Trigger - Wulf Dorn

  • Der Fall einer misshandelten Patientin wird für die Psychiaterin Ellen Roth zum Alptraum: Die Frau behauptet, vom Schwarzen Mann verfolgt zu werden. Kurz darauf verschwindet sie spurlos. Bei ihren Nachforschungen wird auch Ellen zum Ziel des Unbekannten. Er zwingt sie zu einer makaberen Schnitzeljagd um ihr Leben und um das ihrer Patientin. Für Ellen beginnt ein verzweifelter Kampf, bei dem sie niemandem mehr trauen kann. Immer tiefer gerät die Psychiaterin in ein Labyrinth aus Angst, Gewalt und Paranoia. Und das Ultimatum läuft ' (Kurzbeschreibung www.amazon.de)


    Wulf Dorn zu lesen war mir schon lange ein Wunsch und ich habe mit 'Trigger' wohl genau das richtige Buch von ihm ausgewählt. Gleich zu Beginn zeigt der Autor im Prolog und dann in einer dramatischen Szene, dass er versteht wie man Bilder im Kopf zum Leben erweckt:
    Ellen Roth, Psychiaterin in der Waldklinik hat tagtäglich mit suizidgefährdeten und psychisch kranken Patienten zu tun. Als sie einem scheinbar verwirrten Patienten gegenüber tritt, der laut Unterlagen an paranoider Schizophrenie leidet, ist allen Vermutungen zum Trotz schnell klar, dass Hr. Brenner lediglich dehydriert ist und dringend einer Kochsalzinfusion bedarf.
    Ihren Unmut über diese Fehldiagnose lässt sie daraufhin an Dr. März aus, die Roth den Patienten überwiesen hat.
    Zusätzlich scheint ihr neuester Fall gleichermaßen viel Aufmerksamkeit zu benötigen. Nicht umsonst enthält der Aufnahmebogen der misshandelten Frau den Vermerk BIF (besonders interessanter Fall). Der traurige Anblick berührt Ellen und auch die eindringliche Bitte der verstörten jungen Frau, sie vor dem schwarzen Mann zu beschützen.
    Wenig später ist die Frau verschwunden und mit ihr die Akte, die Ellen ganz sicher Tage zuvor in den Händen gehalten hatte.
    Ellen Roth wird mehr und mehr zur Zielscheibe des schwarzen Mannes, als sie versucht ihrer Patientin zu helfen und mit ihren Nachforschungen gerät sie immer mehr in Zweifel, ob ihr Kollege Mark nicht ein böses Spiel mit ihr treibt.


    Wulf Dorn schafft bereits auf den ersten Seiten eine spannende Szenerie. Er entführt seine Leser in die beklemmende Atmosphäre der Psychiatrie, wo sich Wahnsinn und Paranoia die Hand reichen.
    Sein Schreibstil hat mich die über 400 Seiten schneller lesen lassen, als mir lieb war. Zudem konnte ich gar nicht umhin mir selbst ein Bild über die Lösung zu machen und somit wuchs die Spannung bis ins Unermessliche. Bin ich auf der richtigen Spur?, fragte ich mich ständig. Zumal es einige Wendungen gibt, die wieder neue Lösungsansätze bieten.


    Wulf Dorn schafft es mit einer Leichtigkeit seine Leser zu verwirren und ihnen am Ende einen Schluss zu servieren, der einem die Sprache verschlägt und atemlos macht. Das liegt nicht nur an seiner glaubwürdigen Hauptperson Ellen Roth, sondern auch daran, dass dieser Thriller alles hat, was für mich ein echter Pageturner ist!


    Dass 'Trigger' nicht das letzte Buch des Autors ist, welches ich lesen werde, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Oder?

  • Ich muss leider sagen, dass ich von dem Buch enttäuscht bin. Die Beschreibung suggeriert einem ein ganz anderes Thema als schlussendlich behandelt wurde. Ich habe mich auf eine spannende Schnitzeljagd gefreut und stattdessen bekam ich… ja, eine irgendwie abstruse Geschichte, die mich überhaupt nicht in ihren Bann gezogen hat. Leider ist das jetzt schon das dritte Buch, das ich zu diesem Thema gelesen habe und ich wusste schon bald, worauf der Hase hinausläuft. Ehrlich, als ich es gemerkt habe, hätte ich das Buch beinahe abgebrochen. Diese Lösung für ein Buch zu verwenden bzw. alles darauf aufzubauen, ist einfach etwas, das mir persönlich nicht gefällt. Und ich wünschte, ich hätte das Buch abgebrochen.
    Ich meine, als die Auflösung dann kam, dachte ich mir: was und das ist es?


    Die Ausarbeitung der Figuren hat mir auch nicht sonderlich gefallen. Sie kamen mir allesamt eindimensional und blass vor. Man erfährt praktisch nichts von ihnen, keine Hintergründe, gar nichts.


    Ne, mein Geschmack war es definitiv nicht. Mehr als 5 Punkte kann ich nicht vergeben. Und das auch nur wegen dem doch recht interessanten und spannenden Anfang.

  • Das erste Buch, das ich von Wulf Dorn gelesen habe. Ja, er hat einen ähnlichen Stil wie Sebastian Fitzek, wobei ich in dem Schreibstil von Dorn irgendwie mehr Action erkenne. Es war zu keiner Zeit langweilig, immer wieder neue Panikattacken von Ellen, der Psychiaterin. Die ganze Zeit fragte ich mich, wo denn nun Chris, ihr Freund steckt. Warum fiel Ellen einen unschuldigen Pilzesammler an? Als dann endlich ihre Freundin anfängt, Ellens Geschichte zu erzählen, wird einem einiges klar und die ganzen Rätsel, die man sich während des Lesens stellt, werden gelöst.


    Ich bin von dem Buch so begeistert, daß ich jetzt ein zweites Wulf-Dorn-Buch angefangen habe. Mein böses Herz. Mal sehen, wie das wird. Rezi kommt, wenn ich es ausgelesen habe.

  • Der Psychothriller beginnt ungemein spannend und mysteriös. Im ersten Viertel des Buches glaubte ich schon, eine neue Perle der Krimi- und Thrillerliteratur gefunden zu haben.
    Ja, Wulf Dorn kann schreiben - oder wird es zumindest einmal richtig gut können.


    Trigger hat meine Erwartungen leider nicht erfüllen können. Sehr bald wurde die Handlung derart absurd und unwahrscheinlich, dass nur eine einzige Auflösung nahe lag. Meine Vermutung bestätigt zu bekommen, war allerdings keine Genugtuung, sondern eine Enttäuschung. Ich hätte mir von einem doch vielfach hochgelobten Jungautor etwas mehr erwartet als einen Sebastian-Fitzek-Abklatsch.


    Wer Fitzek allerdings nicht kennt, könnte von Trigger doch überrascht werden. Der Erzählstil des Autors ist recht gut, wenn auch so manche Sätze recht unbeholfen und unausgegoren sind. Aber dafür wäre eigentlich auch das Lektorat zuständig. Genauso wie so manche Logikfehler, die eigentlich beim aufmerksamen Lesen sofort auffallen (müssten). Dass man Geruch nicht hören kann und eine Augenzeugin auch nicht wissen kann, was ein sterbender Mensch als letztes denkt und empfindet - so etwas sind Schnitzer, die mich schon sehr stören.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde