Auf der Frankfurter Buchmesse gab es auch dieses Jahr wieder den Lesemarathon des August von Goethe Literaturverlag, in der sich die Autoren im 20minuten-Rhythmus abwechseln.
Die aus Würzburg stammende Schülerin Alice Weiglein stellte dabei ihr Erstlingswerk „Das schwarze Sandkorn“ vor. In dem Buch geht es um die Probleme einer mittelständischen Familie mit einem Großkonzern. Außerdem versetzt ein psychopathischer Serienmörder die Stadt in Angst und Schrecken.
Alice Weiglein las den Prolog und Passagen aus einem späteren Abschnitt. Dabei schilderte sie jeweils aus der Sicht des Mörders mit der Absicht dessen Gedankenwelt den Leser zu verdeutlichen.
Hier sehe ich aber die Grenze der Autorin, dieser Mörder wirkt wenigstens in den gelesenen Ausschnitten nicht realistisch. So eine Perspektive wurde auch schon oft gewählt, allerdings ist „Das schwarze Sandkorn“ anscheinend kein lupenreiner Krimi. Das macht das Buch eigentlich auch erst erwähnenswert. Ein weiteres Urteil kann ich nicht abgeben, da die Lesung zu kurz war, um einen abschließenden Eindruck zu gewinnen. Vielleicht sollte der Rhythmus doch wenigstens auf 30 Minuten erhöht werden.
Leider war auch die Vortragsart eingeschränkt. Die Autorin las mit viel Ausdruck und Betonung, ihre ambitionierte und fröhliche Art besass aber nicht die erforderliche Düsterkeit, um den Mörder entsprechend rüberzubringen. Hinzu kam, dass das Mikrofon am Anfang zu laut, später zu leise eingestellt war.
Das Buch ist für Thrillerfans vielleicht trotzdem interessant.
Kurzbeschreibung des Buches von Amazon:
Der Polizist Paul und seine Ehefrau Stacie leben mit ihren beiden Töchtern in einer kleinen und bislang unbedeutenden deutschen Kleinstadt. Dann aber wird der Ort von der Mordserie eines unberechenbaren Verbrechers erschüttert, der das Töten als Beweis seiner eigenen, von der Gesellschaft ausgeschlossenen und gescheiterten Existenz auffasst. Noch während Paul die polizeilichen Ermittlungen führt, steigern sich die unterschiedlichen Moralvorstellungen und Lebensansichten innerhalb der Familie gegeneinander auf, als der weltweit einflussreiche Chemiekonzern CROPWORKS sich in der Gemeinde ansiedelt. Das Leben der Familie gerät schließlich in dem Geflecht aus der Jagd nach dem Verbrecher und dem Kampf gegen den Chemiekonzern völlig aus den Fugen. Am Ende müssen viele einen hohen Preis bezahlen.
Über die Autorin:
Die Autorin Alice Weiglein, 1991 in Bayern geboren und lebend, befindet sich noch in ihrer gymnasialen Schulausbildung und schreibt nebenbei in ihrer Freizeit an verschiedenen literarischen Werken. „Das schwarze Sandkorn“ ist ihr veröffentlichtes Erstlingswerk.