Auf der Frankfurter Buchmesse sprach Christoph Vratz mit der Kölner Krimiautorin Gisa Klönne im Forum Literatur. Tatort Köln war die gut besuchte Veranstaltung überschrieben.
Das Gespräch ist besonders hervorzuheben, weil es der Interviewer und die Autorin in rasantem Tempo schafften, die Themen in Gisa Klönnes Literatur herauszukristallisieren und in einem ansprechenden Maße zu vertiefen. Man kommt ja nicht zuletzt deswegen zur Buchmesse, um mehr über Hintergründe und Beweggründe zum Schreiben zu erfahren.
Nicht nur der neue Roman Farben der Schuld, das komplette Werk um die Kommissarin Judith Krüger wurde angesprochen. Es bildet anscheinend eine besondere Geschlossenheit, die auch nichtkriminalistische Elemente des Alltags zulässt.
Es wurde über das Schreiben im Allgemeinen gesprochen, über die Glücksmomente genauso wie über die harte Arbeit beim Prozess des Schreibens. Gisa Klönne hat die Erfahrungen der Journalistin und die Ausbildung durch die Literaturwissenschaft, die sie studierte.
Trotzdem ist die Recherche ein ganz wesentliches Element ihrer Arbeit. Zum Beispiel auch die Gespräche mit einem Seelsorger der Polizei, Interviews mit Polizistinnen u.a.
Die Planung und die Prüfung des Textes markieren den Schreibprozess der Autorin, die den bedeutenden Friedrich Glausner-Preis, vergeben vom Syndikat, gewann.
Die Stadt Köln ist ein wichtiges Element in ihrer Arbeit, die daher den Schauplatz zu all ihren Büchern bildet.
Was mich besonders an der Autorin beeindruckte, ist die feste Entschlossenheit, unabhängig von Lob oder Kritik ihre eigene Stimme in ihrem Werk zu behalten.
Abends habe ich mir daher sofort ein Buch der Autorin bestellt.
Zum aktuellen Buch:
Kurzbeschreibung:
Karnevalsende in Köln. Ein Mann im Priesterornat liegt ermordet vor einer Kirche. Jemand hat ihm ein Schwert in die Brust gerammt. Kurz darauf geschieht ein zweiter Mord nach demselben Schema. Hasst jemand die katholische Kirche, oder verbindet die beiden Opfer ein dunkles Geheimnis? Trotz fieberhafter Ermittlungen finden Manni Korzilius und seine Kollegen von der Kripo keinen Hinweis auf den Täter. Hauptkommissarin Judith Krieger ist nach einem Einsatz, bei dem sie beinahe ums Leben kam und selbst getötet hat, eigentlich vom Dienst befreit. Als sie sich jedoch an den Polizeiseelsorger wendet, um über ihr Trauma zu sprechen, wird sie sehr schnell in den Mordfall »Priester« verwickelt und beginnt wieder zu ermitteln. Doch genau wie ihre Kollegen stößt sie auf eine Mauer des Schweigens: In der Telefonseelsorge, wo eines der Opfer arbeitete. Bei einem Priester, dem das Beichtgeheimnis wichtiger ist als sein eigenes Leben. Und bei der jungen Bat, die zum Leidwesen ihrer Mutter in die Grufti-Szene abgedriftet ist. Bat, die den Mörder ihrer besten Freundin sucht und dabei selbst in Lebensgefahr gerät. Schuld, Vergebung, Rache und Glauben. Als Judith die Zusammenhänge begreift, plant der Täter bereits seinen nächsten Mord.
Über die Autorin:
Gisa Klönne wurde 1964 geboren. Sie studierte Anglistik und arbeitete viele Jahre als Journalistin. Mit ihren von der Presse hoch gelobten Kriminalromanen hat sie sich eine große begeisterte Fangemeinde geschaffen. Im Jahr 2009 wurde sie mit dem Friedrich-Glauser-Krimipreis für den besten Roman ausgezeichnet. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Gisa Klönne lebt in Köln.
www.gisa-kloenne.de