Der Schöpfer von "Happy Birthday, Türke" und einigen Nachfolgeromanen legt
eine schmale Sammlung von Geschichten vor, die thematisch verbunden sind.
Fünf Menschen begegnet eine Fee, die keine größeren materiellen Wünsche
und auch nichts aus den Kategorien "Liebe" oder "Weltfrieden" erfüllen
wird, sondern jene, die der Aspirant wirklich hat. So wünscht sich der
zweite Mann einer Werbeagentur, sein Freund und Chef möge die Idiotien in
seinem Umfeld erkennen. Ein leicht aphatischer Groschenromanautor wünscht
sich, einen angemessenen Anfang für sein literarisches Hauptwerk finden zu
können. Eine nörgelige Mutter möchte, daß der abtrünnige Sohn ihren Wert
für sich selbst erkennen möge. Undsoweiter. Mediokre Langweiler, deren
Problem sie selbst sind und die sich nicht nur selbst im Weg stehen,
werden auf diese Art zur Erkenntnis geführt - einer Erkenntnis, die sich
nicht immer gut anfühlt, ganz im Gegenteil. Die Überraschung ist
vorprogrammiert.
Die Idee ist gut, und zwei der fünf Geschichten sind es auch, nämlich
diejenige der nervigen Mutter und die des abgehalfterten Autors. Der Rest
fühlt sich stark nach Füllmaterial an; jedenfalls schleift sich die Idee
bald, und zwar umso mehr, da das Buch sprachlich nicht zu überzeugen
vermag. Den großen Erfolg dieser kleinen Sammlung verstehe ich jedenfalls
nicht. Vorhersehbar und zuweilen mächtig unspannend, darüberhinaus, wie
angedeutet, auf erzählerisch eher nicht sehr hohem Niveau.