'Die schwarze Schwesternschaft' - Kapitel 24 - Ende

  • Ich habe das Buch durch und eine Menge Zettel drinnen. Bin noch etwas "neben mir", so daß es noch dauert, bis ich die angestrichenen Stellen zu Posts verarbeitet habe. Dafür konnte ich nicht anders, als direkt unter dem Eindruck des Buches die Schlußrezi zu scheiben. Jetzt muß ich vermutlich eh erstmal in Deckung gehen, denn mir hat das Buch ausnehmend gut gefallen. Trotz des Endes (das sich allerdings schon länger vorher abzeichnete).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So, damit ihr noch was zum Lästern habt, doch noch die Kommentare zu den Stellen, an denen ich Zettel im Buch stecken habe.



    Mit dem Auftauchen Mariselas (Anfang 25. Kapitel) hatte ich nun nicht gerechnet; da war ich genauso überrascht wie unsere Reisenden.



    Etwas ist an der Weisheit der Schwesternschaft doch dran. Seite 321: (...) „Möchtest du nicht lieber sterben, als ein hilfloses Kind zu foltern? Möchtest du nicht lieber sterben, als deine innerste Ehre zu verraten? Es ist die Freude jener, andere etwas tun zu sehen, dem alle, wie sie geglaubt haben, den Tod vorgezogen hätten, und sie tun es doch aus schwacher Furcht vor dem Sterben, weil sie über den Tod nichts wissen und noch weniger glauben.“



    Auch das ist mir aufgefallen; Seite 328: „Sprich nicht davon, wie schrecklich der Sturm werden könnte. Denke daran, was du unternehmen mußt, um ihn unbeschadet zu überstehen.“



    Oder Seite 332: Schwäche ist entschuldbar. manchmal schrecklich, aber entschuldbar. Du mußt es dir so vorstellen: Menschen, die gut sind oder versuchen, nach besten Kräften Gutes zu tun, arbeiten mit der Natur. Um Böses heraufzubeschwören, muß man gegen die Natur arbeiten, und das ist viel, viel schwerer. Es gibt Widerstände, und man muß sich gegen den ganzen Fluß der Natur stemmen.“
    Dennoch ist es oft so (oder scheint es nur?), daß es die „Bösen“ wesentlich leichter haben und erfolgreicher sind als die „Guten“.



    Seite 370 wird dann nochmals der Konflikt zwischen Rafaella und Magda deutlich angesprochen: das Comyn-Erbe Jaelles, was Rafaella von vielen ausschloß, was aber Magda - obwohl keine Comyn - offenstand. Das Laran, das Jaelle hatte, Rafaella aber nicht. Vermutlich bin ich wieder alleine auf weiter Flur, doch mir scheint der Konflikt und das Handeln Rafaellas mehr als ausreichend begründet zu sein. Allerdings habe ich ihr ihre spätere Kehrtwende nicht so ganz abgenommen. Das ging denn zu schnell. Aber irgendwann muß man auch in diesem Buch die „fehlende epische Breite“ beklagen können. :grin



    Daß Jaelle den Showdown nicht überleben wurde, war ja schon seit geraumer Zeit im Buch vorbereitet worden, weshalb es mich nicht so ganz unvorbereitet traf. Trotz allem hatte ich auch das Gefühl, daß die Aufgabe, das Leben Jaelles erfüllt und vollendet waren. Insofern war das fast schon folgerichtig. Auch hieß es ja im Buchrückentext, daß nicht alle Weggefährtinnen überleben. Daß das aber auch Marisela trifft, war denn doch überraschend. :cry


    Daß am Ende der Suche dennoch alles wieder auf Anfang steht und von vorne beginnt - das hatte ich nicht unbedingt erwartet.


    Frage an die Fachfrauen: tauchen Magda und Camilla nochmals in einem der späteren Bücher auf, erfährt man, was aus ihnen geworden ist?





    Und jetzt entschwinde ich wohl besser erst mal von Darkover. :schnellweg , dann könnt ihr besser und ungestört lästern. :grin ;-)
    Wenn allerdings Merlin ruft und Gestalten wie Lliane, Uther oder Rhiannon/Morgane auftauchen, sollte der Wechsel in eine andere Zeit und eine ganz andere Geschichte nicht zu schwer fallen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich hab mich beim Lesen des Schlusses wieder erinnert, dass ich es schon einmal gelsesen hab, und dass ich damals dachte: Tolkien im vorstadthausfrauen-milieu lauwarm aufgebrüht.


    fast erwartete ich von Jaelle zu hören: "Du kannst hier nicht vorbei! - Flieht, ihr Narren!" Und magda als Frodo-in-reserve schaut akrophob in die dunkle schlucht von Moria, sogar steine rieseln hinten nach...


    Wann ist etwas ein plagiat, wann ein pasticchio? - Ne, Leute, Die Gefährten sind das bessere Buch, die Männer bei Tolkien quatschen nicht soviel blödsinn... - gut, das gezicke zwischen zwergen und elfen ist fast ähnlich, aber wesentlich lustiger.



    Das schlimme am sogenannten "Bösen" ist, dass es durchaus natürlich ist. Fremder männer nachkommen zu ermorden, und deren ehemalige gefährtinnen zu vergewaltigen ist für männer etwa eine natürliche handlung, denn sie bringt ihnen einen eigenen fortpflanzungserfolg ein.
    Deshalb ist die Mitochondrien-Eva älter als der Y-Adam: Frauen lässt man beim völkermord am nachbardorf über, die söhne anderer männer nicht - oder man geht - wenn man sie versklavt - sicher, dass sie sich nicht mehr vermehren, indem man sie zuvor kastriert.
    Soviel zu unserer bösen natürlichkeit...
    Gesetze kommen erst durch kultur, und gelten auch jeweils nur für die eigene gruppe, deren sozialleben und zusammenhalt sie regeln, nicht für die bösen anderen, die man nach herzenslust niedermachen darf...


    man könnte sarkastisch überspitzt sagen, die 'bösen' folgen der allzugrausamen natur, die 'guten' den hehren kulturellen idealen, die mit natur nur sehr selten sehr wenig gemein haben... deshalb sind die 'natürlichen' erfolgreicher als die transzendental versponnenen...


    dieser ansicht von gut und böse widerspricht MZB wieder, indem sie das wirken - die weigerung zu wirken - der echten schwestern beinahe Taoistisch erklärt: 'Der weise fügt sich dem strom, und weiss ihn für sich zu nutzen, der narr kämpft dagegen an,' eine erkenntnis, die ich wieder voll und ganz unterschreiben könnte, allerdings fehlt es mir derzeit an informationen, die weise schwesternschaft weiterreichend zu beurteilen.


    Ich versteh Rafaella trotzdem nicht, und ich versteh auch Acquilara's Schwesternschaft nicht. Wenn sie tatsächlich die von ihr beschworene 'Macht' gehabt hätte, hätte sie sie schon früher durchgesetzt, und nicht soviel darüber gequatscht: Darauf kam eigentlich keiner: wenn du soviel macht und wissen zu bieten hast, wie du behauptest, warum beherrschen du und deine schwesternschaft nicht schon längst die Comyn? Sie ist wieder eine der wenig durchdachten MZB-Gegnerinnen, das ist sogar der Autorin aufgefallen, drum hat sie sie kurzerhand für eine psychopathin erklärt, und wir wissen wieder nicht wer, wieso, wie und warum.


    Wir wissen nur, dass tief unten im Berg anscheinend wasserfeste Cheiri-Bücher in solchen massen lagern, wie wir sie sonst nur von Moers' 'Stadt der Träumenden Bücher' kennen. Aber in die interessanten teile der höhle ist wieder keiner ausser Lexie hinunter gestiegen, und die ist wieder einmal romantechnisch günstig gestorben, bevor sie jemandem details darüber geben konnte...
    :beleidigt
    Nun, November und Dezember ist also Darkover-pause, jetzt frag ich mich glatt, wiesu denn blus, denn ich könnte glatt weiter lesen - vergesst nicht, wir werden zum auslesen aller bände noch eineinhalb jahre brauchen, wenn wir jedes monat einen hinunter biegen...



    - ich möchte unsere SUB's, die dem Abbau harren, mal ausgeklammert lassen... immerhin ist der Jänner-band DÜNN :grin



    PS: ist euch das aufgfalln: der letzte absatz entspricht dem lied 'abwärts und bergauf' ausm Watzmann...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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