Grady Tripp, Dozent für "Kreatives Schreiben" und Autor einiger
Romane, die es zum Achtungserfolg gebracht haben, laboriert an seinem Opus
Magnum "Wonder Boys", das es bereits auf über 2.000 Seiten bringt.
Anläßlich des jährlichen Literaturevents "WordFest" kommt der schrullige
Agent des Helden nach Pittsburg, und gemeinsam mit Tripps Lieblingsstudent
James Leer beginnt eine zweitägige Odyssee, im Rahmen derer blinde Hunde
erschossen, Nerzjäckchen gestohlen und Autos entführt werden.
Das Buch erinnert an "Angst und Schrecken in Las Vegas", ist
vielleicht etwas weniger drogengeschwängert, aber ähnlich atemlos,
allerdings weit besser geschrieben. Mit viel Sprachwitz erzählt
Chabon vom Leiden der Literaturschaffenden, von der Konvergenz, in
der sich Romanfiguren und Autoren permanent befinden, vom Wollen und
Nichtkönnen. Rasant und überaus witzig jagen Tripp, Leer und der schwule
Agent durch Pittsburg, aber auch durch Manuskripte, Partys und Vorträge,
um sich am Ende, so, wie es sein sollte, vollständig verändert
wiederzufinden. Der Roman folgt den Prinzipien, die die Gurus des
kreativen Schreibens verkündet haben, aber er tut das augenzwinkernd und
sehr, sehr lakonisch. Eine wunderbare Satire, die leider im zweiten Teil
ein bißchen abflacht. Trotzdem ein extrem lesbares und streckenweise
brüllend komisches Buch.