Bücher, die euch wütend machen, aber...

  • Zitat

    Original von Rattentod
    Mich hat Harry Potter and the Order of the Phoenix stellenweise ziemlich aufgeregt. Da hätte ich diesen pubertierenden Trottel Harry so manches Mal am Liebsten an die Wand klatschen können.


    Überhaupt fange ich jedes Mal mit dem methaphorischen Fingernägelkauen an, wenn sich die Protagonisten völlig dämlich benehmen. Jugendliche Helden in Ausbildung in der Fantasy sind immer geeignete Kandidaten. Es ist für mich auch immer schlimm, wenn man als Leser mehr weiß als der Protagonist. Da würde ich Selbigen am liebsten anschreien, dass ich schon weiß was wahrscheinlich passieren wird, wenn er dieses und jenes tut, und da er mich eh nicht hören kann, rennt er geradewegs in sein verderben und ich muss tatenlos zulesen.


    Aber das ist auch wieder ein Teil dessen, das den Lesespaß ausmacht :-]


    Siehste, so meinte ich das auch :grin

  • Ach soooo!


    Für mich fällt das in die Rubrik: "Romanhelden, denen ich schon immer mal gerne eine reinhauen wollte." Hab mich nie getraut, hier einen entsprechenden Fred zu eröffnen, weil das vielleicht als Aufforderung zur Gewalt verstanden würde.


    Die Lynley- und Havers-Krimis von Elizabeth George liebe ich, obwohl ich Helen, LynleyS verstorbene Frau und Deborah, die Gattin des hinkenden Gerichtsmediziner absolut un-er-träg-lich fand. So richtig beknackte WEIBER!

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Vandam
    Ach soooo!


    Für mich fällt das in die Rubrik: "Romanhelden, denen ich schon immer mal gerne eine reinhauen wollte." Hab mich nie getraut, hier einen entsprechenden Fred zu eröffnen, weil das vielleicht als Aufforderung zur Gewalt verstanden würde.


    Die Lynley- und Havers-Krimis von Elizabeth George liebe ich, obwohl ich Helen, LynleyS verstorbene Frau und Deborah, die Gattin des hinkenden Gerichtsmediziner absolut un-er-träg-lich fand. So richtig beknackte WEIBER!


    Ein solcher Fred fehlt wirklich!
    Mein Titelvorschlag wäre:


    Welche Romanheldin bzw. welcher Romanheld bräuchte dringend eine intensive Kauleistenmassage?

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Der Titelvorschlag ist der absolute Hammer!!! :lache


    Also Bücher, die mich wütend machen - landen mit vollem Karacho auf dem Boden, nachdem sie die Wand geknutscht haben!!


    Wenn ich sie danach wieder aufhebe, dann kommt dass der besagten Liebeserklärung gleich :-)


    Am wütendsten macht es mich wenn ich nicht verstehe was der Autor mir sagen will (und ob er überhaupt irgendetwas sagen will !)
    Z.B. Kafka, Thomas Bernhard, Peter Handke - vielleicht fehlt mir zum Verständnis noch einige Dekaden!! :write

  • Ich persönlich ziehe Vandams Variante vor. Schnell, direkt und auf die Kinnspitze. Und beantrage hiermit die sofortige Umbenennung des Freds.


    Und zum Thema: Der Sägemüller aus folgendem großartigen Buch:
    Aber er kriegt's ja eh satt ...

  • Mich hat noch nie ein Buch wütend gemacht. Jedenfalls fällt mir keines ein, was ich dennoch des wüted seinsgerne gelesen habe. :gruebel


    Bücher die mich nerven rauben mir den Lesespaß, und landen in der Ecke bzw. bei Tauschticket. :grin

  • Zitat

    Original von Eddie Poe


    Was ist denn ein "Waschzettel" :gruebel? Das Wort habe ich ja noch nie gehört. Vielleicht der Klappentext?


    "Der Waschzettel" - oje, ist dieser Begriff wirklich schon so altmodisch? Für mich ist er absolut gängig, kannte bisher gar keinen andern für die paar Textzeilen, die hinten auf dem Buch stehen. Also quasi die Kurzfassung des Klappentextes, der ja meist ein wenig ausführlicher ist.


    Habe jetzt auf die Schnelle mal gegoogelt und unter http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Waschzettel.html auch noch olgendes gefunden:


    "Waschzettel in der Verlagsbranche: Bereits lange vor der Veröffentlichung werden die geplanten Bücher (und andere Verlagsprodukte) intensiv beworben einerseits bei den Buchhändlern durch die Nova - die Ankündigung der Novitäten für den Handel anderseits bei den Medien und der Presse um Journalisten und Fachleute für eine Rezension - Buchbesprechung - zu gewinnen.

  • Ich kenne den Begriff "Waschzettel" aus meinem täglichen Behördenleben. Ein solcher Waschzettel wird für die Behördenleitung als Unterlage für die jeweiligen Besprechungen angefertigt. Auf diesem "Waschzettel" werden Knackpunkte und besonders zu beachtende Dinge notiert - damit die Senatorin/der Senator nicht irgendwelchen Unsinn erzählt und diesen vielleicht sogar an die Presse gibt...... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Und in der Medizin sind Waschzettel die Beipackzettel zu Medikamenten :-).


    Also ein Buch das mich wütend macht :gruebel? Da fällt mir jetzt keines ein, aber das würde ich nicht weiter lesen.


    Anders ist es natürlich, wenn ich wütend auf einen Protagonisten bin, warum verhält der sich nur so dämlich. Das ist ja dann etwas Positives, wenn es dem Autor gelingt, Emotionen bei mir auszulösen *denk*.



    Ah, jetzt fällt mir ein Buch ein, da war der Schreibstil so schrecklich, dass ich es wirklich weg gepfeffert habe:


    Die Gehilfin - Martin Kluger
    Das war so furchtbar (für mich), das kann man gar niemandem zumuten, nicht mal geschenkt.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • @ twin: Ich habe das Buch auch nach ca. 20 Seiten in die Ecke geworfen. Ein schreckliches Buch! :wave

  • Zitat

    Original von Vandam
    Ach soooo!


    Für mich fällt das in die Rubrik: "Romanhelden, denen ich schon immer mal gerne eine reinhauen wollte." Hab mich nie getraut, hier einen entsprechenden Fred zu eröffnen, weil das vielleicht als Aufforderung zur Gewalt verstanden würde.


    Oh Vandam, der ist toll :rofl


    Ich hab kein Buch, das mich wütend macht, das ich aber dennoch liebe. Das passt irgendwie gar nicht. Manche Protagonisten machen mich wütend, ihr Handeln, ihre Denkweise. Und ich grübele gerade über Vulkans Erklärung, bin mir aber nicht schlüssig, wie ich es sehe. Die meisten Verhaltensweisen, die mich so beim Lesen aufregten, waren schlüssig erklärt. Dennoch haben sie mich aufgeregt bzw. mir hat diese Erklärung nicht gereicht. Das hat die Freude an dem Buch nicht geschmälert. Aber da hat mich ja auch nicht das Buch wütend gemacht, sondern nur eine Figur.


    Ich weiß, dass mich manche Frauen aus Fieldings Büchern ärgern, weil sie sich soviel gefallen lassen. Oder die Julia aus "Bevor der Abend kommt" (auch Fielding) hat mich wütend gemacht. Das Buch mochte ich trotzdem, auch wenn "lieben" zuviel wäre. Auch der Mann aus meiner aktuellen Lektüre (heute angefangen: Nicht ohne meine Tochter) macht mich rasend, aber auch das wird erklärt.


    Also - mich können Darsteller wütend machen. Aber nicht das Buch. Wenn mich alle Figuren aufregen, würd ich das Buch wohl gar nicht mögen. Ich weiß es nicht, sowas hatte ich noch nie :gruebel

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  • aufgeregt hat mich bis jetzt eigentlich noch GAR KEIN buch..... :gruebel ich war wohl mal enttäuscht, dass die geschichte nich so verlief, wie ich es mir gedacht habe und wie es ursprünglich in der beschreibung stand, aber das is bei jedem ja eine ansichtssache.... :-]
    was oder besser WELCHE mich öfters aufregen sind protagonisten und andere personen im buch, die einem durch ihr bloßes verhalten zur weißglut treiben!!!!!
    wenn ich könnte würd ich in solchen fällen liebend gerne ins buch steigen und die besagten personen ein wenig zurechtstutzen!!!!! :hau

    Nichts widersteht, Berge fallen und Meere weichen
    vor einer Persölichkeit, die handelt!
    (Emile Zola)

  • Ich glaube, ich habe den Vorteil (oder Nachteil?), dass ich ein einigermaßen distanziertes Verhältnis zu Romanhelden habe. Ich will verstehen, warum sie so handeln, wie sie es tun und beobachte auch ganz gern mal, wie jemand in sein eigenes Verderben rennt. Hauptsache, es ist gut gemacht. Wie heißt es so schön? "Ist doch nur ein Film!" :grin

  • Vulkan : Hängt sicher vom Buch ab, aber ich baue schon meistens auch Bindung zu den Figuren auf. Das brauch ich auch, darum kann ich oberflächliche Charaktere nicht so gut ab. Ich möchte in das Geschehen eintauchen und mitfiebern und dann reg ich mich auch über manche Personen auf, weil ich denke "Wie kann man nur so hohl sein?". In Filmen ist es meist ähnlich. Ein guter Film ist für mich einer, bei dem ich mitfiebern kann :gruebel

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  • Zitat

    Original von Vulkan
    Ich glaube, ich habe den Vorteil (oder Nachteil?), dass ich ein einigermaßen distanziertes Verhältnis zu Romanhelden habe. Ich will verstehen, warum sie so handeln, wie sie es tun und beobachte auch ganz gern mal, wie jemand in sein eigenes Verderben rennt. Hauptsache, es ist gut gemacht. Wie heißt es so schön? "Ist doch nur ein Film!" :grin


    So wie Gummibärchen schon schrieb, unterscheidet sich das je nach Buch bzw. Autor. Mir ist gerade aufgefallen, das deine Beschreibung bei Paulo Coelho Bücher sehr zutrifft. Irgendwie betrachte ich da eher die Geschichten und versuche daraus zu lernen oder so ähnlich.

  • Zitat

    Original von carina2100
    So wie Gummibärchen schon schrieb, unterscheidet sich das je nach Buch bzw. Autor. Mir ist gerade aufgefallen, das deine Beschreibung bei Paulo Coelho Bücher sehr zutrifft. Irgendwie betrachte ich da eher die Geschichten und versuche daraus zu lernen oder so ähnlich.


    :yikes Ich lese doch nicht sowas! :grin Also gut, einmal habe ich es getan. Ich glaube ehrlich gesagt, dass erstens der Leser da eine große Rolle spielt - ob man das Bedürfnis hat, mehr oder weniger Teil der Erzählung zu werden - und zweitens bis zu einem gewissen Grad auch das Buch. HP und viele andere Jugendbücher, sicher teilweise auch diverse Unterhaltungsromane zielen darauf ab, den Leser in das Buch hineinzuziehen. Aber selbst da kann ich mich noch ganz gut beherrschen. :grin Und "lernen" will ich auch nicht unbedingt beim Lesen von Belletristik. Das ist für mich etwas sehr kopfgesteuertes und
    Rationales. Literatur kann aber gerade die Welten jenseits von Fakten sehr gut ausloten. Ich schätze einfach (unterhaltsame) Beobachtungen, Beschreibungen, evt. auch Analysen von klugen Menschen. Ob ich daraus immer etwas lerne, wage ich zu bezweifeln. :grin

  • Zitat

    Original von Vulkan
    @ Gummi
    Ja, ganz schlimm. :grin Ich will keinem Coelho madig machen, aber der Erfolg seines "Alchimisten" ist mir ein absolutes Rätsel. Aber vielleicht sind die anderen Bücher von ihm ja besser.


    Ich kann deine Erklärung zu Paulo Coelho nicht ganz verstehen, aber so ist es eben: Geschmäcker sind eben verschieden. Aber ich habe den Alchimisten noch nicht gelesen. Ich kenne nur drei andere Bücher von ihm.