'Die drei Lichter der kleinen Veronika' - Seiten 113 - Ende

  • Zitat

    Original von C.N.
    (Betrifft MZB: Die schwarze Schwesternschaft)

    (...)
    Kann ich fast nicht glauben, nachdem ich gerade Deinen Link angeklickt und noch mal einiges erfahren habe. Ich werde das Buch auf jeden Fall irgendwann lesen und demnächst auch mal Eure Leserunde durchstöbern, wenn ich darf? Die wird ja nicht ewig gespeichert bleiben, sonst würde ich sie natürlich lieber nach meinem eigenen Lesen anschauen.


    Die Leserunden bleiben, wie Britt schon schrieb, für alle Zeiten geöffnet. Zumindest so lange, wie die Büchereule online ist. :grin Sie sind nach einiger Zeit im Archiv zu finden. Da aber noch mindestens 8 Darkover-Leserunden kommen werden, derzeit noch auf der Hauptseite bei den Leserunden unter „'Darkover' - Marion Zimmer Bradley“. Ich bin beim derzeitigen Buch ziemlich alleine auf weiter Flur damit, daß es mir gefällt. (Die Grundfrage ist, was erwarte ich von einem Roman. Und das ist bei mir offensichtlich etwas völlig anderes als bei den anderen.)




    Zitat

    Original von C.N.
    Zitat:
    Original von C.N.
    In der Bibel sagt Gott als Erklärung seiner selbst "Ich bin"


    Ganz ehrlich, das Zitat: "In der Bibel sagt Gott als Erklärung seiner selbst "Ich bin", stammt (wenn ich mich recht erinnere) von Dir selbst.


    Ups - mein Fehler, Entschuldigung. Das stammt von Britt. Ich schreibe die Beiträge in der Textverarbeitung vor und arbeite viel mit Copy & Paste. Da habe ich beim BB-Code für das Zitat dann vergessen zu ändern.



    Zitat

    [i]Original von C.N.
    Original von Britt
    Ich verstehe es nicht, aber ich glaube es.


    [b]Hier möchte ich wirklich gern entschieden widersprechen! Das Zitat ist ja a) nicht von Britt, sondern aus Kybers Buch, weil der "blöde" Peter es immer sagt.


    Sorry, in diesem Zusammenhang war es von Britt. Ich habe mit der QUOTE-Funktion aus Ihrem Post zitiert; Britt selbst hatte aus dem Buch zitiert. Mein Zitat sollte anzeigen, auf was ich mich beziehe.


    Worauf (auf welche Einstellung bzw. Überzeugung) ich mich bei meinen weiteren Ausführungen bezogen habe wird deutlich, wenn man sich etwa Glaubensdiskussionen hier im Forum durchliest. Da wird die moderne Wissenschaft zum Gott erhoben, neben dem keine weiteren Götter existieren dürfen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Original von SiCollier
    (Betrifft MZB: Die schwarze Schwesternschaft)
    Die Grundfrage ist, was erwarte ich von einem Roman. Und das ist bei mir offensichtlich etwas völlig anderes als bei den anderen.


    Wahrscheinlich haben die anderen wirklich etwas völlig anderes erwartet? Andererseits hat jeder dieselbe Ausgangsbasis, niemand der LR kennt das Buch zuvor, sondern kann sich nur grob orientieren anhand des Buchrückseitentextes, des Covers oder Deiner Rezi etc. Darum glaube ich fast eher, das Thema ist ihnen vielleicht zu befremdlich, möglicherweise zu weit entfernt vom eigenen Gesichtspunkt oder Ähnliches?


    Original von SiCollier
    Worauf (auf welche Einstellung bzw. Überzeugung) ich mich bei meinen weiteren Ausführungen bezogen habe wird deutlich, wenn man sich etwa Glaubensdiskussionen hier im Forum durchliest. Da wird die moderne Wissenschaft zum Gott erhoben, neben dem keine weiteren Götter existieren dürfen.


    Oh je, die moderne Wissenschaft zum Gott zu erheben, neben der keine weiteren Götter existieren dürfen, ist so ziemlich das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Ich halte sie eher für wichtig, gut und manchmal richtig. Aber nichts anderes daneben gelten zu lassen, ist für mich absurd und völlig engstirnig. Die moderne Wissenschaft fragt sich doch heute noch so vieles, was vor Jahrtausenden offensichtlich keine Frage war und schlicht real existierte.

  • Zitat

    Original von C.N.
    Original von SiCollier
    (Betrifft MZB: Die schwarze Schwesternschaft)
    Die Grundfrage ist, was erwarte ich von einem Roman. Und das ist bei mir offensichtlich etwas völlig anderes als bei den anderen.


    Wahrscheinlich haben die anderen wirklich etwas völlig anderes erwartet? Andererseits hat jeder dieselbe Ausgangsbasis, niemand der LR kennt das Buch zuvor, sondern kann sich nur grob orientieren anhand des Buchrückseitentextes, des Covers oder Deiner Rezi etc.


    Nein, ich bin derjenige, der das Buch zum ersten Mal las. Die anderen kannten es fast alle schon. Das Problem gab es schon öfters. Es hat mE wirklich mit der Erwartungshaltung bzw. der Erwartung, was ein Buch leisten soll/kann/muß und was nicht zu tun. Ich weiß inzwischen, daß ich da recht alleine auf der Flur stehe (nicht nur in den Darkover-Leserunden, auch sonst fällt mir das immer öfter auf).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Original von SiCollier
    Nein, ich bin derjenige, der das Buch zum ersten Mal las. Die anderen kannten es fast alle schon. Das Problem gab es schon öfters. Es hat mE wirklich mit der Erwartungshaltung bzw. der Erwartung, was ein Buch leisten soll/kann/muß und was nicht zu tun. Ich weiß inzwischen, daß ich da recht alleine auf der Flur stehe (nicht nur in den Darkover-Leserunden, auch sonst fällt mir das immer öfter auf).


    Ok, die anderen kannten das Buch schon, wollten gern eine LR machen und waren nun von Deiner Ansicht völlig überrascht??? Warum aber wollten sie die LR überhaupt machen, wenn sie schon wussten, sie mögen das Buch nicht???


    Was meinst Du eigentlich überhaupt mit Darkover-Büchern??? Sorry, ich bin da wirklich nicht bewandert. Ist das eine Einstufung wie Krimi, Autobiographie oder was drückt dieser Begriff aus?

  • OT


    @ C.N.


    Darkover ist der Name des Planeten, auf dem ich gerne leben würde. Das ist der Planet mit der blutroten Sonne und den vier Monden. Der Planet, auf dem es im Winter so kalt ist, daß der irdische Nordpol warm dagegen erscheint. Mit den Darkover-Romanen ist Marion Zimmer Bradley (= MZB) bekannt geworden. Die Bücher sind Science Fiction gemischt mit Fantasy-Elementen.


    - < Hier > der Wikipedia-Eintrag dazu.
    - < Hier > der „Darkover-Guide“
    - < Hier > die Hali-Turm-Website, eine Art Lexikon
    - < Hier > schließlich eine österreichische Seite zu den Darkover-Romanen
    - < Hier > noch die Website des Marion Zimmer Bradley Literary Trus (in englischer Sprache), dem "Nachlaßverwalter" bzw. Copyrightinhaber der Bücher


    Die Idee zu den Darkover-Leserunden war letztes Jahr einige Zeit im Schwange, und seit Dezember 2008 laufen diese nun. Viele, die die Bücher mögen, lesen sie immer wieder. Ich habe mir vor einigen Jahren die Weltbild-Sammleredition gekauft und die Leserunden waren für mich der perfekte Grund, die endlich zu lesen. Ich weiß jetzt schon, daß ich etliche der Bücher noch mindestens ein Mal lesen werde.


    Ein Problem bei vielen der Darkover-Büchern ist die „fehlende epische Breite“, wie wir das genannt haben. MZB ging es oft weniger um Details wie etwa die vollständige und richtige Ausrüstung für eine Bergtour (wie im derzeitigen Buch), sondern um die Handlung, um das transportieren von Ideen und Gedanken. So haben wir im Laufe der Leserunden über Themen wie reproduktives Klonen von Menschen, Menschenzucht, Stellung der Frau in der Gesellschaft und ähnliche Themen diskutiert, weil das die Dinge sind, auf die es MZB oft ankam.


    Letztlich spielt dann eben auch eine Rolle, welche Erwartungen man an ein Buch stellt. Für mich gibt es Unterschiede zwischen einem Roman und einem Sachbuch. Das heißt, im Roman kann man vielleicht die Steigeisen vergessen, statt dessen Kleidung zum Wechseln dabei haben und dennoch wohlbehalten am Ziel ankommen. Vereinfacht gesagt ist das der Knackpunkt, weil - das ist mein Empfinden - andere Leser auch in einem Science Fiction oder Fantasy Buch erwarten, daß ein Rucksack perfekt entsprechend den Regeln des Alpenvereins gepackt ist.


    Da prallen eben Welten in der Buchrezeption aufeinander. Das ist mir aber schon öfters, auch in anderen Rezi-Threads, aufgefallen, daß ich offensichtlich eine etwas andere Art zu lesen bzw. Erwartungen an einen Roman habe als die meisten anderen.


    Ich hatte schon mal überlegt, dazu einen Allerlei Buch - Thread zu eröffnen, bin jedoch noch nicht dazu gekommen, das so zu formulieren, daß auch verständlich ist, worauf ich hinaus will.


    OT Ende

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Original von SiCollier
    @ C.N.
    Darkover ist der Name des Planeten, auf dem ich gerne leben würde. Das ist der Planet mit der blutroten Sonne und den vier Monden. Der Planet, auf dem es im Winter so kalt ist, daß der irdische Nordpol warm dagegen erscheint.


    Oje, wie Du weißt, wäre auf diesem klirrend kalten Planeten zu leben, für mich der reinste Horror, da kann die Sonne dort noch so blutrot sein.


    Aber "Die schwarze Schwesternschaft" werde ich auf jeden Fall lesen und bin gespannt, wie ICH all das von Dir Beschriebene empfinden werde? Ob ich auch fassungslos davor stehe, dass jemand seinen Rucksack für eine Bergtour nicht perfekt gepackt hat, oder das völlig unwichtig finde, weil es um ganz andere, viel wichtigere Botschaften in diesem Buch geht? Im Moment stimme ich Dir völlig zu, dass es in einem Roman bzw. Fantasy-Buch im Gegensatz zu einem Sachbuch überhaupt nicht darauf ankommt.


    Danke für den Lacher, den ich in diesem Zusammenhang hatte, als Du schriebst, "entsprechend den Regeln des Alpenvereins gepackt"! Und danke für all die Links, die ich mir gleich noch anschauen werde!

  • @ SiCollier


    Meinst Du, ich werde "Die schwarze Schwesternschaft" verstehen können, wenn ich die Bücher zuvor nicht gelesen habe und die Herrscherfamilien auf Darkover mit ihren besonderen Fähigkeiten gar nicht kenne?

  • OT
    @ SiCollier (und Britt)


    Terra ist der Planet Erde. Darkover wird als Ort starker Emotionen, Grenzerfahrungen, unvorhergesehener Überraschungen und gefährlicher Abenteuer geschildert. Terra wirkt dagegen als langweilige, verplante, oberflächliche und von platter technologischer Rationalität bestimmte Welt.


    Der Konflikt beim Zusammenprallen dieser Welten wird in der Regel nicht als gewaltsame militärische Auseinandersetzung geschildert, sondern als gefühlsbetonter Konflikt im Inneren einer Hauptperson, als ein ähnlicher Vorgang wie das Verlieben, das unwiderrufliche Zuwenden zu einem neu gefundenen Partner oder auch ähnlich wie die Konversion zu einer Religionsgemeinschaft.


    Die Hauptperson, die sich für Terra oder Darkover entscheiden muss und oft für Darkover entscheidet, ist häufig von terranischer oder gemischter Abstammung und findet auf Darkover a.) ihre Heimat, b.) die Lösung für alle ihre alten Probleme, und c.) eine Reihe neuer Probleme, die viel schwerwiegender sind als die alten, aber etwas sind, wonach die Hauptperson unbewusst immer gesucht hat.


    Am Ende des Buches trennen sich die Wege. Im Gegensatz zur Romanfigur muss der Leser zurück in den Alltag. Er erlebt das Abenteuer also risikolos mit, aber andererseits umfasst das Happy-End leider nicht die eigene Person.


    Wenn ich das so lese, könnte ich mir fast vorstellen, auch eines Tages in den Strudel der Darkover-Fans zu geraten ... Aber langsam, langsam und erst mal wieder zurück zu unserer LR.


    OT

  • OT: ein keks für SI :keks
    :rofl Nach den Regeln des Alpenvereins? Hab ich das gesagt? :wow - nö, mir reichte es völlig, wenn Fantasy-Autoren, bevor sie sich hinsetzen, und unpraktikable dinge erfinden einmal ihren hausverstand befragen, und wenn der ihnen nichts sagt, eine wildnisschule oder ein survival-training besuchten, bevor sie uns weiss machen wollen, dass es draussen wirklich so wie bei ihnen am schreibtisch funktioniert...


    Nein, CN, man kann diese Darkover- bücher völlig unvoreingenommen sofort beginnen, es werden in wichtigen dingen immer rückblicke gemacht, auch bei 'zusammenhängenden geschichten' sie wurden auch nicht in reihenfolge geschrieben, hauptbuch zuerst, pre-&sequel später, und MZB widerspricht sich oft selbst - und ja, ich halte sie für einer lektüre wert, trotz allem... ;-)


    @Si
    Träumen und Kraft der Märchen? - Si, ich glaub, ich hab ein buch für dich, und keine angst, dass ist keine satire und ganz anders als alles sonstige, was man vom Sir so kennt, das ist nicht sehr komisch, sondern Vegetationsmythologie, eine weihnachtsgeschichte, die ganz 'folgerichtig' nach Campbell und Frazer abläuft:


    Terry Pratchett: "Der Winterschmied"

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • @ MagnaMater


    Ist das jetzt die Kontrolle, was ich wo schreibe? Da muß ich wohl künftig besser aufpassen. :chen


    Sicher stand nirgendwo das Wort „Alpenverein“ - oder doch? Bin jetzt aber zu faul zum Suchen. Jedoch war das ein treffendes Beispiel, um die Sache in einem Wort auf den Punkt zu bringen. Insofern finde ich meinen Vergleich sehr passend. (Und außerdem ist es mir wirklich so erschienen.)


    Danke für den Tip, aber an Pratchett werde ich mich nicht trauen. Seine Art von Humor ist überhaupt nicht die meine. Ich habe mal in eines der Scheibenwelt-Bücher hineingelesen (das Du mir vor einiger Zeit empfohlen hattest) und beschlossen, daß das nichts für mich ist. Wie dort im Thread schon geschrieben, bin ich derzeit nicht bereit, diese meine Entscheidung zu überprüfen oder gar zu revidieren.


    Im Übrigen ist das mMn wirklich eine Sache der persönlichen Rezeption eines Buches (oder Filmes). Gerade in letzteren fallen mir immer wieder „Logiklöcher“ oder „Handlungslöcher“ auf. Es ist eben keine 1 : 1 Wiedergabe der realen Welt. Wie ich schon öfters verschiedentlich geschrieben habe:
    (Ein Buch muß nicht bis ins Letzte realistisch sein), weil ich in der Realität schon genug Realität habe, das reicht dann mit der Realität. Da brauche ich mir die in Büchern nicht nochmals, wie in einem Spiegel, vorhalten zu lassen.


    Salopp ausgedrückt: Wenn ich die Realität will, lese ich Zeitung oder sehe Nachrichten. Wenn ich das nicht will, lese ich ein Buch (oder sehe einen Film).


    Was glaubst Du wohl, wie realistisch die (Weihnachts-) Filme sind, die ich mir seit geraumer Zeit quasi „in Serie“ ansehe. Macht aber nix; wenn es der Realität entsprechen sollte, würde ich mir eine Dokumentation ansehen. (Der verlinkte Film ist ein Beispiel; hier auf Amazon.com mehr Informationen dazu).




    @ C.N.


    Im Prinzip hat MagnaMater recht. Jedoch würde ich die Trilogie auch als solche lesen, nämlich:


    - < Klick > Band 1 „Die zerbrochene Kette“
    - < Klick > Band 2: „Gildenhaus Thendara“
    - < Klick > Band 3 „Die schwarze Schwesternschaft“


    da es doch recht starke Bezüge zwischen den Büchern gibt, deren Unkenntnis etwas das Lesevergnügen trübt. Mir waren in diesem Fall eigentlich die je etwa vier Wochen Abstand zu lange, weil ich manche Details vergessen hatte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Liebe Britt, SiCollier & Ihr anderen LR-Beteiligten,


    ich hatte versprochen, mich am vergangenen Wochenende hoffentlich wieder zur "Veronika" zu melden und möchte mich sehr entschuldigen, dass daraus nichts geworden ist, weil mein Kätzchen mich Tag und Nacht in Anspruch genommen hat.


    Ich hoffe aber, dass die Interessierten auch nächste Woche noch hineinschauen werden ...


    Auf eine nochmals gute, aufflammende Diskussion zwischen uns


    herzlichst C.

  • Original von MagnaMater


    Nein, CN, man kann diese Darkover- bücher völlig unvoreingenommen sofort beginnen, es werden in wichtigen dingen immer rückblicke gemacht, auch bei 'zusammenhängenden geschichten' sie wurden auch nicht in reihenfolge geschrieben, hauptbuch zuerst, pre-&sequel später, und MZB widerspricht sich oft selbst - und ja, ich halte sie für einer lektüre wert, trotz allem... ;-)


    Original von SiCollier
    @ C.N.


    Im Prinzip hat MagnaMater recht. Jedoch würde ich die Trilogie auch als solche lesen, nämlich:


    - Band 1 „Die zerbrochene Kette“
    - Band 2: „Gildenhaus Thendara“
    - Band 3 „Die schwarze Schwesternschaft“


    da es doch recht starke Bezüge zwischen den Büchern gibt, deren Unkenntnis etwas das Lesevergnügen trübt. Mir waren in diesem Fall eigentlich die je etwa vier Wochen Abstand zu lange, weil ich manche Details vergessen hatte.


    Ich danke Euch beiden für die wertvollen Infos und werde mich zu ggb. Zeit entscheiden ...

  • Ich habe das Buch leider jetzt erst ausgelesen und würde mich sehr gern noch mit Euch über meine offenen Fragen austauschen:


    Zitat S. 77
    "Mache das nicht mit den Puppen, Veronika", sagte Johannes Wanderer ... Stelle zwei Stühle für uns hin, aber nicht die Puppen. An die Puppen kommen so leicht allerlei Schatten heran und heften sich an sie und wachsen, größer, als du sie haben willst."


    Das verwirrt mich schon ziemlich, weil schließlich so viele Kinder mit Puppen spielen und das ja verhängnisvoll wäre, wenn es so gefährlich ist?


    Zitat S. 161
    "... es ist ein Rest in ihr von der kleinen Madeleine Michaille, der sich noch lösen muss. Ihre Liebe in jener Zeit nahm ein zu schnelles und schreckliches Ende ... und es ist ihr auch kein langer Weg auf der Erde bestimmt. Nur den Rest der kleinen Michaille muss sie überwinden ... Nur darf sie die Bürde, die noch zu tragen ist, nicht schwerer auf sich laden, als sie ist. Sonst geht sie in die Irre."


    Ich verstehe nicht, warum es so schlimm ist, wenn man jemanden geliebt hat, ihn auch in einem nächsten Leben wieder trifft und sich sehr zu ihm hingezogen fühlt? Warum muss sie das überwinden? Geht es nicht auf der Wanderung hin zum Licht genau darum, um Liebe, Mitgefühl und Mitmenschlichkeit allem Leben gegenüber? Außerdem waren Veronika und Johannes Wanderer über viele Leben immer sehr eng miteinander verbunden, da verstehe ich das Problem nicht, warum Veronika dieses Mal NUR inkarniert ist, um sich von ihm lösen zu sollen?


    Zitat S. 163
    Es ist sehr selten, dass diese Wesen weinen. "Muss ich allein zurückbleiben im Hause der Schatten?" fragte er. Der Engel sah ihn an. "Es ist ein wenig früh für Dich, Magister Mützchen", sagte er, "aber du hast geweint. Tränen sind der Zoll für den Garten Gottes. Komm mit."


    Das verstehe ich noch weniger. Wenn allein Tränen ausreichen, um nicht allein zurückbleiben zu müssen, wenn jemand vor einem geht, den man innig geliebt hat oder ihm sehr nah verbunden war, warum geschieht das dann fast nie im wahren Leben? Warum wurde z. Bsp. Ann nicht durch ihre Tränen erlöst und hätte wieder bei Chris sein dürfen? Zumal der Engel auch sagt, es ist ein wenig früh für Dich. Das klingt mir doch mächtig nach Wunschkonzert?


    Zitat S. 164
    "Schneewittchen schläft im gläsernen Sarg" ... denke daran und hilf, sie und uns alle daraus zu erwecken, kleine Veronika"


    Warum soll Veronika in Montsalvat eigentlich helfen, andere zu erlösen? Muss nicht jeder selbst seinen Weg zum Licht hin wandern? Sind im Gral all die Seelen versammelt, die schon erleuchtet sind oder wie muss ich das richtig verstehen?


    Zitat S. 167 / 168
    Auch Aron Mendel war gekommen. Er ging nicht aufrecht, wie man ihn zuletzt gesehen, sondern gebeugt, wie damals, als er noch den schweren Kasten schleppte. Er wusste es, die Bürde, die man heute im Hause der Schatten trug, war schwerer, als alle die Lasten, die er jemals getragen.


    Warum geht Aron Mendel plötzlich wieder gebeugt? Seine Bürde war ihm doch genommen - passiert das nur aus Mitgefühl für Johannes Wanderer und alle Hinterbliebenen Veronikas oder hat das eine andere Bedeutung?


    Aber Johannes Wanderer sah alt aus, die Bürde dieses Winters war allzu schwer gewesen, und er trug immer noch an ihr.


    Habe ich es richtig verstanden, dass Johannes Wanderer so bedrückt war nach Veronikas Tod, weil er Veronikas Bürde auf sich genommen hat? Und ihre Bürde wäre ja gewesen, sich von ihm zu lösen, darum muss im Umkehrschritt er nun leiden, dass sie aus seinem Leben fort ist und er allein zurück blieb? Mir ist schwer verständlich, warum Johannes Wanderer auf einen Schlag völlig verändert zu sein scheint, gar nicht mehr so weise und erleuchtet wie zuvor, sondern müde, deprimiert und schwer an seiner Last tragend ...

  • Gern möchte ich auch noch einmal auf das Thema zurückkommen, als ich vom Vergleich Griechenlands zu Deutschland schrieb. Es ging mir damals nicht nur um das „hellere“ Wetter, sondern auch darum, dass ich vermute, dass die Menschen, die dort geboren werden, dieses hellere Licht vielleicht auch deshalb haben, weil sie vielleicht auf ihrer Wanderung schon weiter sind als wir und sie darum möglicherweise in eine schönere Umwelt geboren werden. Das klingt brutal, aber könnte ja vielleicht so sein? Dass sie auf einer höheren Bewusstseinsebene zu lernen haben und ihnen dafür „nettere“ Umstände geschaffen werden? Ich erlebe oft (Ausnahmen selbstverständlich immer ausgeschlossen), dass die Menschen dort weiter sind als wir, weil sie sehr viel wärmer und mitmenschlicher sind, hilfsbereiter und aufopfernder in jeder Beziehung, vor allem familiär.


    Vor wenigen Jahrzehnten war das allerdings auch hier mal so, dass unsere Familienmitglieder nicht ins Heim gegeben wurden, wenn sie alt waren und nicht genug Zeit für eine familiäre Pflege da war. Heute gibt es so etwas auf Kreta nach wie vor nicht, sondern wäre undenkbar! Die alten Menschen gelten als weise und erfahren und werden hoch verehrt. Nichts desto trotz geht leider auch dort die Entwicklung genau dahin und ist in Großstädten wie Athen vermutlich schon weit vorangeschritten. Man könnte doch also fast denken, hier wie dort geht die Entwicklung leider rückwärts, anstatt sich zum Guten zu entwickeln?

  • Zitat

    Original von C.N.
    Zitat S. 77
    "Mache das nicht mit den Puppen, Veronika", sagte Johannes Wanderer ... Stelle zwei Stühle für uns hin, aber nicht die Puppen. An die Puppen kommen so leicht allerlei Schatten heran und heften sich an sie und wachsen, größer, als du sie haben willst."


    Das verwirrt mich schon ziemlich, weil schließlich so viele Kinder mit Puppen spielen und das ja verhängnisvoll wäre, wenn es so gefährlich ist?


    Das erinnert mich an den Voodoo-Kult. Dort sind es ja auch Puppen, die eine ziemlich gefährliche Macht ausüben können, wenn man sie anstelle einer anderen Person verwendet. Es kommt wohl immer drauf an, was man mit ihnen spielt.


    Zitat


    Zitat S. 161
    "... es ist ein Rest in ihr von der kleinen Madeleine Michaille, der sich noch lösen muss. Ihre Liebe in jener Zeit nahm ein zu schnelles und schreckliches Ende ... und es ist ihr auch kein langer Weg auf der Erde bestimmt. Nur den Rest der kleinen Michaille muss sie überwinden ... Nur darf sie die Bürde, die noch zu tragen ist, nicht schwerer auf sich laden, als sie ist. Sonst geht sie in die Irre."



    Ich verstehe nicht, warum es so schlimm ist, wenn man jemanden geliebt hat, ihn auch in einem nächsten Leben wieder trifft und sich sehr zu ihm hingezogen fühlt? Warum muss sie das überwinden? Geht es nicht auf der Wanderung hin zum Licht genau darum, um Liebe, Mitgefühl und Mitmenschlichkeit allem Leben gegenüber? Außerdem waren Veronika und Johannes Wanderer über viele Leben immer sehr eng miteinander verbunden, da verstehe ich das Problem nicht, warum Veronika dieses Mal NUR inkarniert ist, um sich von ihm lösen zu sollen?


    Gar nichts ist schlimm daran, solange wir immer wieder zur Erde zurückkehren. Nur geht es ja hier um Veronikas LETZTE Inkarnation, und bevor wir "geläutert" sind, müssen wir, denke ich, die leidenschaftliche, sinnliche Liebe überwinden, um offen zu werden für die allumfassende Liebe, die alle Geschöpfe einschließt.


    Zitat


    Zitat S. 163
    Es ist sehr selten, dass diese Wesen weinen. "Muss ich allein zurückbleiben im Hause der Schatten?" fragte er. Der Engel sah ihn an. "Es ist ein wenig früh für Dich, Magister Mützchen", sagte er, "aber du hast geweint. Tränen sind der Zoll für den Garten Gottes. Komm mit."


    Das verstehe ich noch weniger. Wenn allein Tränen ausreichen, um nicht allein zurückbleiben zu müssen, wenn jemand vor einem geht, den man innig geliebt hat oder ihm sehr nah verbunden war, warum geschieht das dann fast nie im wahren Leben? Warum wurde z. Bsp. Ann nicht durch ihre Tränen erlöst und hätte wieder bei Chris sein dürfen? Zumal der Engel auch sagt, es ist ein wenig früh für Dich. Das klingt mir doch mächtig nach Wunschkonzert?


    Das kapiere ich, offen gestanden, auch nicht.


    Zitat


    Zitat S. 164
    "Schneewittchen schläft im gläsernen Sarg" ... denke daran und hilf, sie und uns alle daraus zu erwecken, kleine Veronika"


    Warum soll Veronika in Montsalvat eigentlich helfen, andere zu erlösen? Muss nicht jeder selbst seinen Weg zum Licht hin wandern? Sind im Gral all die Seelen versammelt, die schon erleuchtet sind oder wie muss ich das richtig verstehen?


    Ich denke ja. Ich glaube, es gibt eine Menge Seelen, die anderen helfen, ohne dass diejenigen es vielleicht merken.


    Zitat


    Zitat S. 167 / 168
    Auch Aron Mendel war gekommen. Er ging nicht aufrecht, wie man ihn zuletzt gesehen, sondern gebeugt, wie damals, als er noch den schweren Kasten schleppte. Er wusste es, die Bürde, die man heute im Hause der Schatten trug, war schwerer, als alle die Lasten, die er jemals getragen.


    Warum geht Aron Mendel plötzlich wieder gebeugt? Seine Bürde war ihm doch genommen - passiert das nur aus Mitgefühl für Johannes Wanderer und alle Hinterbliebenen Veronikas oder hat das eine andere Bedeutung?


    Ich denke, er hat an Veronikas Tod so schwer zu tragen, jedenfalls habe ich das bisher immer so verstanden. Vielleicht steckt aber auch noch mehr dahinter, was ich bislang nicht gesehen habe. :gruebel


    Zitat


    Aber Johannes Wanderer sah alt aus, die Bürde dieses Winters war allzu schwer gewesen, und er trug immer noch an ihr.


    Habe ich es richtig verstanden, dass Johannes Wanderer so bedrückt war nach Veronikas Tod, weil er Veronikas Bürde auf sich genommen hat? Und ihre Bürde wäre ja gewesen, sich von ihm zu lösen, darum muss im Umkehrschritt er nun leiden, dass sie aus seinem Leben fort ist und er allein zurück blieb? Mir ist schwer verständlich, warum Johannes Wanderer auf einen Schlag völlig verändert zu sein scheint, gar nicht mehr so weise und erleuchtet wie zuvor, sondern müde, deprimiert und schwer an seiner Last tragend ...


    So habe ich das auch verstanden. Er lässt sie gehen und nimmt den Rest, den sie noch nicht überwunden hat, auf sich. Und natürlich leidet er unter ihrem Tod, er hat sie schließlich geliebt, und es ist für uns Menschen immer schwer, wenn ein geliebter Mensch von uns geht.


    So, jetzt muss ich mal schnell zur Arbeit. :-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von C.N
    Vor wenigen Jahrzehnten war das allerdings auch hier mal so, dass unsere Familienmitglieder nicht ins Heim gegeben wurden, wenn sie alt waren und nicht genug Zeit für eine familiäre Pflege da war. Heute gibt es so etwas auf Kreta nach wie vor nicht, sondern wäre undenkbar!


    In etlichen Jahren wird es das auch auf Kreta geben, es sei denn, man behält dort die traditionelle Lebensform bei. Eine Gesellschaft wie die unsere löst die Großfamilien auf; es gibt Tendenzen und Entwicklungen hin zur Kleinfamilie, zur „Familie“ ohne Kinder sowie Single-Haushalten. Und sowieso haben Erwachsene zu Arbeiten. Wenn sie Kinder haben, ist bitte schon vor der Geburt sicherzustellen, daß diese von wer weiß wem betreut werden, bis sie Rädchen im Getriebe sein können, Steuern und Sozialabgaben erwirtschaften und im übrigen konsumieren, damit die Wirtschaft läuft. Die aktuelle Debatte um das Betreuungsgeld zeigt sehr „schön“ die herrschende Ideologie auf (ich benutze absichtlich ein negativ besetztes Wort).


    Wie bitteschön sollen unter diesen Voraussetzungen alte und kranke Menschen im Familienverbund versorgt werden? Es gibt schlicht und einfach keinen ausreichend großen Familienverbund, der so was auffangen könnte, mehr. Ich weiß wovon ich schreibe. Mein Vater war vier Jahre in einem Pflegeheim, meine Mutter lebt in einem Heim. Für meinem Schwiegervater kann ich nur hoffen, daß er bis zuletzt einigermaßen gesund und fit bleibt. Denn zu uns in die Wohnung nehmen würde allein schon aus Platzgründen nicht gehen. Und mir ist klar, daß auch ich einmal in einem Heim enden werde, sollte ich meines Vaters (Gesundheits- bzw. Krankheits-)Schicksal teilen. Es sei denn, ich merke es rechtzeitig und ziehe die Konsequenzen daraus.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Wie bitteschön sollen unter diesen Voraussetzungen alte und kranke Menschen im Familienverbund versorgt werden? Es gibt schlicht und einfach keinen ausreichend großen Familienverbund, der so was auffangen könnte, mehr.


    Und mir ist klar, daß auch ich einmal in einem Heim enden werde, sollte ich meines Vaters (Gesundheits- bzw. Krankheits-)Schicksal teilen. Es sei denn, ich merke es rechtzeitig und ziehe die Konsequenzen daraus.


    Es ist so traurig und ernüchternd, aber ich kann Dir nur völlig beipflichten. Ich sag´ ja, fast habe ich das Gefühl, alles entwickelt sich eher rückwärts, anstatt vorwärts und zum Licht hin. Darum fürchte ich auch, könnte es auf Kreta nur eine Frage der Zeit sein, zumal sich die Tendenz in einer Großstadt wie Athen doch schon leicht dahingehend abzeichnet.


    Auch mich wird so ein elendiges Heim-Ende wohl erwarten und ich hoffe wie Du ganz inständig, dass ich es vielleicht vorher merke und die Chance haben werde, rechtzeitig Konsequenzen daraus zu ziehen.


    @ Britt


    Ich danke Dir sehr für Deine Beiträge zu all meinen offenen Fragen, die mir wie immer noch manches verständlich gemacht haben. Für mich kann ich sagen, dass das wirklich ein ganz schätzenswertes Buch ist, dass man immer mal wieder lesen sollte. Ich fand es - wie schon mal gesagt - sehr bildlich und verständlich geschrieben.


    Schön, dass es diese LR gab, auch wenn doch leider viele schon recht bald ausgestiegen sind, darum möchte ich Dir und SiCollier um so herzlicher für alle Worte danken!!!