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'Die Lichtermagd' - Seiten 393 - 480
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Ein Abschnitt, der alles an menschlicher Niedertracht, an Verzweiflung, an Machtgier und an Skrupellosigkeit zu bieten hat, was ich mir nur vorstellen kann. Fassungslos habe ich über Caspar und sein Töchterlein, den Arzt, über die aufwieglerischen Reden des Romer, über das Tun des Hosto und des Ulman gelesen, habe wahrlich an mich halten müssen, um nicht ins Lamentieren zu verfallen. Der einzige Lichtblick war für mich Luzinde und das, was aus ihr geworden ist. Das verängstigte Mädchen gibt es nicht mehr, sie ist mutig, auch mutig genug, um sehenden Auges eine falsche Entscheidung zu treffen (das angebliche Treffen mit Ulman), sie tritt für andere ein, sie versucht sogar, mit Hosto zu reden und zu verhandeln. Aber eine Lösung für die Juden wird nicht gewünscht, also wird es keine geben. Und die Kaltschnäuzigkeit des alten Stromer ist wohl kaum noch zu überbieten: Die Juden mögen sich alle sammeln, um Nürnberg zu verlassen – da kann man sie leichter abschlachten und die Wertgegenstände so nebenbei einsammeln.
Ein paar Probleme habe ich da, wo es um Luzindes Kind geht. Sie hat es noch nicht einmal im Arm gehalten, sie nimmt an, es ist ein Sohn, es sind fünf Jahre vergangen – und trotzdem nimmt sie solche Gefahren auf sich, um es zu sehen. Ist es wohl wirklich die Sehnsucht nach ihrem Kind oder auch die Sehnsucht nach etwas, was ihr gehört – oder zu ihr? Was für eine Bindung kann sie denn zu dem Kind aufgebaut haben? Würde sie es wirklich, wenn es dem Kind gut geht, aus der vertrauten Umgebung herausreißen? Obwohl ich Luzinde mittlerweile einigermaßen zu kennen glaube, getraue ich mich nicht, diese Fragen zu beantworten.
Ulman erweist sich leider immer mehr der Familie Stromer würdig, zumindest Hostos. Ich habe gestern noch ein wenig über ihn nachgelesen, er hat es ja weit gebracht und muss sich sicherlich nicht vor Hosto schämen.
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In diesem Abschnitt geht es jetzt schon heftig zur Sache und ist nichts für schwache Nerven.
Luzinde und Wenzel dürfen nicht mehr ins Haus von Mose + Rebekka wegen des Schiwa-Sitzens, dafür nimmt sie die Nachbarin Rosa auf.
Ulman übergibt Hosto die gesiegelten Unterlagen vom König. Er mußte dem König einen sehr hohen Preis dafür zugestehen, hatte ja vom Oheim freie Hand dafür bekommen. Hosto muß also Schulden dafür aufnehmen. Einen Satz von Hosto muß ich jetzt unbedingt zitieren, denn er ist so unglaublich. ... ich habe noch nie zurückgezahlt, was vereinbart worden ist ..... Daran sieht man mal wieder wie ehrlich und zuverlässig er war.
Die Lage zwischen den Juden und den Christen spitzt sich immer mehr zu.
Ulman bittet Luzinde um ein nächtliches Treffen und will dann wissen, wie die Juden sich bewaffnet haben. Er erpreßt sie damit, daß er ihr den Aufenthaltsort ihres Kindes sagen will. Dies hält er natürlich wieder nicht ein.
Aber Wenzel und Luzinde kommen sich näher. und sie gesteht ihm ihr Kind.
So am Ende bekommen die Juden drei Tage Zeit, um die Stadt im geschlossenen Verband zu verlassen. So hat man ohne große Schwierigkeiten Menschen und Sachwerte auf einem Haufen Hosto hat schreckliche Pläne
@ Lipperin
Ich stimme mit dir völlig überein, auch ich war fassungslos über die Geschichte mit Caspar und seiner Tochter. -
die Geschichte von Caspar und seiner Tochter konnte ich nur querlesen, das war zuviel für mich. (Das habe ich aber generell seit ich Kinder hab und bei Mädchen ist es besonders schlimm).
Überhaupt hält die Grausamkeit sehr Einzug in Nürnberg auch angestachelt vom Romer der ja wohl genau dafür bezahlt wird.
Ulman plagt doch noch einmal das Gewissen, aber das legt sich schnell, jetzt plant er ja sogar Luzinde ermorden zu lassen. Ein Glück das Wenzel ein Auge auf sie hat.
Wenzel hält trotz allem weiter zu Luzinde, was für ein Glück für sie.
Und die Juden wissen nicht was tun, die Frage ist ja auch, ob sie Luzinde und Wenzel vertrauen können.
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Die Geschichte mit Caspar und seiner kleinen Tochter hat mich auch mitgenommen
Auch wie leicht es war, ihn zu überzeugen, dass die Juden dran schuld warenNett fand ich den Abschnitt, als Luzinde Wenzel von Jakob erzählt, wie enttäuscht Wenzel zuerst war
Schön, dass sie auch endlich den Raum findet, Wenzel die ganze Wahrheit zu sagen Der Mann ist echt ein GoldstückUlmann wird seinem Oheim ehrlich immer ähnlicher, etwas, was wir ja eigentlich alle vorausgesehen haben. Und Hosto ist wirklich entsetzlich skrupellos
Auf der anderen Seite, wäre ich sonst fast enttäuscht von ihm...Ich hab mich gefragt, ob es wirklich realistisch ist, dass Romer zuerst alle aufwiegelt und dann tatsächlich noch so viel Kontrolle darüber behalten hat, die Meute zurückzuhalten?
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Luzinde hat wirklich Glück mit Wenzel. Trotz ihrer Lügen hält er zu ihr. Aber das sie ihn erst trotzdem mit ihrem Kinder weiterbelügt, kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
ZitatOriginal von Königstochter:
Ulmann wird seinem Oheim ehrlich immer ähnlicher, etwas, was wir ja eigentlich alle vorausgesehen haben.
Das stimmt. Trotzdem hätte ich Ulmann nicht zugetraut, dass er Luzinde eine Falle stellt um sie zur Strecke zu bringen. Ganz schön skrupellos.
Es bleibt weiter spannend, was aus den Juden wird, aber ich habe da schon eine Ahnung.