"Nee, diese Art von Büchern les ich sicher nicht!"

  • Zitat

    Original von Michi M.
    Mir geht es aber ganz genau so wie Vandam, alles was mit Brutalität gegenüber Kindern oder Tieren zu tun hat, fasse ich nicht an.


    Ein interessanter Aspekt. Ich habe prinzipiell Aversionen, wenn ich das Gefühl habe, Gewalt wird zum Zweck der Unterhaltung eingesetzt. Daher fasse ich Thriller nicht an, weil mir das Risiko, mich dem auszusetzen, zu hoch ist. Wenn es allerdings im Rahmen einer ernsthaften Auseinandersetzung geschieht, lese ich es. Was nicht heißt, dass es mich kalt lässt, im Gegenteil, aber dann finde ich es legitim.
    Wie man sich Gewalt, Blut, Demütigung, etc. zum Zwecke der Unterhaltung antun kann, ist mir allerdings schleierhaft.

  • Zitat

    Original von Michi M.
    ... alles was mit Brutalität gegenüber Kindern oder Tieren zu tun hat, fasse ich nicht an.


    Da ich selber von meiner „Familie“ misshandelt wurde, meide ich auch solche Bücher. Sowas muss ich wirklich nicht lesen, da reichen mir meine Erinnerungen.
    Und die sind grausam genug. :-(


    Zitat

    Original von Vulkan


    Wie man sich Gewalt, Blut, Demütigung, etc. zum Zwecke der Unterhaltung antun kann, ist mir allerdings schleierhaft.


    Es gibt leider viele Menschen, die sowas toll finden, egal ob es real oder erfunden ist. Da könnte ich echt....

  • Leseratte, das kann ich mir gut vorstellen, dass Du solche Themen meidest :knuddel1.
    Thriller oder Krimis lese ich an sich schon mal ganz gerne, aber allzu blutig oder grausam mag ich sie dann doch nicht. Auch Horror ist nicht so mein Ding, etwas gruselig ist okay aber mehr auch nicht. Stephen Kings "Es" habe ich nach etwa 20 Seiten angewidert abgebrochen.

  • @ Leseratte
    :knuddel1
    Wie gesagt, ich mache eigentlich einen großen Bogen um Gewalt in jeder Form von Medien. Aber es gibt Ausnahmen - ich habe vor ein paar Jahren einige Bücher von Alice Miller, die sich mit Formen, Ursachen und Folgen von Kindesmissbrauch auseinandergesetzt hat, gelesen. Der Zweck war aber nicht Unterhaltung. Solschenizyn beschreibt Dinge, die bei mir regelrechte Alpträume ausgelöst haben, aber wenn man sich mit dem stalinistischen System auseinandersetzen will, kommt man an ihm kaum vorbei.


    Aber Gewalt zur Unterhaltung, ohne klares Ziel vor Augen, warum man sich das antut, das verstehe ich wirklich nicht.

  • Danke ihr zwei :kiss


    Ich habe schon verstanden, was du meintest, Vulkan. ;-) Ich meinte ja auch diese Menschen die sowas aus purer Unterhaltung oder Sensationsgier lesen (oder sich im Tv anschauen), und das alles noch richtig gut und toll finden. Das kann ich nicht verstehen, und als Betroffene ist das wie ein Schlag ins Gesicht, wenn andere noch ihre Freude an solchen Themen haben. Für mich unverständlich. Daran ist nichts toll, es ist eine schreckliche Erfahrung, die einen sein ganzes Leben begleitet, und nie loslässt.



    Edit: Fehlerteufel

  • Ich probiere alles aus, was mir an Buchstaben unter die Finger kommt.
    Früher war ich nicht so offen und habe eigentlich nur Liebesromane, Horror und Thriller und Krimis gelesen. Seit ich auch Fantasy und historisches mag, bin ich für alles offen und habe so viele tolle Autoren kennengelernt, dass ich nur jedem raten kann, einfach alles mal auszuprobieren. Man verpasst so viel, wenn man sofort Vorbehalte hat.

  • Ich meide (meistens):


    -Tatsachenbüchern (früher hab ichs gerne gelesen, aber jetzt ist es mir meist zu heftig)
    -Liebesromane/Schnulzen (wobei es seltene Ausnahmen gibt PS Ich liebe dich mochte ich)
    -Fantasy wie die Zwerge, HDR.. ansonsten mag ichs gerne, wenns nicht zu fantastisch wird.
    -Historische Romane, in denen starke Frauen vorkommen, am schlimmsten noch als Mann verkleidet...
    -Bücher über den 2. Weltkrieg (da habe ich mir mal zu viel angetan, das muss nie mehr sein)
    -Politik ( :yikes schockiert mich selber, wie wenig ich darüber lese, soll sich aber ändern.)

  • Ich meld mich mal zu Wort, auch auf die Gefahr hin wie eine Aussätzige behandelt zu werden.


    Ich liebe Thriller. Ja, meinetwegen gern auch brutal. Muss nicht sein, ein guter Thriller kommt auch ohne Blut und Gewalt aus (naja, ohne "psychische Gewalt" auch nur schlecht), aber manchmal denk ich schon "Ach, da hätte mich bisschen Blut gefreut".
    Ja, ich stehe drauf, wenn in einem Buch zur Unterhaltungszwecken gefoltert, gepeinigt, geschlagen, gekettet, geknebelt, gepeitscht, gebrannt, geschnitten, usw. wird. Wenn ich dadurch auf Vulkans oder Leserattes schwarze Liste komme, dann tut es mir leid, aber dazu stehe ich. Ich bin hier sicher nicht allein.
    Und ja, ich guck mir gern auch hin und wieder brutale Filme an.
    Und ja, ich singe sogar bei Bushido mit (meine dunkelsten Geheimnisse werdne offenbart).


    Bin ich deswegen ein schlechter Mensch? Vielleicht. Wer das so sehen möchte, bitte, ich kann damit leben.
    Bin ich gewalttätig? Keineswegs. Nicht mehr als ein Durchschnittsmensch. Ich quäle niemanden und schon gar nicht würd ich jemanden ernsthaft verletzen.
    Und ich habe höchstes Mitgefühl mit Menschen, die Gewalt oder Unrecht erfahren haben (und auf gewisse Art und Weise gehöre ich dazu, auch wenn sicher nicht so schlimm wie manch anderer).
    Warum ich mir sowas antue? Weil es mich reizt. Mir irgendwie - so pervers es klingen mag - "Spaß" macht. Warum? Weiß ich nicht. Kann ich nicht erklären. Genauso wie jemand nicht erklären kann, warum ihm Erdbeeren schmecken.
    Vielleicht ist doch was dran an der Katharsis-Theorie und ich muss meine Aggressionen auf diese Weise ausleben, damit sie anders nicht rüberkommen. Vielleicht ergötze ich mich daran, wie in einem Buch oder Film jemand gefoltert wird, weil ich weiß, es ist nur ein Buch/Film.


    Natürlich gibt es ähnliche, gleiche, schlimmere Szenen auch im echten Leben. Und Menschen, die darunter leiden, tun mir ehrlich leid, auch wenn man mir das evtl. nicht abkauft. Aber was ich lese, ist nicht etwas, was jemanden wirklich passiert ist (außer, es geht um Biographien und da tun mir die Menschen dann auch leid), sondern eine erfundene Erzählung. Und da nehm ich mir das Recht raus, es zur Unterhaltung zu lesen.
    Das heißt nicht, dass ich Menschen, denen ähnliches wirklich widerfahren ist, nicht ernstnehme in ihren Sorgen oder sogar auslache oder es runterspiele. Und auch wenn ich verstehen kann, dass Menschen wie Leseratte sowas selbst nicht lesen möchten - ich halte mich für keinen Deut schlechter, nur weil ich solche Literatur mag.


    So, das musste mal raus...

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  • Was ich meide:


    Historische Bücher, die zwar unterhaltsam sein mögen, denen ich aber auf den Ersten Blick anzusehen glaube, dass sie oberflächlich, kitschig, unrealistisch frauenbezogen und stumpfsinnig sind.


    Bücher, die auf einen Hype aufspringen, der mir schon ausgelutscht erscheint. Zum Beispiel haufenweise Kirchen-Kunst-Magdalena-Bibel-Verschwörungs-Thriller-Krimi-Verschnitte.


    Jugendbücher, die mich zwar reizen, die aber für Jugendliche unter sagen wir 16 konzipiert sind. Die mögen noch so sehr "nimm mich" rufen, sie sind mir dann doch meist (eigentlich immer) zu anspruchslos und ich bereuhe es, wenn ich sie doch kaufe.


    Frauen-Chick-Lit-Liebes-Literatur, weil ich bisher da nur zwei gefunden habe, die ich mochte und den Rest einfach nur flach fand.


    Nackenbeißer, weil ich die Sprache so furchbar finde... Da kann ich mich nicht dran erfreuen, da bekomme ich nur eine (schauderliche) Gänsehaut.



    Sonst lese ich eigentlich alles...
    Bunt durchmischt ;-)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Gummibärchen, ein interessanter Beitrag von dir und ich kann ihn für mich persönlich zu 100 % unterschreiben! :write
    Nee, stimmt nicht. Bushido habe ich bisher noch nicht gehört ;-)


    Dann wird's aber Zeit :chen

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  • Och Gummi,
    es war weder von schwarzen Listen noch von Aussätzigen die Rede. Ich habe gesagt, ich verstehe es nicht. Mir fehlt absolut die Fähigkeit, nachempfinden zu können, wie irgendjemandem so etwas Spaß macht. Und ehrlich gesagt verstehe ich es nach deinen Ausführungen genauso wenig. Nur die Erdbeeren fand ich als Beispiel etwas verquer. Das sind dann für mich doch zwei verschiedene Ebenen.

  • Niemand hat gesagt das du deswegen ein schlechter Mensch bist, Gummi. Ich verurteile niemanden für seine Vorlieben.
    Jeder kann das tun was er will, solange er niemanden schadet.


    Doch du wirst sicher verstehen, dass ich, als ein Mensch, der 19 Jahre lang täglich geschlagen, erniedrigt und wie ein Stück Dreck behandelt wurde, sowas nicht verstehen kann. Ich habe mir oft gewünscht in der Zeit zu sterben, nicht mehr Morgens aufzuwachen, weil jeder Tag die Hölle auf Erden war.


    Aber wie gesagt: Jeder Mensch kann machen was er will, solange er niemanden schadet. :wave
    Und ich denke deswegen nicht schlecht von dir. Ich kann es nur nicht verstehen!


    Schon wieder der blöde Fehlerteufel. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Vulkan
    Och Gummi,
    es war weder von schwarzen Listen noch von Aussätzigen die Rede. Ich habe gesagt, ich verstehe es nicht. Mir fehlt absolut die Fähigkeit, nachempfinden zu können, wie irgendjemandem so etwas Spaß macht. Und ehrlich gesagt verstehe ich es nach deinen Ausführungen genauso wenig. Nur die Erdbeeren fand ich als Beispiel etwas verquer. Das sind dann für mich doch zwei verschiedene Ebenen.


    Ich kann mir auch nicht ernsthaft vorstellen, bei dir in Ungnade zu fallen :lache
    Dennoch steh ich zu meinen Worten, ob du es nun besser verstehst oder nicht. Such dir was anderes statt den Erdbeeren. Es gibt viele Dinge, die man mag/gern macht/gern hat, ohne genau erklären zu können warum. Aber bei "harmlosen" fragt auch keiner nach, das ist doch der Punkt.
    [SIZE=7]Ich bin sicher, du könntest auch harmlose Vorlieben erklären... :grin[/SIZE]

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  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Aber wie gesagt: Jeder mnesch kann machen was er will, solange er neimanden schadet. :wave
    Und ich denke deswegen nicht schlecht von dir. Ich kann es nur nicht verstehen!


    Nur versteh ich einfach nicht, warum es für dich ein Schlag ins Gesicht ist, wenn ich es "unterhaltsam" finde, wenn ein Mensch in einer erfundenen Erzählung gequält wird.
    Das mindert mein Mitgefühl für echte Menschen, denen so etwas (oder ähnliches) widerfahren ist, in keinster Weise! Ich finde es unterhaltsam, eben WEIL es ein Buch ist.


    Wie auch immer... :knuddel1

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  • Das liegt daran, weil ich weiß, wie man sich in so einer Situation fühlt, und es deswegen nicht verstehen kann, wie man an sowas Spaß haben kann.
    Das soll jetzt kein Angriff sein.


    Wie gesagt: Jeder Mensch kann machen was er will, solange er niemanden schadet. Und damit sollte das Thema beendet sein. ;-)

  • @ Leseratte
    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Einstellung unbedingt etwas mit persönlichen Erfahrungen zu tun haben muss, auch wenn das bei Dir Fall ist. Zumindest habe ich nie irgendeine Form der Gewalt erdulden müssen und bin trotzdem dermaßen empfindlich.


    @ Gummi
    Mir fällt noch keine gescheite Antwort auf Dein Posting ein... :gruebel Ich kann es nur so erklären, dass ich die Fähigkeit der Unterscheidung "fiktive" Gewalt/ "reale" Gewalt nicht habe. Mein Empathiezentrum springt an und fühlt sich bei sinnloser, fiktiver Gewalt erst mies und dann veralbert.
    Aber das endet wieder bei dem Satz, ich kann nicht verstehen, wie so etwas Spaß macht und wir haben uns nur einmal im Kreis gedreht. :gruebel