'Die Gottessucherin' - Seiten 276 - 386

  • Ist ja einiges passiert in diesm Abschnitt.


    Aus der Eifersüchtigen und Neid erfüllten Ehefrau wird wieder das verliebte Mädchen von einst. Ich würde es ihr gönnen wenn sie und Tristan doch noch zusammen kämen.


    Alles was Gracia anpackt läuft schief. Hätte sie nur Diogo geheiratet, sie hätte glücklich sein können. Und das sie Reyna an Aragon verschachert hat zeigt wie viel vertrauen sie in ihren Glauben hat. Bin froh wurde diese Hochzeit vereitelt.


    Ob es Diogo bis nach Venedig schafft? Ich bezweifle es. Aragon lässt sich nicht mehr so leicht mit Geld kaufen und Cornelius mischt sich auch in alles ein.


    Schade musste Benjamin sterben. Ich hoffe das Samuel die flucht gelingt und wir noch mehr von ihm lesen werden.

  • Samuel findet seinen Bruder glücklich in einer christlichen Familie. Soll er ihn dort wirklich rausreißen, damit sie wieder zusammen sind oder soll er ihn dort zurücklassen. Das war - finde ich - eine sehr schwierige Gewissensfrage. Er hat sich entschieden und nimmt ihn mit an Bord, wo er dann erkrankt und schlußendlich durch ein Messer getötet wird. Das war bitter!!


    Ja, wenn Gracia Diogo geheiratet hätte, wäre mit Sicherheit vieles anders gekommen. Aber sie hat ja wirklich einen Sturkopf und schafft es bis jetzt auch ihren Willen durchzusetzen.

  • Zitat

    Original von Richie
    Samuel findet seinen Bruder glücklich in einer christlichen Familie. Soll er ihn dort wirklich rausreißen, damit sie wieder zusammen sind oder soll er ihn dort zurücklassen. Das war - finde ich - eine sehr schwierige Gewissensfrage. Er hat sich entschieden und nimmt ihn mit an Bord, wo er dann erkrankt und schlußendlich durch ein Messer getötet wird. Das war bitter!!


    Was mir dabei auch besonders wichtig war: Nicht alles Christen haben sich an der Verfolgung der Juden und Marranen beteiligt. Es hat auch solche gegeben wie Benjamins Zieheltern. Das als - historische - Grundlage für Samuels Konflikt. Sein Eingreifen ins Schicksal wird so zum persönlichen Drama.

  • Liebte sie jemals ihren Mann Franciso oder liebte sie an ihm die Erinnerung an Diogo? Sie lässt ihre Schwester mit ihm verheiraten und dann verfällt sie ihm in einer einsamen Nacht. Diese Frau ist mir ein Rätsel und ich schwanke zwischen Wut und Mitleid zu ihr. Ist sie eingach nur Naiv weil sie alles von ihrem Glauben abhängig macht? Obwohl ab und zu schon diese Menschlichen züge kommen, in denen sie einfach tut was man tut ohne wirkliche Beweggründe. Sie hlrt auf ihr Herz und begeht einen Fehler und von da an verschließt sie es und wird zu einer kalten Frau. Ist glaube also das Wegbleiben von Liebe? In ihrer Situation würde es ja passen!!!
    Wenn sie eine Entscheidung trifft, die mit ihrem Glauben zu tun hat, macht sie alles nur noch viel schlimmer, sie Reyna. Würde sie wirklich ihre Tochter verschachern? Natürlich muss sie an das ganze VOlk der Juden denken, aber kann ein normaler Mensch überhaupt solch eine Bürde auf sich Laden? Hält sie sich wirklich für den Messias? Fragen um Fragen und ich komme dieser Frau kein Stück näher... Vielleicht auch weil sie eben ihren Glauben über alles stellt...
    Bin gespannt wie es weiter geht

  • Sehr spannend! Hier ist von Intrigen und Ränkeschmiedereien über Liebeskummer, Ehebruch und Gemetzel wirklich alles dabei.


    Gracia und Diogo finden endlich zueinander, bleibt bloß die Frage, wie es weitergehen soll? Für den Fall, dass er je wieder freikommt, wird es ja nicht so einfach sein, dass Brianda dann ihren Tristan bekommt und Gracia und Diogo fortan glücklich bis an ihr Lebensende sind.


    Sehr bewegend auch die Geschichte von Benjamin und Samuel, der seinem Bruder das Schwimmen nicht rechtzeitig gelehrt hat. Jetzt reist der Kerl durch halb Europa und muss dann so kurz vorm Ziel sterben!


    Jetzt bin ich gespannt, wie alle wieder zueinander finden und sich ihr neues Leben einrichten.


    Bin dann mal lesen...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Ein sehr fesselnder und ereignisreicher Abschnitt.


    Ich frage mich, wie die Beziehung zwischen Gracia und Diogo weiter gehen soll? Oder werden sie, sobald wieder vereint, so tun, als wäre nichts gewesen? Lässt sich Diogo scheiden und heiratet Gracia und Brianda findet bei Tristan ihr Glück?


    Fragen über Fragen... lassen wir uns überraschen :-)



    Schade, dass Benjamin sterben musste. Mal sehen, wie es jetzt mit Samuel weiter gehen wird...

  • Zitat

    Original von Peter Prange


    Was mir dabei auch besonders wichtig war: Nicht alles Christen haben sich an der Verfolgung der Juden und Marranen beteiligt. Es hat auch solche gegeben wie Benjamins Zieheltern. Das als - historische - Grundlage für Samuels Konflikt. Sein Eingreifen ins Schicksal wird so zum persönlichen Drama.


    Hätte er Benjamin nicht beim Beten beobachtet, wäre der Entschluss, ihn aus der Familie zu reißen, wohl anders ausgefallen. Für Benjamin muss das auch ein ziemlicher Zwiespalt gewesen sein. Im Gegensatz Samuel oder Gracia, die ja im Kreise von getauften Juden leben und zumindest in den eignen vier Wänden sicher ihren Glauben leben können, muss Benjamin tagsüber eine Fassade wahren, die er nur nachts ablegen kann. Die Seele muss unter einem solchen Zwiespalt ziemlich leiden.


    Seite 342. Ich musste schmunzeln bei der Vorstellung, dass Karl V. die Sprache zu verschiedenen Zwecken eingesetzt hat. Bei den Pferden sprach er Deutsch *g*
    Ich frage mich, ob er mit der Verteilung irgendwann mal ins trudeln geraten ist und die falsche Sprache am jeweiligen Ort gesprochen hat :grin


    Seite 364: Besser kann man Gracia nicht beschreiben, als Du das hier gemacht hast, Peter. Eine perfekte Zusammenfassung zur Halbzeit des Buches:


    "Stets schien sie eine Schwankende, hin- und hergerissen zwischen ihrer Selbstlosigkeit und ihrer Selbstherrlichkeit, zwischen ihrer Gottesfurcht und ihrem Geltungsdrang, zwischen ihrer glühenden Gottesliebe und ihrer Gier, selbst geliebt zu werden. "


    Zwei Seelen wohnen in Gracias Brust. Ein gespaltener Mensch, der seinen Platz im Leben bislang nicht wirklich gefunden und die eigenen Bedürfnisse erfolgreich unterdrückt hat, so auch die über die Zeit gewachsene Liebe zu Diogo. Ich weiß nicht, ob sie in Diogo ihren verstorbenen Mann sieht, oder ob es nicht eher anders herum ist : in Francisco immer Diogo gesehen hat, den sie von Kindesbeinen an geliebt hat. Gracia ist für das Nahe liegende einfach nur blind. Noch jemand, der eine Fassade aufrecht erhält.


    Jetzt weiß ich übrigens auch, was Du mit der Andeutung meintest, dass Schepperin in seinem Wahn noch viel Weiter geht als sich die Fontanelle durchbohren zu lassen. Hat er sich doch tatsächlich entmannen lassen. Ich bezweifle allerdings, dass er damit seine Dämonen besiegt hat...


    Vom Haus mit dem goldenen Pferd auf dem First habe ich ein Foto gefunden. Schön, wenn man beim Lesen ein echtes Bild vor Augen hat:


    http://www.usa-freunde.de/asse…werpen_19.02.2007__7_.JPG


    Die letzte und fürchterliche Szene auf dem Schiff wird mit den gleichen Worten eingeläutet wie die Szene auf der Pracia do Rossio zu Beginn des Buches.


    Der Herr wird Dich zerstreuen unter alle Völker. Dünger auf dem Acker sollst Du sein. Mord an unschuldigen und wehrlosen Menschen aus Machtgier und Willkür. Benjamin, der kaum gesund sein Leben verliert :-(

  • Das Buch ist sehr spannend. Gracia gesteht sich ein Diogo zu lieben und hintergeht damit ihre Schwester. Brianda ist mit ihren Gedanken allerdings bei Tristan. Ob sich wohl doch noch alles zum Guten wendet ?


    Der Tod von Benjamin ging mir sehr nahe. Da hat er endlich seine schwere Krankheit überwunden und dann das.