Die amerikanische Autorin Lisa See stellte heute in der Bibliothek des DAI ihr neues erfolgreiches Buch "Töchter aus Shanghai" vor. Ein Buch, das anfangs das Shanghai der 30ziger Jahre portraitiert und später die Einwanderung zweier junger chinesischer Frauen in die USA folgt.
Die Lesung erfolgte komplett auf Englisch.
Selbst ein Ausschnitt aus dem deutschen Buch ist entfallen, damit die Autorin mehr Zeit hatte zu erzählen. Und Lisa See sprudelte fast über vor interessanten Informationen. Zwischendurch las sie einige kurze Passage aus dem Roman, dann erzählte sie viel über sich, ihre Herkunft (ihr Ururgroßvater wanderte einst aus China nach Los Angeles ein.), über das Buch und die Recherche. Die Recherche bestand zum Beispiel aus vielen Interviews, die sie mit alten amerikanischen Chinesen führte, damit deren Erinnerungen nicht verloren gehen. Das erzählte floss auch in ihren Roman ein, den ich mir selbstverständlich auch gekauft habe. Die sympathische Autorin hat ihn mir signiert.
So stelle ich mir eine gelungen Lesung vor. Nicht nur aus dem Buch vorgelesen zu bekommen, sondern auch so viele Informationen und Hintergründe über den Stoff und die Autorin zu erfahren.
Diese Veranstaltung war gleichzeitig die Eröffnung des Literaturfestivals Poetzone, dass morgen mit dem Literaturnobelpreisträger Imre Kertesz fortgesetzt wird.
Zum Buch:
Kurzbeschreibung:
Pearl und May sind verwöhnte Töchter, die das Leben im glitzernden Shanghai der 30er-Jahre genießen, doch der Vater hat sein Vermögen verspielt und verheiratet die beiden nach Amerika. Damit beginnt die Odyssee der zwei Schwestern, deren Schicksal auch in der Neuen Welt aufs Engste miteinander verknüpft bleiben wird. Denn in Los Angeles werden sie von der Familie, in die sie verheiratet worden sind, misstrauisch beäugt. Und das Leben in China Town ist beschwerlich.
Lisa See hat mit »Töchter aus Shanghai« einen großen Roman über zwei Schwestern geschrieben, deren Lebensentwürfe nicht unterschiedlicher sein könnten, sind sie doch beste Freundinnen und harte Konkurrentinnen zugleich.
Über die Autorin:
Lisa See, geboren in Paris, aufgewachsen in Los Angeles in Chinatown, entstammt einer chinesisch-amerikanischen Familie. Sie arbeitete dreizehn Jahre lang als Journalistin. Ihr erstes Buch »On Gold Mountain« (dt. »Auf dem Goldenen Berge«, 1997) war ein internationaler Bestseller und erhielt 1995 die »Notable Book«-Auszeichnung der New York Times. Als Kuratorin betreut sie mehrere große Ausstellungen, die sich mit interkulturellen Beziehungen zwischen Amerika und China beschäftigen. Im Jahr 2001 wurde sie von der Organisation Chinesisch-Amerikanischer Frauen als »National Woman of the Year« ausgezeichnet; im Herbst 2003 erhielt sie den »Chinese American Museum´s History Makers Award«. Vor vier Jahren hat sie mit ihrem Roman »Der Seidenfächer« einen Weltbestseller geschrieben. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Los Angeles.
Foto: Lisa See beim signieren.