Auf so eine Idee würde ich niemals kommen!


    Den Spot von VW muss ich mal suchen, ich hab ihn noch nicht bewusst gesehen.


    Ich finde nix schlimmer, als ins Ausland in den Urlaub zu fahren und dort nur deutsch sprechende Menschen - damit meine ich keine Deutschen, sondern Landsleute - zu erleben. Ausser sie sprechen drei bis vier Worte und sprechen deutsch, weil sie es interessant finden. Aber nicht, um Kohle zu machen.

  • Die Werbung karikiert die Handtuchnummer aufs Feinste.


    Wenn du bei google VW, Werbung und Handtuch eingibst, dann kommt ein Video, wo du es dir anschauen kannst. ;-)

    Lieben Gruß Idgie



    Erst wenn man viel gelesen hat, lernt man wenig Bücher schätzen.

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  • Nina geht mir mit ihrem Pegel-Trinken auf den Keks. Hat denn in ihrerm Büro keiner gemerkt, dass sie an der Flasche hängt. Hoffentlich hört das zum Ende des Buches auf.

  • So, Gran Canaria ist durch. So sehr ich stellenweise auch grinsen musste ( gerade die Handtuchszene ), so erschreckend hoch war der Wiedererkennungswert.... Mir persönlich bekannt sind da die Handtuchwerfenden Liegeplatzreservierer, die wegschauenden, schwerbeschäftigten Kellner sobald ihnen ein All - Incluvie - bändchen zu Nahe kommt, das gesamte Pflegeheim das ausgerechnet da Urlaub macht wo ich mal entspannen will, und zu guterletzt die typische Landesküche - deutsch.
    Ich bin gespannt was mich in Marokko erwartet :lache
    Ach ja, ich kann irgendwie Nina verstehen... so ein Dauerrausch lässt einen so manches Elend besser ertragen :grin

  • HA! Mit Nina, da geht doch noch was, oder? Ich bin jetzt noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, aber ich bin mir sicher, dass da noch was läuft. Die Wurst in Pelle entwickelt sich langsam zu einer Schönheit? Auf alle Fälle zu einer besoffenen Schönheit. Ob die sich unseren Protagonisten schön trinkt?


    Übrigens Wortspiele, wie davon flipfloppen finde ich auch total klasse!


    Und dann muss ich noch mal ne Lanze für All-inclusive brechen: das ist alles eine Frage, wieviel Geld ihr ausgebt! Ich war zwei mal in einerm tollen AI Urlaub in der Türkei (Robinson Club) und das war ganz und gar nicht schlecht! Liegen, soviel man wollte (auch wenn fast nur Deutsche da waren, waren immer noch welche frei!!); Essen und Trinken indiskutabel gut - und reichlich Platz zum essen. JEDERZEIT! Animation vom Feinsen - nicht aufdringlich, aber wer wollte der konnte - und ein Abendprogramm, was ein Traum war!
    Ist halt alles ne Frage, was man bereit ist dafür zu zaheln - und da der Chef hier ja unterste Kategorie befohlen hat, kann man auch nur unterste Kategorie erwarten. So ist das halt.

  • Zitat

    Original von SteffiB
    So, ab jetzt kommt der Witz meistens durch die Hintertür - das gefällt mir besser! Ebenso, dass auch die weitere Handlung heiter bis wolkig daherkommt. Es geht nicht nur darum, den Pauschaltouristen als solchen durch den Kakao zu ziehen, sondern es treten sogar Personen auf, die traurig stimmen - der arme Kerl mit dem Schlaganfall beispielsweise.


    Trotzdem gab's eine Menge, worüber ich kichern musste.


    :write


    Genau so seh ich es auch. Auch wenn mir eigentlich alles bekannt ist - vom Handtuchdeutschen bis zum Betruegerpaerchen hab ich alles schon gehoert (wenn auch nicht alles selber erlebt) - es wird doch so praesentiert, dass es ueberrascht und obendrein witzig erscheint.


    Ich hab uebrigens in den letzten 25 Jahren genau 2 Pauschalurlaube gemacht. Dabei war der billigere der bessere. Und mit Abflug aus Deutschland! Hotel, Verpflegung, Lage, Personal UND Preis stimmten. Das war auf Kreta mit Halbpension. Vor 5 Jahren sind wir von hier in die Dominikanische Republik geflogen. Unser einizges Erlebnis mit AI. Es war wesentlich teurer, weil von Kanada aus angeboten. Mein Vater flog von D aus hin, um dort den Urlaub zu verbringen. Obwohl er Einzelpersonzuschlag zahlte und einen viel weiteren Flug hatte, zahlte er wesentlich weniger als wir, die zu viert in einem Zimmer waren und eigentlich auch Rabatt auf die Kinder hatten. Es war ein sehr internationales Klientel, aber die deutschen erkannte man gleich an ihrer Handtuch-auf-Liege-Besessenheit.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Nachdem ich im ersten Abschnitt noch mit dem Buch warmwerden musste, gefällt mir dieser Abschnitt richtig gut.


    Was für ein Alptraum, vor allem erschreckend, dass man so vieles wiedererkennt (Ich gebe zu, ich war auch schon pauschalurlauben, auch wenn es heute ganz und gar nicht mehr meinen Vorstellungen entspricht, aber ohne den Wiedererkennungswert wäre es vermutlich nur halb so lustig :lache).


    Mein Highlight in diesem Abschnitt waren die Liegenreservierer, ich habe mich schon immer gefragt, was Leute dazu bringt, in aller Herrgottsfrühe aufzustehen und das Handtuch auf der Liege auszubreiten.


    Nikolas und Nina werden auch immer interessanter, ich bin gespannt, wie sie sich noch entwickeln und was die beiden in Marokko erwartet.

  • Idgie : :nono Das 17. Bundesland ist und bleibt Malle! :nono
    Aber die Canarischen Inseln gehen gerne als 18. durch. :lache


    Ich selbst war 2x auf Gran Canaria. Zuerst 78 und dann nochmal 91. Das waren 2 verschiedene Welten! :yikes


    Schade, dass es kein Hörbuch gibt. :lache Das Gezetere von Nina beim Mietwagenkauf und in der Bar :lache ist sicherlich auch hörenswert!

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • So einen Vorfall mit "Handtuchsheriffs" hatte ich gerade letzten Sonntag in der Sauna. Alle Liegen bis auf 2 waren besetzt mit Handtüchern, die freien gehörten also uns. Leider waren da keine Decken mehr und ich hab es gern kuschelig. Also nahm ich mir von einer "besetzten" Liege eine Decke und musste mir gleich sonstwas von so einer Handtuch-Hilfs-Polizistin anhören. Mein Hinweis auf "Dies ist ein Ruheraum" hat sie schließlich verstummen lassen. :fetch


    Und dann? 45 Minuten später kam die Liegenbesetzerin, holte ihr Handtuch und verschwand. Die brauchte die Decke gar nicht. :rolleyes


    In Ägypten habe ich die Handtuchreservierer auch schon getroffen.


    Auf Gran Canaria war ich noch nie, ist die Insel wirklich so schlecht?

  • Ich weiß nicht, ob diese typische Abzocke nur bei All Inclusive auftritt oder nur bis zu einer bestimmten Preisklasse, aber viele derartige Episoden, wie Tom sie schildert, sind mir in meinem gesamten Urlaubsleben bisher noch nie passiert. Glücklicherweise!


    Allerdings fahre ich auch bevorzugt in kleinere Orte und nicht in die typischen Touri-Nester. Ich kann mich mal entsinnen, dass wir vor ca. 25 Jahren durch Tossa del Mar und Lloret del Mar gekommen sind, damals (wie vermutlich heute) zwei Tourihochburgen auf dem spanischen Festland und uns der Trubel und die Deutschen Beschilderungen etc. zu einer rasanten Flucht ohne Stopps getrieben haben.


    Herta und Inge finde ich cool und sympathisch – und Nikolas’ Vorliebe zu After Eight machen ihn auch ein Stück liebenswerter.


    So eine Geschichte wie mit der „Liegenpolizei“ kann einem wirklich nur mit Landsmännern passieren – aber meine Urlaubserfahrungen bzgl. Liegenmarkierern sind so, dass die Engländer sogar noch früher aufstehen als wir Deutschen, um ihr Revier zu markieren. Vielleicht irre ich mich aber auch und die gehen von der Bar aus erst an den Pool, rollen ihre Handtücher aus und gehen erst dann ins Bett. :gruebel


    Auch die Episode im Flieger mit den Gepäckablagen kenne ich nicht. Vielleicht hatte ich bislang aber auch nur nicht genug Gepäck dabei, als dass es mir auffallen hätte können. Daß die Touris aber immer applaudieren wie blöd, kenne ich zur Genüge. Da ich unter schlimmster Flugangst leide, würde ich ja gerne mitapplaudieren (wieder mal von der Schippe gesprungen) – allein die Tatsache, dass ich meine angstvoll verkrampften Finger nicht so schnell auseinander gefriemelt bekomme, hält mich davon ab. :grin


    Auch am Urlaubsort: Nepper, Schlepper, Bauernfänger allerorten. Der Mietwagen – eine Katastrophe. Das Buffet und der Kaffee – unter aller Kanone. Katalogbeschreibungen scheinen nur Schall und Rauch zu sein und die Entfernung zum Meer wurde wohl „in Luftline“ statt „in echt“ angegeben. So schrecklich kann es eigentlich gar nicht sein, denn sonst würden nicht doch alle Jahre wieder Heerscharen nach Malle und auf die Kanaren pilgern. Vielleicht hat Nikolas doch eine etwas elitärere Einstellung zum Thema Urlaub :grin.


    Auf der einen Seite dachte ich mir hier: gut, in der Realität kann einfach nicht alles SO schlimm sein, wir sind an einem Urlaubsort und nicht in der Hölle (obwohl… :lache). Andererseits sind wir ja hier nicht in der Realität, sondern in einem Roman und da muß es dann doch wieder dramaturgisch so sein, sonst wäre es ja auch fad.


    Nina ist mir einigermaßen suspekt. Auf der einen Seite ist sie mir zwar sympathischer als noch vor dem Abflug, auf der anderen Seite frage ich mich natürlich, was mit ihr los ist, dass sie permanent so viel säuft. Aber das werden wir sicher auch noch erfahren.



    Zitat Türmchen
    Tja, das mit den geklauten Sachen ist ja wohl Pech. Aber es ist ja nicht so, als hätte sie nicht statt dessen etwas anderes da gelassen


    @ Türmchen,


    genau das habe ich mir mit einem sehr breiten Grinsen dann auch gedacht!


    Die Frau Doktor Jüterborger fand übrigens auch sehr nett und sympathisch.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo, Batty.


    Zitat

    Auf der einen Seite dachte ich mir hier: gut, in der Realität kann einfach nicht alles SO schlimm sein, wir sind an einem Urlaubsort und nicht in der Hölle


    Ich nehme an (nein: ich weiß), dass viele Leute, die ein ganzes Jahr darauf sparen, für drei-, vier-, fünfhundert Euro "AI" in den Urlaub zu fahren, auch wissen, dass bei solchen Tarifen "all inclusive" wirklich "all inclusive" bedeutet. In Deutschland kostet ein mittelmäßiges Hotel mit Frühstück schon um die hundert Euro pro Nacht, ohne Anreise, Transfer, Rundumdieuhrbespaßung, Pool und Plastikliege. Wenn man für zwei Wochen - Flüge und Transfers abgezogen - etwa zwanzig oder dreißig pro Nacht und Nase zahlt, bekommt man eben auch weniger. Oder mehr, je nach Standpunkt.


    Im Ergebnis muss es nicht immer die Hölle sein. Sonne, Meer und Sangrita aus Eimern gleichen schon eine Menge aus. Manch einer sagt sich: Okay, es könnte schöner im Hotel sein, aber da übernachte ich ja auch nur. Manch einer hat Glück und darf eine neu gebaute Ferienanlage in der Testsaison günstig bevölkern, oder ein nettes, kleines Hotel, das beim Preiskrieg mitkämpfen will. Urlaub ist sowieso anders, man ist vielen Menschen sehr viel näher, mit denen man sonst den Kontakt eher meiden würde, man ist entspannter, möglicherweise (nicht immer) etwas nachsichtiger und, wie soll ich sagen, offener. Da übersieht man die drei, vier eigentlich possierlichen Kakerlaken und isst auch mal was, von dem man nicht so genau weiß, was es sein soll. Da hört man auch gerne morgens um fünf noch die Bassboxen der Hoteldisco, und danach die frühmorgendlichen Begattungsorgien im Nachbarzimmer. Dafür kann man mit etwas Glück tagsüber am Pool schlafen oder am Strand. Das von-zu-Hause-weg-Sein ist wichtiger als ein bisschen Bequemlichkeit, die man daheim als essentiell betrachtet. Um dieses Phänomen zu verstehen, sind Campingurlauber gute Beispiele. Camping ist Verzicht, Reduktion, Zusammenrottung, Solidarisierung. Im Wissen, dass es nur für ein paar Wochen ist, funktioniert das. Im Alltag könnten dieselben Menschen niemals auf diese Art (zusammen)leben.


    Wer Geiz-ist-geil-Parolen folgt, und Pauschaltourismus ist eigentlich meistens nichts Anderes, weiß, dass er zwar wenig bezahlt, aber auch wenig(er) bekommt. Dieses Weniger kann sich auf verschiedene Arten zeigen. Aber das zugrundeliegende Prinzip ist simpel und nachvollziehbar. Wenn viele Menschen wenig bezahlen, ergibt das trotzdem viel Geld, von dem es möglichst viel (veranstalterseitig) zu behalten gilt. Das erreicht man, indem man Kosten reduziert, also große und billige Anlagen vermietet, in billigen Regionen. Ob das die Hölle ist oder eine Vorstufe davon oder sogar das Paradies, das hat mit dem eigenen Anspruch zu tun. Man muss ja nicht in die berühmt-berüchtigten "Elektronikmärkte" auf den Kanaren laufen. Oder den Strandhändlern in Agadir etwas abkaufen. Oder in muffigen Kostümen bei der Gästeshow mitspielen. Aber man kann. Es kann passieren. Vielleicht nicht in der Massierung, wie ich das geschildert habe, aber auch das ist denkbar. Wie andernorts schon gesagt: Für übertrieben halte ich meine Schilderungen insgesamt betrachtet eigentlich nicht.


    Und, wie ebenfalls andernorts schon gesagt: Es kommt darauf an, was man daraus macht. Alles hat auch irgendwie seinen Reiz, manchmal auf etwas seltsame Art. Ich habe, davon abgesehen, im Rahmen der Recherche auch viele Berichte gelesen, in denen die Reiseziele, von denen ich erzählt habe, nachgerade schwärmerisch behandelt wurden. Man könnte die Geschichte von "Pauschaltourist" vermutlich auch ganz anders erzählen. Aber das soll dann auch jemand anderes tun. ;-)

  • Tom,


    DIESE spezielle Art von Urlaub, die Du da so fürchterlich erheiternd für den Leser beschreibst, habe ich in der Tat auch noch nie so gemacht.


    Ich habe meinen Urlaub immer nach meinem Geldbeutel gestrickt. Das heißt für mich, in "schlechten" Jahren bin ich eben lieber zuhause geblieben, als mir so etwas anzutun. Wenn ich es recht bedenke, scheint das eine weise Entscheidung gewesen zu sein. :-)


    Ich löhne (meinen Möglichkeiten entsprechend, schon klar!) lieber ein wenig mehr für den Urlaub und habe dafür aber auch wirklich Rundumerholung als solche Erlebnisse wie in Deinem Roman.


    Aber es macht großen Spaß, darüber zu lesen. :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich löhne (meinen Möglichkeiten entsprechend, schon klar!) lieber ein wenig mehr für den Urlaub und habe dafür aber auch wirklich Rundumerholung als solche Erlebnisse wie in Deinem Roman.


    Mach ich heute noch so. Ich weiß, wohin ich will und was das kostet. Wenn ich mir das nicht leisten kann, warte ich lieber ein, zwei Jahre. Vorfreude ist ja auch was feines.


    Einmal in meinem Leben war ich auf den Kanaren. Das war vor 20 Jahren und offensichtlich hatte ich Glück. Die Versprecher im Katalog hielten sich in Grenzen, es war trotz Playa del Inglés kein Betonbunker, sondern am Rand eine Bungalow-Anlage und das Essen war zwar nach 2 Wochen etwas eintönig, aber genießbar.
    Trotzdem hat uns das drumherum ziemlich abgeschreckt. Die unsäglichen Fotoläden, die Kameradummies mit Plastiklinsen verhökern und das auch höchst erfolgreich haben wir auch entdeckt.



    Das Applaudieren im Flieger gibt es, glaub ich, nur in den klassischen Tourifliegern. Auf Langstreckenflügen habe ich sowas noch nie erlebt. :gruebel

  • Ich fliege ja einigermaßen viel Linie und auch da wird um die Ablagefächer gekämpft und sobald das Flugzeug steht, simultan der Gurt geöffnet, das Handy eingeschaltet und das Gepäck aus der Ablage gezerrt. Und dann für die nächste gefühlte Viertelstunde gestanden.
    Inge und Herta sind für mich die Highlights in diesem Abschnitt und Jens. Sehr schön beschrieben, sehr sympathisch, sehr - wirklich.
    Mich hätte die Handtuchepisode, die ja auch als Leseprobe auf der HP stand, ehrlich gesagt nicht gereizt, das Buch zu kaufen, aber ich kann nicht mal genau sagen, warum. Insgesamt hat mir dieser Abschnitt aber trotzdem gut gefallen, selbst bei mir als mehr Individual- denn Pauschaltouristin gab es einen hohen Weiedererkennungseffekt.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Also mir gefällt der Pauschaltourist immer besser. Viel besser als der Idiotentest :-). Und den fand ich schon gut.


    Nachdem ich googlen musste was "Geronte" sind :rofl, konnte ich als munter loslesen.


    Ich selber habe als früher bravbürgerliche Familie mit kleinen Kindern natürlich auch einige "All Inclusive" Urlaube gemacht und kann einiges Nachvollziehen. Vor allem der Strand, der Straßen weiter sich als 10 m breit und 50 m lang entpuppte, zudem an einer Hafeneinfahrt lag, wo etliches entsorgt wurde und die Kinder ständig auf Schatzsuche waren und Sachen ausbuddelten, die hier unter Sondermüll entsorgt würden. Einmal Strand, der Rest am Pool ... allerdings ohne Handtuchreservierung. Das ging vor 15 Jahren noch.


    Dazu also: Auch mir gefiel die Handtuchszene am besten. Habe herzhaft lachen müssen. Und habe mir das ganze bildlich vorgestellt. Hab zwar erst die erste Pauschalwoche hinter mich gebracht, aber DAS als Verfilmung ... herrlich. Inge und Herta ... zwei knuffige alte Ladies. Nina ... die schwer einzuschätzen ist ... sehr interessante Persönlichkeit, bin sehr gespannt, wie sie sich noch entwickelt.


    Die typischen Tom's wie "Sack ans Knie nageln" :chen, kannte ich vorher nicht und ich habe schallend am Boden gelegen. Genial.


    "Unser" Eulenlied "Komm sei Pauschaltourist" habe ich auch gefunden. Obwohl die Stimmung beim Eulentreffen da erst richtig losging im Gegensatz zum Roman.


    Tom ... ich bin begeistert und freue mich nun darauf mit Nikolas und Nina nach Marokko zu fliegen.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

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