Muss euch ein Autor sympathisch sein, um ihn zu lesen?

  • Original von Jasmin87

    Zitat

    Mal ein Beispiel: Magst du Katzen? Stell dir vor, ein Autor schreibt irgendwo, dass er diese Fellknäuel absolut nicht leiden kann und auch nicht versteht, wie man solche Viecher mögen kann (das war jetzt total überspitzt aber vielleicht verstehst du/versteht ihr dann, was ich damit meine).


    Bei deinem Beitrag musste ich grinsen, denn ich habe kürzlich bei Amazon eine Rezension bekommen, bei der jemand das Buch grundsätzlich sehr spannend und toll findet, sich aber beschwert, dass ich an einer Stelle Hunde als Köter bezeichne, ohne zu differenzieren, dass das ja nicht ICH bin, sondern meine FIGUR.


    Damit muss man als Autorin auch leben ... ;-)


    Sabine

  • Nicht zwingend - es gibt Autoren, mit denen ich in mancher Hinsicht nicht konform gehe, aber es gibt Grenzen. So werde ich zum Beispiel niemals wieder ein Buch des Herrn Pirincci anfassen, weil es mir so unfassbar zuwider ist, was dieser Mensch von sich gibt.


    Insbesondere was die politische Einstellung angeht bin ich da empfindlich.

  • Ich glaube nicht. Viele Autoren schreiben Bücher auch unter anderen Namen. Mir ist es egal was der Autor macht, weil mir ein Buch nicht wegen des Autors gefehlt sondern wegen des Inhalts. Manchmal glauben zu viele, dass Autoren so sind wie in den Büchern und sind enttäuscht wenn sie die verheilt erfahren.

  • Die Frage stell ich mir gar nicht, weil ich normalerweise die Autoren gar nicht kenne.


    Wenn ich aber einen aus dem TV oder so z.B. kenne und er mir unsympathisch ist, dann neige ich eher weniger dazu, seine Bücher zu lesen. Ist ja auch irgendwie logisch, ...

  • Grundsätzlich ist für mich das Buch entscheidend, das mich überzeugen muss, und nicht Autor/in.


    Allerdings gibt es inzwischen zwei Autorinnen, deren Werke ich nicht (bzw. nicht mehr) lese.


    Bei Autorin 1 habe ich es bisher nicht fertig gebracht, einem Buch von ihr überhaupt eine Chance zu geben, obwohl sie den Ruf hat, eine der besten deutschen Autorinnen im Bereich Historischer Roman zu sein.
    Wobei ich allerdings anmerken muss, dass ich in den letzten Jahren schon oft erlebt habe, dass Autoren/innen, die einen tollen Ruf im Bereich Historischer Roman (oder auch auf einem anderen Gebiet) haben, mich aus unterschiedlichen Gründen nicht überzeugen konnte, dass dieser Ruf berechtigt ist - da dürfte vieles auch nur Werbung und Marketing sein.


    Dass ich es bisher nicht geschafft habe, wenigstens einmal ein Buch von ihr näher zu betrachten, hat allerdings folgenden Grund:
    Ich habe einen Artikel von ihr im Internet gefunden, wo sie sich über eine (schon lange) verstorbene Autorin und ein Buch von dieser lustig macht und deren Meinung über eine historische Figur als lächerlich darstellt. Die Meinungen anderer, die jemand nicht teilt, lächerlich zu machen, ist für mich ein inakzeptables Verhalten. Ich kann mich seither nicht mehr überwinden, irgendeinem Buch von ihr wenigstens eine Chance zu geben, weil mir die Autorin deswegen total unsympathisch ist.


    Von Autorin 2 (einer britischen Autorin, offensichtlich sehr bekannt, jedenfalls mit vielen Büchern am Buchmarkt) habe ich mehrere Bücher gelesen, die mich keineswegs alle begeistert haben. Einige waren aber ganz interessant. Dann las ich einen Roman, wo die Autorin zu einer historischen Figur eine neue Idee, die mir in dieser Form noch nie untergekommen ist (und die mich nicht überzeugt hat). Gewöhnlich bin ich für neue Ideen / andere Sichtweisen / Interpretationen durchaus offen, und solange sie mir nicht als einzig gültige Fakten verkauft werden, habe ich gar nichts dagegen, wenn eine bekannte Geschichte einmal etwas anders erzählt wird.


    In diesem Fall aber versuchte die Autorin ihre Idee als die einzige Richtige / Mögliche im Nachwort präsentieren und die bisher übliche Sichtweise als unsinnig. Ich fühlte mich von ihr bevormundet. Das hatte zur Folge, dass das Buch im Nachhinein auf mich keineswegs als gelungener und unterhaltsamer Roman, sondern als Propaganda für ihre Idee als die einzig Richtige / Sinnvolle, wirkte. Und leider habe ich gegen Propaganda schon immer das empfunden, was gewöhnlich als Abneigung bezeichnen wird ...

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    Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Georg Christoph Lichtenberg)

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  • Meistens interssiert mich der Autor im Vorwege gar nicht, so dass ich auch nicht in die Verlegenheit komme, einen nicht zu mögen.
    Wenn ich denn mal Intersse an "der Person hinter der Geschichte" habe, dann meist, weil mich ein Werk beeindruckt hat, dazu fällt mir John Irving als Beispiel ein und der ist mir sympathisch. Bisher hatte ich den Fal noch nicht, dass mir ein Autor unsympathisch war aber ich könnte mir gut vorstellen, dass ich dann auch anders über die Bücher denke...

  • Zitat

    Original von funny18
    Meistens interssiert mich der Autor im Vorwege gar nicht, so dass ich auch nicht in die Verlegenheit komme, einen nicht zu mögen.
    Wenn ich denn mal Intersse an "der Person hinter der Geschichte" habe, dann meist, weil mich ein Werk beeindruckt hat, dazu fällt mir John Irving als Beispiel ein und der ist mir sympathisch. Bisher hatte ich den Fal noch nicht, dass mir ein Autor unsympathisch war aber ich könnte mir gut vorstellen, dass ich dann auch anders über die Bücher denke...


    :write

  • Zitat

    Original von funny18
    Meistens interssiert mich der Autor im Vorwege gar nicht, so dass ich auch nicht in die Verlegenheit komme, einen nicht zu mögen.
    Wenn ich denn mal Intersse an "der Person hinter der Geschichte" habe, dann meist, weil mich ein Werk beeindruckt hat, dazu fällt mir John Irving als Beispiel ein und der ist mir sympathisch. Bisher hatte ich den Fal noch nicht, dass mir ein Autor unsympathisch war aber ich könnte mir gut vorstellen, dass ich dann auch anders über die Bücher denke...


    Und Du bist mir sympathisch :-) John Irving ist für mich das klassische Beispiel eines Autoren, dessen Bücher mich noch mehr beeindrucken, wenn man etwas über seine Person erfährt.


    Normalerweise weiß ich nichts über die Autoren. Nur das, was eben vorn im Buch steht. In den allermeisten Fällen recherchier ich da auch nicht weiter. Wenn mir aber Autoren unangenehm auffallen in der Presse, dann, ja, dann lese ich deren Bücher nicht mehr.
    Der Pirincci wurde ja schon genannt. Und für mich persönlich ist der "unsympathischste" Autor aller Zeiten Günter Grass. Ist mir egal, wie toll die Bücher sein sollen. Der Mann geht für mich gar nicht und dann les ich auch seine Bücher nicht. Aus dem einfachen Grund, dass ich nicht will, dass dieser Mann an mir auch nur einen Cent verdient. Und aus Prinzip :lache Wenn ich wen für einen Arsch halte, dann kauf ich von dem auch nicht mein Brot, sondern gehe eine Bäckerei weiter. Und so halte ich es mit Autoren auch.


    Wobei wie gesagt es nur sehr, sehr wenige Autoren gibt, über die ich überhaupt was weiß.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von rienchen
    Seit heute weiß ich, dass ich Bücher und die dahinter stehenden Autoren wohl doch nicht so ohne Weiteres trennen kann, wie ich immer dachte. :gruebel


    Verrätst du auch warum? :grin


    Mir gehts aber auch so! Wenn mir ein Autor unsympathisch ist, dann lese ich auch seine Bücher nicht.
    Das ist vielleicht manchmal Pech für mich, weil ich somit tolle Bücher verpasse aber das hilft dann nicht :lache

  • Zitat

    Original von rienchen
    Hallo Jasmin, ich schreibe Dir eine Pn. :-)


    Das nervt!
    Andeutungen machen und dann den Schwanz einziehen.
    Dann wäre es wirklich sinnvoller gleich den Mund zu halten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Offensichtlich hatte Userin Yasmin das Bedürfnis, sich über diese Erfahrung mit anderen hier sich auszutauschen, was ich in Ordnung finde, dazu ist doch ein Forum auch da. Allerdings ist es auch in Ordnung, dass sie den Namen des Autors (oder ist es vielleicht eine Autorin) hier nicht postet, wo ihn jeder lesen kann, sondern nur per PM weitergibt.


    Ich kann das verstehen - das Forum ist nun einmal öffentlich zugänglich, für die meisten Threads hier ist nicht einmal eine Registrierung notwendig, jeder kann hier mitlesen. Vielleicht fürchtet sie zu Recht, dass sonst die Fans dieses Autors über sie herfallen und ihr Idol verteidigen, weil sie es nicht ertragen können, dass jemand es wagt, ihr Idol nicht toll zu finden.
    Vielleicht will sie auch niemanden unwissentlich verletzen. Immerhin könnte der Autor auch jemand sein, der hier postet, was bisher noch nicht bekannt ist.
    Davon abgesehen, wissen wir nicht, warum sie diesen Autor ablehnt. Möglicherweise ist es ein Grund, der heikel ist.

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  • Ich finde es auch nicht verwerflich, wenn jemand lediglich die Ursprungsfrage beantwortet. rienchen hat gestern offenbar ihre Meinung darüber geändert. Dass sie diese nicht mit jedem hier teilen will, ist auch für mich völlig okay.


    Aber ich stelle mich hier auch mal auf Voltaires Seite, weil ich das Ankündigen von PNs wirklich nervig ist. Der Fred erscheint auf der Portalseite immer wieder ganz oben, ohne neuen Informationswert zu haben.

  • Seitdem ich das letzte Mal hier geschrieben habe, habe ich meine Meinung leicht geändert: Es gibt eine Menge Menschen, die ich in keiner Weise finanziell unterstützen möchte. Ich kam schon in einen echten Gewissenskonflikt was den Hobbit-Film angeht. Der Mann der den Hobbit spielt ist ja als Schauspieler gut, aber dass er als Mensch so abscheußlich ist, kann einem die Freude am Film verderben.


    Bei Autoren ist es so, dass man meistens merkt, wenn sie grässliche Ansichten haben. Das schlägt aufs Buch durch. (Siehe Katzenbeispiel)


    Ist natürlich möglich, dass die im Alltag einen ganz netten Eindruck machen können, solange man sie nicht auf gewisse Themen anspricht.

  • Inzwischen kenne ich durch die Büchereule einige Autoren persönlich und es gibt leider auch ein paar, die mir nicht besonders sympathisch sind; tatsächlich habe ich gemerkt, dass ich deren Bücher nicht mehr lesen mag. Manchmal wünschte ich, sie nicht kennengelernt zu haben und ihre Bücher wieder unvoreingenommen lesen können.


    Vor einiger Zeit hatte ich mal einen sehr unerfreulichen Mailwechsel mit einer Autorin, die ich vorher unglaublich gern gelesen hatte und ich habe sogar versucht, mich danach an ein neues Buch von ihr zu machen, aber im Hinterkopf blieben immer ihre unsympathischen Aussagen, die mir den Lesespaß verdorben haben.
    Ohne es zu wollen, verbinde ich die Person des Autors mit seinem Buch und das entscheidet, ob ich etwas von ihm lese oder nicht.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Inzwischen kenne ich durch die Büchereule einige Autoren persönlich und es gibt leider auch ein paar, die mir nicht besonders sympathisch sind; tatsächlich habe ich gemerkt, dass ich deren Bücher nicht mehr lesen mag. Manchmal wünschte ich, sie nicht kennengelernt zu haben und ihre Bücher wieder unvoreingenommen lesen können.


    Vor einiger Zeit hatte ich mal einen sehr unerfreulichen Mailwechsel mit einer Autorin, die ich vorher unglaublich gern gelesen hatte und ich habe sogar versucht, mich danach an ein neues Buch von ihr zu machen, aber im Hinterkopf blieben immer ihre unsympathischen Aussagen, die mir den Lesespaß verdorben haben.
    Ohne es zu wollen, verbinde ich die Person des Autors mit seinem Buch und das entscheidet, ob ich etwas von ihm lese oder nicht.


    War es denn ein Grundsatzkonflikt? :gruebel
    Leute die unfreundlich zu mir waren, bei denen sich das aber auf schlechte Laune an dem Tag zurückführen lässt, lese ich noch. Das geht.
    Und bei Personen die z.B. rassistisch sind, sickert das meist ohnehin ins Buch.

  • Hm, den Konflikt könnte ich nirgends einordnen. :gruebel Er beruhte tatsächlich sogar auf einem Missverständnis und ich hatte höflich auf etwas hingewiesen, bekam aber dann eine richtig blöde Antwort und der folgten dann noch mehrere. Irgendwann war das Missverständnis aus der Welt geräumt, aber diese heftige Reaktion hat mich sehr befremdet.


    Manchmal neige ich dazu, einen Autor, dessen Schreibstil ich sehr mag oder sogar bewundere, auf ein Podest zu stellen. Das ist sicherlich falsch und die Erwartungen, die ich an ihn habe, sind verzerrt, da nur nur das kenne, was er geschrieben hat. Somit ist dieser Mensch nur auf seine Art zu schreiben reduziert. Es liegt also auch zu einem großen Teil an mir als Leserin.