Büchersuche: Einfache Menschen erzählen aus ihrem Leben.

  • Im Jahr 1691 beginnt Glückel von Hameln, ihr Leben aufzuschreiben, 1910 wird Bertha Pappenheim diesen Text veröffentlichen - Erinnerungen einer außergewöhnlichen Frau, die nach dem Tod ihres Mannes zwölf Kinder allein aufgezogen hat, erfolgreich das Familienunternehmen weiterführte und wohl die erste deutsche Frau war, die ihre Autobiographie schrieb.
    Die in Hamburg 1645 geborene Glückel Pinkerle ist die Tochter eines wohlangesehenen Diamantenhändlers, der sich als einer der ersten Juden Wohnrecht in Hamburg erkaufen darf. Ihre Memoiren, in sieben kleinen Büchern Seite um Seite nachts bei Kerzenlicht aufgeschrieben, geben einen klaren Einblick in das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben der Juden Mitteleuropas. Sie berichtet darin über das unsichere Leben der jüdischen Bürger, schreibt von Reisen nach Berlin, Leipzig, Hannover und Amsterdam, von der Zeit der schwarzen Pest in Hamburg (1644), aber auch von privaten Dingen, ihren Hoffnungen, Ängsten, ihrem Glück und ihrem Verhä ltnis zur jüdischen Religion. Ihre Erinnerungen, geschrieben in einem nüchternen und doch unterhaltsamen Stil, sind historisches Zeugnis und literarisches Dokument zugleich.

  • Im Weltbild-Katalog hab ich ein paar Bücher gesehen, die deiner Suche entsprechen!


    Was alles in ein Menschenleben passt: fast ein ganzes Jahrhundert hat Dora Prinz erlebt, von der Weimarer Republik bis heute. Als junges Mädchen verdingt sie sich als Magd. Schwere Arbeit und die Willkür der Bauern prägen ihren Tag. Dora erträgt viel, aber sie lässt sich nicht brechen - dafür ist sie zu stolz. Eine Geschichte von der Weisheit einer alten Frau, die trotz allem sagt: Schöner hätte es nicht sein können, das Leben.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Zitat

    Original von Batcat
    TheAlice, das wurde bereits auf Seite 1 empfohlen. ;-)


    Verdammt.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • woelfchen
    Diese Glückel von Hameln, die behalte ich mal im Auge....ein ganz heisser Tipp.


    Dank an Dich und all die anderen für die tollen Empfehlungen. :wave



    ******


    Heute habe ich endlich mal wieder meine Büchergestelle durchgemistet. Es war bitternötig. :rolleyes


    Da sind mir grad einige Bücher in die Hände gefallen, die in diesen Thread reinpassen würden, zwei davon stelle ich mal vor.
    Eines davon fliegt raus aus meiner Büchersammlung, weil ich es mit Bestimmtheit nicht mehr lesen werde, das andere werde ich bis an mein Lebensende behalten.


    Dasjenige welches rausfliegt, weil mich die Geschichte halt nicht sonderlich zu fesseln vermochte:


    VOM WIRTSHAUS INS BUNDESHAUS - Jakob Wampfler

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

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  • Und dieses hier behalte ich, habs auch bereit gelegt, um es nächstens wieder mal zu lesen.
    Eine ganz unglaubliche Geschichte, die sich vor ungef. 50 Jahren in der Nähe meines jetzigen Wohnortes abgespielt hat.
    Normalerweise stehe ich solchen Erzählungen mit ziemlicher Skepsis gegenüber, weil halt manche davon eine Tendenz zur einseitigen Berichterstattung aufweisen, als undifferenzierte Anklage/als Rundumschlag gegen die Machenschaften von Behörden benützt werden.


    Ganz anders ist das aber in diesem Falle....sehr ausgewogen und sachlich wird die Geschichte aufgearbeitet und sehr fesselnd erzählt.
    Ein Buch, welches mich noch lange nach dem Weglegen enorm beschäftigt hat.


    MARIA THERESIA WILHELM, SPURLOS VERSCHWUNDEN - Stefan Keller


    Klappentext:
    Deckelbäder, Elektroschocks, eine Hirnoperation und Psychopharmaka als Medizin gegen die unbändige Sehnsucht nach Freiheit: Ein Stück Psychiatriegeschichte und eine packende Erzählung aus einem Dorf am Fuss der Alpen.


    "Es gibt wahnsinnige Geschichten in diesem Land, vor allem aus der Geschichte des Wahnsinns, man muss sie nur finden. Und es gibt Autoren wie den WOZ-Redaktor Stefan Keller, welche schreiben können, weil die Spannung des forschenden Autors nicht nachlässt. Wer diese Geschichte der Maria Theresia Wilhelm und ihres Mannes Ulrich Gantenbein liest, macht einen Horrortrip durch Spitäler, Gefängnisse und Anstalten der neuesten Zeit. Und reist durch die Abgründe der staatlich verordneten Normalität, der normalen Dressur, ohne vom Autor mit Reizwörtern wie "Horror" oder "Abgründe" oder "Unmenschlichkeit" eingedeckt zu werden. So kann einer nur schreiben und uns mitnehmen, wenn er selbst mitgenommen ist, sich aber wieder zurücknimmt und Distanz wahrt." (Niklaus Meienberg)


    "Der in seiner Präzision bisweilen unerträgliche Bericht lässt an Kleists Erzählung von Michael Kohlhaas denken." (Erich Hackl)

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  • Huhuuuu Tilia Salix
    Heute habe ich dieses Buch im Weltbild-Laden zu einem günstigen Preis entdeckt und gekauft, und grad mal bisschen drin geschmökert. Und ja, ich denke es wird mir gefallen.


    :wave

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  • Heute im Antiquariat für paar wenige Fränkli erstanden....während der Bahnfahrt nach Hause mal bisschen angefangen drin zu schmökern und konnte mich kaum mehr losreissen.
    Muss aber leider erst noch ein anderes Buch zu Ende lesen....sonst bekomme ich ein Durcheinander.

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