Diebstahl - oder nicht?


  • Ja also ich muss sagen, vor sowas habe ich auch Angst. Gegen sowas kann man einfach schlecht ankommen :S

  • Zitat

    Original von Lizard
    Aber Besitzansprüche auf Nahrung empfinde ich nunmal als verquer.


    Dann muß es Dich ja tierisch nerven, daß es Leute wie die Brüder Albrecht oder Herrn Schwarz gibt, die mit dem Verkauf von Nahrungsmitteln im großen Stil Geld verdienen. Möchtest Du Aldi und Lidl enteignen, damit die Nahrungsmittel kostenlos verteilt werden können?


    Was wird dann aus den Lieferanten? Irgendwo müssen die Nahrungsmittel ja herkommen, und die Bauern oder Importeure wollen auch Geld sehen für ihre Arbeit.

  • Mir war bis vor kurzem nicht klar, dass Müll auch Eigentum ist.


    Übriggebliebene Verpflegung aus Besprechungen wird bei uns in der Kaffeeküche drapiert, auf dass die Mitarbeiter zugreifen, ehe man es wegschmeißt. Verlagsprodukte, die nicht mehr verkauft werden können, stapelt man im Flur ... zur Mitnahme, ehe man sie wegschmeißt.
    Kartonagen lagern in einem Drahtcontainer, bis der voll ist und zur Entsorgung abtransportiert werden kann.


    Ich hab jahrzehntelang brauchbare Kartons aus dem Müllcontainer gefischt und mit heimgenommen. Der Hausmeister wusste schon, was ich für Kartons gebrauchen kann und hat mir die besten auf die Seite getan.


    Bis sie bei meinem Mann im Betrieb mal einen entlassen haben, der irgendwelche für ihn noch brauchbaren Kleinteile aus dem Firmenmüll gefischt und mit nach Hause genommen hat. Da wurde mir erst klar, dass das Wegschmeißen von Gegenständen in einen Müllcontainer nicht die Aufgabe am Eigentum bedeutet.


    Seitdem trau ich mich nicht mehr, Kartons aus dem Müll zu fischen.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ja ich wollt auch grad sagen...wenn man vorher fragt, kann man sowas ja klären. Wobei ich es auch schwachsinnig finde...ich meine, wenn die Firma etwas in den Müll schmeißt, gibt sie damit doch zu verstehen, dass sie es nicht mehr braucht, oder? Dann ist es doch egal, ob es bei einem zu Hause oder auf der Kippe landet O.o


    Ich finds jedenfalls scheiße, aus Mücken eine Elefantenherde zu machen. So!

  • Zitat

    Original von Vandam


    Bis sie bei meinem Mann im Betrieb mal einen entlassen haben, der irgendwelche für ihn noch brauchbaren Kleinteile aus dem Firmenmüll gefischt und mit nach Hause genommen hat. Da wurde mir erst klar, dass das Wegschmeißen von Gegenständen in einen Müllcontainer nicht die Aufgabe am Eigentum bedeutet.


    Seitdem trau ich mich nicht mehr, Kartons aus dem Müll zu fischen.


    Das verstehe ich so als Jurist eigentlich nicht- es bedeutet die Aufgabe des Eigentums zugunsten des Entsorgungsunternehmens, wenn ich also Geld für den Müll bekomme werde ich beklaut (Papiermüll), wenn ich zahle werde ich ja entlastet, der Entsorger beklaut.

  • Beim Gatten in der Firma handelte es sich um irgendwelches Schrottgedöns, für das die Firma wohl beim Entsorgen noch ein paar Cents gekriegt hätte. Ergo: Diebstahl. Man hätte das Gedöns aber für einen Euro erwerben können. Was aber anscheinend nicht alle Leute in der Firma wussten. Die dachten, wie ich: Was in der Tonne liegt, wollen die nicht mehr haben.


    Das ist auch wieder so'n Fall, wo ich mich frage, warum man dem Fredl nicht auf die Finger kloppt, ihm einen Euro abnimmt und dann die Schrottregelung nochmals frisch ans schwarze Brett hängt, damit jeder Bescheid weiß.


    Bei den Kartonagen weiß ich nicht, wie es sich verhält. Könnte evtl. sein, dass es für Altpapier auch was gibt. Auch wenn sie da Furz und Feuerstein in den Container hauen. Sonderlich sortenrein ist das nicht. Meinem Chef ist es sichr Pumpe, ob ich einen Karton mitnehme. Aber wenn das einer vom Erbsenzählkommando sieht ...!

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Vandam ()

  • Zitat

    Original von Vandam
    Beim Gatten in der Firma handelte es sich um irgendwelches Schrottgedöns, für das die Firma wohl beim Entsorgen noch ein paar Cents gekriegt hätte. Ergo: Diebstahl. Man hätte das Gedöns aber für einen Euro erwerben können. Was aber anscheinend nicht alle Leute in der Firma wussten. Die dachten, wie ich: Was in der Tonne liegt, wollen die nicht mehr haben.


    Das ist auch wieder so'n Fall, wo ich mich frage, warum man dem Fredl nicht auf die Finger kloppt, ihm einen Euro abnimmt und dann die Schrottregelung nochmals frisch ans schwarze Brett hängt, damit jeder Bescheid weiß.


    Absolut meine Meinung....sowas kann man auf die sanfte Tour regeln. Ich meine, er hat es ja anscheinend wirklich nicht gewusst, dass er da gerade Diebstahl begeht.

  • Entgegen dem allgemeinen Trend bin ich der Meinung, dass ein Diebstahl egal in welcher Höhe, ein Vetrauensbruch darstellt und auch ein Grund für eine Kündigung ist.
    Ob es Diebstahl ist oder nicht, lässt sich doch durch einfaches nachfragen klären.
    Wenn ich nicht sicher bin, ob ich etwas mitnehmen kann, dann frage ich nach. Am besten schriftlich per Mail - und agiere nach der Antwort.
    Auch mit PC- Schrott wurde so in meiner alten Firma verfahren. Sicher waren die ausgesondert und eigentlich Müll - aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, einfach etwas mitzunehmen. Gefragt, ein OK bekommen und mitgenommen. Und so etwas würde ich von meinen Mitarbeitern auch erwarten.


    Als Arbeitgeber müßte ich mich nämlich fragen: wenn die Mitarbeiter bei solchen Dingen die Sache mit dem Eigentum nicht so genau nehmen, vielleicht auch bei anderen, sensibleren Dingen?


    Wenn ich einer Firma arbeiten, wo es keine klaren Regeln gibt und es nicht möglich ist über Fragen und Antworten solche Dinge zu klären - nun, dann wäre für mich ohnehin keine Kommunikationsgrundlage da, um weiter dort beschäftigt sein zu wollen.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Wenn man im Zweifel ist, fragt man, klar. Wenn man keinen Zweifel an der Rechtmäßigkeit seines Tuns hat (Müll aus der Tonne fischen) und trotzdem was falsch macht, dann gehört man halt der Katz'.

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    Ingo Baumgartner