188 Seiten, zahlreiche Illustrationen von Sulamith Wülfing, gebunden
Verlag: Aquamarin Verlag, Grafing 2006
ISBN-10: 3-89427-233-3
ISBN-13: 978-3-89427-233-3
Dazu gab es < hier > eine Leserunde.
Kurzinhalt (Quelle: Leserundenthread)
Manfred Kybers "Roman einer Kinderseele in dieser und jener Welt" ist mehr als ein spirituell-fantastisches Märchen für Erwachsene - es ist die poetische Offenbarung des verlorenen Paradieses. Die Geburt zu einem neuen Leben in einer neuen Welt.
In Gestalt der kleinen Veronika gibt der Autor uns allen einen Teil unserer Kindheit zurück. Veronika hat - im Gegensatz zu den meisten von uns - die himmlischen Augen auch dann noch behalten dürfen, als die Dämmerung des Erwachsenseins sie zu umschließen begann.
Über den Autor
Manfred Kyber wurde am 1. März 1880 in Riga als Sohn eines Gutsbesitzers geboren. Im Jahre 1900 begann er in Leipzig ein Studium der Psychologie und Naturphilosophie, das er 1902 nach dem Tod seines Vaters abbrechen mußte. Im gleichen Jahr erschien sein erster Gedichtband. 1904 wurde seine (uneheliche) Tochter Leonie geboren. Im Jahre 1909 heiratete er Elisabeth Boltho, von der er 1922 geschieden wurde. Nachfolgend adoptierte er seine Tochter und lebte mit ihr zurückgezogen in Löwenstein. Seit 1911 zählte der zur anthroposophischen Bewegung Rudolf Steiners. Er hat sich vehement für den Tierschutz eingesetzt.
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- < Klick > - die Übersichtsseite beim Projekt Gutenberg. Dort ist auch der Text dieses Buches nachzulesen.
Meine Meinung
In fernem Land, unnahbar euren Schritten / liegt eine Burg, die Monsalvat genannt. (Richard Wagner, Lohengrin, Gralserzählung)
Monsalvat, die Gralsburg, und die Gralsritter kommen auch in diesem Buch immer wieder vor (ohne näher definiert zu werden). Und genau so unnah- bzw. unerreichbar, wie Richard Wagner sie schildert, so unnahbar blieb mir auch dieses Buch. Ob das nun an der bisweilen etwas altertümlichen Sprache liegt, an der anthroposophischen Beeinflussung oder einfach für mich das falsche Buch zur falschen Zeit war, weiß ich nicht. Denn veraltete Sprache etwa stört mich ansonsten beim Lesen überhaupt nicht. Eher im Gegenteil.
Das Buch ist mir die ganze Zeit über seltsam fremd geblieben. Ich habe zwar - vermutlich - verstanden, worauf der Autor hinaus will. Doch weder seine Absichten noch seine Figuren sind mir nahe gekommen.
Es geht Kyber, so meine ich es verstanden zu haben, um die Verbindungen zwischen der Welt der Lebenden und der der Toten, um das immer wiederkehrende Wechselspiel zwischen beiden, um das, was eine Seele im Laufe ihrer Inkarnationen lernen soll. Womit klar ist, daß für das Verständnis des Buches die Reinkarnationslehre wesentlich ist.
Veronika, die zunächst im „Garten der Geister“ (der wohl für das „Jenseits“ steht) lebt, muß einziehen ins „Haus der Schatten“, das für das normale irdische Leben steht. Je mehr die „Dämmerung“ kommt, sie also erwachsen wird, je mehr verliert sie die Verbindung zur geistigen Welt. (Die „inneren Augen“ schließen sich.) Jedoch gehört sie zu den wenigen, die die Verbindung nie ganz verlieren, zum Gralsrittertum berufen sind.
Wir erfahren von Aron Mendel, der eine Bürde trägt, um seiner Enkelin Rahel das Leben zu erleichtern. Oder von Schloß Irreloh und seiner eher unrühmlichen Vergangenheit. Nicht zu vergessen die Geschichte von der Kröte. All das wird, bisweilen in Form eines Märchens, zu einer Geschichte verwoben, in der Veronika ihr kurzes Leben lebt. Immer wieder taucht der (Schutz-) Engel Veronikas auf, der ihre drei verschieden farbigen Lichter hütet. Doch eine genauere Erklärung für alle drei Lichter fand ich auch nicht im Buch.
Das ist, wenn ich recht erinnere, das erste Buch, zu dem mir eine Empfehlung oder ein Abraten ist nicht möglich ist. Jeder muß sich seine Meinung selbst bilden. Mich ließ es relativ unberührt, viele werden es lieben, manche vielleicht auch völlig ablehnen. In der Leserunde gibt es sehr unterschiedliche Kommentare, die dieses Spektrum abdecken. Was dem Einen Einsichten in Zusammenhäge und Wesentliches vermittelt, verursacht beim Anderen vielleicht Ratlosigkeit und Unverständnis. Es hängt, mehr als bei anderen Büchern, vom persönlichen Geschmack, der persönlichen Veranlagung ab. Deshalb werde ich auch keine Punktwertung vergeben, weil das einzige, was ich wirklich sicher empfehlen kann das Selberlesen und sich selbst eine Meinung bilden ist. Da der Text beim oben verlinkten Projekt Gutenberg in Gänze einsehbar ist, muß man dazu nicht mal das Buch kaufen. Obwohl, das sei positiv vermerkt, die Ausstattung wirklich hervorragend und das Buch selbst ein Schmuckstück ist.
Kurzfassung:
„Der Roman einer Kinderseele in dieser und jener Welt“ lautet der Untertitel. Inhaltlich zutreffend, konnte mich das Buch jedoch stilistisch nicht überzeugen. Das dürfte jedoch an mir liegen, weswegen ich weder eine Empfehlung noch eine Ablehnung aussprechen kann, sondern nur raten, sich bei Interesse selbst eine Meinung zu bilden.
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