Muss euch ein Autor sympathisch sein, um ihn zu lesen?

  • Zitat

    Original von rienchen
    Also ich she es tatsächlich wie Voltaire.
    Wenn ich zB einen tollen Song höre, überlege ich mir ja auch nicht, ob der Typ dahinter symphatisch ist, oder nicht. Das Lied bleibt ja toll.


    :gruebel


    Natürlich überlegst du dir das da nicht.


    Ich meinte ja nur, wenn Dinge, Handlungen, Taten, Aussagen öffentlich bekannt gemacht würden und ich diese nicht billigen kann, würde ich von diesem Autor ( als Beispiel ) kein Buch mehr kaufen. :wave

  • Na ja, oder mal andersrum. ich mag zB Prince als MUSIKER. Als ich das erste Mal auf einem Konzert von ihm war, war ich total geschockt, was für ein fieser Knöterich dieser Typ ist. Er ist eine eitle Diva, der seine Mitmusiker schon mal klein macht und ich habe es mal erlebt, dass er wütend von der Bühne stapfte, weil ein Fan in der ersten Reihe graucht hat. :wow Boah, ist der widerlich.


    Aber- er ist ein genialer Musiker und ich gehe trotzdem auf seine Konzerte. Ich für mich habe akzeptiert, dass ein Genie in einem arroganten Menschen beheimatet sein kann. :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von rienchen
    Na ja, oder mal andersrum. ich mag zB Prince als MUSIKER. Als ich das erste Mal auf einem Konzert von ihm war, war ich total geschockt, was für ein fieser Knöterich dieser Typ ist. Er ist eine eitle Diva, der seine Mitmusiker schon mal klein macht und ich habe es mal erlebt, dass er wütend von der Bühne stapfte, weil ein Fan in der ersten Reihe graucht hat. :wow Boah, ist der widerlich.


    Aber- er ist ein genialer Musiker und ich gehe trotzdem auf seine Konzerte. Ich für mich habe akzeptiert, dass ein Genie in einem arroganten Menschen beheimatet sein kann. :-)


    Das erinnert mich an Van Morrison. Ein hammergeiler Musiker - aber ansonsten ein echter Kotzbrocken. So ist es keine Seltenheit das er ein ganzes Konzert mit dem Rücken zum Publikum spielt.


    Oder Bob Dylan. Launisch ohne Ende. Es gibt von ihm geniale Auftritte aber eben auch total lustlos heruntergespielte Konzerte.


    Hier muss man wirklich die Musik bzw. das Produkt von dem Vortragskünstler trennen.


    Aber ich denke, jede/jeder soll es so machen wie sie/er es möchte. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ja, so ist das. :lache
    Ich beiße eben die Zähne zusammen und mache im Zweifel die Augen zu. :grin


    Voltaire . Van Morisson habe ich auch mal gesehen, das war ganz, ganz schlimm, sehr unsympathischer Typ. Seine musik konnte mich live aber auch nicht packen. Sorry, ot. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • ich überlege gerade, wann das eigentlich aufkam, dass die Autoren so in den Vordergrund traten :gruebel
    Vor dreißig Jahren hat man Pearl S. Buck, Taylor Caldwell oder Konsalik gelesen, aber was die im richtigen Leben so gemacht haben, war doch völlig uninteressant, oder? Fing das erst mit der Rowling an, das Autoren plötzlich Popstars wurden? Früher hatten doch die Autoren durchschnittlicher Unterhaltungsliteratur gar keine Gelegenheit, sich unbeliebt zu machen, es sei denn durch schlechte Bücher :gruebel

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Wahrscheinlich mit der Erfindung des Internets. :lache



    Man kann sich aber auch bei Lesungen, Fernsehinterviews oder Treffen im "realen Leben" unbeliebt machen. :lache

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Hm, gab es, sagen wir 1990, Lesungen oder Fernsesauftritte von Konsalik :gruebel



    Das weiß ich doch nicht. :lache
    Ich habe mich 1990 nicht für Konsalik interessiert. :grin



    Irgendwelche Lesungen oder Fernsehinterviews in irgendwelchen Literatursendungen oder Sondersendungen zur Buchmesse wird es in irgendwelchen Buchhandlungen oder Spartensendern sicher gegeben haben.

  • Nein, schon früher interessierten sich die Menschen z.B. für das Leben und die Herkunft Jack Londons, für Gefängnisaufenthalte und frühere Ehe von Karl May und auch das Privatleben von Konsalik und Simmel wurde in einschlägigen Zeitschriften behandelt...


    Zum Thema selbst: Es gibt 2 Autoren, deren Bücher ich schätze, beide sind schon tot, und ich erfuhr zufällig Dinge über sie, die zu dem, was sie schrieben, teilweise im Widerspruch standen und die sie mir nicht sympathisch machten.
    Das enttäuschte mich zwar ein wenig, aber ich mag die Bücher immer noch. Und ich denke, dass sie ohne ihre persönlichen Leben vielleicht gar nicht so hätten schreiben können, wie es mir gefallen hat.
    Und ja, es gab hier einen Autor, der recht offensiv Werbung für sich und seine Bücher machte. So offensiv, dass er mir mächtig "auf den Keks" ging und ich "jetzt erst recht" kein Buch von ihm lesen wollte. Inzwischen ist er weg und ich frage mich, ob das Eulennest vielleicht nicht doch auch für ihn groß genug gewesen wäre... und ob ich nicht doch irgendwann eines seiner Bücher lesen werde. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Hm, 1990 gab es noch keie Spartensender. Und keine Literatursendungen, ich glaube, das fing da gerade mit dem literarischen Quartett an.



    Stimmt. Das hatte ich ganz vergessen - die Zeit, in der man nur 3 Sender hatte ...

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Hm, 1990 gab es noch keie Spartensender. Und keine Literatursendungen, ich glaube, das fing da gerade mit dem literarischen Quartett an.


    Im Rundfunk gab es schon Literatursendungen. So hatten beispielsweise der WDR und der NDR in ihrem gemeinsamem ersten Programm am Sonntagabend (?) ein Literatursendung, der Titel ist mir allerdings entfallen. Und auch bei Radio Bremen gab es eine Literatursendung. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe immer gedacht es sei mir egal. Ich bemerke bei mir allerdings wenn mir ein Autor/Autorin menschlich negativ auffällt, dass ich dann geneigt bin, von diese AutorInnen kein Buch zu lesen.


    Bei Kik kaufe ich auch nicht. Ein völlig politisch korrektes Leben ist schwer zu führen bzw. auch manchmal schwer zu bezahlen;-)


    Voltaire


    Danke für die Müller Milch :grin, werde ich nicht mehr kaufen :-).

  • Zitat

    Original von rienchen
    Mir fällt noch was ein zum Thema "konfus", kennt jemand von Euch diesen Blog von Wolfgang Herrndorf, dem Autor von "Tschick"? Das ist sehr berührend, wie ich finde. :wave


    Jo, kenne ich. Das ist aber eine andere Art von "konfus". Habe schon eine Weile nicht mehr darauf geschaut nachdem es ein paar Tage keine Updates mehr gab. Hatte mir schon Sorgen gemacht. Sehr bewegend.

  • Ich stöbere mich gerade durchs Forum und muss diesen Thread nach oben ziehen. :grin


    Mir fällt dazu folgende Story ein:


    Ich komme ja aus der wunderschönen Vulkaneifel. Wir haben hier ja unseren Krimi-Autor Jacques Berndorf wohnen.
    Ich habe einige seiner Krmis gelesen und fand sie ganz gut, gerade weil er die Umgebung hier immer so toll beschrieben hat.


    Doch dann, ich glaube es war 2007 als wir Weihnachtskonzert bei uns in der Kirche hatten und er seine Weihnachtsgeschichte vorgelesen hat, war er mir mit einem Mal so was von unsympathisch.
    Außerdem habe ich nicht verstanden, wieso man einem Weihnachtskonzert ausgerechnet eine Geschichte vorlesen muss, wo es um Gewalt, Alholprobleme und ähnliche Sachen geht und die am Ende noch mit: "Frohe Weihnachten du Arschloch" enden muss! Ich fand das einfach nur doof und unmöglich. Es ging allerdings vielen Leuten so und durch sein damaliges Verhalten hat sicher einige Fans verloren. Weihnachten sollte man schon besinnliche oder nachdenkliche Story lesen, aber nicht sowas und man sollte vor allen Dingen nicht so lustlos in der Kirche rumsitzen und schon vor Ende des Konzertes wieder verschwinden! Boah! :fetch Ich könnte mich jetzt noch darüber aufregen.


    Ich habe eine solche Anitpathie gegen diesen Mann, das ich seine Bücher aus lauter Frust alle über rebuy verkauft habe. Hab sogar noch für jedes Buch über 1 € bekommen, hat sich im Endeffekt also noch gelohnt. :grin


    Doch wenn er heute mal zum Beispiel bei uns im Vulkanhaus vorbei schaut, oder im dazugehörigen Cafè einen Kaffee trinkt, interessiert mich nicht das nicht die Bohne, wobei ich bei anderen Autoren da sicher kaum glauben könnte, das der oder die tatsächlich den Weg nach Strohn gefunden haben und ganz aus dem Häuschen wäre. Aber der Mann hat beim mir verschissen, auch, wenn er mir noch nichts getan hat.


    Ansonsten, wenn ich die Autoren nicht kenne, ich die Bücher aber gerne lese, ist es mir in dem Moment egal, da ich die Autoren nicht nach ihrem Verhalten beurteilen kann. Und solange mir die Bücher gefallen, greife ich weiterhin nach Werken, meiner Lieblingsautoren.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

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  • Früher war es mir eigentlich ziemlich egal, wer der Autor ist. Mittlerweile interessiere ich mich immer mehr dafür. Aber ich gucke erst nach dem Lesen, was der Autor sonst noch so geschrieben hat und lese mir Interviews durch.
    Oft ist bei mir aber so, dass mich die Autoren nicht sonderlich interessieren. Wenn mir ein Buh empfohlen wird, dann lese ich es-egal ob der Autor mir gefällt oder nicht.
    Bei Wolfgang Hohlbein z.B. ist es bei mir so, dass mir Herr Hohlbein sehr unsympatisch vorkommt, seine Bücher aber gut sind.

  • @ Tintenherz-Fan:


    Stimmt. Das sollte noch gesagt sein. Wenn ich einen neuen Autor für mich entdeckt habe, das Buch richtig gut fand, dann schau ich auch nach einer Homepage des Autors, wo dann kräftig gestöbert wird. Das mache ich zumindest bei deutschen Autoren gerne.


    Und dann schau ich bei Amazon nach weiteren Büchern des Autors und wenn sie mir gefallen, kommen sie auf meine Wunschliste.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)