Muss euch ein Autor sympathisch sein, um ihn zu lesen?

  • Zitat

    Original von Vandam
    Sicher sind Medienpräsenz und Privatperson nochmal zweierlei. Aber wenn sich einer als schleimiger, angeberischer Lackaffe inszeniert, warum auch immer, ist das eben das Bild, das er bei mir hinterlässt.


    Wenn ich z.B. den Unterhosenmodel-Autor schon seh, krieg ich Krallen, Reißzähne und die Krätze. In einem Anfall von kindischem Trotz hab ich beschlossen, mir sein aktuelles Buch nur gebraucht zu kaufen. Lesen will ich es ja schon ...


    Shit, bei dem geht mir das genauso. Ich hab den Schwarm nur gebraucht gekauft und ich konnte mich noch immer nicht aufraffen, das Buch zu lesen, weil mir der Autor so unsympathisch ist.

  • @ Vandam und Delphin:
    Wenn Euch Schätzings Themen interessiert, lest die Bücher, von mir aus auch gebraucht. Der Autor kann nichts dafür, dass er aus der Werbebranche kommt und so manches Klischee erfüllt ;-).
    Mich hat beim Schwarm der Inhalt wesentlich mehr gestört als der Verfasser dieser Buchschwarte, die gut ein paar hundert Seiten dünner hätte ausfallen können.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Bei wem?


    Vielleicht sollte ich einen neuen Thread aufmachen.
    Titel: Welchen Autor möchten sich die Eulinnen nackt auf den Bauch binden lassen?



    :lache :lache Jaaaa, das könnte in der Tat eine seeeehr interessante Diskussion werden. :lache

    :lesend Carol Higgins-Clark: Decked


    "Moonlight is very romantic, but it's hell to read by."


    Amicalement vôtre :liegestuhl

  • Salonlöwin
    Auch da gäbe es Unterschiede zwischen Autorenfoto und Realität. Letztes Jahr hatte ich ein überaus nett aussehendes Foto eines Bestsellerautors in seinem Buch betrachtet ... und ihn dann live auf der Buchmesse gesehen. :-( Selbst mein Kerl meinte, er sei dann aber wohl sehr vorteilhaft fotografiert. - Soviel zu "auf-den-Bauch-binden". :lache


    on-topic:
    Mir hilft es schon bei der Buchauswahl, wenn der Autor nicht gerade so richtig unsympathisch daher redet. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich mit einem Buch länger auseinander setze als mit einem Film, dass ich eher einem Unsympath auf der Leinwand zuschauen kann als sein Buch lesen.


    Manchmal lese ich allerdings auch keine Bücher mehr von Autoren, wenn mir ein Buch von ihnen auf den Keks ging. Da kann der Autor dann noch so ein netter Kerl sein. Beide Richtungen sind also möglich.

  • Hmmmm.... ich beschäftige mich weniger mit dem Privatleben der Autoren, deren Bücher ich lese. Von daher ist es mir egal, ob die mir sympathisch sind oder nicht (die Autoren :grin)


    Hauptsache, das Buch gefällt mir. :)

    :lesend Carol Higgins-Clark: Decked


    "Moonlight is very romantic, but it's hell to read by."


    Amicalement vôtre :liegestuhl

  • Also mir sind die Autoren eher egal. Von den meisten weiß ich auch nichts näheres. In den meisten Fällen ist es maximal der Klappentext, der mir als Informationsquelle zur Verfügung steht, und den lese ich eigentlich in der Regel erst irgendwann zwischendurch mal, so gut wie nie bei der Phase der Kaufentscheidung. Und die Informationen dort sind auch zu spärlich gehalten, um in mir irgendwelche Sympathien oder Antipathien zu wecken.
    Im übrigen stimme ich nicht damit überein, dass man solche Gefühlsregungen nur entwickeln kann, wenn man etwas oder jemanden ganz genau kennt.. im Gegenteil, oft sind das die ersten Regungen die sich bei mir einstellen, wenn ich jemanden kennenlerne - sei es nun persönlich oder über irgendwelche Medien. Die Kunst ist aber, dem Gegenüber offen die Chance zu lassen, dieses Gefühl zu bestätigen oder zu widerlegen.


    Ich muss gestehen, dass mich eventuelle Antipathien aber nicht unbedingt davon abhalten, Bücher zu lesen, wenn das Themengebiet des Buches mich interessiert.

  • Zitat

    Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Es gibt Autoren, die mir sympathisch sind, die ich aber trotzdem nicht lese. Gheron und Sysai (Iny Lorentz) gehören zum Beispiel dazu. Deren Romane fallen nicht in mein Beuteschema, ich kann mit dieser Art Literatur nur sehr, sehr wenig (bis nichts) anfangen, aber ich mag die beiden.


    Das möchte ich gerne bestätigen, lieber Tom. Bei mir ist es nämlich so, was dich betrifft. Du bist ein Autor, der auf mich sehr sympathisch wirkt, obwohl wir uns nicht persönlich kennen. Deine Bücher haben darauf nicht den geringsten Einfluss und fallen nicht in mein Beuteschema. Ich wette, das beruht auf Gegenseitigkeit, zumindest was die Bücher betrifft. :-)


    Gheron und Sysai durfte ich treffen und du hast Recht, sie supernette Menschen. Obwohl ich hisorische Romane liebe, kenne ich nur zwei Bücher von Iny Lorenz.


    Um zur Frage zurückzukommen. Als Leser muss ich einen Autor nicht mögen, um seine Bücher zu lesen. Sofern man denn einen kennenlernt.


    Wenn man sich als Autor in die "Forenöfftentlichkeit" begibt, tritt man den Lesern mit all seiner Menschlichkeit gegenüber. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Und wenn verschiedene Charaktereigenschaften und Meinungen aufeinander treffen, vor allem in einer illustren Runde wie die Büchereulen, kann das schon mal Zündstoff für Meinungsverschiedenheiten geben. Das ist natürlich und sollte im Rahmen der Nettikette schnell behoben sein.
    Natürlich kann man sich auch völlig anders ausgeben, als man tatsächlich ist, die Anonymität des Netzes ermöglicht das. Doch dazu muss man schon ein verdammt guter Schauspieler sein, um sich über einen längeren Zeitraum so zu verstellen. Ich gehöre nicht dazu, sondern bin stets wie ich bin - eine schlechte Schauspielerin :grin


    Herzlichst Helene

  • Zitat

    Original von beowulf
    Was sagt den dazu dein Arbeitgeber...:grin


    Das war direkt nachdem herausgekommen war, dass auch die Gelder für die Zeitwertpapiere weniger Zinsen einbringen. Damit hätte ich mir gut 3-4 Monate "Arbeitszeit" in Vorruhestand eintauschen können. Nenn mich nachtragend, aber ich will dann nicht auch noch eine Selbstbeweihräucherung lesen.

  • Hm, kann ich jetzt nicht so sagen. Oft kenn ich die Autoren nur von dem Bildchen im Buch, selten mal aus dem TV. Aber da spielt dann auch kaum eine Rolle, ob der Autor nun so sympathisch ist oder nicht. Aber es hilft natürlich, auch wenn mich das Buch als solches anspricht.


    Aber sonst kümmere ich mich da eigentlich nicht drum. Viel hängt es halt zusammen damit, ob mich das Buch interessiert, und nicht der Autor.

  • Zitat

    Original von Vulkan
    @ Licht
    Es ging mir nicht um irgendeinen Satz zu irgendeinem banalen Thema in irgendeiner Zeitung.
    Schriftsteller äußern sich häufig in Briefen und Tagebüchern und geben - zumeist gewollt - Einblick in ihr Denken, Fühlen und in ihren Umgang mit Mitmenschen. Und das ist für mich definitiv Teil von Sympathie- oder Antipathiebildung. Mir ist egal, ob jemand im Rahmen der demokratischen Parteien links oder rechts wählt, religiös oder atheistisch ist, ob er mal einen miesen Tag hatte und vieles andere mehr. Aber wie jemand mit Menschen umgeht, wie er über sie und mit ihnen spricht, wie er sich in Konfliktfällen verhält, das nehme ich wahr und das bildet EINEN Teil meiner Anti- oder Sympathie.
    Und wie gesagt, Medien waren hier nicht mein Thema, das ist nun wieder eine ganz andere Frage.


    *räusper* verzeih, wenn ich widerspreche: Gerade die Medien bestimmen aber Dein Posting:
    Briefe und Tagebücher = Medien, in denen Autoren sich präsentieren oder präsentiert werden und das gezielt - die Person wird inszeniert. Das kann mit der tatsächlichen Person Ähnlichkeiten haben, muss es aber nicht. Jedenfalls das sollte bei der Frage nach Sympathie oder Antipathie bewußt sein, sofern man nicht die Leute wirklich als Personen kennt.

  • In Sachen Tagebücher und Briefe:


    Ich kenne nur Tagebücher und Briefe in Buchform. Ein Buch ist ja auch ein Medium so gesehen. Aus anderen Medien kenne ich keine Briefe und Tagebücher....


    Und auch ich habe auch einige Schriftsteller über ihre Briefe (vor allem) etwas näher "kennengelernt"....bei Tagebüchern bin ich etwas skepischer, weil man doch aus dem einen und anderen den schielenden Blick auf spätere Veröffentlichung herausspüren kann.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Ich finde die Frage interessant (war das nicht schon mal ähnlich so hier?), aber bei manchen Postings hab ich das Gefühl, als ob sie eben aus anderen Diskussionen heraus entstanden sind und da komm ich nicht so ganz mit bzw. es ist mir zu ausschweifend gerade, um darüber nachzudenken :gruebel


    Ich kenne keinen Autor persönlich, daher sprech ich hier von "Sympathie", wie man sie eben empfindet (oder auch nicht) in Bezug auf Menschen, die man nicht kennt (mir sind ja auch Sänger, Schauspieler, Politiker....sympathisch oder unsympathisch, obwohl ich sie nicht persönlich kenne - und?).
    Viele Autoren, von denen ich etwas lese, kenn ich gar nicht. Ich weiß nicht, wie sie aussehen und was sie so denken und habe meist nur die kurze Info im Buch. Da kann ich ja nun wirklich keine Sympathie oder Antipathie entwickeln.
    Aber oft reicht ein Bild, damit mir der Autor sympathischer wird. Das ist bei Jodi Picoult so, das war bei Kerstin Gier so (die mir aber durch ihr "Auftreten" hier sympathischer wurde). Auch viele anderen Autoren, die sich hier so bewegen, sind mir eigentlich sympathisch. Das kommt einfach daher, dass ich erstmal keinen Grund habe, Antipathien zu entwickeln. Ich bin einem Menschen (und somit auch einem Autor) erstmal grundsätzlich positiv gegenüber eingestellt und für Antipathien gibt es dann auch Gründe (die ja nicht immer rational sein müssen).


    Wenn ein Autor in Öffentlichkeit etwas sagt/macht, was ich nicht gut finde, kann es schon sein, dass ich ihn unsympathisch finde. Ob es Einfluss auf mein Leseverhalten hat, weiß ich nicht. Ich denke schon, dass ich auch von Menschen, die mir unsympathisch sind, etwas lesen würde, wenn mich das Thema reizt. Wer weiß, vielleicht ändert sich dadurch mein Blick auf die Person.


    Also, um die Eingangsfrage zu beantworten - ein Autor muss mir nicht sympathisch sein, damit ich ihn lese. Aber es hilft, wenn er das ist.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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