'Die drei Lichter der kleinen Veronika' - Seiten 001 - 058

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    Ganz ohne Raum und Zeit geht es doch meiner Meinung nach gar nicht? Um beim Buch zu bleiben, Veronika hat doch nicht zur selben Zeit in Paris, Florenz, Griechenland und "heute" gelebt. Das war doch jedes Mal ein ganzes, neues, eigenes Leben, nacheinander also?


    In unserer materiellen Umgebung geht es natürlich nicht ohne Zeit und Raum. Und Veronika sah ja die Abfolge ihrer Leben, die sie hier auf dieser Erde gelebt hat. Natürlich nacheinander.


    Aus Sicht des Universums hat sie aber gleichzeitig in Paris, Florenz, Griechenland und Halmar gelebt - oder besser ausgedrückt, sie lebt gleichzeitig dort, denn die Vergangenheit wäre ja auch wieder eine Zeitform. ;-)
    Es kommt immer auf den Standpunkt an, von dem wir die Sache betrachten. Ohne Raum und Zeit geht es in diesem Leben nicht. Aber das Jenseits gehört nicht in dieses Leben, und somit ist es außerhalb von Raum und Zeit - in unserem Bewusstsein. Ich finde die Vorstellung schön und nachvollziehbar, dass man den Toten in Gedanken nahe sein kann - und so wird es wohl auch sein. Man braucht keinen Raum dazu. Aber ich denke, dass Hellsichtige die Verstorbenen, wenn sie aneinander denken (bzw. kommunizieren) auch hier auf der Erde, in ihrem Raum, wahrnehmen können. So wie Alexander seinen Vater plötzlich im Salon traf, obwohl der längst gestorben war. (Fanny und Alexander)


    Das Sommerland, was Matheson beschrieben hat, widerspricht dem in keinster Weise. Tatsächlich können Seelen gleichzeitig hier und dort sein, aber wenn wir das jetzt erörtern, wären wir bei der multidimensionalen Persönlichkeit, und das würde wirklich zu weit führen. Es gibt aber eine Menge Bücher darüber. Das "Seth-Material" von Jane Roberts (Channelmedium) wäre da zu empfehlen. Oder die Schutzengel-Trilogie von Penny McLean. Oder "Gespräche mit Gott" von Neil Donald Walsch.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von Britt


    Aus Sicht des Universums hat sie aber gleichzeitig in Paris, Florenz, Griechenland und Halmar gelebt - oder besser ausgedrückt, sie lebt gleichzeitig dort. Es kommt immer auf den Standpunkt an, von dem wir die Sache betrachten. Ohne Raum und Zeit geht es in diesem Leben nicht. Aber das Jenseits gehört nicht in dieses Leben, und somit ist es außerhalb von Raum und Zeit - in unserem Bewusstsein.


    Damit komme ich gedanklich nicht klar, es kann für mich unmöglich alles im selben Moment sein, was hier vermeintlich so lang dauert. Und wie soll sich eine Seele entwickeln, wandern, wenn das alles schlagartig gleichzeitig in einem einzigen Augenblick passiert? Ich persönlich kann es mir nur so vorstellen, dass es auch außerhalb des irdischen Lebens eine Art Zeit gibt, dass die nur dort überhaupt keine Rolle spielt.


    Zitat

    Original von Britt


    Ich finde die Vorstellung schön und nachvollziehbar, dass man den Toten in Gedanken nahe sein kann - und so wird es wohl auch sein. Man braucht keinen Raum dazu. Aber ich denke, dass Hellsichtige die Verstorbenen, wenn sie aneinander denken (bzw. kommunizieren) auch hier auf der Erde, in ihrem Raum, wahrnehmen können. So wie Alexander seinen Vater plötzlich im Salon traf, obwohl der längst gestorben war. (Fanny und Alexander)


    Das wiederum verstehe ich genau so, wie Du es schreibst.

  • Zitat

    Original von C.N.


    Damit komme ich gedanklich nicht klar, es kann für mich unmöglich alles im selben Moment sein, was hier vermeintlich so lang dauert. Und wie soll sich eine Seele entwickeln, wandern, wenn das alles schlagartig gleichzeitig in einem einzigen Augenblick passiert? Ich persönlich kann es mir nur so vorstellen, dass es auch außerhalb des irdischen Lebens eine Art Zeit gibt, dass die nur dort überhaupt keine Rolle spielt.


    Das gehört zu den Dingen, die wir uns in unserem irdischen Denken, mit den geistigen Möglichkeiten, die wir hier haben, nicht logisch erklären können. Ich merke gerade auch, dass ich es nicht so erklären kann, wie ich es empfinde, wohl, weil ich es auch nur intuitiv erfasse.
    In irgendeinem meiner vielen einschlägigen Bücher gibt es ein paar Beispiele, die es uns leichter machen sollen, die Geichzeitigkeit allen Lebens zu erfassen. Irgendwo hab ich das Beispiel mit der Orange gelesen: Man solle sich vorstellen, in der Mitte einer Orange zu stehen und von den Spalten umgeben zu sein. Je nachdem, wohin man schaut, kann man immer nur eine dieser Spalten ansehen, obwohl die anderen zeitgleich um ums herum vorhanden sind - wir können sie nur nacheinander erfahren, weil wir den Blick nur immer in eine Richtung richten können.
    Oder das Beispiel mit dem Buch: wir können immer nur eine Seite des Buches lesen, obwohl das gesamte Buch in seiner Ganzheit schon existiert. Trotzdem können wir es nicht auf einen Blick erfassen. Wir brauchen Zeit, um und Seite für Seite (Leben für Leben) durchzuarbeiten.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von Britt


    Ich merke gerade auch, dass ich es nicht so erklären kann, wie ich es empfinde, wohl, weil ich es auch nur intuitiv erfasse.
    In irgendeinem meiner vielen einschlägigen Bücher gibt es ein paar Beispiele, die es uns leichter machen sollen, die Geichzeitigkeit allen Lebens zu erfassen. Irgendwo hab ich das Beispiel mit der Orange gelesen: Man solle sich vorstellen, in der Mitte einer Orange zu stehen und von den Spalten umgeben zu sein. Je nachdem, wohin man schaut, kann man immer nur eine dieser Spalten ansehen, obwohl die anderen zeitgleich um ums herum vorhanden sind - wir können sie nur nacheinander erfahren, weil wir den Blick nur immer in eine Richtung richten können.
    Oder das Beispiel mit dem Buch: wir können immer nur eine Seite des Buches lesen, obwohl das gesamte Buch in seiner Ganzheit schon existiert. Trotzdem können wir es nicht auf einen Blick erfassen. Wir brauchen Zeit, um und Seite für Seite (Leben für Leben) durchzuarbeiten.


    Nachdem ich im ersten Augenblick in der fantastisch einleuchtenden und für mich wunderschönen Erklärung mittels der Orange schwebte, ich danke Dir auch ehrlich dafür, damit kann ich erst mal gut "leben", kamen dann aber doch wieder ein, zwei Fragen hoch. Denn irgendwie trifft das ja alles nur auf unsere hiesige, polare Welt zu. Doch der restliche energetische Teil ist ja genauso existent und er muss doch - plump gesagt - mit uns Schritt halten? All die Seelen brauchen ja schon ihre Zeit, sich zu entwickeln, nachdem sie sich einmal dafür entschieden haben, sich aus eigener Kraft bewusst werden zu wollen, dass wir alle zusammen gehören. Wenn das der Urgedanke war, so geht dies doch nicht von heut auf morgen? Noch plumper gesagt, wenn wir alle mal eins waren, wenn der Gedanke Gottes oder unser aller Gedanke eben war, einfach so wollen wir nicht glücklich miteinander harmonieren, sondern wir wollen es erst selbst bewusst erfahren, erleben, durchleiden, dann gab es den sog. Urknall, dass wir alle getrennt wurden, wozu, wenn wir im selben Moment schon wieder beisammen sind oder waren? Das macht doch keinen Sinn? Das braucht doch Zeit?


    Ich glaube dennoch, dass mir diese LR ganz viel Neues gebracht hat. Es wird jetzt vielleicht auch zu wissenschaftlich präzise. Das ist in meinen Augen gar nicht Sinn und Zweck. Für mich gilt nach wie vor, wenn wir es schaffen, im täglichen Leben trotz Frust und Einerlei IMMER unser Bestes zu geben, gütig und mitmenschlich zu sein, gerade auch Menschen gegenüber, die wir nicht so mögen, dann würde das so viel bewirken, dass die ganze Welt eine andere wäre. Und dann wären wir auf dem Weg zum Licht. Mehr ist doch vielleicht gar nicht gemeint, oder???


    Wenn wir das täglich und in jeder Situation schaffen würden, ganz selbstlos und weitschauend, dann denke ich, wäre mehr gar nicht nötig. Dann kämen wir so viel weiter, wir alle, die wir letztlich im selben Boot sitzen. In meinem Umfeld zumindest sind wir alle (ich inbegriffen) noch sooooooooo weit davon entfernt, dass ich über Zeit gar nicht nachdenken mag. Aber das ist für mich der Gedanke des Buddhismus und das ist für mich, was ich der Bibel entnommen habe.

  • Zitat

    Es wird jetzt vielleicht auch zu wissenschaftlich präzise. Das ist in meinen Augen gar nicht Sinn und Zweck. Für mich gilt nach wie vor, wenn wir es schaffen, im täglichen Leben trotz Frust und Einerlei IMMER unser Bestes zu geben, gütig und mitmenschlich zu sein, gerade auch Menschen gegenüber, die wir nicht so mögen, dann würde das so viel bewirken, dass die ganze Welt eine andere wäre. Und dann wären wir auf dem Weg zum Licht. Mehr ist doch vielleicht gar nicht gemeint, oder???


    Genau das ist meiner Meinung nach auch die Quintessenz, worauf wir uns konzentrieren sollten. Unser Leben hier so menschlich wie möglich zu leben, uns dabei zu erforschen mit allen "Vorzügen" und "Schwächen", versuchen das zu sein, was wir sind.
    Die ständige Beschäftigung mit dem transzendentalen kann einen echt ganz kirre machen. Besonders wenn man zu lange über das Phänomen der Zeit nachdenkt.


    Du kannst nicht erfassen, wie der "energetische Teil" mit uns Schritt hält, weil wir uns noch nicht mit der multidimensionalen Persönlichkeit beschäftigt haben. Tatsächlich sieht es so aus, dass es uns auf allen möglichen Entwicklungsstufen genau JETZT schon gibt, und auch die Einheit besteht bereits, denn sonst könnte Gott ja nicht allgütig und allwissend und überhaupt perfekt sein. Denn wir sind ja die Teile von Gott, die zur Einheit zurücksollen. Global gesehen sind wir das schon - nämlich mit der permanenten Persönlichkeit - unserem göttlichen Funken, auch Höheres Selbst genannt - wenn ich das richtig verstanden habe. Aber das ist wirklich kompliziert, und ich glaube, es würde hier den Rahmen sprengen.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von C.N.
    Ganz ohne Raum und Zeit geht es doch meiner Meinung nach gar nicht?


    Ich habe schon öfters in Sachbüchern gefunden, daß die Zeit etwas sehr materielles ist. Will sagen, „bei Gott“, „im Jenseits“ gibt es keine Zeit - es ist dann wortwörtlich zeit-los. (Drum kann das ja auch mit dem Fegefeuer nicht so richtig funktionieren - das setzt nämlich das Vorhandensein von Zeit voraus. Oder wie es im „Brandner Kaspar“ auf die Frage nach Karl dem Großen so schön heißt: „Der ist noch nicht heroben (= im Himmel). Wegen den Sachsen.“ :grin )


    Um es nochmals zu wiederholen: Gott / das Jenseits, da stimme ich völlig mit Campbell überein, ist jenseits des menschlichen Denk- und Vorstellungsvermögens. Mit anderen Worten: für uns nicht und in keinem Fall faß- und verstehbar.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Original von Britt
    Genau das ist meiner Meinung nach auch die Quintessenz, worauf wir uns konzentrieren sollten. Unser Leben hier so menschlich wie möglich zu leben, uns dabei zu erforschen mit allen "Vorzügen" und "Schwächen", versuchen das zu sein, was wir sind. Die ständige Beschäftigung mit dem transzendentalen kann einen echt ganz kirre machen.


    Leider komme ich in dieser Woche kaum zum Schreiben, ich hoffe aber ganz fest am Wochenende! Ich bin auch mit dem Buch fast am Ende und habe mir noch viele Notizen zu offenen Fragen gemacht. Wieder andere Fragen haben sich mitunter beim Weiterlesen von selbst geklärt. Ich denke wirklich auch, zu viel verstehen zu wollen und sich zu viel mit all dem zu beschäftigen, macht einen ganz kirre. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist mit Sicherheit der beste Weg! Trotzdem neigt man ja, neige zumindest ich dazu, gern verstehen zu wollen, worum es geht, was ich mache und tue auf gewisser Grundlage.


    Ich finde ein wenig, es widerspricht sich vielleicht, wenn Du schreibst, wir sollen versuchen das zu sein, was wir sind, wenn wir uns doch weiterentwickeln sollen. Ich fürchte, dann geht es ja oftmals genau darum, von bestimmten Verhaltensmustern wegzukommen und nicht mehr so zu sein, wie wir sind, oder?


    Original von Britt
    Du kannst nicht erfassen, wie der "energetische Teil" mit uns Schritt hält, weil wir uns noch nicht mit der multidimensionalen Persönlichkeit beschäftigt haben. Tatsächlich sieht es so aus, dass es uns auf allen möglichen Entwicklungsstufen genau JETZT schon gibt, und auch die Einheit besteht bereits, denn sonst könnte Gott ja nicht allgütig und allwissend und überhaupt perfekt sein. Denn wir sind ja die Teile von Gott, die zur Einheit zurücksollen. Global gesehen sind wir das schon - nämlich mit der permanenten Persönlichkeit - unserem göttlichen Funken, auch Höheres Selbst genannt - wenn ich das richtig verstanden habe. Aber das ist wirklich kompliziert, und ich glaube, es würde hier den Rahmen sprengen.


    Leider ist es mir auch viel zu schwierig zu verstehen, obwohl Du es so genial erklärt hast. Dass die Einheit irgendwie, irgendwo schon besteht, die wir erreichen wollen, und dass es uns auf allen Entwicklungsstufen JETZT schon gibt, das sprengt wirklich meine Vorstellungskraft. Auch, warum Gott perfekt sein soll, allgütig, allwissend, wenn wir doch alle zu dieser göttlichen Einheit gehören und eben noch nicht perfekt sind? Doch Du hast recht, das sprengt hier völlig den Rahmen. Ich möchte mich am Wochenende gern erst mal mit Euch weiter über unsere "Veronika" austauschen.

  • Original von SiCollier
    Drum kann das ja auch mit dem Fegefeuer nicht so richtig funktionieren - das setzt nämlich das Vorhandensein von Zeit voraus. Oder wie es im „Brandner Kaspar“ auf die Frage nach Karl dem Großen so schön heißt: „Der ist noch nicht heroben (= im Himmel). Wegen den Sachsen.“ :grin )


    Tut mir leid, verstehe ich irgendwie nicht ...?


    Original von SiCollier
    Um es nochmals zu wiederholen: Gott / das Jenseits, da stimme ich völlig mit Campbell überein, ist jenseits des menschlichen Denk- und Vorstellungsvermögens. Mit anderen Worten: für uns nicht und in keinem Fall faß- und verstehbar.


    So ist es wohl ...!


    Ich habe fast das Gefühl, langsam immer weniger zu verstehen. Andererseits auch mehr als zuvor. Vielleicht bin ich einfach nur durcheinander und muss so vieles neu ordnen ...

  • Zitat

    Original von C.N.
    Original von SiCollier
    Drum kann das ja auch mit dem Fegefeuer nicht so richtig funktionieren - das setzt nämlich das Vorhandensein von Zeit voraus. Oder wie es im „Brandner Kaspar“ auf die Frage nach Karl dem Großen so schön heißt: „Der ist noch nicht heroben (= im Himmel). Wegen den Sachsen.“ :grin )


    Tut mir leid, verstehe ich irgendwie nicht ...?


    Das bezog sich auf das Fehlen der Zeit im Jenseits. Zitiert habe ich eine Stelle aus dem Theaterstück "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies" mit Fritz Straßner, Toni Berger und Gustl Bayrhammer. Letzterer spricht in seiner Rolle als "Portner" (= Petrus) den von mir erwähnten Satz über Karl den Großen, der noch nicht im Himmel ist, sondern noch im Fegefeuer schmort. Eben weil er die Sachsen abgeschlachtet hat.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Original von SiCollier
    Das bezog sich auf das Fehlen der Zeit im Jenseits. Zitiert habe ich eine Stelle aus dem Theaterstück "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies" mit Fritz Straßner, Toni Berger und Gustl Bayrhammer. Letzterer spricht in seiner Rolle als "Portner" (= Petrus) den von mir erwähnten Satz über Karl den Großen, der noch nicht im Himmel ist, sondern noch im Fegefeuer schmort. Eben weil er die Sachsen abgeschlachtet hat.


    Ich kenne all das nicht und kann leider auch somit nichts damit anfangen. Ich fürchte, mir muss geholfen werden, als wäre ich ein dreijähriges Kind, kann das jemand?

  • @ C.N.
    Das wird schwierig. Der „Brandner Kaspar“ in der Theaterinszenierung gehört zu meinen absoluten Lieblingen. < Hier > ist der Wikipedia-Eintrag (mit kompletter Inhaltsangabe). In der von mir zitierten Stelle, die im Himmel spielt, geht es darum, wer schon alles dort oben ist. Karl der Große eben nicht, weil er im Krieg gegen die Sachsen letztere abgeschlachtet hat. (Da hilft es auch nichts, wenn das im Namen des Glaubens geschehen ist.) Tut mir leid, wenn man das Stück nicht kennt, kann man damit möglicherweise nichts anfangen. Mir ist das so geläufig, daß ich daran nicht gedacht habe. Ich hätte nicht zitieren sollen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von C.N.
    Ich habe fast das Gefühl, langsam immer weniger zu verstehen. Andererseits auch mehr als zuvor.


    Das hast du sehr treffend ausgedrückt. Es ist tatsächlich so, dass einem, je mehr man weiß, klar wird, wie wenig man weiß. ;-)


    Ich hab ja auch den Anspruch, genau kapieren zu wollen, wie das alles zusammenhängt mit dem Universum, was Gott ist und warum wir uns hier so rumquälen (sorry Dyke, wir quälen uns natürlich nicht die ganze Zeit! :grin)
    Aber so nach und nach versuche ich auch zu akzeptieren, dass es unmöglich ist, das alles mit dem Verstand zu erfassen. Ich versuche, mich der Wahrheit intuitiv anzunähern, indem ich viel darüber lese, aber mir ist klar, dass wir wohl alle noch unser blaues Wunder erleben werden, wenn wir erfahren, in wie vielen Dingen wir uns geirrt haben.


    Nur noch kurz hierzu ein paar Worte, bevor wir völlig den Rahmen sprengen:


    Zitat

    Auch, warum Gott perfekt sein soll, allgütig, allwissend, wenn wir doch alle zu dieser göttlichen Einheit gehören und eben noch nicht perfekt sind?


    Du musst dabei bedenken, dass nach dem Denkmodell der multidimensionalen Persönlichkeit im ewigen JETZT alle Entwicklungsstufen von uns (=Gott) ja schon existieren. Also natürlich auch die bereits vollkommene. Stell dir Gott in milliarden von winzigen Partikeln vor, die er ausgesandt hat, damit sie sich innerhalb der Materie selbst erfahren, bevor sie zu ihm zurückkehren. Das sind wir. Und wir sind natürlich auch schon der "fertige" Gott, weil der zur selben Zeit (die es ja nicht gibt *gg*) ja auch schon existiert.
    Diesen göttlichen Funken in uns nennen manche das "Höhere Selbst", und das meine ich auch, wenn ich schreibe, wir sollen hier erfahren, wer wir sind (= wir selbst sein). Ich hätte besser schreiben sollen, erfahren, wer wir sein werden - unserem Höheren Selbst =Gott ähnlich werden. Wir sind ja schon alles gleichzeitig auf allen Entwicklungsstufen, nur müssen wir jede einzelne durchleben, um die Quintessenz der Erkenntnis/Erfahrung, wegen der Gott uns (Adam und Eva) aus der Einheit (Paradies) verstieß, zu verinnerlichen.
    Off Topic: Ich bin auch ziemlich sicher, dass Walsch sich in seinen "Gesprächen mit Gott" mit seinem Höheren Selbst unterhalten hat.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von SiCollier
    @ C.N.
    Der „Brandner Kaspar“ in der Theaterinszenierung gehört zu meinen absoluten Lieblingen. < Hier > ist der Wikipedia-Eintrag (mit kompletter Inhaltsangabe). In der von mir zitierten Stelle, die im Himmel spielt, geht es darum, wer schon alles dort oben ist. Karl der Große eben nicht, weil er im Krieg gegen die Sachsen letztere abgeschlachtet hat. (Da hilft es auch nichts, wenn das im Namen des Glaubens geschehen ist.)


    Jetzt hab ich endlich doch noch nachvollziehen können, worum es Dir ging. Ich danke Dir für die Mühe! Und auch für den interessanten Link!


    Tja, nach wie vor ist mir die Thematik "Zeit im Jenseits" etwas schleierhaft, weil sie hier ja wichtig ist und es sie gibt und ich nicht nachvollziehen kann, wie das Diesseits und das Jenseits gleichzeitig existieren, wenn es dort keine Zeit gibt? Auch wenn ich das Orangen-Prinzip an sich, das Britt zitiert hat, völlig logisch finde, so kann ich es mir im Zusammenhang nicht vorstellen. Aber muss ich das? Eigentlich nicht. Es wäre nur schön, es zu verstehen ...

  • Original von Britt
    Das hast du sehr treffend ausgedrückt. Es ist tatsächlich so, dass einem, je mehr man weiß, klar wird, wie wenig man weiß. ;-)


    Oder wie Ingmar Bergman so schön sagte, je mehr man weiß und versteht, desto schwieriger wird das Leben. ;-)

  • Original von Britt
    Du musst dabei bedenken, dass nach dem Denkmodell der multidimensionalen Persönlichkeit im ewigen JETZT alle Entwicklungsstufen von uns (=Gott) ja schon existieren. Also natürlich auch die bereits vollkommene. Stell dir Gott in milliarden von winzigen Partikeln vor, die er ausgesandt hat, damit sie sich innerhalb der Materie selbst erfahren, bevor sie zu ihm zurückkehren. Das sind wir. Und wir sind natürlich auch schon der "fertige" Gott, weil der zur selben Zeit (die es ja nicht gibt *gg*) ja auch schon existiert. Diesen göttlichen Funken in uns nennen manche das "Höhere Selbst", und das meine ich auch, wenn ich schreibe, wir sollen hier erfahren, wer wir sind (= wir selbst sein). Ich hätte besser schreiben sollen, erfahren, wer wir sein werden - unserem Höheren Selbst =Gott ähnlich werden. Wir sind ja schon alles gleichzeitig auf allen Entwicklungsstufen, nur müssen wir jede einzelne durchleben, um die Quintessenz der Erkenntnis/Erfahrung, wegen der Gott uns (Adam und Eva) aus der Einheit (Paradies) verstieß, zu verinnerlichen.


    Ich bin mal wieder tief beeindruckt, wie grandios Du das beschrieben hast. Jetzt verstehe ich auch endlich die "Zeit im Jenseits"-Thematik. Ich habe sogar das Gefühl, durch diese Worte überhaupt den ganzen tieferen Sinn und Hintergrund mit all den komplizierten Zusammenhängen zum ersten Mal ganz ohne Wenn und Aber verstehen zu können. Dafür danke ich Dir riesig!!!


    Original von Britt
    ... aber mir ist klar, dass wir wohl alle noch unser blaues Wunder erleben werden, wenn wir erfahren, in wie vielen Dingen wir uns geirrt haben.


    Ich habe diverse dieser blauen Wunder schon genau während unserer LR erlebt! Gott sei Dank - ich verstehe das Leben seit einigen Tagen ganz anders als zuvor.