Taschenbuch mit 896 Seiten
Verlag: Heyne (Juli 2009)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Mistborn
Kurzbeschreibung
Vom Untergang eines magischen Reiches
Seit über eintausend Jahren ist die Welt von Asche bedeckt. Seit über eintausend Jahren herrscht der unsterbliche Lord Ruler und versklavt das Volk der Skaa. Die Hoffnung scheint längst verloren, bis eines Tages ein junger Mann mächtige Fähigkeiten entwickelt und eine Schar von Rebellen versammelt. Sein Plan: Er will sie ebenfalls die Kontrolle über die magischen Kräfte lehren - und den allmächtigen Lord Ruler stürzen ...Der atemberaubende Auftakt einer neuen großen Saga.
Zum Autor
Brandon Sanderson, 1975 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner Schulzeit phantastische Geschichten. Sein Debütroman "Elantris" avancierte in Amerika auf Anhieb zum Bestseller. Auch in Deutschland gilt der junge Autor inzwischen als einer der neuen Stars der Fantasy. Er lebt mit seiner Frau in Provo, Utah.
Meine Meinung
Ich wollte dieses Buch abbrechen. Abbrechen, weil es auf der Stelle tappte und über 200 Seiten mit den ständig gleichen Phrasen aufwartete. Wie dumm wäre ich gewesen …
… denn »Die Kinder des Nebels« wird wohl mein Monatshighlight werden!
Aber fangen wir vorne an …
Der erste Eindruck war gar nicht so übel. Eine Welt, die von einem Diktator beherrscht wird, der schon seit 1000 Jahren an der Macht ist und unsterblich scheint. Menschen – die Skaa – die wie Sklaven gehalten werden und für ihn schuften, auf der anderen Seite Adelige, die im Überfluss leben. Dazwischen das junge Mädchen Vin und der Rebellenführer Kelsier, der alles daran setzen will, den Lord Ruler zu stürzen. Er ist ein Nebelgeborener und kann mit Hilfe der in der Stadt Luthadel im Umlauf befindlichen Metalle Dinge vollbringen, die seine Kräfte bei weitem übersteigen. Auch Vin gehört zu diesen Nebelgeborenen, weiß es nur noch nicht. Bis hier hin alles toll, frischer Wind an der Fantasy-Front, denn es geht nicht um Orks, Elfen und Gefährten, die eine schwere Queste zu lösen haben – zumindest nicht im klassischen Sinne.
Wenn doch bloß das Gerede nicht wäre. Die ersten 200 Seiten sind verschwendete Müh’, die Handlung tritt auf der Stelle und als Leser folgt man Kelsier und seinen Männern zu den immergleichen Treffen mit dem immergleichen Ergebnissen. Warten auf Truppen, Warten auf Waffen, Warten. Und das soll nun noch 700 Seiten so weitergehen? Nein!
Denn plötzlich kommt frischer Wind auf, Vin trainiert ihre Kräfte und dann jagt eine spannende Szene die nächste. Ich habe für die 200 Seiten eine halbe Ewigkeit gebraucht, für die übrigen 700 nur knapp 1,5 Tage! Das wollte ich nicht mehr aus der Hand legen und war sogar versucht, gleich den zweiten Teil hinterher zu schieben! Besonders Kelsier als Figur hat mich bewegt, da ich genau spüren konnte, warum er sich dieser Aufgabe verschrieben hat. Beide Protagonisten handeln nachvollziehbar, man bekommt ausreichende, teilweise überraschend detailreiche Einblicke in ihre Gedanken und für mich sind sie zwischen den Seiten lebendig geworden.
“I killed you once,“ the Lord Ruler said, turning back to Kelsier.
“You tried,” Kelsier replied, his voice loud and firm, carrying accross the square. “But you can’t kill me, Lord Tyrant. I represent that thing you’ve never been able to kill, no matter how hard you try. I am hope.”
Eigentlich war es absehbar, dass er die letzten Seiten des Buches nicht mehr erleben würde, das hätte mir klar sein müssen. Andernfalls wäre seine Mission wohl kaum deutlich geworden.
»Die Kinder des Nebels« ist der Auftakt einer Trilogie, kann aber problemlos für sich gelesen werden. Die meisten Fragen werden geklärt, die Geschichte macht am Ende einen runden Eindruck, man muss die Folgebände nicht unbedingt lesen, um zufrieden zu sein.
Fazit
Nach schleppendem Anfang wurde dieses Buch für mich zu einem wahren Highlight, die Figuren haben mich sehr bewegt, die beschriebene Welt und die Fähigkeiten der Allomantie sind frischer Wind im Genre.
Bewertung
Wegen des verpatzten Anfangs nur 8,5/10 Punkten.