Monika Maron und Stipendantinnen lasen das Georges-Arthur Goldschmidt-Programm

  • Deutsch-französisch Programm für junge Literaturübersetzer


    Auf der Frankfurter Buchmesse fand am 17.10.09 eine interessante Veranstaltung im Übersetzer-Zentrum statt.


    Die Stipendantinnen sind Doriane Bousquet, Marie Hermann und Tatjana Kröl.
    Sie lasen 3 Texte von 10, die in diesem Programm übersetzt wurden.


    Es begann mit der Anthologie “Die Nacht, in der die Mauer fiel”. Ein Buch, in dem 25 Autoren beschrieben, wie sie den Fall der berliner Mauer am 9.November 1989 erlebt haben.
    Monika Maron ist nicht in dieser Anthologie enthalten, aber sie sprach an diesem morgen darüber, wie sie in Hamburg eine Nachrichtensendung nach der anderen über die Maueröffnung sah.


    Dann las Marie Hermann auf französisch den Text Lichtmaschinen von Uwe Tellkamp. Der deutsche Text wurde an die Wand projiziert, so dass man auch ohne Sprachkenntnisse folgen konnte. Tatjana Kröl las zwischendurch deutsche Sätze hinein, teilweise hörte man sogar französisch und deutsch gleichzeitig, das erzeugte einen überraschenden Effekt. Beide lasen mit angenehmer Stimme. Für ein frankophilies Ohr war Marie Hermanns Stimme sicher ein Hochgenuss, eine gute Sprecherleistung. Auch ich fand es angenehm zuzuhören. In dieser Länge überzeugte mich sogar Uwe Telkamps Kurzgeschichte, die voller großer Worte steckte.


    Dann erzählte Marie Hermann noch über den jungen französischen Verlag, in dem das Buch erschien und wie die Idee zur Übersetzung entstanden ist.


    Anschließend lasen Monika Maron und ihre Übersetzerin Doriane Bousquet aus „Endmoränen“ den erfolgreichen Roman, der vor 7 Jahren erschien.
    Monika Maron begann und endete auf deutsch, dazwischen kam die französische Lesung.


    Im Interview sprach Monika Maron über Veränderungen bei ihrem Schreibprozess seit dem Fall der Mauer und über die Gefühle einer Autorin, wenn sie übersetzt wird.
    Oft ist es nicht möglich Einfluss zu nehmen, der Autor ist praktisch ausgeliefert, da er nicht beurteilen kann, wie gelungen die Übersetzung ist. Natürlich war Monika Maron trotzdem glücklich, übersetzt worden zu sein. Allerdings ist diesebersetzung noch nicht in französisch veröffentlicht.


    Zuletzt wurde noch eine deutsche Übersetzung von einem französischen Buch des Autoren Mathieu Lindon von Tatjana Kröl gelesen. “Mon coer tout seul” beginnt mit einem Brief.


    Insgesamt war diese Veranstaltung für mich einer der Höhepunkte der Buchmesse dieses Jahres, da man so einen guten Eindruck von Übersetzungen erfahren konnte. Es ist großartig, dass es so ein Programm wie das des großen Autors Georges-Arthur Goldschmidt gibt, das junge Übersetzer fördert.

  • Die Nacht, in der die Mauer fiel - Renatus Deckert (Herausgeber)


    Kurzbeschreibung:
    Klappentext: Der 9. November 1989 ging in die Geschichtsbücher ein: Die auf einer Pressekonferenz der DDR-Regierung irrtümlich verlesene Mitteilung, Reisen in den Westen seien ab sofort möglich, löste einen Sturm auf die Berliner Mauer aus, dem sich die Grenzsoldaten nicht widersetzen konnten. Nach 28 Jahren öffnete sich der Eiserne Vorhang. Wer die Nacht, in der die Mauerfiel, nicht verschlief, feierte auf den Straßen von Berlin. Dreißig Autoren aus Ost und West lassen die historische Nacht Revue passieren. In persönlichen Texten, die eigens für dieses Buch geschrieben wurden, erzählen sie, was sie erlebten, was sie fühlten und wie sie sich heute daran erinnern.


    Über den Herausgeber:
    Renatus Deckert, geboren 1977 in Dresden, Studium der Literatur und Philosophie in Hamburg, Berlin und Paris. Mitherausgeber der Literaturzeitschrift "Lose Blätter". Lebt und arbeitet in Berlin.

  • Endmoränen – Monika Moran


    Kurzbeschreibung:
    Auf dem Land, in einer nordöstlichen Endmoränenlandschaft, versucht sie, gleichsam in einem Panoramablick, ihren biografischen Standort zu bestimmen, rückblickend, vergleichend und ratlos, was die vor ihr liegende Zeit angeht...


    Über die Autorin:
    Monika Maron wurde 1941 in Berlin geboren. Nach dem Abitur arbeitete sie ein Jahr als Fräserin in einem Industriebetrieb, studierte dann Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte und war nach dem Studienabschluss Regieassistentin beim Fernsehen, später schrieb sie als Reporterin für die »Wochenpost«. Seit 1976 freie Schriftstellerin, siedelte sie 1988 von Ost-Berlin in die Bundesrepublik über, wohnte zunächst in Hamburg und lebt heute wieder in Berlin.