Jetzt muss ich unbedingt noch was zu dieser Hesse-Biografie von Ball sagen.
Nicht dass jetzt nämlich jemand, der schon lange mal eine Biografie über Hesse lesen wollte, sich gerade DIESE Biografie anschafft.
Mir persönlich hat sie nämlich nicht sonderlich gefallen. Staubtrocken (so staubtrocken, dass ich jedesmal, wenn ich das Buch zugeklappt habe, nachher in der ganzen Wohnung Staub wischen musste :grin)....total humorlos und leicht "verbissen" sogar würde ich den Schreibstil bezeichnen.
Mit Hugo Ball und seinem Leben habe ich mich vor Jahren mal recht intensiv auseinandergesetzt. Er muss ein grundgütiger, ein liebevoller Mensch gewesen sein, die Allermeisten die mit ihm zu tun hatten, zollten ihm grosse Achtung und Repekt.
Doch war er ein sehr ernsthafter, sogar ein bisschen ein düsterer Mensch, einer der wohl kaum je ein herzliches, befreiendes Lachen zustande brachte.
Dass er keinen Humor gehabt hätte, das könnte ich jetzt nicht einfach so behaupten, denn schliesslich war er ja einer der Begründer des Dadaismus. Aber wenn, dann hatte er wohl eher einen sehr speziellen, einen stillen, einen hintergründigen Humor.
Je älter er wurde, desto mehr befasste er sich mit Mystizismus, lebte immer mehr irgenwelchen strengen katholischen Regeln nach. Aber das tat er nur für sich ganz alleine, er hätte nie jemandem eine solche Lebensart aufgeschwatzt oder gar verlangt/erwartet. Aber er wurde doch zusehends verbissener in und durch diese seine Lebensweise, das ging bis hin zur Selbstkasteiung....und mich dünkt halt eben, dass sich diese "Verbissenheit" auch zusehends auf seinen Schreibstil ausgewirkt hat, seine späteren Werke sind alle irgendwie so dunkel-düstern, "freudlos" wäre vielleicht die passendste Bezeichnung.