'Die drei Lichter der kleinen Veronika' - Seiten 113 - Ende

  • In fernem Land, unnahbar euren Schritten / liegt eine Burg, die Montsalvat genannt. (Richard Wagner, Lohengrin)


    Das Buch habe ich durch. Und so unerreichbar, wie Lohengrin die Burg seines Vaters besingt, so fern blieb mir auch dieses Buch. Ich werde deshalb im Wesentlichen auf Eure Posts warten und darauf reagieren. Nur an diesen Stellen waren Zettel im Buch:



    S. 139 (Anfang Kapitel 7): (...) in einer Zeit, die geistferne geworden ist, wie kaum jemals eine andere vor uns.
    Wenn das schon zur Zeit der Niederschrift des Buches galt, wie viel mehr dann heute.



    Seite 143: Heilen ist eine Kunst und als solche spirituell, nicht mechanisch, wie eine heutige medizinische Dekadenz glaubt.
    Auch diesen Satz hätte ich eher heute denn früher verortet (bzw. verzeitet).



    Ansonsten hat mich das Buch nicht berührt. Vielleicht habe ich in letzter Zeit zu viele christlich inspirierte bzw. beeinflußte Romane gelesen, um dieser eher esoterischen Sprache mental folgen zu können. Ich hatte das Gefühl, es wird nur an der Oberfläche gekratzt, ohne groß in die Tiefe zu gehen. Doch, wie gesagt, diese Empfindung kann an mir liegen, weil der Autor (im übertragenen Sinne) eine Sprache spricht, die ich nicht verstehe.


    Und jetzt warte ich erst mal auf weitere Kommentare.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Das Büchlein habe ich am Wochenende bereits zu Ende gelesen.


    Ein möglicher Sinn ist zwar schon gekommen, nur ich persönlich kann nicht viel damit anfangen.
    Es wurzelt mir alles zu sehr im mythisch-mystischen Christlichen. Und Theosophie und Anthroposophie habe ich für mich schon lange ad acta gelegt.
    Meine Lebensinspirationen kommen eher aus dem Buddhismus und Daoismus, besonders nach dem ich mich vor Jahren längere Zeit mit den Büchern von Alan Watts, dem "heiligen Barbaren" beschäftigt habe.


    Aber ich habe wenigstens kapiert was gemeint ist, wenn der Pfarrer auf dem „Weg nach Damaskus“ geschickt wird – Saulus – Paulus.


    Ich bedauere, dass ich somit kein inspirierender Leserundenteilnehmer war.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • :gruebel Also so sehr christlich habe ich es nicht empfunden. Es gibt christlich geprägte Stellen darin, keine Frage. Doch ebensoviele, die von anderen Strömungen / Religionen her geprägt sind.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich schreibe das in den Schlußthread, damit man das ganze Buch berücksichtigen kann.


    Derzeit bin ich ja lesemäßig wieder nach Hause zurückgekehrt in Darkover gelandet. Dort ist mir eine Stelle aufgefallen, die sehr zu diesem Buch hier paßt. Ich zitiere (aus der hier verlinkten Buchausgabe):


    Zusammenhang: Die Personen befinden sich in einer Art „Überwelt“, vereinfacht gesagt auf einer Art „Astralreise“, und haben sich an einem gemeinsamen Punkt getroffen. Ihre Körper, die teilweise mehrere Tagesreisen voneinander entfernt sind, haben sie mit dem Geist verlassen. Die Kinder sind plötzlich auch dort aufgetaucht, obwohl sie das eigentlich gar nicht sollten - und dürften, weil zu gefährlich. Den Erwachsenen war bisher nicht bewußt/bekannt, daß die Kinder das schon können.


    Zitat

    Seite 73f:
    „Hör mir zu, Tochter. Du bist noch ein ganz kleines Mädchen, aber da du das geschafft hast, müssen wir anerkennen, daß du alt genug dazu bist. Weiß du, wo du bist, Chiya?
    „Das ist die graue Welt. Ich weiß nicht, wie ihr sie nennt. Ist das der Ort, an den ich gehe, wenn ich träume?“
    „Das und mehr, Kleines. Bist du schon einmal hier gewesen?“
    Cleindori suchte nach Worten. „Ich kann mich an keine Zeit erinnern, wo ich nicht herkommen konnte. Ich bin immer hergekommen. Ich glaube, ich war hier mit Mama und Shaya, bevor ich geboren wurde. Als Tantchen Ellemir mir vor Shayas Geburt erzählte, woher die Babys kommen, war ich überrascht, denn ich dachte, sie kämen aus der grauen Welt. Weil ich nämlich oft hier mit Shaya redete, bevor sie ein Baby wurde. Sie war ganz erwachsen, und dann war sie plötzlich ein Baby und konnte nicht mehr mit mir reden, außer wenn wir hier waren.“

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Also so sehr christlich habe ich es nicht empfunden. Es gibt christlich geprägte Stellen darin, keine Frage. Doch ebensoviele, die von anderen Strömungen / Religionen her geprägt sind.


    Habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Mit "mythisch-mystisch" meine ich die "Lehren", die auf dem Christentum gründend, andere esoterische Richtungen einbezogen haben wie beispielweise Rosenkreuzer, Anthroposophen und ähnliche.


    Gestern im web entdeckt - eine private webside zu Manfred Kyber.


    Besonders interessant zu Veronika finde ich den Aufsatz Kybers anläßlich seines 50. Geburtstages:


    Haus der Schatten, Garten der Geister
    Aus meinem Leben / von Manfred Kyber


    wikipedia gibt einen recht ordentlichen Überblick über die Geschichte der Reinkarnationslehre und Außerkörperliche Erfahrung( Astralreise)


    Und zum Thema Reinkarnation gibt es einen Roman, der zu meinen TopTen gehört


    Maria Szepes: Der rote Löwe


    der wäre eine Leserunde wert
    meint Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von dyke ()

  • Zitat

    Original von dyke
    Und zum Thema Reinkarnation gibt es einen Roman, der zu meinen TopTen gehört


    Maria Szepes: Der rote Löwe


    der wäre eine Leserunde wert
    meint Dyke


    Ich glaube, da wäre ich dabei. ;-)


    Zitat

    Habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Mit "mythisch-mystisch" meine ich die "Lehren", die auf dem Christentum gründend, andere esoterische Richtungen einbezogen haben wie beispielweise Rosenkreuzer, Anthroposophen und ähnliche.


    Ich denke auch, Kyber orientiert sich in diesem Buch vor allem an der christlichen Lehre, weil sie uns im Mitteleuropa einfach am geläufigsten ist. Ich finde aber auch Parallelen zu anderen Lehren, und überhaupt lässt er Johannes Wanderer zu Pastor Haller sagen: "Ich halte überhaupt nichts von sogenannten Richtungen. Ich denke aber, dass ein Mensch und besonders ein Priester nur einen Weg gehen kann, das ist der Weg nach Damaskus.Und wie das im einzelnen Fall geschieht, erscheint mir eigentlich unwesentlich."
    Man könnte auch sagen: Alle Wege führen nach Rom, sie mögen unterschiedlich lang oder unterschiedlich beschwerlich sein, aber ankommen tut man irgendwie immer.

    Noch was zum Teil 3:

    Auch hier findet sich ganz viel Wertvolles Gedankengut für mich:

    "Die Vielen leben nach außen, die Wenigen leben nach innen, und so leben die Menschen sich auseinader, die sich finden und helfen sollten. Die Zeit ist wirr geworden, und die Seelen gehen aneinander vorbei. (S. 116)

    (S 117)
    Alles, was ist, ist ein Gedanke", sagte Johannes Wanderer, "Und alle Gedanken reden und bilden sich Gestalten im Soff, gute und böse. (vgl. auch Schloss Irreloh)

    (S. 118) Das Gleichnis mit dem Samenkorn, der zuerst ein Gedanke ist, der sich dann im Stoff bildet, und unsere Gedanken, die ebenso "Gestalten" um uns herum bilden.
    Zitat:"... darum ist es so wichtig, gute und richtige Gedanken zu haben. Ein jeder Mensch schafft sich seine geistige Umgebung. Bei vielen sieht sie wahrhaftig nicht schön aus, und die dunklen Kräfte, die diesen Gebilden verwandt sind, hängen sich an sie. Ein guter Gedanke aber schützt nicht nur dich selbst und hilft deinem Wesen ins Licht zu wachsen, er ist auch sonst eine Macht, die weiter hinausreicht. Durch jeden Gedanken der Güte wird ein Mensch besser, ein wildes Tier weniger reißend und eine giftige Pflanze weniger gefährlich. Es sind Aufstieg und Niedergang in allem miteinander verwoben, und die ganze Schöpfung, die in das Dunkel herabsank, strebt gemeinsam hinauf zum Licht und sehnt sich nach erkennen und nach Erlösung.

    Das ist für mich die Erklärung schlechthin für den Sinn und den Zweck der Schöpfung.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Damit keine Mißverständnisse aufkommen: bei einer Leserunde zu Maria Szepes „Der rote Löwe“ wäre ich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht dabei. Zum einen, weil mir dieses Buch auf Grund der Beschreibung bei Amazon wirklich düster erscheint, zum anderen aber weil ich auf einige Zeit keine Leserunden mehr mitmachen möchte (und mich daher von jeder Menge ab- und bei genauso vielen erst gar nicht angemeldet habe).


    Mit dem „Damaskus“ meint Kyber mE die Verwandlung des Saulus zu Paulus, also eine persönliche Umkehr.


    Zitat

    Original von Britt
    Das ist für mich die Erklärung schlechthin für den Sinn und den Zweck der Schöpfung.


    Jetzt wirds schwierig. Das setzt voraus, daß die Schöpfung einen Sinn und einen Zweck hat. Beides ist mir bisher nirgendwo begegnet. Am nächsten kam für mich noch Joseph Campbell einer Erklärung. Ich weiß nicht mehr, ob in „Das bist Du“ oder in der „Kraft der Mythen“ steht, wo er sinngemäß schreibt: „Das Leben ist. Mehr ist dazu nicht zu sagen.“

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ich weiß nicht mehr, ob in „Das bist Du“ oder in der „Kraft der Mythen“ steht, wo er sinngemäß schreibt: „Das Leben ist. Mehr ist dazu nicht zu sagen.“


    Ja, den Satz kenne ich von dir schon aus anderen Leserunden. ;-)
    Aber mir reicht das als Erklärung irgendwie nicht. Ich finde die Darstellung, wie Kyber sie hier im "Wunder der Eule" bringt, sehr einleuchtend und für mich auch befriedigender, zumal ich diese Version - nur mit anderen Worten - schon anderswo sehr oft gelesen habe, ich glaube, u.a. auch bei unserem Freund Dethlefsen.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Das Grundproblem ist halt, gibt es einen Sinn und / oder Zweck der Schöpfung / des Lebens - oder nicht. Campbell hat mir persönlich bisher die einzige akzeptable und nachvollziehbare Antwort geliefert; alle anderen, die mir bisher begegnet sind, konnten mich nicht überzeugen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ja, das ist natürlich des Pudels Kern.
    Ich kann mir eben nicht vorstellen, sofern es Gott gibt, oder wie immer man es nennen will, von mir aus auch Alles-was-ist, Intelligenz des Universums, Universalgeist, und man ihm eine gewisse Intelligenz unterstellt, dass er das Universum aus Jux und Dallerei erschaffen hat, ohne sich was dabei zu denken. Ich meine, was immer jemand in der Materie erschafft, wird doch zuerst im Geist erfunden, es steht hinter allem, was hervorgebracht wird, eine Absicht. Eine Absicht setzt doch einen Sinn und Zweck voraus. Es sagt doch kein Mensch: "Ach, ich erfinde jetzt mal einen Pürierstab, weil mir langweilig ist." Der Pürierstab soll doch einem gewissen Zweck dienen.
    Gehen wir davon aus, dass das Universum zufällig entstanden ist und keinen Sinn verfolgt, leugnen wir damit nicht irgendwie Gott?

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von Britt
    Gehen wir davon aus, dass das Universum zufällig entstanden ist und keinen Sinn verfolgt, leugnen wir damit nicht irgendwie Gott?


    :write Daß ein Gott (wie immer man den auch nennen mag) als Schöpfer hinter allem steht, bezweifle ich ja nicht. Aus nichts entsteht nichts. Nur heißt das noch lange nicht, daß das für mich einen (Lebens-) Sinn ergibt bzw. ein solcher zwingend verständlich folgt.


    Mein oben zitiertes Campbell-Zitat besagt für mich, daß es einen dem Leben immanenten Sinn geben mag, dieser sich mir jedoch nicht offenbart, weil ich als Mensch nicht imstande bin, diesen zu erfassen. Denn Gott ist (ebenfalls nach Campbell) jenseits des menschlichen Denk- und Vorstellungsvermögens.


    So manche gutgemeinte (religiöse) Erklärung des Sinns, die mir untergekommen ist, erschien mir eher wie bitterer Hohn.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • "... in einer Zeit, die geistferne geworden ist, wie kaum jemals eine andere vor uns."


    Original von SiCollier
    Wenn das schon zur Zeit der Niederschrift des Buches galt, wie viel mehr dann heute.


    Ja, das finde ich auch, ist zutiefst erschreckend!!!


    "Heilen ist eine Kunst und als solche spirituell, nicht mechanisch, wie eine heutige medizinische Dekadenz glaubt."


    Original von SiCollier
    Auch diesen Satz hätte ich eher heute denn früher verortet (bzw. verzeitet).


    Da gebe ich Dir von ganzer Seele recht !!!


    Wenn Kyber jedoch schon vor 80 Jahren schrieb, was ich / wir heute als extrem empfinde(n), dann scheint die Welt doch round-and-round-and-round zu gehen? Vielleicht haben ja damals schon die Menschen gedacht, so geht das alles nicht mehr lange weiter, irgendwann kommt es zum Count-down! Und selbiges denke(n) ich (wir) heute Jahre später? Vielleicht geht es gar nicht um den vielbesagten Untergang unseres blauen Planeten? Vielleicht gab es das immer schon, um die Menschen zu warnen???

  • Zitat

    Original von dyke


    Es wurzelt mir alles zu sehr im mythisch-mystischen Christlichen. Und Theosophie und Anthroposophie habe ich für mich schon lange ad acta gelegt. Meine Lebensinspirationen kommen eher aus dem Buddhismus und Daoismus.


    Hm, auch im Buddhismus geht es doch nur um dieselben Dinge, die Jesus in meinen Augen schon vertrat? Und die ich für wichtig halte im Leben. Nämlich Güte, Mitmenschlichkeit usw. Genau darum geht es doch auch in diesem Buch nur. Warum stößt es Dich so sehr ab oder glaubst Du, es würde dort zu sehr um das mythisch-mystische Christentum gehen? Ich empfinde das rein gar nicht so.

  • Zitat aus "Darkover" von SiCollier


    „Hör mir zu, Tochter. Du bist noch ein ganz kleines Mädchen, aber da du das geschafft hast, müssen wir anerkennen, daß du alt genug dazu bist. Weiß du, wo du bist, Chiya?“ „Das ist die graue Welt. Ich weiß nicht, wie ihr sie nennt. Ist das der Ort, an den ich gehe, wenn ich träume?“ „Das und mehr, Kleines. Bist du schon einmal hier gewesen?“ Cleindori suchte nach Worten. „Ich kann mich an keine Zeit erinnern, wo ich nicht herkommen konnte. Ich bin immer hergekommen. Ich glaube, ich war hier mit Mama und Shaya, bevor ich geboren wurde. Als Tantchen Ellemir mir vor Shayas Geburt erzählte, woher die Babys kommen, war ich überrascht, denn ich dachte, sie kämen aus der grauen Welt. Weil ich nämlich oft hier mit Shaya redete, bevor sie ein Baby wurde. Sie war ganz erwachsen, und dann war sie plötzlich ein Baby und konnte nicht mehr mit mir reden, außer wenn wir hier waren.“


    Jetzt ist mir klar, warum Dich dieses Buch so überaus fasziniert. Allein dieser kurze Auszug macht mir Gänsehaut ohne Ende!!! Aber ich muss auch gestehen, dass alles eine Einheit bildet, ohne die 2 Bücher zuvor bzw. jetzt, also Matheson und Kyber, könnte ich wohl das eben Gelesene nicht so wie jetzt verstehen ...

  • ... und überhaupt lässt er Johannes Wanderer zu Pastor Haller sagen: "Ich halte überhaupt nichts von sogenannten Richtungen. Ich denke aber, dass ein Mensch und besonders ein Priester nur einen Weg gehen kann, das ist der Weg nach Damaskus.Und wie das im einzelnen Fall geschieht, erscheint mir eigentlich unwesentlich."


    Ich finde, dass gerade an dieser Stelle die weltfremde Sturheit der Kirche, wie sie wohl immer war und zumindest heute ist, abgrundtief Ausdruck kommt.


  • Genauso sehe ich das auch!!!
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    Übrigens wollte ich noch etwas schreiben zu dem Thema "blöder Peter". Ich bin da beim ersten Mal genau so wie Du zusammengezuckt und brauchte lange, um mich an diesen Ausdruck zu gewöhnen, obwohl mir natürlich die eigentliche Bedeutung klar war.


    Mich beeindruckt aber, dass er diesen Menschen überhaupt mit einfließen lässt, er steht für mich für alle seelisch kranken Menschen. Und ich habe mich schon oft gefragt, was in diesen vorgeht? Warum sie die Augen schließen und aufhören zu kämpfen? Ich bin sicher, sie spüren und verstehen viel mehr als wir denken, aber sie schaffen es einfach nicht mehr die Kraft aufzubringen und "machen dicht". Besonders beachtlich in diesem Zusammenhang empfinde ich ja autistische Menschen. Doch das führt jetzt viel zu weit ...

  • @ SiCollier


    „Das Leben ist. Mehr ist dazu nicht zu sagen."


    Ich finde diese Aussage nach wie vor genial - so treffend und wahr! Damals hat mich dieser Satz förmlich gerettet, weil ich in einer sehr schweren Zeit steckte. Doch inzwischen sind ein paar Monate vergangen, ich habe neue Erkenntnisse gewonnen und meine, das Leben ist schon trotzdem dazu da, uns zu vervollkommnen?


    Glaubst Du wirklich, dass nicht vielleicht mehr dahintersteckt, als "das Leben ist, mehr ist dazu nicht zu sagen?" Wenn Du das glaubtest, warum bist Du dann so sehr auf der Suche und liest unendlich viele Bücher zu all diesen Themen?


    Bitte fühle Dich um Himmelswilllen nicht von mir gedrängt oder gemaßregelt, das läge mir wirklich fern! Entschuldigung, wenn es so herüber kam!

  • Zitat

    Original von Britt


    Ja, das ist natürlich des Pudels Kern.
    Ich kann mir eben nicht vorstellen, sofern es Gott gibt, oder wie immer man es nennen will, von mir aus auch Alles-was-ist, Intelligenz des Universums, Universalgeist, und man ihm eine gewisse Intelligenz unterstellt, dass er das Universum aus Jux und Dallerei erschaffen hat, ohne sich was dabei zu denken. Ich meine, was immer jemand in der Materie erschafft, wird doch zuerst im Geist erfunden, es steht hinter allem, was hervorgebracht wird, eine Absicht. Eine Absicht setzt doch einen Sinn und Zweck voraus. Es sagt doch kein Mensch: "Ach, ich erfinde jetzt mal einen Pürierstab, weil mir langweilig ist." Der Pürierstab soll doch einem gewissen Zweck dienen.
    Gehen wir davon aus, dass das Universum zufällig entstanden ist und keinen Sinn verfolgt, leugnen wir damit nicht irgendwie Gott?


    Oh je, jetzt komme ich völlig an meine Grenzen. Für mich ist es so schwer nachvollziehbar, dass es "da oben" wirklich einen Gott gibt, der irgendetwas mit Sinn und Hintergrund erschaffen hat, damit wir uns Jahrtausende lang abmühen, wieder eins zu werden. Wenn ich das so sehen möchte, könnte ich glatt glauben, es gibt gar nichts da oben! Warum glaube ich dann aber trotzdem so sehr an alles Restliche? Keine Ahnung? Für mich ist einfach nur der Glaube an die Mitmenschlichkeit, Güte, Demut und die wahre Nächstenliebe so entscheidend - das würde unsere Welt unendlich verbessern. Und mehr will ich gar nicht.


    Ich mag wie gesagt sehr die buddhistischen Ansichten und habe genug damit zu tun, mich in diesem Leben dahingehend zu vervollkommnen.

  • Jetzt wird es wirklich kompliziert, weil Gott m. E. nicht außerhalb von uns existiert. Das zu erklären, würde hier eigentlich zu weit führen, und da gehen die Gottesbegriffe sicher auch sehr auseinander. Ich sehe Gott als Alles-was-ist, bzw. die geistige Entsprechung von allem-was-ist. In der Bibel sagt Gott als Erklärung seiner selbst "Ich bin" (Ich weiß, das erinnert sehr an SiColliers "Das Leben IST" :grin )
    Ich sehe Gott nicht irgendwo "da oben", genausowenig wie ich das Jenseits "im Himmel" lokalisiere, sondern als geistige Entsprechung des Universums, als die Energie, die alles durchdringt und sich in unserer Welt nur durch Materie zum Ausdruck bringt, um sich selbst zu erkennen. So gesehen erklärt das auch den göttlichen Funken in uns, denn wir alle sind so gesehen Teile von Gott, die eines Tages zu ihm zurückkehren müssen, um wieder zur Einheit zu gelangen.


    Bisschen schwierig für einen Sonntagnachmittag, ich weiß. ;-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)