Dardamen. Gefährten der Finsternis - Chiara Strazzulla [ab 14 Jahren]

  • Gebundene Ausgabe mit 800 Seiten
    Verlag: Cbj (November 2009)
    Sprache: Deutsch
    Originaltitel: Gli eroi del crepuscolo


    Kurzbeschreibung
    In Dardamen, der Regierungsstadt der Ewigen, herrscht helle Aufruhr. Die Prinzessin Eileen wurde entführt und mit dem einzigen Mann, der zu ihrer Rettung geeignet zu sein scheint, hängt auch untrennbar das Schicksal der ganzen Stadt zusammen. Fällt er, fällt auch Dardamen. Sein Sohn Lyannen hegt seit längerem romantische Gefühle für die schöne Eileen und setzt selbst alles daran, sie zu retten. Vom König wird er dann tatsächlich mit seinen Freunden zum Rettungskommando der Prinzessin ernannt. Als Bund der Rebellen machen sie sich auf die Suche nach der Vermissten und begeben sich so in große Gefahr …



    Zum Autor
    Chiara Strazzulla, geboren 1990 in Syrakus/Sizilien, hat ihren außergewöhnlichen und Aufsehen erregenden Fantasy-Debütroman "Dardamen – Gefährten der Finsternis" mit 17 Jahren veröffentlicht, nachdem sie vorher bereits für kleinere Erzählungen ausgezeichnet wurde. Sie ist eine leidenschaftliche Theater-, Kunst-, Literatur- und Fantasyliebhaberin. Nach ihrem Schulabschluss in Rom studiert sie jetzt in Pisa Literaturwissenschaft.



    Meine Meinung
    Bereits nach dem dritten Kapitel ist der grobe Handlungsablauf vorhersehbar und doch gelingt es Chiara Strazzulla mit ihrem Buch nicht zum puren Abklatsch des Herrn der Ringe abzurutschen.


    Im Mittelpunkt der Handlung steht nicht nur Lyannen, sondern auch seine Freunde, sein Vater, der Hauptmann Dardamens, und weitere Beteiligte am Geschehen, auch aus den Reihen der vermeintlich Bösen. Während manche Szene etwas langatmig daherkommt, gelingt das Buch insgesamt dennoch gerade durch diesen Umstand. Langweile kommt trotz ausschweifender Beschreibungen kaum auf, da immer wieder Perspektivwechsel an der Tagesordnung sind und Reise und Krieggeschehen von allen Seiten beleuchtet werden.


    Ähnlich verfährt die junge Autorin mit ihren Figuren. Selbst die kleinste Nebenfigur wird ausreichend beleuchtet und liebevoll mit Worten bedacht, so dass das Lesen wirklich Spaß macht. Die Nebencharaktere sind hier nicht nur blasses Beiwerk oder Gehilfen des Protagonisten, auch ihnen kommen in vielen Fällen Schlüsselrollen zu. Und diese Figuren haben es in sich, Chiara Strazzulla fährt mit allem auf, was Rang und Namen hat – Feen, Amazonen und Untoten –, erfindet aber gleichfalls eine Reihe neuer Wesen, die die Geschichte angenehm bereichern, davon ist der sympatische Ka-da-lun Rabba Nix nur einer der nettesten Vertreter, auch Baumgolems und Haarige trifft man zwischen den Seiten.


    Die Landschaften sind aufwendig und farbenfroh beschrieben, eine Karte, die der Geschichte vorangestellt ist, sorgt für den letzten Feinschliff, um der Vorstellungskraft auf die Sprünge zu helfen. Ein Personenverzeichnis fehlt allerdings, obwohl dieses mit Blick auf viele ähnlich klingende Namen durchaus hilfreich gewesen wäre.



    Fazit
    Insgesamt eignet sich »Dardamen« für Leser und Leserinnen ab 14 Jahren, verdient dabei gleichfalls das dieser Tage zu gerne verwendete Prädikat »All-Age-Roman«, denn auch Leser jenseits der Zielgruppe werden an diesem Buch Gefallen finden können; es spricht Fantasy-Leser im Allgemeinen, besonders Anhänger der High Fantasy, an.



    Bewertung
    8/10 Punkten

  • Ein Mörderdämon - potthässlich und im Buch eine winzige Nebenfigur. Soll wohl an Vampire erinnern. Eine andere Zeichnung wäre um einiges passender gewesen! Vielleicht ein Blick über Dardamen oder so.

  • Zitat

    Original von Steena
    Ein Mörderdämon - potthässlich und im Buch eine winzige Nebenfigur. Soll wohl an Vampire erinnern. Eine andere Zeichnung wäre um einiges passender gewesen! Vielleicht ein Blick über Dardamen oder so.


    Och schade, wenn er eine wichtigere Rolle gespielt hätte, wär das ja glatt was für mich gewesen. :gruebel

  • So, ich habe es jetzt am Wochenende ausgelesen und mich bestens damit unterhalten. Sicher, es erinnert wirklich an eine Herr-Der-Ringe-Version für Teenager, aber aus Tolkien wird so oft geklaut, dass das schon gar nicht mehr negativ auffällt. *g*
    Mich haben vor allem die ausführlichen Beschreibungen fasziniert - der Weg, die Umgebung, die Sachen, die die Protagonisten tragen, es ist alles sehr liebevoll und sehr detailliert beschrieben. Dann die Unterschiedlichkeit der Handlungsträger, die hat mir auch sehr gut gefallen - auch wenn ich wirklich finde, dass Scrubb - der Feuerdämon - ein bißchen mehr handlung verdient hätte. *grummel* Ansonsten ist für jeden Geschmack as dabei - Ewige, Menschen, Okrs, Feen, Amazonen, Zentauren und jede Menge interessante Mischungen. Ich werde die Dame auf jeden Fall weiter im Auge behalten, und bin gespannt auf das zweite Werk, das laut Interview in Italien schon erschienen ist.


    Einen kleinen Mangel muss ich natürlich mal noch anprangern:
    Ich hoffe, das Buch wird nie verfilmt!
    Denn die ganzen Kerle sind so schön (und alle langhaarig), dass das wohl keine Frau überleben würde... :grin

  • Schön, dass es dir gefallen hat, Blackie! :wave


    Gegen Ende war ich von der Handlung teils verwirrt. Erst ging es seitenlang um die Suche, was ja auch sehr spannend war. Dann war plötzlich die Suche passé, obwohl die gesuchte Dame noch nicht gefunden war, und es ging um den Krieg :gruebel.

  • Ja, das war mal wieder ein richtig schönes Buch! *find*


    Stimmt, das fand ich auch merkwürdig...erst ziehen sie los, und suchen, und suchen. Und dann auf einmal stehen sie den Vätern wieder gegenüber und die freuen sich auch noch. War irgendwie ein ziemliches Im-Kreis-Gelaufe. Oder der Krieg hat sich einfach zu schnell ausgebreitet. Der Herr der Finsternis ist ja auch ständig unetrwegs gewesen und nicht da geblieben, wo er Eileen versteckt hatte.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich finde es hat es nicht verdient mit Herr der Ringe zu vergleichen. Dann könnte man jedes Buch mit einem anderen Buch vergleichen, man findet immer irgendwelche Parallelen.
    Es ist eine eigene Geschichte.
    Sehr schön erzählt, genaue Beschreibungen, das regelrechte Bilder vor dem Auge entstehen. Sehr schön.
    Sicher war die Reise der Rebellen etwas sinnlos, aber das war ja noch nicht klar als sie aufgebrochen sind. Deswegen... sie hatte ja auch ihren Sinn.


    Der Mörderdämon auf dem Cover hat jetzt auch nicht so eine kleine Rolle. Wenn nicht sogar eine Große?
    Bloß wenn man die Beschreibung der Autorin genau nimmt, dann sehen die ja etwas anders aus! Lange Haare z.B.

  • Ah, ich las Tharkarun ist der zweite roman der autorin, also ist das hier der erste. - Muss auch haben. :-)


    Ich geb zu, ich hab mir das buch letzte woche allein wegen dem cover gekauft, aber wenn mir je die italienische ausgabe unterkommt: die will ich allein wegen dem titel:
    La strada che scende nell'ombra
    *schmelz-dahinschmelz-zellenschmelz*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • So, hab gestern mangels LR-Buch Dardamen begonnen, und bin - da ich mir zuerst dachte, uh, HDR-lightversion - überrascht zufrieden mit meiner lektüre. Nein, dieses Buch ist wirklich nett, alle figuren haben geschichten hinter sich, die perspektive wechselt ständig, und es wird einem eigentlich nie fad damit.


    Die anderen wesen hier haben eine stimme und gute gründe, warum sie was gegen die ewigen haben... Hier gibt's wieder mal Zentauren erwähnt, was äusserst positiv ist, die hab ihn der fantasy einige zeit vermisst.
    Den versprochenen Cover-dämonen hab ich bislang noch nicht persönlich getroffen, aber soweit ich verstand, organisiert er das feindesheer, und ist schuld an den von den Ewigen verlorenen schlachten.


    Wie's ausgehen wird, denkt man sich schon am Anfang - nun nicht GANZ so, wie man sich dachte, aber das ganze endet dann doch harmonisch in wohlgefallen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Ich habe das Buch als Mängel-Exemplar gekauft. Hatte schon vorher damit geliebäugelt, war mir aber irgendwie unsicher...
    Letztendlich war es gut so, denn 100%ig hat mir der Roman nicht gefallen. Die Geschichte konnte mich nicht fesseln. War zwar zwischendurch nicht schlecht, aber insgesamt NICHT MEINS.
    Hätte ich den vollen Preis dafür bezahlt, wäre es Verschwendung gewesen.