Jay Rubin ist Übersetzer und zugleich bekennender Fan des japanischen Autors Haruki Murakami. In seinem Buch befasst er sich mit dem Leben des Schriftstellers, aber auch mit seinen Werken.
Der biographische Teil liest sich sehr interessant, vor allem auch weil man das Gefühl hat, dass hinter dem Geschriebenen eine gute Recherche steckt. In den Text sind nicht nur Daten, sondern auch Interviews eingewebt, sodass man sowohl einen objektiven Blick auf Murakamis Leben bekommt als auch seine persönliche Meinung zu gewissen Themen und Buchinhalten erfährt.
Anders hingegen verhält es sich mit Rubins Erläuterungen zu den Werken. Er gibt nicht nur seitenlange Inhaltsangaben, sondern zerpflückt die Geschichten und Romane bis ins Detail. Nicht selten hatte ich dabei das Gefühl, dass sich manches wiederholt und die langen Ausschweifungen ermüdeten mich, sodass ich diese Kapitel eher überflog. Interessant hingegen fand ich die Erläuterungen zu den Erzählungen, die bisher nicht ins Deutsche übersetzt wurden.
Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn die Interpretationen des Übersetzers knapper ausgefallen wären, denn durch die seitenlangen Analysen konnte mich das Buch nicht so recht fesseln. Den biographischen Teil fand ich jedoch sehr interessant, gerade auch, weil es recht schwer ist, Persönliches über Murakami zu erfahren.
Alles in allem handelt es sich bei „Murakami und die Melodie des Lebens“ also um ein eher durchwachsenes Werk, weshalb ich dem Buch nur 6 von 10 Punkten gebe.