Muss euch ein Autor sympathisch sein, um ihn zu lesen?

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Aber so was macht man doch nicht, oder?


    Sind da alle Danksagungen so "toll"? Ich habe nur "Trostpflaster" im Regal stehen.


    Wie gesagt, ich hab das Buch nicht da, daher weiß ich nicht, wie es lautete (ich hab da noch was im Kopf, aber keine Ahnung, welches Buch das genau war), aber es war meiner Meinung nach nichts Unmögliches. Und es klang - zumindest hab ich es in Erinnerung - sehr lustig und überaus sympathisch. Ich kann daran nichts Schlimmes entdecken.

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  • Ich habe die Danksagung von Kerstin Gier auch gelesen, und fand nichts schlimmes ´dran. Beurteilen kann man das ohnehin nur, wenn man zu einer der beiden Seiten gehört, die genau wissen, um was es bei so einer Geschichte gegangen ist. Übrigens - Trostpflaster ist doch von Anne Hertz, nicht von Kerstin Gier.


    Ich muß sagen, ich kaufe nicht nach Sympathie, aber es erleichtert oder erschwert manche Entscheidungen doch ein wenig...Nur, dass mir jetzt etwas Lesenswertes über den Weg gerannt ist und ich es nicht gelese habe, weil ich den Autor/die Autorin nicht mag, ist mir in dem Sinne noch nicht passiert. Das Buch kann schließlich nichts für seinen Macher. :-)

  • Zitat

    Original von Blackie
    Ich habe die Danksagung von Kerstin Gier auch gelesen, und fand nichts schlimmes ´dran. Beurteilen kann man das ohnehin nur, wenn man zu einer der beiden Seiten gehört, die genau wissen, um was es bei so einer Geschichte gegangen ist. Übrigens - Trostpflaster ist doch von Anne Hertz, nicht von Kerstin Gier.


    Ich wusste, irgendetwas stimmt da nicht. Ich hab nur nicht kapiert, was. :lache

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  • Eine geht gar nicht:
    Elke Heidenreich! :uebel


    Ich finde die aus tiefstem Bärenherzen so xxx, dass ich sogar Mühe habe, Büchern, die sie lobt, neutral zu begegnen.




    Ansonsten kann ich kaum beurteilen, ob mir ein Autor im RL sympathisch wäre. Ich kenne ja nur seine Arbeit. Von daher bekommt jeder eine Chance. :-)


    Ich bin aber, ehrlich gesagt, kritischer, wenn ein Autor bei einer Lesung unsympathisch wirkt.

  • also ich kümmere mich eigentlich recht wenig um die person, die hinter dem buch steht. mir ist wichtig, dass der autor seine arbeit anständig macht und ich spass daran habe, das jeweilige buch zu lesen. wenn man erstmal anfängt die persönlichkeit des autors unter die lupe zu nehmen, finden sich bestimmt viele mängel - wie bei jedem anderen menschen auch: nobody is perfect.

  • Weil ich vorwiegend Biografisches lese, konzentriere ich mich weniger auf die Autoren - ausser bei Autobiografischem - sondern mehr auf die Protagonisten.


    Jedoch: ein Biografien-Autor ist mir aufgefallen, und zwar absolut nicht positiv, Jürgen Trimborn. Er schmeisst in den letzten Jahren eine Biografie nach der anderen auf dem Markt. Allein schon die kurzen Zeitabstände dazwischen sind für mich ein Zeichen dafür, dass er sich die Zeit nicht nimmt, selber und eben auch sauber zu recherchieren. Er kupfert einen Grossteil in anderen Büchern ab, seine WErke sind für mich sogenannte Patchwork-Biografien, und der Trimborn verdient damit schnelles Geld.


    Das könnte mir ja noch egal sein....aber dass er seine Protagonisten nach seinem eigenen Gutdünken - nach seinen Antipathien und Sympathien - charakterisiert und einstuft und sie so dem Leser rüberzubringen versucht, das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich möchte mir meine eigene Meinung bilden über die charakterlichen Eigenschaften dieser Leute.


    Ich empfinde Trimborn auch als sehr manipulativ was die geschichtlichen Vorkommnisse im Leben dieser Menschen anbelangt. So wischt er die Nähe Heesters zu den Nazis möglichst unter den Tisch, bei der Knef sucht er nach jeder Stecknadel die noch zu finden sein könnte im "braunen Heuhaufen", und wenn er glaubt, was gefunden zu haben, dann wird das seitenlang ausgebreitet und mit seinen ureigensten Meinungen kommentiert.


    Solcherart Biografien sind in keinster Weise objektiv, sind keine sachlichen Annäherungen an die portraitierten Persönlichkeiten. Sie dienen einfach nur der reinen Unterhaltung, biografische Groschenromane sind das in meinen Augen.... und was man gelesen hat, kann man auch getrost gleich wieder vergessen, weil man möglicherweise ein ganz falsches Bild über diese Personen bekommen hat, ein vorgekautes nämlich vom Autoren.


    Ich jedenfalls werde in Zukunft einen möglichst grossen Bogen um die Werke von Jürgen Trimborn machen.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • Naja, in deinem Fall, Joan, wird dir ja der Autor unsympathisch, weil er schlechte, einseitige, schlecht recherchierte Bücher schreibt.
    Anders, wenn du ihn nicht lesen wolltest, weil er, sagen wir, Hunde und kleine Kinder nicht mag.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Wenn ich mal überlege, wieviele Autoren mir persönlich in Lesungen oder Autogrammstunden begegnet sind, so kann ich die an einer Hand abzählen, oder an zwei.
    Da gab es einige, die mir sympathisch waren und wenige, die mir unsympathisch waren. Da ich nur zu Lesungen gehe, wenn ich die Bücher wirklich mag, haben die Autoren aber auch einen großen Sympathievorschuss.
    Es ist also bei mir eher umgekehrt.


    Was Medienauftritte angeht, habe ich mir abgewöhnt, mich hier auf sympathisch oder unsympathisch festzulegen. Denn, in den wenigen Fällen, wo ich Autoren oder Musiker, dann persönlich gegenüber stand hat sich die Mediendarstellung und die reale Person doch oft unterschieden.
    Solche, die in Interviews arrogant und reserviert wirkten, waren in einer persönlichen Begegnung die nettesten Menschen, offen und herzlich.
    Und solche Strahlemännchen, die nett in einem Interview plauderten und wie der nette Junge von nebenan wirkten, entpuppten sich in der persönlichen Begegnung als arrogante Kotzbrocken.


    Generell hält mich aber nichts davon ab, ein Buch zu lesen. Und umgekehrt lese ich nicht zwangsläufig ein Buch, nur weil mir ein Autor sympathisch ist.


    Mir müssen die Protagonisten der Romane sympathisch sein - der Autor ist mir im Zweifelsfall egal.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von Foer
    Das ist echt bitter und gerade bei Biografen besteht doch noch eine größere Verantwortung als bei den Roman-Schreibern...


    Ja, das sehe ich auch so Foer....zumindest dort wo <Biografie> draufsteht.


    Hätte der Trimborn einen anderen Titel genommen, z.B. DIE KNEF, SO WIE ICH SIE SEHE - MEINE GANZ PERSÖNLICHE ABRECHNUNG MIT DIESER DUMMEN KUH :grin, dann wäre ich mit ganz anderen Erwartungen an dieses Buch rangegangen.


    DraperDoyle....also ich weiss das grad nicht klar zu beantworten. Wenn jemand Hunde oder Kinder nicht mag, sie aber in Ruhe lässt, dann würde mir das wohl nicht wirklich was ausmachen. Wenn ich aber wüsste, dass dieser Autor brutal mit Tieren oder eben Kindern umgeht, dann bin ich sicher, dass ich dessen Bücher nicht in Händen halten will.


    Vermutlich habe ich mich aus einem ähnlichen Grund auch nicht vertiefter in die Lebensgeschichten von Picasso und Hemingway einlassen mögen, weil sie Stierkämpfe so verherrlichten....und zusätzlich sei der Picasso auch mit seinen Hunden nicht grad zimperlich umgegangen.

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  • Also ich weiß von den Autoren meistens ziemlich wenig privates. Es interessiert mich auch bei den meisten Themen ob der Autor anders denkt, als ich...


    Ausnahmen würde ich dann aber doch ganz bestimmt machen, wenn es z.b. um das Thema Ausländerfeindlichkeit geht. Würde ein Autor ausländerfeindliche Sprüche machen, dann würde ich einen Bogen um diese Bücher machen!


    :wave

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Wie gesagt, ich hab das Buch nicht da, daher weiß ich nicht, wie es lautete (ich hab da noch was im Kopf, aber keine Ahnung, welches Buch das genau war), aber es war meiner Meinung nach nichts Unmögliches. Und es klang - zumindest hab ich es in Erinnerung - sehr lustig und überaus sympathisch. Ich kann daran nichts Schlimmes entdecken.


    Dann ist's ja gut! ;-)
    Ich habe nur irgendwo gelesen, dass sie sich da anscheinend ein wenig in der Wortwahl vergriffen hat :gruebel
    Aber ich werde das einfach mal selbst lesen und mir ein Bild davon machen :-)


    Zitat

    Trostpflaster ist doch von Anne Hertz, nicht von Kerstin Gier.


    :bonk Danke, Blackie!


    Zitat

    Das Buch kann schließlich nichts für seinen Macher.


    Das nicht aber der unsympathische Autor verdient damit Geld :-)

  • Diese Danksagung von Kerstien Gier dürfte in einem der Mütter-Mafia-Bücher sein, denn sie kommt mir auch bekannt vor. -Aber schlimm fand ich daran auch nichts.


    Ich hab jetzt mal nachgeschaut:


    Also, bei "Gegensätze ziehen sich aus" steht im Nachwort eine Auflistung von Sachen drin, die man nicht gebrauchen kann, wenn man pünktlich abgeben will. Eins davon ist:


    "Leute, die bei amazon oder sonstwo gemeine Dinge über die Bücher schreiben. Besonders schreibhemmend: "Hoffentlich gibt es nicht noch einen dritten Band."


    Hm. Fand ich jetzt nicht dramatisch, auch nicht beleidigend.

  • Ich habe Schätzing gelesen. Meine Lieblingsbücher sind es nicht. Aber alleine beim Schwarm habe ich schon Respekt vor der Idee. Auch die neue Geschichte mit dem Mond ist kreativ. Irgendwann habe ich mich leider gefragt, ob der Mann seine Ideen nicht besser umsetzen kann (obwohl er ja nicht gerade erfolglos ist) und habe mich über den Mann informiert. Er ist doch erschreckend häufig im Fernsehen. Ich weiß, dass es eigentlich blöd ist, aber ich kann keine Bücher von ihm kaufen und den Lackaffen damit unterstützen. Er ist so unglaublich unsympathisch. Der hat mir mit seiner eigenen Person seine Bücher versaut.

  • Also vom Prinzip her ist es mir schnuppe, ob ein Autor sympathisch oder unsympathisch ist, denn das weiß ich ja in der Regel nicht, wenn ich das Buch kaufe. (Vorher nicht und auch nachher nicht, denn ich lese ja nur sein Buch und lerne nicht den Charakter des Autors kennen). Begegnet mir hingegen hier im Forum ein Autor oder eine Autorin, die enorm unfreundlich und überheblich ist, nehme ich vermutlich auch eher Abstand von den Büchern bzw. werde garnicht erst darauf aufmerksam.


    Umgekehrt genauso; sollten mir besonders sympathische Autorinnen und Autoren auffallen, wird man schneller mal auf das Buch aufmerksam. So erging es mir zum Beispiel mit den Büchern von Nicole C. Vosseler. :grin


    Und warum ich zum Beispiel in dieser Form darauf achte ist eigentlich lediglich, dass ich ungern zum Erfolg eines unsympathischen und überheblichen Menschen beitragen möchte. Das muss natürlich nicht zwangsläufig mit der Qualität des Buches zu tun haben, denn sollte ich zum Beispiel einen meiner Lieblingsautoren kennenlernen und für unsympathisch halten, nehme ich trotzdem keinen Abstand von den Büchern, denn dann weiß ich ja, was ich verpassen würde. :D

  • Ich glaube, es würde mich nur abschrecken, wenn der/die Autor/in echt schräg wäre und ich es auch mitbekommen würde. Andersherum lese ich auch keine Bücher aus Genres, die mich nicht interessieren, nur weil die Menschen persönlich so toll sind.
    Die Geschichte ist das was für mich zählt.

  • Also mir is das ganz wurscht. Ich kenne die wenigsten der Autoren die ich les, und ein Foto reicht da ja nicht so viel aus um ihn/sie zu beruteilen. Hab gerade mal das Gesicht zu folgenden im Kopf: Kathy Reichs, Sebastian Fitzek, John Saul, Dean Koontz, Stephen King, Joy Fielding - naja und die sahen scho alle nett aus, hihi.