Muss euch ein Autor sympathisch sein, um ihn zu lesen?

  • Ich kann mich auch nicht freimachen davon, meine Leseentscheidung davon abhängig zu machen, ob ich einen Autor sympathisch finde. Darum versuche ich zunächst mal, mich gar nicht mit dem Autor zu beschäftigen. Wenn im Klappentext was über ihn/sie steht, vermeide ich es, das zu lesen. Genauso mag ich es nicht, Fotos der Autoren im Buch zu finden, da sie mich beeinflussen.
    Wenn da etwa eine nette junge Autorin zu sehen ist, die aber blutrünstige Thriller schreibt, verstört mich das eher, denn Optik und Text passen nicht zusammen.


    Umgekehrt kann es mich natürlich positiv beeinflussen, wenn Foto, Biografie, Charakter des Autors und Roman zusammenpassen... doch auch in dem Fall mag ich es lieber, wenn ich das erst nach dem Lesen eines Romans herausfinde.


    Für mich soll vorrangig der Text wirken... andererseits bilde ich mir ein, dass man aus der Art und Weise, wie ein Roman geschrieben ist, schon oft Rückschlüsse auf den Charakter des Autors schließen kann.


    Insgesamt also: Autorenkontakte besser erst im Nachhinein. Und sehr vorsichtig.


    LG
    Gefion

  • Ob ich einen Autoren sympathisch finde oder nicht, beeinflusst mein Lesen eigentlich gar nicht. Dafür weiß ich auch viel zu selten, wer hinter einem Buch steckt - wenn mir der Inhalt zusagt, lese ich das Buch, egal, welcher Name darauf steht.


    Es gibt natürlich auch Ausnahmen - ein Buch, auf dem z. B. "Cecilia Ahern" oder "Sophie Kinsella" steht, lasse ich eher liegen als z. B. "Ken Follett". Da mag es aber auch einfach mit dem Genre zusammenhängen - eine Cecilia Ahern schreibt nun mal ausgerechnet die Bücher, die ich ungerne lese. (Allerdings ist es auch hier wieder so: Wenn mich der Inhalt anspricht, landet es vielleicht doch auf der Wunschliste oder in meinem SuB.)


    Um ein Buch von einem bestimmten Autoren nicht zu lesen - das passiert dann höchstens aus dem Grund, dass ich schon mal eines von ihm gelesen habe und es furchtbar / langweilig / nervig etc. fand. In diesen Fällen lasse ich eher die Finger von einem Buch.

  • Mir können die Autoren eigentlich gar nicht unsympathisch sein, weil ich mir selten merken kann, wie der Autor überhaupt heißt. :chen
    Ich habe bis jetzt auch noch nie etwas Schlechtes von einem Autor gehört, zumindest nicht das ich wüsste.
    Und wenn doch, dann interessiert es mich eigentlich nicht so sehr. Hauptsache, die Bücher gefallen mir. :zwinker


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


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  • Da ich meist Bücher von US Autoren lese, werde ich kaum in den Genuss kommen, jemals aufgrund einer persönlichen Begegnung Sympathie oder Abneigung zu entwickeln.


    Mir sind beim Durchlesen des Threads zwei Autoren eingefallen, deren Bücher ich als Teenager gern gelesen habe, die mir aber später nachdem ich genaueres über ihr Leben, Denken und Schaffen lernte, nicht mehr sympathisch waren. Von diesen habe ich dann auch nichts mehr gelesen. Das waren Karl May und C.S. Lewis.


    Große Namen wie Schätzring oder Herta Müller sind für mich weder sympathisch noch unsympathisch, ich bewundere die Fähigkeit des ersten sich zu inszenieren und respektiere die Fähigkeit der zweiten sich so poetisch auszudrücken, dass man darüber nur staunen kann. Lesen würde ich keinen der beiden, weil ihre Werke nicht meine Art von Lektüre sind.

  • Es gibt einen Autoren den ich unsympatisch finde, und von dem hab ich noch nichts gelesen, und hab es auch nicht vor.


    Aber normal kenn ich die Autoren ja gar nicht, darum kann ich nicht dagen, ob ich ihn jetzt sympatisch finde oder nicht!

  • Nachdem ich den Auftritt von Sibylle Berg bei Harald Schmidt gesehen habe und ich sie da so was von cool fand :grin, habe ich nun "Der Mann schläft" bestellt. (so völlig un-emanzipiert ;-)).


    Und nein, ein Autor muss mir nicht sympathisch sein, um ein Buch von ihm zu lesen, aber es kann hilfreich sein s.o. :grin.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Nein, ich denke nicht. Ich lese auch Bücher von Autoren, die ich vorher nie gehört habe, deswegen weiß ich auch nicht ob die sympathisch sind. Ich will ja die Bücher lesen. Frank Schätzing finde ich auch sympathisch und intelligent ich mag aber seine Bücher nicht, z.B.
    :wave

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Mir geht es so:


    Meistens weiß ich rein gar nichts über den Autoren, wenn ich ein neues Buch zu lesen beginne. Was über die AutorInnen im Buch geschreiben steht, ist ja meist so neutral und unverfänglich, dass man da kaum Sympathien oder Antipathien entwickeln kann.


    Was mir aber schon öfter passiert ist:


    Ich habe z. B. in einer Fernsehdiskussion einen Autoren reden und seine Meinung kundtun hören, war davon begeistert und habe mir daraufhin geschworen: Von dem / der muss ich unbedingt mal etwas lesen!!!


    Also auf die positive Weise trifft das bei mir zu, aber andersherum habe ich es bisher noch nie erlebt. Denn wenn ich einen negativen Eindruck von einem Autoren hatte, vergesse ich ihn einfach wieder. Wenn ich später von ihm zufällig ein Buch in die Finger kriegen sollte, wüsste ich schon gar nicht mehr, dass ich von ihm einmal einen schlechten Eindruck bekommen hatte.

  • Ich "kenne" zu wenig Autoren (hm... fast gar keinen), um beurteilen zu können, ob ich ein Buch lesen würde, selbst wenn ich die Personn nicht mag.


    Aber ich glaube, ich würde das Buch trotzdem lesen, alleine schon um herauszufinden, ob diese Person, die ich nicht mag, gute Bücher schreiben kann :gruebel Wenn es mir dann gefällt: umso besser :-]


    Umgekehrt habe ich den Fall aber schon erlebt:
    Ein extrem schlechtes Buch und ein total netter Autor. Da tat es mir direkt Leid, dass mir das Buch nicht gefallen hat :rolleyes

  • Interessanter Thread. Für mein eigenes Leseverhalten spielt die Beliebtheit des Autors als Person keine Rolle. Wenn ein Autor irgendwo was jenseits der Correctness geäußert hat, würde ich ihn trotzdem lesen, wenn mich nur das Buch an sich anspricht.


    Ich erlebe aber mehr so ein psychologisch umgekehrtes Phänomen: Wenn mir ein Buch nicht gefällt, z. B. weil die Charaktere klischeehaft oder unsympathisch sind oder die Sprache seicht dahergelabert klingt, dann stellt sich bei mir so ein Frust-Unsympathie-Gefühl von kühl berechnetem Kommerz und einem profitorientierten, überheblichen Autor ein, ergo unsympathische Person.


    Ob das stimmt, ist eine andere Frage und wie ich so einen Autor als Mensch finden würde, weiß ich nicht. Ich kenne sie alle eben nur über ihre Bücher und anhand dieser Bücher setzt sich bei mir ein Sympathie- und Abneigungsgefühl zusammen, das nicht immer nur gegen das konkrete Buch, sondern auch schon mal gegen die Person mit ihrem Buch gerichtet ist. Psychologischer Effekt eben.

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Irgendwo habe ich gelesen, dass Kerstin Gier in ihrer Danksagung (?) über eine Dame total gelästert hat.
    Sowas brennt sich dann in mein Hirn und eigentlich möchte ich gar kein Buch von ihr lesen (es subt aber noch eins)


    Hast du auch die Danksagung gelesen?
    Soviel ich weiß, war das einmal so ne "halbgiftige" Ansage an jemanden, der Kerstin Gier schon vorher schlechtgemacht hatte (oder eine nicht so konstruktive und feindlichangehauchte Rezi bei Amazon verfasst hatte). Du musst kein Buch lesen, aber lies mal lieber die Danksagung genauer, das hilft dann auch ;-)

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  • Nein. Aber wenn er mir von seinem Auftreten und Vorstellungen her negativ aufgefallen und deswegen zu seinem Nachteil vorbelastet ist, kann das schon ein Ausschlußkriterium sein (z.B. Klaus Kinski).


    Dementsprechend lieber greife ich im umgekehrten Fall zu Werken von sympathisch wirkenden Autoren (z.B. Sir Peter Ustinov).


    Ist der Autor mir persönlich bekannt, greife ich ohnehin zu seinen Büchern, selbst wenn diese Themen behandeln, die mich weniger interessieren.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Bis jetzt hat die Sympathie oder Antipathie eines Autors noch keine Rolle bei meiner Leseauswahl gespielt.
    Ein Autor müsse schon ziemlich negativ auffallen um mich von einem guten Buch fern zuhalten...


    Ausschließen könnte ich das aber nicht, auch wenn es dann vielleicht um das ein oder andere Buch serh schade wäre.


    Das ich aber über viele Autoren nicht viel weiß und es mich auch nicht so sehr interessiert, wird mich wohl nicht viel von einem Buch, welches mich interessiert abhalten.

    Liebe Grüße Maria :traeumer


    Arroganz ist die Kunst, auf die eigene Dummheit stolz zu sein

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  • Sehr interessanter Thread (oder eher Threat! :wow) für einen Autor!


    Täusche ich mich da oder hat das Internet schon dazu beigetragen, dass Autoren heutzutage weit eher als Personen wahrgenommen werden? Wenn ich denke, dass ich früher alle Bücher vor manchen Autoren verschlugen habe und bis auf uralte schwarzweiße Klappenfotos nichts über sie wusste und man heute so viel mehr weiß, seit es Homepages, Blogs und Foren gibt. Ich erlebe das bei mir selbst ja auch. Natürlich bringt einen das, sei es durch LR oder durch Bloggen, in unmittelbaren Kontakt mit den Lesern. Das ist genial aber auch gefährlich, denn plötzlich ist man angreifbar und kann sich leicht unsympathisch machen... Oder sympathisch. Alles ist möglich.


    Worauf ich hinaus will: Meiner Meinung nach sind Autoren in unserem medialen Zeitalter viel öffentlichere Personen und als solche können sie einfach nicht mehr nur auf ihre Texte reduziert werden. In dem Moment, wo ich den Menschen wahrnehme, bilde ich mir auch eine Meinung und Sympathie und Antipathie sind wesentliche Komponenten der Meinungsbildung... :rolleyes


    Ich denke also, wenn man als Autor den Weg der Öffentlichkeit wählt, sollte man auch drauf achten, wie man sich präsentiert. Wenn man lieber in der Einsiedelei residiert, dann ist das absolut in Ordnung. Probleme gibt es am ehesten, wenn arme Einsiedelei-Bewohner von findigen Presseleuten in die Öffentlichkeit gezerrt werden...


    lg :wave Claudia

  • Die moderneren Autoren kenne ich in der Regel nur vom Namen her, daher kann ich nicht sagen, dass mich der Autor bei der Wahl meiner Lektüre beeinflußt. Einige Autoren lernt man ja auch hier etwas kennen, aber bis auf eine Ausnahme ist mir jetzt niemand so negativ aufgefallen, dass ich seine oder ihre Bücher boykottieren würde. Anders ist es natürlich bei Biografien, wobei ich da eher zwischen ( für mich) interessant oder uninteressant unterscheide. So habe ich z.B. die Biografie von Lance Armstrong gelesen, obwohl der mir eher unsympathisch ist. Anders war es bei" Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling, der mir als Mensch sehr sympathisch ist, ich aber seine Comedy nicht so mag. Sympathie oder nicht ist also für mich nicht unbedingt ein Ausschlußkriterium.

  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Hast du auch die Danksagung gelesen?
    Soviel ich weiß, war das einmal so ne "halbgiftige" Ansage an jemanden, der Kerstin Gier schon vorher schlechtgemacht hatte (oder eine nicht so konstruktive und feindlichangehauchte Rezi bei Amazon verfasst hatte). Du musst kein Buch lesen, aber lies mal lieber die Danksagung genauer, das hilft dann auch ;-)


    Aber so was macht man doch nicht, oder?


    Sind da alle Danksagungen so "toll"? Ich habe nur "Trostpflaster" im Regal stehen.