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'Die Lichtermagd' - Seiten 224 - 322
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Ach, du je, warum vertraut Luzinde sich nur Ulman an? Klar, sie ist verliebt und sie hat – scheinbar - niemanden, mit dem sie groß reden kann. „Durch Ulman wagte sie wieder zu träumen, dass nichts unmöglich war“ (Seite 232). Hoffentlich wird das Erwachen nicht allzu arg.
Das zumindest deutet sich auf den nächsten Seiten an. Und die Nonne ist wirklich die aus dem Prolog, außerdem weiß sie, wo das Kind ist. Luzinde war sich doch so sicher, dass es ein Sohn war, den sie bekommen hatte, aber es wird immer nur von dem Kind geredet. Wahrscheinlich blamiere ich mich jetzt, aber wieso kommt mir eigentlich ständig das Hannchen in den Sinn (das kleine Mädchen aus dem ersten Teil)?
Und Luzinde vertraut sich doch noch Gottschalk an und darf oder muss mit auf die Reise nach Prag. Das wird den Patriziern aber gar nicht schmecken. Und richtig, sie werden verfolgt, so dass sich die Gruppe aufteilt, um wenigstens einen ans Ziel zu bringen. Die Demütigungen, denen die Juden ausgesetzt sind, zerren an Luzindes Nervenkostüm, verständlicherweise. Hat sie wohl schon vergessen, dass sie selber bis vor kurzem auch zu denen gehörte, die sie verachtete? Der Überfall und der Tod Gottschalks haben mir wirklich zugesetzt. Der weise alte Mann war neben Jakob mein Liebling im Buch und ich werde ihn vermissen.
Und in Ulman hab ich mich doch nicht getäuscht. Schade eigentlich, dass er sich so schnell von seinem Oheim hat überreden lassen. Aber um mit Hosto gleichzuziehen, muss er noch viel lernen. Dessen Gespräch mit Mose hatte schon etwas vom Schachspielen, oder sollte ich besser sagen Spiegelfechten? Vordergründig hat Mose sich gut aus der Affäre gezogen, aber ich fürchte, dass wird nicht viel nutzen.
Was mir immer besser gefällt, ist die Art und Weise, wie sich Luzinde Gedanken macht, über ihren Glauben, über den jüdischen Glauben, über das, was sie sieht und hört. Sie ist nicht nur lernfähig, sondern auch lernwillig. Sicherlich hat ihr Gottschalk dabei geholfen, zumindest unbewusst, aber mir scheint, sie ist ein andere geworden als die, die aus Pillenreuth fortgegangen ist.
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Hallo,
sehr beeindruckend die Reise von Nürnberg nach Prag.
Doch im Moment sieht es ja so aus als sollte Luzinde dieses Ziel nie erreichen.
Gottschalk ist tot und Luzinde hat ihr Überleben nur dem Ritter Wenzel zu verdanken.
Ich musste doch tatsächlich ein paar Tränen wegblinzeln, der alte Jude war mir doch sehr ans Herz gewachsen.
Ritter Wenzel ist mir sehr sympathisch. Schade dass Ulmann leider doch sehr nach seinem Onkel schlägt, hätte ich nicht gedacht.Mals sehn, wann ich zum weiterlesen komme.
Lena :
Geh ich recht in der Annahme, dass Castel das heutige Kastl ist ? Ich kenne nämlich den Ort sehr gut und auch die Klosterburg wo die Kleine Anne begraben ist. ich stand schon oft vor ihrem Schrein und habe still das kleine Mädchen betrachtet.Schön sind auch immer die Schweppermann-Festspiele falls Du die kennst ?
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Luzinde vertraut sich Gottschalk an.
Sie verliebt sich dann doch tatsächlich in Ulman - das kann meines Erachtens nicht gut ausgehen, dem traue ich nicht.
Luzinde und Gottschalk sowie einige andere Juden machen sich auf den Weg nach Prag und werden überfallen.
Ich fand es geschickt, wie sich Luzinde aus dieser Affäre zieht und christliche Kleider anlegt, Gottschalk ist gichtkrank im Wagen und der Knecht ist stumm - ein kluger Schachzug, um die Verfolger abzuhängen. Leider hat es nichts genützt, sie werden überfallen und Gottschalk wird umgebracht. Ein sehr schwerer Schlag. Ein neuer Retter taucht auf in Person von Ritter Wenzel von Sparrenheck.
Luzinde ist hier wirklich ständig im Wechsel ihres Glaubens, nein nicht freiwillig, sondern immer so wie es die Sitatuion von ihr fordert - beachtlich. Dies geht verständlicherweise an ihre Nerven.
Außerdem vergleicht sie gedanklich jetzt schon Ulman und Wenzel - hoffentlich entscheidet sie sich für den Richtigen
Luzinde bleibt bei der jüdischen Familie Levi in Pilsen.
@ Lipperin
Auch für mich waren Gottschalk und Jakob die Sympathieträger -
der Tod Gottschalks hat mir auch sehr zu schaffen gemacht, ich hoffe doch sehr, daß Luzinde es trotzdem nach Prag schafft und dort etwas ausrichten kann.
In Ulmann hat sie sich ja mal gründlich getäuscht, auch wenn er sie ja bei Wenzel (lustig, das ist mein Mädchenname, daher muss er mir ja symphatisch sein ;-)) nicht hat auffliegen lassen.
Was mir aber schon die ganze Zeit negativ auffält und auch Luzinde in diesem Abschnitt selbst bemerkt, ist, daß sie lieber lügt als bei der Wahrheit zu bleiben. Ich denke, sie hätte sich mit Ehrlichkeit einiges ersparen können.
Und jetzt muss ich lesen wie es weitergeht
edit: jetzt hab ich mich doch glatt im Abschnitt vertan
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Jetzt ist das Buch so spannend geworden, daß ich die Nacht wieder zum Tag mache
Aber ich konnte nicht aufhören.Die Reise war spannend beschrieben und auch die Anfeindungen denen die Juden ausgesetzt waren, werden immer deutlicher.
Aber positiv finde ich , daß sich Luzinde immer mehr entwickelt und auch endlich ihre Angst vor dem "fremden" Glauben etwas ablegt, in dem Sinne, daß sie sich mehr Gedanken macht.
Die Szene mit Gottschalk war schrecklich
Ich bin aber auch sicher, daß das ein geplanter Überfall war und die 3 Kerle geschickt wurden.Wenzel scheint ja ein ganz Anständiger zu sein, warten wir mal ab.
So ganz hab ich ja auch die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß Ullman seinem Onkel nicht zu ähnlich wird.........Ein paar Seiten gönne ich mir jetzt noch, dann muß ich endlich mal ins Bett.
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Hallo,
Melanie fragt:
Geh ich recht in der Annahme, dass Castel das heutige Kastl ist ? Ich kenne nämlich den Ort sehr gut und auch die Klosterburg wo die Kleine Anne begraben ist. ich stand schon oft vor ihrem Schrein und habe still das kleine Mädchen betrachtet.Ja, das ist genau das Kastl. Der Ort hat mehrfach die Schreibweise gewechselt. Die Schweppermann-Festspiele kenne ich nicht, klingt aber interessant!
Herzlich,
Lena
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In diesem Abschnitt wurde sehr deutlich hervorgehoben, wie die Leute damals in ihrem Glauben verwurzelt waren. Gottschalk hatte darunter zu leiden, dass er Jude war und eben Geldgeschäfte tätigen durfte. Die meisten Juden waren offenbar damit mit einem guten Auskommen gesegnet.
Dass solch ein Andersgläubiger nun auch noch zum eigenen König marschierte, um darum zu bitten, weiter unbehelligt in Nürnberg wohnen zu dürfen, war für Ullmann und seinen Onkel natürlich ein Dorn im Auge. Die Machtgier der beiden ist mir unerträglich. Mir tut Luzinde wirklich leid, dass sie schon wieder auf so einen widerlichen Kerl reingefallen ist.
Ich stelle es mir an Luzindes Stelle sehr schwer vor, den jüdischen Glauben zu "spielen". Sie tut das ja nicht aus Überzeugung. Ständig hat sie die Angst im Hinterkopf, ihrem eigenen Glauben zu freveln. Für mich ist dieses Gefühl nachvollziehbar beschrieben worden.
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Zitat
Original von Lipperin
Das zumindest deutet sich auf den nächsten Seiten an. Und die Nonne ist wirklich die aus dem Prolog, außerdem weiß sie, wo das Kind ist. Luzinde war sich doch so sicher, dass es ein Sohn war, den sie bekommen hatte, aber es wird immer nur von dem Kind geredet. Wahrscheinlich blamiere ich mich jetzt, aber wieso kommt mir eigentlich ständig das Hannchen in den Sinn (das kleine Mädchen aus dem ersten Teil)?Das hab ich mir auch gedacht. Vielleicht hat sie keinen Hannes sondern eine Hanna bekommen? Und dass Elisabeth sie in ein Kloster gebracht hat ist ja auch irgendwie naheliegend...
Gottschalk ist tot
Eine interessante Perpektive, die wir durch Luzinde erleben. Für sie ist die Ablehnung, die den Juden entgegenschlägt sehr ungewohnt, dass gibt uns die Gelegenheit, das ebenfalls sehr intensiv wahrzunehmen.
Was mich befremdet, ist dass Luzinde mit Ulmann ins Bett geht, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben, obwohl sie ja wegen des Techtelmechtels mit Konrad aus der Messe ausgeschlossen wurde. Auf der anderen Seite kämpft sie mit ihrem Gewissen, wenn sie sich als Jüdin ausgibt. Für mich passt das nicht so gut zusammen.
Was Gottschalk zwischen Ritter Wenzel und Luzinde beobachtet hat, finde ich spannend. Wenn Gottschalk bemerkt hat, dass Wenzel sich zu Luzinde hingezogen fühlt, dann ist da sicher auch was dahinter
Zwar kein Sympathieträger dann doch ein Charakter, der mich fasziniert ist Hosto Stromer. Sein Taktieren, seine Art, wie er seine Macht kaltblütig einsetzt und jeden gegen jeden ausspielt, sehr gelungen. Die Szenen mit ihm lese ich sehr gern
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Ullmann scheint doch nicht so nett zu sein, wie es aussah. Luzinde lässt sich zum Glück nicht von ihm erpressen (mit ihrem Kind).
Der alte Gottschalk ist mir auch sehr ans Herz gewachsen.
Die strapaziöse Reise nach Prag ist sehr anschaulich beschrieben.