'Lehen' & 'Grundherrschaft' ?!

  • Hallo liebe Eulen,


    zurzeit haben wir in Geschichte ein Thema, bzw. mehrere Themen, die ich garnicht verstehe.
    Erst haben wir etwas über das Lehen gelernt & dann über die Grundherrschaft - das bezieht sich aber irgendwie beides auf beides, sozusagen.
    Deswegen verstehe ich das nicht.
    Das Grundproblem ist, glaube ich, das Lehen.
    Meine Mutter kann mir auch nicht helfen, Wiki erklärt zu kompliziert und ich hoffe auf geschichtlichinteressierte Eulen :zwinker


    Liebe Grüße,
    BunteWelt :wave

  • Bei solchen Fragen kannst Du gut bei wissen.de nachschauen. Die Erklärungen sind oft leichter verständlich als die bei Wiki


    http://www.wissen.de/wde/gener…e/index,page=1114750.html


    und bei was ist was findet sich eine Erklärung zum Begriff Lehen:


    http://www.wasistwas.de/geschi…le/was-war-ein-lehen.html

  • BunteWelt



    'Lehen'


    das ist das Grundprinzip eines ganzen Systems, auf dem viele Jahrhunderte lang (ca. vom 6. Jh bis ins 19. Jh.) die Gesellschaften der europäischen Staaten basierten.
    Die Anfänge waren einfach, im Lauf der Zeit wurde es immer komplizierter. Es ist aber zu begreifen.


    Du mußt Dir folgendes vorstellen:


    die Menschen gingen davon aus, daß alles Land, also Wiesen, Wälder, Flüsse, Straßen, bebautes Land, unbebautes Land, Berge, Ebenen etc. etc. dem König gehörte. Er war der Herr über den ganzen Grund = Grundherr.
    Allein aber konnte er as natürlich nicht bewirtschaften. Daher beauftragte er andere Leute, das zu tun. Er 'verlieh' sein Land. Dafür bekam er bestimmte Abgaben.
    Das waren Naturalien, also Erträge des Landes, die aus der Bewirtschaftung hervorgingen. Getreide, Holz, Wild etc.
    Verliehen wurde das Land nur auf Zeit, das Maximum war die Lebenszeit dessen, der sich Land lieh. Starb er, fiel das Geliehene, das Lehen, wieder an den Herrn zurück und mußte dann neu ausgegeben werden. Ähnliches geschah, wenn der König starb; dann konnte sein Nachfolger alle Lehensverträge neu bestätigen oder aber sie an andere Personen verleihen.


    Während am Anfang, in der Völkerwanderungszeit, der König als Besitzer des Landes dieses Land direkt an freie Bauernkrieger zur Bewirtschaftung ausgab, verkomplizierte sich die Sache in der Folge durch die Entstehung von Zwischenschichten, dem Adel. Von nun an gab der König das Land an Adlige aus, die es wiederum an weniger mächtige Adlige weiterverliehen.
    Das setzte sich fort, bis am Ende der Reihe der völlig abhängige Bauer stand.


    Auch die Abgaben erweiterten sich. Zu den Naturalien kamen bestimmte Dienste dazu, pflügen oder Ställe ausmisten z.B., in der Landwirtschaft gibt es ja ganz viele Arbeiten, die erledigt werden müssen. Aber auch solche Sachen wie Wege herrichten, Straßen bauen konnten dazugehören.
    Ein sehr wichtiger Dienst für ein Lehen war der Kriegsdienst. Den leisteten Adlige wie Bauern.




    Hier breche ich ab, weil ich nicht weiß, wie der Text in Deinem Geschichtsbuch aussieht und was genau Deine Lehrerin/Dein Lehrer erzählt hat.
    Grundsätzlich wichtig ist das Grundprinzip und die Vorstellung, daß es sich über die Jahrhunderte ausweitete, ohne je seine eigentliche Geltung zu verlieren.


    Wenn Du noch weitere Fragen hast, sag Bescheid.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus