Alte Liebe - Elke Heidenreich & Bernd Schroeder

  • Zum Inhalt
    Alte Liebe rostet nicht. Aber die Zeit ist an Lore und Harry nach 40 Jahren Ehe nicht spurlos vorbeigegangen. Die leidenschaftliche Lore hat Angst, bald mit dem frisch pensionierten Harry untätig im Garten zu sitzen. Nur in einem sind sich die Alt-Achtundsechziger einig: Ihre Tochter Gloria hat alles nur Mögliche im Leben falsch gemacht! Nun will Gloria in dritter Ehe einen steinreichen Industriellen heiraten, der auch noch ihr Vater sein könnte. Wie konnte es so weit kommen? Elke Heidenreich und Bernd Schroeder erzählen in umwerfenden Dialogen die Geschichte eines Ehepaars, in der sich eine ganze Generation wiedererkennen kann. Komischer sind die Szenen einer Ehe noch nicht erzählt worden.
    [Quelle: Hanser-Verl.]


    Über die Autoren
    Elke Heidenreich
    1943 geboren, Studium der Fächer Germanistik, Theatergeschichte und Religionswissenschaft in München, Hamburg und Berlin.
    Ab 1973 arbeitete Elke Heidenreich als freie Mitarbeiterin für Rundfunk und Printmedien. Sie schrieb Hörspiele, mehrere Fernsehspiele und Serien, wie zum Beispiel „Nestwärme“ (ZDF), „Tour de Ruhr“ (WDR) oder „Kein schöner Land“ (WDR).
    Für den Heinz-Rühmann-Film „Gefundenes Fressen“ des Regisseurs Michael Verhoeven lieferte Elke Heidenreich als Co-Autorin das Drehbuch.
    Jeweils drei Jahre moderierte sie die Talkshows „Kölner Treff“ (WDR), „Leute“ (SFB), „live aus der Oper“ (ZDF). Den „Literaturclub“ im Schweizer Fernsehen leitete sie zwei Jahre.
    Ab 1976 erlangt sie in der Rolle der schnoddrigen Metzgersgattin Else Stratmann einen hohen Bekanntheitsgrad, insbesondere durch ihre Kommentare zu den Olympia-Übertragungen aus Los Angeles 1984 und Seoul 1988 (Südwestfunk).
    Von 1983 bis 1999 schreibt sie die „Also...“-Kolumnen für die Zeitschrift "Brigitte".
    1992 erschienen ihre ersten Erzählungen „Kolonien der Liebe“ im Rowohlt Verlag.
    1997 Moderation des Hörfunkmagazins „Ohrenweide“ beim WDR Radio 5
    2003-2008 führt sie durch die ZDF-Sendung „Lesen!“
    Seit Nov. 2008 wird „Lesen!“ auf der Online-Plattform www.litcolony.de ausgestrahlt
    Elke Heidenreich lebt in Köln.
    [Quelle: Hanser-Verl.]


    Bernd Schroeder
    Bernd Schroeder, geboren 1944 im heute tschechischen Aussig, wuchs im oberbayerischen Dorf Fürholzen auf. Er studierte Theatergeschichte, Germanistik und Volkskunde in München. Seit 1968 arbeitet er als Autor, Co-Autor, Regisseur zahlreicher Hör- und Fernsehspiele. 1985 erhielt er den Adolf-Grimme-Preis, 1992 den Deutschen Filmpreis. Seit 1993 hat er verschiedene Romane veröffentlicht, zuletzt "Die Madonnina". Bernd Schroeder lebt seit 1987 in Köln und ist seit 1972 mit der Autorin Elke Heidenreich verheiratet. Seit 1995 lebt das Paar getrennt.
    [Quelle: www.perlentaucher.de, Wikipedia]


    Meine Meinung
    Ein herrliches Buch, genau das Richtige für ein Herbstwochendene auf dem Sofa. Jeweils abwechselnd erzählen Lore und Harry die Geschehnisse rund um die bevorstehende dritte Hochzeit der über dreißigjährigen Tochter, verlieren sich hier und da in Erinnerungen an die vergangenen Ehejahre und philosophieren munter vor sich hin. Lore, Bibliothekarin und Workaholic, kann sich nur schwer von ihrem Arbeitsleben trennen und schiebt den Einstieg ins Rentnerdasein immer wieder auf, während Harry seine ganze Energie dem Garten widmet und ganz in seinem Dasein als Pensionär aufgeht.
    Neben einigen kleinen Seitenhieben auf die aktuelle Literaturszene und "der Jugend von heute", die man amüsant finden kann, aber nicht muss, lebt das Buch vorallem von den gelungenen Dialogen zwischen den Eheleuten.
    Keine hohe Literatur, aber Unterhaltung mit Tiefgang!

  • Danke für die schöne Rezension, Tilia Salix. :-)
    Das Buch konnte ich letzte Woche ertauschen und freue mich auch schon drauf.
    Ich konnte auf der Buchmesse Elke Heidenreich und Bernd Schroeder "live" erleben, wie sie über ihr Buch erzählt haben und ein Stück daraus vorgelesen haben. Es war recht amüsant.


    :wave

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • @ Buzz
    Wo ist Dein Humor geblieben? :-) Ich habe den Ausspruch, der ja nur Teil einer längeren Lobrede ist, gar nicht ernst genommen. Und das Foto von Heidenreich mit ihrer Nichtfrisur daneben sagt doch alles. Und ansonsten äußert sie doch nur Lobeshymnen. Hier noch mal eine Kurzfassung von ihrer Meinung zu Herta Müller. [SIZE=7]Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine Zeitung verlinke, aber es ist prägnant und wohl O-Ton Heidenreich.[/SIZE]

  • Elke Heidenreich ist gerade die Richtige, die über anderer Leute Frisuren lästern sollte... :rolleyes


    Allerdings hindert mich das nicht daran, eines ihrer Bücher zu lesen. Denn die mag ich.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Allerdings hindert mich das nicht daran, eines ihrer Bücher zu lesen. Denn die mag ich.


    Ich wollte auch hier noch mal darauf hinweisen, dass mein Kommentar nicht so ganz ernst gemeint war. Deshalb auch die Benutzung des ;-)-Smilies. Wenn mich das Buch noch brennend interessieren sollte (falls ich mal hineinblättern sollte), werde ich es wohl auch trotz des Frisuren-Hinweises lesen.

  • Seit wann muss man als Kritiker etwas besser können?
    Oder in dem Fall besser aussehen?


    Ich kann als objektive Kritik feststellen, dass ein Hühnerei leider schlecht und damit ungenießbar ist.
    Aber ich werde in meinem Leben kein besseres oder überhaupt ein Ei produzieren können..

  • Ich habe das Buch vor kurzem beendet, es hat mir insgesamt schon gefallen.
    Es ist humorvoll - Harry und Lore piesaken sich ganz schön, aber wie heißt es doch: "Wer sich liebt, der neckt sich!" - und leicht zu lesen.



    Was mich allerdings gestört hat, dass es Heidenreich offenbar nicht unterlassen kann, auch hier Kritik an gewissen Schriftstellern (Philip Roth/ Daniel Kehlmann - speziell "Ruhm") zu üben.
    Ich finde, dass gehört nicht unbedingt in einen Roman. :gruebel

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Conor ()

  • Was für ein bezauberndes Buch! Ich habe es heute morgen mit Begeisterung ausgelesen. Abwechselnd betrachten Lore und Harry ihre Beziehung, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Aus Lore spricht dabei stets auch Frau Heidenreich. Wer also von Frau Heidenreich per se genervt ist, der wird es mit großer Sicherheit ebenfalls von Lore sein. Ich mag Frau Heidenreich und ihr loses Mundwerk und ihr Gefallen daran nicht zu gefallen.


    Jeder, der schon eine zeit lang mit seinem Partner zusammen lebt, wird die Gedankengänge und Gespräche des Ehepaars sehr gut nachvollziehen können. Amüsant daran waren allerdings nicht die Inhalte der Gespräche, sondern die Art und Weise wie Lore und Harry ihre Gespräche führen. Immer ein bisschen bissig und immer im Vorwissen darüber, was der Partner als nächstes oder zu einem bestimmten Thema erwidern wird. Man fühlt sich manchmal fast schon ein bisschen ertappt.


    Elke Heidenreich und Bernd Schroeder haben sich gemeinsam hingesetzt und sich überlegt, wie ihr Eheleben wohl weitergegangen wäre, hätten sie sich nicht getrennt. Man spürt, dass diese beiden sich sehr gut kennen und ergänzen - wahrscheinlich nicht nur in erzählerischen Hinsicht. Es steckt eine tiefe Vertrautheit zwischen Lore und Harry im Umgang miteinander. Dieses Gefühl übertrag sich auf den Leser.


    Fazit: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!
    "Alte Liebe" ist ein wunderbar warmherziges Buch über die Liebe im Alter und die Erinnerung daran, nicht zu vergessen, dass wir dazu neigen, das Liebste zu vernachlässigen und als Selbstverständlichkeit hinzunehmen. Wirklich empfehlenswert!

  • Ich hab es an einem Abend gelesen. Es lässt sich leicht und flüssig lesen,manchmal etwas zu leichtfertig habe ich gedacht.


    Da sind die Kinder groß und man ist allein zuhause naja nicht allein schon mit dem Partner und trotzdem ist es anders.
    Auch ich necke mich oft mit meinem Mann und so manches mal fühlte ich mich schon jetzt durch dieses Buch in die Zeit versetzt was passiert ,wie werden wir uns verändern was wird aus uns? Kann man die Kinder einfach so ziehen lassen? Darf man sich nicht einmischen?


    Mir war es fast ein bischen zu kurz ich hätte gern noch mehr gelesen. Aber das Leben schreibt manchmal andere Geschichten.


    Ein Buch welches mich sehr nachdenklich zurückgelassen hat.

  • Ich fand es leicht und recht schnell zu lesen, aber so tiefsinnige Gedanken kamen mir dabei nicht.


    Gefallen hat mir der stete Perspektivwechsel zwischen Lore und Harry. Und die Dialoge, die das Ehepaar nach 40 Ehejahren so führt.


    Aber länger hätte das Buch auch nicht sein sollen oder es hätte mehr passieren müssen, meiner Meinung nach.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt