Diebstahl - oder nicht?

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    Original von Foer


    Wenn du das schon als streiten ansiehst kann man ja über gar nichts mehr diskutieren.....


    Ich sehe es schon als Streit an, wenn ich hier konsequent als Kleinkind bezeichnet werde, nur weil ich es, aus meiner Sicht, für unmöglich halte, so zu reagieren. Ich habe mich gestern zurückgezogen, weil es mir aus anderen Gründen nicht gut ging, aber es scheint ja hier Usus zu sein, möglichst alles gegen sich auszulegen, um beleidigend werden zu können. (wenigstens einige hier)


    Zitat

    was heißt hier zufällig??? Ist der dame die Frikadelle zufällig zwischen die Kiefer geflogen???


    Meine Güte, ich lasse die 'reingestellte Goldwaage hier mal stehen, ja. :rolleyes Du _willst_ nicht verstehen, was ich meine, du donnerst hier immer nur mit denselben Phrasen durch's Thema, ohne dich ernsthaft dem anzunehmen, was ich sage. Sie hat sie in dem Bewusstsein genommen, keinen Fehler zu begehen. Und das ist für mich ein Unterschied zu einem bewussten Fehlverhalten und/oder Vertrauensbruch. Auch wenn es für dich ja dasselbe zu sein scheint, jemanden bewusst oder unbewusst zu schädigen. Es ist durchaus eine Sache des jeweils individuellen Falles, den du hier aber nicht betrachtest. Alles, was du tust, ist auf der 'Vertrauensfrage' herumreiten, bis man dazu aber auch wirklich nichts mehr sagen kann. Wenn du meinst, es ist gerechtfertigt, so schnell das Kündigungsschreiben zu zücken, meinetwegen, weshalb du mich aber deswegen in einer Tour angreifen musst, keine Ahnung.

  • Zitat

    Original von Lizard


    Aus genau dieser Paranoia heraus wurde sie vermutlich entlassen, ja.
    Das impliziert aber, dass man am Arbeitsplatz möglichst keinen Fehler mehr machen darf. Man könnte sich ja noch schlimmer benehmen. Es unterbleibt also die Auseinandersetzung, die Frage nach dem Warum, bestimmend ist die Präventionswut. Bloß alles im Voraus verhindern, sich alles Schlechte und Problematische vom Hals halten. Und diese Auffassung empfinde ich als problematisch.


    Also, ich sehe das auch so - wer weiss, was sie als nächstes macht. Ausserdem kann man einfach keine Grenze ziehen.
    Genauso wie bei der Frau mit den Pfandbons. Wer weiss, wie oft sie die Kohle schon eingesteckt hat.
    Wenn der Arbeigeber einem erlaubt, ne Frikadelle oder ein Brötchen zu essen oder was weiss ich, dann ist es ja in Ordnung, aber wenn es untersagt ist, dann hat man das einfach nicht zu tun.

  • Wie oft muss man eigentlich noch erwähnen, dass die Frau der Auffassung war, nichts Falsches zu tun ? O.o Wird einfach gnadenlos überlesen. Ich hoffe, ihr macht niemals einen Fehler am Arbeitsplatz, der dieser Größenordnung ist und euch den Job kostet. Ein Fehler stellt ja jeden heute bereits unter Generalverdacht. Da wird nicht mehr nachgehakt, sondern einfach schnurstracks davon ausgegangen, dass das schon öfter vorgekommen und deshalb nicht mehr tragbar für den Betrieb ist. Schon ein bisschen ironisch, wenn dann von Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gesprochen wird.

  • Zitat

    Original von Lizard
    Wie oft muss man eigentlich noch erwähnen, dass die Frau der Auffassung war, nichts Falsches zu tun ? O.o Wird einfach gnadenlos überlesen.


    :write Genau das wird doch in den Berichten immer wieder erwähnt: dass dies quasi nichts Ungewöhnliches in der Firma war und schon jahrelang praktiziert wurde.
    Wenn das der GL nicht gefallen hat, hätten eben schriftliche Anweisungen/Verbote her müssen.
    Dann könnte ich das Ganze nachvollziehen - aber so nicht.

  • Wie oft willst Du Dir denn selbst noch vormachen, dass Unwissenheit (echte oder vorgetäuschte) etwas besser machte bzw. vor Strafe schützte??


    Wenn ich der Auffassung bin, dass es völlig OK ist, bei Rot über die Ampel zu fahren, wird mir diese meine Rechtsauffassung wenig nützen. Und wenn ich zum Kontrolleur in der Tram sage: ich fahre aber schon oft schwarz und tausende anderer Passagiere tun das auch und sind der Auffassung, dass das völig OK ist, dann wird mir das keinen Deut recht geben. Und wenn ich der Auffassung bin, dass meine Schwiegermutter unterm Rasen besser aufgehoben ist ... und und und. Und wieder steht die Frage: Wo ist die Grenze!


    Es gibt Überschreitungen, die gehen einfach nicht. Punkt. Und es gibt - entgegen Deiner permanenten Behauptungen - Unmengen an Fehlern, die täglich passieren und die selbstredend korrigiert werden, ohne dass da die Betriebsleitung einschreitet. Es stimmt ja auch absolut nicht, dass jeder Fehler gleich behandelt wird.

  • Es geht darum, den Generalverdacht einer Klärung vorzuziehen. Und das ist offenbar für viele hier der rechte und vorallendingen gerechtfertigte Umgang. Und wenn sich immer wieder Mitarbeiter vom Buffet bedienen, das sogar die ehemalige Geschäftsleitung tut und die Regeländerungen im Betrieb niemandem mitgeteilt wurden, verändert das schon die Sachlage, gleichgültig, wie die allgemeine Rechtslage es vorsieht. Mitunter sind das schließlich freie, innerbetriebliche Entscheidungen. Aber man redet ohnehin gegen Mauern. Du willst gern hart vorgehen, ich halte es für ungerecht(fertigt) und nun ? *schulterzuck*

  • Zitat

    Original von Lizard
    Wie oft muss man eigentlich noch erwähnen, dass die Frau der Auffassung war, nichts Falsches zu tun ? O.o


    Es gibt auch Menschen, die vergewaltigen und ermorden Kinder und sind der Auffassung nichts falsches zu tun ... Du meinst also, wenn jemand denkt, das was er tut, ist richtig, sollte er nicht bestraft werden? :pille

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


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  • Zitat

    Original von TheAlice


    Es gibt auch Menschen, die vergewaltigen und ermorden Kinder und sind der Auffassung nichts falsches zu tun ... Du meinst also, wenn jemand denkt, das was er tut, ist richtig, sollte er nicht bestraft werden? :pille


    Also der Vergleich ist ja wohl lächerlich. :rolleyes
    Du willst also Menschen, die morden und vergewaltigen und das für richtig halten (was im Übrigen bedeutend seltener der Fall ist als du vielleicht glaubst) mit jemandem gleichsetzen, der in seinem Betrieb, wo es jahrzehntelang Usus und erlaubt war, sich etwas zu nehmen, eine Frikadelle entwendet hat ? Mein Gott, so zynisch hätte selbst ich nicht sein können.

  • Du weißt ganz genau, wie ich das gemeint habe. Ich finde einfach, dass es eine recht schwache Ausrede ist, zu behaupten, man wusste nicht, dass es falsch war.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Wie hast du es denn gemeint ? So, wie du es sagtest. Es gäbe viele Mörder und Vergewaltiger, die glauben, das, was sie tun, sei richtig, also müsse so eine Betrachtungsweise für jeden gelten, der in dem Glauben, etwas Rechtes zu tun, Fehler macht. Hoffentlich ist dir das noch nie passiert, wenn doch, sei froh, dass du einer harten Strafe entgangen bist. Mörder und Vergewaltiger glauben sich zwar häufig im Recht, wissen aber um die Unrechtmäßigkeit ihrer Tat (ausgenommen jene, denen der Realitätsbezug vollkommen fehlt und das dürften die wenigsten sein), das ist ein nachvollziehbarer Unterschied. Ich bezweifle auch, dass es eine Ausrede war, es war eine Erklärung und Begründung für ihr Fehlverhalten, nachweislich hat diese Frau ja nicht einmal versucht, sich 'rauszureden, sie hat sofort zugegeben, etwas genommen zu haben. Also bedurfte es auch keiner Ausrede, vermutlich war sie genauso überrascht wie einige hier. Offenbar hat die Geschäftsleitung über die vierunddreißig oder neununddreißig Jahre, die sie dort arbeitete, gewechselt. Vielleicht war sie dem neuen Geschäftsleiter zu alt. Menschen mit Erfahrungen zählen ja selten noch als gute Arbeitskräfte. Aber was rede ich .. hängt sie auf für die gandenlose Geschäftsschädigung durch die Entwendung einer Frikadelle ! Hauptsache Politiker, die Millionen entwenden, bleiben unversehrt. (;
    Denen vertrauen wir ja sowieso nicht, da kann man nichts erschüttern. :rauch

  • Zitat

    Original von Lizard
    Hoffentlich ist dir das noch nie passiert, wenn doch, sei froh, dass du einer harten Strafe entgangen bist.


    Nein, ist mir ehrlich gesagt noch nie passiert. Ich weiß was falsch ist und tue es dementsprechend auch nicht. Und für mich ist es auch falsch, eine Frikadelle, die nicht für mich bestimmt ist, zu nehmen. Und demnach wäre ich auch nicht überrascht, wenn ich dafür bestraft werde.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Ich habe auch niemals behauptet, mit keinem Satz, dass diese Frau nicht "bestraft" werden sollte, was auch immehr ihr gemeinhin darunter versteht. Ich habe mich lediglich, mehrfach, gegen die sofortige Kündigung ausgesprochen. Aber das geht wahrscheinlich in meinen ganzen pseudokommunistischen Parolen unter, mh ? (;

  • Ich finde nicht, dass ich dich dauernd angehe, aber wenn du das so empfindest....
    Allerdings finde ich es wirklich lächerlich, dass du dich dauernd an der Aussage "pseudokommunistische Kommentare" festbeisst.


    Ich hatte den SV ganz anders gehört - ich dachte sie WUSSTE, dass die Frikadelle ERST in die Kücher gebracht werden sollten und dann eine Order vom Chef kam, dass man sich sie nehmen darf. SO hatte ich es gehört, aber vielleicht bin ich falsch informiert.



    Bei der "Pfandfrau" war doch das problematische, dass sie erst andere bezichtigt hat, oder?



    Ausserdem habe ich NICHT gesagt, dass sie alle sofort entlassen werden sollten, ich habe nur darauf hingewiesen, dass es sehr schwierig ist eine ANgrenzung zu schaffen!


    Jetzt bin ich raus...

  • Zitat

    Original von Foer
    Ich finde nicht, dass ich dich dauernd angehe, aber wenn du das so empfindest....
    Allerdings finde ich es wirklich lächerlich, dass du dich dauernd an der Aussage "pseudokommunistische Kommentare" festbeisst.


    Ich hab's jetzt zweimal erwähnt, aber Ironie scheint hier auch keinem aufzufallen, wenn man das nicht drei Sätze vorher kenntlich macht.


    Zitat

    Bei der "Pfandfrau" war doch das problematische, dass sie erst andere bezichtigt hat, oder?


    Dazu kann ich nichts sagen, ich habe hier von einem speziellen Fall gesprochen.


    Zitat

    Ausserdem habe ich NICHT gesagt, dass sie alle sofort entlassen werden sollten, ich habe nur darauf hingewiesen, dass es sehr schwierig ist eine ANgrenzung zu schaffen!


    Siehe Ironie und Sarkasmus. Durchaus legitime Mittel in einer Diskussion, wenn man sie dosiert. Ich habe niemals behauptet, _du_ hättest gesagt .. kann mich jedenfalls nicht entsinnen.

  • Zitat

    Original von Lizard


    Siehe Ironie und Sarkasmus. Durchaus legitime Mittel in einer Diskussion, wenn man sie dosiert. Ich habe niemals behauptet, _du_ hättest gesagt .. kann mich jedenfalls nicht entsinnen.


    Habe ich ja auch nicht gesagt!


    ICH WOLLTE DAMIT NUR KLAR MACHEN, DASS WIR NICHT ALLE SEELENLOSE MONSTER SIND, DIE ALLE AUFKNÜPFEN WOLLEN, DIE MAL NE SEKUNDE AUF UNSER EIGENTUM SCHIELEN :rolleyes SONDERN DARÜBER DISKUTIEREN, WO DIE SCHWIERIGKEIT BEI DIESEN VORFÄLLEN LIEGT!!!

  • Zitat

    Original von Lizard
    Wie oft muss man eigentlich noch erwähnen, dass die Frau der Auffassung war, nichts Falsches zu tun ? O.o Wird einfach gnadenlos überlesen. Ich hoffe, ihr macht niemals einen Fehler am Arbeitsplatz, der dieser Größenordnung ist und euch den Job kostet.


    Was heisst Fehler? Wenn mein Arbeitgeber Essen hinstellt, damit Gäste sich bedienen können, heisst es nicht, dass ich das auch darf - denn ich bin kein Gast, ich bin Arbeitnehmer - und dann muss ich das eben abklären.


    Ich gehe trotzdem mal davon aus, dass da noch viel mehr im Argen lag, sonst hätte sie nicht sofort die Kündigung bekommen. Und wenn mein Chef mich auf dem Kieker hat, dann muss ich eben solche Sachen unterlassen oder damit leben, dass er mich eventuell kündigt. Du kannst mir nicht erzählen, dass man nicht merkt, dass der Chef ein Problem mit einem hat.

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Was heisst Fehler? Wenn mein Arbeitgeber Essen hinstellt, damit Gäste sich bedienen können, heisst es nicht, dass ich das auch darf - denn ich bin kein Gast, ich bin Arbeitnehmer - und dann muss ich das eben abklären.


    Ich gehe trotzdem mal davon aus, dass da noch viel mehr im Argen lag, sonst hätte sie nicht sofort die Kündigung bekommen. Und wenn mein Chef mich auf dem Kieker hat, dann muss ich eben solche Sachen unterlassen oder damit leben, dass er mich eventuell kündigt. Du kannst mir nicht erzählen, dass man nicht merkt, dass der Chef ein Problem mit einem hat.



    Naja, in Zeiten der Wirtschaftskrise kann es sehr gut sein, dass der CHef die plötzlich schnell los haben will. Mit einer solchen Kündigung spart er sich die Abfindung und muss auch keine 3 Monate warten bis du gehst!

  • Zitat

    Original von Foer
    ICH WOLLTE DAMIT NUR KLAR MACHEN, DASS WIR NICHT ALLE SEELENLOSE MONSTER SIND, DIE ALLE AUFKNÜPFEN WOLLEN, DIE MAL NE SEKUNDE AUF UNSER EIGENTUM SCHIELEN :rolleyes SONDERN DARÜBER DISKUTIEREN, WO DIE SCHWIERIGKEIT BEI DIESEN VORFÄLLEN LIEGT!!!


    Von seelenlosen Monstern habe ich auch nicht gesprochen.
    Laut Erich Fromm ist es sogar gar nicht mal so ungewöhnlich, das eigene Selbstverständnis mit Besitz und Eigentum zu koppeln.


    # Booklooker


    Da muss nichts im Argen gelegen haben. Die Geschäftsleitung hat gewechselt, sie war dem neuen Geschäftsleiter vielleicht zu alt, da kam ihn ein solches Verhalten gerade recht. Mal davon abgesehen, dass offenbar nicht einmal der Chef die Sache bemerkt hat, sondern ein äußerst pedantischer Mitarbeiter, dem auffiel, dass das Buffet nicht vollständig war. Hinzu kommt die Umgehung des Kündigungsschutzes, die Foer erwähnt hat.


    Ich finde es schlicht und ergreifend schade, dass wegen solcher Dinge Menschen entlassen werden. Sie scheint ja eine gute Mitarbeiterin gewesen zu sein, sonst hätte sie kaum über dreißig Jahre dort gearbeitet. In anderen Kreisen darf man Millionen hin - und herschieben und bleibt ungestraft. Der Druck, der dadurch auch in der Öffentlichkeit transportiert wird, sorgt nur für ein immer angespannteres Verhältnis zum Chef im Beruf. Druck bedeutet Überforderung, bedeutet nicht selten Burn-Out oder andere Stressphänomene. Hinsichtlich dieser Zusammenhänge verstehe ich nicht, wie man als erstes nach Eigentum schreit, bevor man die Menschen betrachtet.

  • Hier mal am Beispiel des "Maultaschen-Falls", dass man vorsichtig sein sollte mit Vorverurteilungen. [URL=http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Altenpflegerin-ist-vorbelastet;art372448,4009026]KLICK[/URL]


    (Da kann man sich auch das Urteil runterladen.)