'Die drei Lichter der kleinen Veronika' - Seiten 059 - 112

  • Ja, die Zuordnung der Farben von dyke finde ich auch schlüssig.


    Das Schloss Irreloh ist für mich eigentlich ein ganz wichtiger Abschnitt des Buches, gerade was die Unterhaltung zwischen Johannes und Ulla Uhlberg betrifft. Obwohl ich immer wieder schmunzeln muss, wenn die predigende Stimme des auktioralen Erzählers drohend über dem Text schwebt: "Ach, Ulla Uhlberg ...!" Hier finde ich die alte Sprache schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Auch wann immer vom "blöden Peter" die Rede ist. Mir ist schon klar, dass diese Bezeichnung "blöd" für "geistig behindert" oder "zurückgeblieben" damals einfach gebräuchlich war, trotzdem fahre ich jedes Mal wieder zusammen, wenn ich darüber stolpere.

    Was ich an Schloss Irreloh so interessant und gleichzeitig schwer fassbar finde, ist die Sache mit den Affinitäten zwischen dem, was wir sind/denken/fühlen/träumen und dem, was wir damit aus der Umgebung, aus Zeit und Raum anziehen, ohne uns dessen bewusst zu sein. Die "roten Gesellen" im Turm zu Irreloh, die dort oben ihr Feuer entfachen, schwingen wohl auf einer ähnlichen Frequenz wie Ulla Uhlberg mit ihrer "feurigen" Leidenschaft und Erinnerung an die Zeit in Florenz. Beides zieht sich wohl gesetzmäßig an und führt später zur Katastrophe.
    Was ich aus dem Kapitel lerne ist: Wir haben - weil wir so wenig bewusst sind - keine Ahnung, was wir mit unseren Gedanken, Gefühlen, Leidenschaften anrichten, welche "Geister" wir damit anziehen, und dadurch entsteht eben neben manch Gutem auch viel Unglück.
    Zitat S. 106: "Man hat vieles in sich, dem Wesen und Schicksal nach, was sich ausleben und klären muss, Gutes und Böses, aber man zieht auch manches an sich heran aus der Umwelt, mit dem man verwandt ist oder gegen das man nicht stark und bewusst genug angehen kann."

    Noch mal ein paar Worte dazu, dass einige von uns das Buch so düster finden. Ich hab überlegt, dass es vielleicht auch daran liegen könnte, dass so oft die Worte "Dämmerung" und "Schatten" vorkommen.
    Dabei assoziiert man eben Dunkelheit und Schwermut. Wobei ich denke, dass die Dämmerung einfach ein Synonym dafür ist, dass wir unbewusst durchs Leben gehen, dass wir uns nicht erinnern, die Zusammenhänge nicht verstehen. Und der Schatten hat, denke ich auch noch die Bedeutung der Anteile in uns, die uns nicht bewusst sind, weil wir sie bewusst verdrängen. Die Anteile, die wir an uns nicht mögen, und die wir aber anschauen und integrieren müssen, um heil, ganz, oder wie hier oft gesagt wird, licht zu werden. Hans-Christian Andersen hat dazu ein sehr schönes Märchen mit dem Namen "Der Schatten" geschrieben. Bei Dethlefsen ist glaub ich auch öfter die Rede davon.

    Einige Stellen in diesem Kapitel, die ich angestrichen habe:

    "Ich achte gewiss die Verkettungen des Blutes, aber man muss sich auch nicht darüber täuschen, dass sie nur an zweiter Stelle stehen. Die geistige Verwandtschaft ist stärker. Beides trifft selten zusammen."

    "Ich glaube wohl, dass es ein Leben hinter den Dingen gibt, ähnlich dem Dasein, das in die Dinge hineingestellt ist. Es hätte vielleicht keinen Wert zu leben, wenn es anders wäre. Ich hätte es mir nie denken mögen, dass es alles sein könne, was die Menschen in ihrem Alltag sehen und was sie an ihm haben. Darum lohnte es nicht zu atmen und zu kämpfen."

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Zitat

    Original von Britt
    Noch mal ein paar Worte dazu, dass einige von uns das Buch so düster finden. Ich hab überlegt, dass es vielleicht auch daran liegen könnte, dass so oft die Worte "Dämmerung" und "Schatten" vorkommen.


    Das glaube ich eher nicht, mE liegt es viel an der persönlichen Veranlagung und wie etwas auf einen selbst wirkt. In der früher verlinkten Troll-Leserunde hat der Autor sein Buch u. a. deshalb als düster bezeichnet, weil es oft nachts und unter der Erde, also im Dunkeln, spielt. Beides hat das Buch für mich dennoch eben nicht düster werden lassen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Nachdem ich nun die vielen Beiträge zum 2. Abschnitt gelesen habe, weiß ich kaum, wo ich anfangen soll. Ich bin ganz erschlagen, dass das Buch überwiegend als so düster empfunden wird, weil es mir völlig anders ergeht. Für mich macht es ganz viele Zusammenhänge deutlich und gibt mir eher Lebensmut als Düsternis. Weil ich z. Bsp. Leid und schwere Bürde jetzt besser verstehen kann und nicht mehr nur als persönliche Ungerechtigkeit empfinde, wenn es um mich herum vielen besser zu gehen scheint.


    Es finde es auch beeindruckend, wie viele menschliche Charaktere Kyber auf so wenigen Buchseiten unterbringt, die mir doch alle so bekannt vorkommen. Menschen, die nur in ihrer Vergangenheit leben (die graue Frau), Menschen, die entflammt sind für eine Gegend und darüber den Rest des Lebens fast vergessen (Ulla), weise Menschen, wie Johannes, die kleine, offene Veronika, der völlig engstirnige Pastor, Veronikas Mutter, die nur in ihrer realen Welt denken kann und nichts darüber hinaus versteht und und und ... Und so verstehe ich dieses Buch. Man hat all diese Menschen selbst in seinem Umfeld - und nun geht es um das tiefere Verständnis des Lebens und man kann sowohl im Buch als auch in seinem eigenen täglichen Umfeld mitverfolgen, wie jeder einzelne so damit umgeht.


    Für mich bedeutet dieses Buch auch Hilfe zur Selbsthilfe, sich wiederzufinden und die Dinge um sich herum besser zu verstehen, was wiederum zur Folge haben kann, dass es einem besser geht. Genauso wie es auch die Möglichkeit gibt, den mitgebrachten "Rucksack" der Eltern irgendwann auszupacken und alles Nichtbenötigte endlich hinter sich zu lassen. Ich denke, darum geht es im Leben. Zu lernen, glücklich zu werden, zufrieden, und nicht zuletzt gütig und mitmenschlich.


    So verstehe ich auch die Geschichte, dass Aron Mendel die Bürde für sein Enkelkind mittragen möchte. Nicht als wortwörtlich zu nehmen, sondern als Synonym für Liebe und Mitmenschlichkeit. Alles andere macht in meinen Augen gar keinen Sinn, man kann niemanden vor Leid bewahren, indem man vorab schon mal größere Bürden als nötig auf sich nimmt, man kann aber Menschen helfen, wenn sie leiden, ihnen ein wenig Last von den Schultern zu nehmen, vielleicht nur durch Zuhören und menschliche Wärme. Haben wir das nicht alle schon erlebt?


    Und das ist meiner Meinung nach auch damit gemeint, von der Dämmerung zum Licht zu gelangen, den Blick zu öffnen für die wichtigen Dinge im Leben. Nicht nur im Selbstmitleid zu versinken, wenn es einem selbst sehr schlecht geht, sondern auch zu versuchen, daraus trotzdem eine Chance zu machen. Ebenso den Blick zu öffnen für seine Mitmenschen und dabei zu lernen, was uns allen ja meistens sehr schwer fällt, Anderssein nicht sofort zu verurteilen, sondern letztlich jeden mit Güte so zu nehmen, wie er ist. Wenn wir alle da ankämen, wäre die Welt doch wirklich eine bessere, oder? All dies ist mir zwar bewusst, doch bin ich im täglichen Leben noch weit davon entfernt, es stets und ständig zu beherzigen. Wiederum schön ist, dass ich doch einige wenige Menschen kenne, die so weit sind - und das bewegt mich dann immer zutiefst und zeigt mir, wie viel ich noch zu lernen habe.


    Ich wusste auch nicht, was genau die Farben der 3 Lichter ausdrücken sollen und bin froh, dass hierüber diskutiert wurde. Dykes Ansicht finde ich sehr nah dran: blau Verstand, rot Gefühl und gold Geist. Aber warum musste Veronikas Schutzengel besonders das blaue Licht so sehr behüten, als sie im Fieber lag? Ich habe vor vielen Jahren mal gehört, dass kleine Kinder sich noch entscheiden können, wieder "zurückzugehen", wenn sie die Umstände ihrer Reinkarnation als nicht so günstig empfinden, wie sie es sich vielleicht vorgestellt hatten, um in diesem Leben ganz bestimmte Lernaufgaben zu bewältigen. Ich habe diese Stelle im Buch so ähnlich empfunden. Veronika war ja gerade sehr unglücklich, den Garten der Geister verlassen zu haben und im Haus der Schatten gelandet zu sein. Offensichtlich wollte sie fliehen und ihr Schutzengel hat sie davor bewahrt zu sterben, indem er das blaue Lebenslicht hütete? Keine Ahnung? Ich finde das ganze Thema so überaus interessant, aber weiß viel zu wenig von all den Dingen ...

  • Zitat von dyke


    "Erziehung ist ein Rucksack den Deine Eltern für Dich so packen, wie sie es für richtig halten. Damit ist ihr Job beendet und sie haben ihn gut gemacht. Deine Aufgabe ist es, Dich irgendwann hinzusetzen, den Rucksack auszupacken, die Dinge anzuschauen, wieder einzupacken, was für Dich in Ordnung ist und liegen zu lassen, was Du nicht brauchst."


    Zitat von Britt


    Das hört sich jetzt mal richtig interessant an. Ich hab's nämlich beim Umpacken nie richtig geschafft, das was ich nicht brauche, einfach liegenzulassen, ich schlepp's irgendwie hinter mir her.


    Genauso geht es mir auch. "Einfach" liegenzulassen, was man nicht braucht, ist wohl das Schwerste überhaupt im Leben, was man lernen kann. Ich habe öfter von älteren Menschen gehört, dass es ihnen jetzt endlich gut geht, weil sie genau dies geschafft haben. Dort möchte ich auch gern hinkommen!!! Es ist nur so schade, dass man das nicht schon viel, viel früher lernen und somit auch noch lang genießen konnte ...

  • Zitat von dyke


    "Der Erleuchtung ist es egal, wie Du sie erlangst."


    Ein schöner Satz! Nur wir selbst haben wohl mehr davon im Leben, je eher wir sie erlangen, denn sie macht uns bestimmt innerlich reicher, zufriedener, glücklicher, hilfsbereiter und gütiger. Das strahlen wir dann ja auch aus und bekommen abermals viel Schönes zurück, viel mehr, als wenn wir gerade düster gestimmt durchs Leben laufen. Ich hab das jedenfalls schon oft gespürt.

  • "Der Erleuchtung ist es egal, wie Du sie erlangst"


    Zitat von Britt


    Aber allein, um zu dieser Einsicht zu gelangen, bedarf es meiner Meinung nach harter Arbeit. Muss man nicht erst mal durch die Mühsal durch, bevor man mit der Leichtigkeit umgehen kann? Nur meine Meinung.


    Ich empfinde das ganz genauso, Britt!


    Es mag sicher Ausnahmen geben, um als Beispiel vielleicht Johannes Wanderer anzuführen, doch er hat diese Lektion garantiert in einem früheren Leben schon gelernt. Aber die meisten Menschen können wahres Glück erst genießen, wenn sie zuvor schwer gelitten haben. So höre ich es z. Bsp. oft von krebskranken Menschen, die allesamt berichten, dass sie jetzt erst "wachgeworden" sind und das Leben genießen, was sie zuvor gar nicht konnten.

  • Original von Britt
    Macht hier eigentlich noch einer mit?


    Original von SiCollier
    Das habe ich mich auch schon gefragt. Gut, ich weiß, daß ich selbst nicht viel geschrieben habe. Trotzdem ist es sehr ruhig.


    Ganz kurz hierzu, falls meine erste Wortmeldung in Abschnitt 1 noch nicht gelesen wurde. Es gab Probleme bei mir mit der Verlinkung, so dass ich bis heute dachte, es meldet sich niemand zu Wort und jeder liest noch still für sich allein. Ich bekam also keine E-Mail-Nachricht und bin vergangenen Sonntag vorsichtshalber mal direkt ins Büchereulen-Forum gegangen, wo ich ebenfalls nichts entdeckte und mich hübsch weiterhin auf meine Mail-Nachrichten verließ, was sich schlussendlich als großer Fehler erwies und ich nun kaum noch hinterher komme. Darum heute Nacht all die zahlreichen Wortmeldungen von mir.

  • Original von Britt


    Diese Abfolge der Wiedergeburten fand ich auch sehr eindrucksvoll geschildert. Und wie sie durch all die Leben hindurch immer wieder auf Johannes in verschiedenen Verkörperungen stößt.


    Das ging mir auch so und hat mich abermals an Matheson erinnert, wo es doch auch diese Abfolge des gerade gelebten Lebens gab, war es nicht bei Chris, als er starb, ich weiß es nicht mehr ganz genau?


    Nur da gab es das kristallene Wasser nciht, vermutlich, weil es ja nur ein Leben war, während es hier um die Abfolge vieler Leben ging, die von dem kristallenen Wasser getrennt wurden. Ein wunderschönes Bild, wie ich finde. Total schön beschrieben. Hat mich tief beeindruckt. Ich freue mich direkt darauf, das hoffentlich auch irgendwann genau so zu erleben ... Ich hänge doch immer so an allem Schönen, was ich in meiner Vergangenheit erlebt habe und freue mich wirklich, dass alles im Schnelldurchlauf noch einmal wiedererleben zu dürfen.


    Und natürlich auch darauf, wie bei Matheson beschrieben, hoffentlich meine allerliebsten Menschen und Tiere wiederzutreffen. Ich habe vor Ewigkeiten einmal gehört, ich kann es so schwer beschreiben, dass es eine Art Pool von Seelen gibt, die immer mal wieder beisammen sein werden in den verschiedensten Konstellationen. So wie es jetzt auch in diesem Buch wieder deutlich für mich wird, indem Veronika und Johannes sich fast in jedem Leben begegnen, weil sie sich so nahestehen. Das finde ich einen wunderschönen Gedanken ... Aber es erstaunt mich, dass Veronika Johannes stets wiedererkennt, denn ich bin bislang davon ausgegangen, dass man dies eben nicht tut??? Ist das alles schwierig!

  • "... daß Schicksale sich verketten, sich ausgleichen, sich lösen und wieder verbinden."


    Das finde ich so, so spannend. Man leidet doch manchmal zutiefst, wenn man einen geliebten Menschen für immer verliert. Mir fällt in diesem Zusammenhang gerade ein Zitat ein, das ich schon fast vergessen hatte:


    "Und war es vielleicht gedacht,
    nur einen Augenblick in Deiner Nähe zu verweilen,
    ist das nicht genug,
    selbst für ein ganzes Menschenleben ..."


    So schmerzlich es ist, so tröstend mag es vielleicht auch sein ...

  • Zitat

    Original von Britt


    Was ich an Schloss Irreloh so interessant und gleichzeitig schwer fassbar finde, ist die Sache mit den Affinitäten zwischen dem, was wir sind/denken/fühlen/träumen und dem, was wir damit aus der Umgebung, aus Zeit und Raum anziehen, ohne uns dessen bewusst zu sein. Die "roten Gesellen" im Turm zu Irreloh, die dort oben ihr Feuer entfachen, schwingen wohl auf einer ähnlichen Frequenz wie Ulla Uhlberg mit ihrer "feurigen" Leidenschaft und Erinnerung an die Zeit in Florenz. Beides zieht sich wohl gesetzmäßig an und führt später zur Katastrophe. Was ich aus dem Kapitel lerne ist: Wir haben - weil wir so wenig bewusst sind - keine Ahnung, was wir mit unseren Gedanken, Gefühlen, Leidenschaften anrichten, welche "Geister" wir damit anziehen, und dadurch entsteht eben neben manch Gutem auch viel Unglück.


    Zitat S. 106: "Man hat vieles in sich, dem Wesen und Schicksal nach, was sich ausleben und klären muss, Gutes und Böses, aber man zieht auch manches an sich heran aus der Umwelt, mit dem man verwandt ist oder gegen das man nicht stark und bewusst genug angehen kann."


    All das Zitierte hat mich zutiefst getroffen, weil ich darüber viel zu wenig weiß, um dem irgendwie entgegenwirken zu können. Das ist für mich völliges Neuland und macht mir insofern Bedenken, dass ich wie Ulla ihr Herz an Florenz meines zutiefst an Kreta verloren und nicht die geringste Idee habe, warum das falsch sein sollte? Nun bin ich noch nicht so weit im Buch, habe aber durch die Beiträge schon mitbekommen, dass es wohl böse endet.

  • Zitat

    Original von Britt


    Einige Stellen in diesem Kapitel, die ich angestrichen habe:

    "Ich achte gewiss die Verkettungen des Blutes, aber man muss sich auch nicht darüber täuschen, dass sie nur an zweiter Stelle stehen. Die geistige Verwandtschaft ist stärker. Beides trifft selten zusammen."


    Treffender kann man es nicht ausdrücken!

  • Zitat

    Original von C.N.
    So verstehe ich auch die Geschichte, dass Aron Mendel die Bürde für sein Enkelkind mittragen möchte. Nicht als wortwörtlich zu nehmen, sondern als Synonym für Liebe und Mitmenschlichkeit. Alles andere macht in meinen Augen gar keinen Sinn, man kann niemanden vor Leid bewahren, indem man vorab schon mal größere Bürden als nötig auf sich nimmt, man kann aber Menschen helfen, wenn sie leiden, ihnen ein wenig Last von den Schultern zu nehmen, vielleicht nur durch Zuhören und menschliche Wärme. Haben wir das nicht alle schon erlebt?


    Ja, so betrachtet macht das für mich auch absolut Sinn. Mich verwirrte nur die Parallele zu Christus, die SiCollier auch schon ansprach und die ich auch gesehen habe. Denn ich kann bis heute nicht nachvollziehen, wie Jesus die Bürden der Menschen abtragen konnte, indem er sich ans Kreuz nageln ließ.


    Zitat


    Ich wusste auch nicht, was genau die Farben der 3 Lichter ausdrücken sollen und bin froh, dass hierüber diskutiert wurde. Dykes Ansicht finde ich sehr nah dran: blau Verstand, rot Gefühl und gold Geist. Aber warum musste Veronikas Schutzengel besonders das blaue Licht so sehr behüten, als sie im Fieber lag? ...


    Keine Ahnung, da arbeite ich auch noch dran. Die Zuordnung der Farben scheint mir immer noch ein wenig willkürlich, wobei ich Dykes Version der Erklärung als nachvollziehbar empfinde. Aber Farben an sich haben ja auch Bedeutungen, ich denke nur an die Chakren und Farbtherapien und was es da nicht alles gibt, nur kann ich Kybers Lichter da nirgendwo richtig einordnen. Aber vielleicht denke ich auch nur viel zu kompliziert.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von C.N.


    Zitat S. 106: "Man hat vieles in sich, dem Wesen und Schicksal nach, was sich ausleben und klären muss, Gutes und Böses, aber man zieht auch manches an sich heran aus der Umwelt, mit dem man verwandt ist oder gegen das man nicht stark und bewusst genug angehen kann."


    All das Zitierte hat mich zutiefst getroffen, weil ich darüber viel zu wenig weiß, um dem irgendwie entgegenwirken zu können. Das ist für mich völliges Neuland und macht mir insofern Bedenken, dass ich wie Ulla ihr Herz an Florenz meines zutiefst an Kreta verloren und nicht die geringste Idee habe, warum das falsch sein sollte? Nun bin ich noch nicht so weit im Buch, habe aber durch die Beiträge schon mitbekommen, dass es wohl böse endet.


    Was ja nun nicht heißen muss, dass deine Bindung an Kreta böse enden muss. Kein Mensch weiß, warum wir zu bestimmten Menschen, Dingen, Orten oder Zeiten eine solche Affinität entwickeln, und bei Ulla Uhlberg wäre es wahrscheinlich nie zur Katastrophe gekommen, hätte sie sich nicht unbewusst passend zu ihrer Florenz-Leidenschaft Schloss Irreloh als Wohnort ausgesucht. Dort hingen eben genau die passenden Geister rum, die sich mit den Leidenschaften Ulla Uhlbergs und den geistigen Anteilen, die sie aus dieser Zeit (Feste bzw. Karneval in Florenz im Pestjahr) mit sich trug, energetisch aufladen konnten, weil diese gedankliche Energie ihnen entsprach.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von C.N.
    Ich habe vor Ewigkeiten einmal gehört, ich kann es so schwer beschreiben, dass es eine Art Pool von Seelen gibt, die immer mal wieder beisammen sein werden in den verschiedensten Konstellationen. So wie es jetzt auch in diesem Buch wieder deutlich für mich wird, indem Veronika und Johannes sich fast in jedem Leben begegnen, weil sie sich so nahestehen. Das finde ich einen wunderschönen Gedanken ... Aber es erstaunt mich, dass Veronika Johannes stets wiedererkennt, denn ich bin bislang davon ausgegangen, dass man dies eben nicht tut??? Ist das alles schwierig!


    Ja, damit meinst du wahrscheinlich die Gruppen, denen man über viele Leben hinweg angehört, und die dem eigenen Entwicklungsstand entsprechen. Ich hatte letztens erst wieder den dritten Band der Trilogie über die Schutzgeister von Penny McLean in den Händen, und dort war auch die Rede davon. (In diesen Büchern sind übrigens die geistigen Welten und unser Bezug dazu sehr anschaulich, verständlich und nebenbei auch humorvoll beschrieben, sehr empfehlenswert!).
    Auch Shirley MacLaine berichtet in ihren Rückführungen davon, und sie hat tatsächlich in verschiedenen Inkarnationen die Menschen, die ihr nahestanden wiedererkannt, obwohl sie äußerlich anders aussahen. Wahrscheinlich ist es für uns im irdischen Bewusstsein gar nicht vorstellbar, aber irgendwie muss es in diesem Moment wohl eine innere Gewissheit geben. Ein "Wissen vom Gefühl her", das man logisch nicht beschreiben oder erklären kann.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Britt ()

  • @ C.N.
    Auf Benachrichtungen (das meinst du wohl mit „Verlinkungen“) verlasse ich mich bei Leserunden nie. Ich schaue, will ich mich nicht einloggen und den Wert „Beiträge seit letztem Besuch“ zurücksetzen, als Gast ins Forum ob was geschrieben wurde. Wenn ja und ich antworten will, schreibe ich die Beiträge offline in der Textverarbeitung vor, so daß ich sie dann alle kurz nacheinander in die verschiedenen Threads posten kann.



    Zitat

    Original von C.N.
    Ich bin ganz erschlagen, dass das Buch überwiegend als so düster empfunden wird, weil es mir völlig anders ergeht. Für mich macht es ganz viele Zusammenhänge deutlich und gibt mir eher Lebensmut als Düsternis.


    Als „düster“ habe ich das Buch, wie geschrieben, nicht empfunden. Es erreicht mich nur nicht in der Tiefe, für mich bleibt es zu sehr an der Oberfläche. Der Autor spricht eine Sprache, die ich nicht verstehe bzw. mich nicht in „tieferen Schichten“ erreicht. Das Buch erinnert mich etwas an „Johannes“. Das war das Buch, mit dem der Lucy Körner Verlag so richtig begann. Das habe ich damals gelesen, aber einen tieferen Eindruck hat es nicht hinterlassen. Ich habe praktisch keine Erinnerungen mehr daran, aber auch nie mehr das Bedürfnis verspürt, es nochmals zu lesen.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Original von Britt


    Ja, so betrachtet macht das für mich auch absolut Sinn. Mich verwirrte nur die Parallele zu Christus, die SiCollier auch schon ansprach und die ich auch gesehen habe. Denn ich kann bis heute nicht nachvollziehen, wie Jesus die Bürden der Menschen abtragen konnte, indem er sich ans Kreuz nageln ließ.


    Das ist für mich auch absurd, dass Jesus sich ans Kreuz nageln ließ, um den Menschen die Bürden zu nehmen oder zu erleichtern. Nun bin ich ja alles andere als bibelfest, aber war es nicht etwas anders? So wie ich es kenne, war er doch den damaligen Herrschern von Rom ein Dorn im Auge, weil er nicht dem Christentum hörig war, sondern in meinen Augen Dinge verkündete und viele Anhänger fand, die ich eher als buddhistisch einordnen würde. Die einzige Religion übrigens, der ich sehr viel abgewinnen kann. Also wurde er irgendwann festgenommen und gekreuzigt, weil das die damals übliche Strafe war. Es mögen mir bitte, bitte alle verzeihen, wenn ich völlig falsch liege, und auch alle, die entsetzt sind, dass ich die Weisheiten von Jesus als buddhistisch bezeichne!

  • Zitat von Britt


    Die Zuordnung der Farben scheint mir immer noch ein wenig willkürlich, wobei ich Dykes Version der Erklärung als nachvollziehbar empfinde. Aber Farben an sich haben ja auch Bedeutungen, ich denke nur an die Chakren und Farbtherapien und was es da nicht alles gibt, nur kann ich Kybers Lichter da nirgendwo richtig einordnen. Aber vielleicht denke ich auch nur viel zu kompliziert.


    Ich fürchte, die Farben sollen gewiss eine ganz entsprechende Bedeutung haben, nur welche? Nach wie vor scheint mir dyke´s Erklärung am wahrscheinlichsten. Farbtherapien sind einfach zu modern für dieses alte Buch. Und Chakren gibt es ja mehr als drei. Das passt irgendwie nicht, oder?

  • Zitat

    Original von Britt


    Was ja nun nicht heißen muss, dass deine Bindung an Kreta böse enden muss. Kein Mensch weiß, warum wir zu bestimmten Menschen, Dingen, Orten oder Zeiten eine solche Affinität entwickeln, und bei Ulla Uhlberg wäre es wahrscheinlich nie zur Katastrophe gekommen, hätte sie sich nicht unbewusst passend zu ihrer Florenz-Leidenschaft Schloss Irreloh als Wohnort ausgesucht. Dort hingen eben genau die passenden Geister rum, die sich mit den Leidenschaften Ulla Uhlbergs und den geistigen Anteilen, die sie aus dieser Zeit (Feste bzw. Karneval in Florenz im Pestjahr) mit sich trug, energetisch aufladen konnten, weil diese gedankliche Energie ihnen entsprach.


    Dann bin ich ja beruhigt. Mein Wohnort hat garantiert keine passenden Geister, die sich energetisch mit den geistigen Anteilen meiner Leidenschaft aufladen könnten, definitiv nicht, nichts ist so sicher wie das! :-)


    Aber Spaß beiseite, Deine Ausführungen waren wirklich sehr beruhigend und vor allem auch gut verständlich für mich, dafür danke ich Dir!

  • Zitat

    Original von C.N.
    So wie ich es kenne, war er doch den damaligen Herrschern von Rom ein Dorn im Auge, weil er nicht dem Christentum hörig war, (...)


    * Hüstel * Das Christentum gab es damals noch nicht. Das entstand erst in der Folge des Todes Jesu.


    Ich habe vor längerer Zeit (reicht also nicht mehr für eine Rezi) das hier verlinkte Buch von Carsten Peter Thiede „Jesus und Tiberius. Zwei Söhne Gottes“ gelesen. Da geht der Autor sehr verständlich auf die politische Dimension von Jesu Wirken ein und warum er den Römern ein Dorn im Auge sein mußte. Daß er den jüdischen Oberen ebenfalls ein Dorn war, liegt daran, daß er deren Machtposition infrage gestellt hat. Und wer hat das schon gerne.


    Die Kreuzigung war die seinerzeit bei den Römern übliche Strafe; Menschen mir römischem Bürgerrecht durften übrigens nicht gekreuzigt werden (deshalb wurde Paulus enthauptet!).


    Ich suche die Stellen die nächsten Tage doch mal raus und poste hier; heute bin ich etwas zu müde dazu (auch für die Antwort zum ersten Abschnitt folgt morgen.)
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")