Der Autor: Dimitry Glukhovky studierte in Jerusalem Internationale Beziehungen und arbeitet anschließend fürs Radio. Sein Debut "Metro 2033" wurde ein großer Erfolg und machte den Autor zu einem der neuen Stars der russischen Literatur. Er lebt und arbeitet in Moskau.
Das Buch: Nach dem die Welt vernichtenden Atomkrieg haben sich die Einwohner Moskaus in der Metro eine neue Welt geschaffen, die sich jedoch als ebenso instabil erweist wie die Welt, die sie zerstört und unbewohnbar zurückließen.
Die Versorgungstrupps, die die Station Sewastopolskaja in nördlicher Richtung - der einzigen Verbindung zum Rest der Metro - verlassen haben, kehren nicht zurück. Auch von den Aufklärungseinheiten hört man nichts mehr.
Da beschließt der geheimnisvolle Brigadier, der vor einer Weile wie aus dem Nichts in der Station aufgetaucht war, das Verschwinden der Männer aufzuklären, und in Begleitung des Metro-Chronisten "Homer" begibt er sich Richtung Norden.
Homer hat immer darauf gewartet, seinen Helden zu finden, jenen Kämpfer, welchen er in einem Epos verewigen kann. Doch schon bald muß er feststellen, das er die Geschichte nicht nur bewaren muß - er muß versuchen sie zu beeinflussen!
Meine Rezension: Wieder führt uns der Autor in die Tiefen der Metro, wo die letzten Überlebenden des Krieges eine Zuflucht für ihr Überleben geschaffen haben. Er erzählt mit einer epischen Breite und einer genau beschreibenden, sehr anschaulichen Sprache, das man als Leser nicht auf die Seiten seines Buches sondern in die dunklen Tunnel der von ihm geschaffenen Welt blickt.
Der Weg unserer kleinen Truppe ist lang, und zuweilen trifft das leider auch auf das Buch zu. Es gelingt dem Autor zu spät, die Bedrohung der Metro deutlich genug zu machen, um die Konsequenzen verstehen zu können. Allerdings sind ihm die Personenzeichnungen außerordentlich gut gelungen, sie sind ebenso anschaulich beschrieben wie ihre Umgebung, und auch ihre Taten werden - bei einigen allerdings erst nach einiger Zeit - nachvollziehbar und logisch, sie erhalten mehr Tiefe als das im ersten Buch der Fall war.
Hin und wieder lässt der Autor vor allem Homer über den Sinn des Lebens und die Menschheit im Allgemeinen philosophieren, was gerade gegen Ende in Verbindung mit den sich dramatisch zuspitzenden Ereignissen zu einer riesigen "Moralkeule" wird, die auf den Leser niedersaust.
Trotz dieser Schwächen ist "Metro 2034" wieder ein unglaublich fesselnder Roman, welcher dem Leser einige Stunden fernab seiner Heimat beschert und bis auf die oben erwähnten Längen durchweg spannend und faszinierend unterhält. Das Buch mag an den ersten Band nicht ganz heranreichen, ich finde ihn aber trotzdem absolut empfehlenswert!