Arkadien erwacht - Kai Meyer
Gebunden mit Schutzumschlag
416 Seiten
ab 14 Jahren
€ (D) 19,90
€ (A) 20,50 / sFr 35,90
Klappentext
Schon bei ihrer Ankunft auf Sizilien fühlt sich Rosa, als wäre sie in einen alten Film geraten - der Chauffeur, der ihre zufällige Reisebekanntschaft Alessandro am Flughafen erwartet; der heruntergekommene Palazzo ihrer Tante; und dann die Gerüchte um zwei Mafiaclans, die seit Generationen erbittert gegeneinander kämpfen: die Alcantaras und die Carnevares, Rosas und Alessandros Familien. Trotzdem trifft sich Rosa weiterhin mit Alessandro. Seine kühle Anmut, seine animalische Eleganz faszinieren und verunsichern sie gleichermaßen. Doch in Alessandro ruht ein unheimliches Erbe, das nicht menschlich ist.
Über Kai Meyer (vom Schutzumschlag)
Kai Meyer, geboren 1969, hat viele Bücher geschrieben, die in Italien spielen – auch wenn ihm das erst bei der Arbeit an Arkadien erwacht bewusst geworden ist. Zwei seiner erfolgreichsten Romane, Die fließende Königin und Die Alchimistin, führten nach Venedig, Die Vatikan-Verschwörung spielt in Rom. Am besten gegessen hat er auf Sizilien. Arkadien erwacht ist Kai Meyers erstes Buch im Carlsen Verlag – der Auftakt zu einem neuen fantastischen Epos.
Eigene Meinung
Rosa fühlt sich oftmals wie im Film. Nur dass ihr die sich abspielenden Szenen wie aus B oder C-Movies vorkommen. Mir als Leser ging es ähnlich und doch ganz anders – selten hatte ich beim Lesen solche genauen Bilder, Filmeinstellungen und Schauplätze im Kopf wie bei „Arkadien erwacht“.
Schon bei meiner ersten Begegnung mit der Protagonistin wusste ich, dass ich sie mögen würde (und dass sie ganz anders ist, als mir es der Klappentext weismachen wollte.)
Rosa, die sich statt Pfefferspray einen Tacker kauft und aus Langeweile Dinge klaut, mit denen sie nicht weiß, wohin damit. Rosa, die die Klamotten ihrer älteren Schwester trägt und die sich nicht wundert, warum auf ihrem iPod nur ein Lied verzeichnet ist, das sie nicht mal kennt. Rosa, die nach Sizilien kommt, um vergangene Ereignisse zu vergessen und dafür einen Teil ihrer Vergangenheit hervorholt, den sie in den USA verdrängt hat: Ihre Familienzugehörigkeit zum Mafia-Clan der Alcantaras.
Überrascht war ich, dass Kai Meyer hier die personale Erzählperspektive ausschließlich bei Rosa belässt. Das sorgt dafür, dass der Leser Rosa und ihre zynische, sarkastische, trockene Art, aber auch ihre Verletzlichkeit sehr gut kennen lernt, aber auch, dass wir die anderen Charaktere nur durch ihre Sicht kennen lernen, deren Motivationen daher im Dunkeln bleiben. Das gilt auch für die vermeintliche zweite Hauptperson Alessandro, dessen Züge noch etwas blas wirken.
Eingebettet zwischen einem Bandenkrieg der Mafia, antiken Sagen, Gestaltwandlern und Intrigen zeigt „Arkadien erwacht“ nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine emanzipierte junge Frau, die beginnt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Ausgestattet mit vielen Wendungen, Ereignissen und Überraschungen bietet das Buch einen toll erzählten Auftakt einer Serie, die sich hoffentlich bald fortsetzen wird. Denn obwohl das Ende befriedigend ist, bleiben viele Dinge im Unklaren, wobei die Protagonisten ebenfalls wie die Leser hier erst zu ahnen beginnen, um was es wirklich geht und was sie in Zukunft erwartet.
Wie sagte der Autor mal irgendwo so schön: Romeo und Julia, nur anders? Stimmt. Aber mit der Betonung auf anders!
Für mich das bis jetzt beste, und dazu „erwachsenste“ Jugendbuch von Kai Meyer!
Ich vergebe volle Punktzahl für das Buch. Nicht zuletzt aufgrund der schönen Gestaltung des Buches sowohl außen als auch im Inneren. Selten hat das Cover auf dem Schutzumschlag so gut zu einem Buch gepasst!
10 von 10 Punkten!