Wie schreibt man einen Bestseller?

  • Danke für den Link. Sehr guter, sehr ausführlicher Artikel, der auch für Leser mal verdeutlicht, was alles passiert, damit sie fünf, sechs vergnügliche oder interessante oder spannende Lesestunden verbringen können, um das Buch anschließend auf Nimmerwiedersehen ins Regal zu stopfen.

  • Ich bin verwirrt. Auf der einen Seite ist der Artikel sehr informatik, auf der anderen fühle ich mich am Ende stehen gelassen, weil das Ergebnis, die Verkaufszahlen fehlen -Soll dieser Artikel jetzt einfach nur das Buch publik machen?

  • Ach so. :-) Dann ist der Artikel also mehr eine Publik-Machung des Buches. Wegen dem Titel "wie man einen Bestseller schreibt" hatte ich irgendwie erwartet, dass es um ein Buch geht, dass sich bereits gut verkauft hat.

  • Den Artikel hatte ich schon an einer anderen Stelle gefunden und war sehr beeindruckt! Einiges wusste ich schon, aber dass der Titel nicht "negativ" sein darf, war mir zum Beispiel neu ...
    "Wie schreibt man einen Bestseller" verstehe ich so, dass du als Autor in der Regel den allerwenigsten Einfluss darauf hast, ob und wie dein Buch schließlich irgendwo landet - und am Ende einer langen Kette stehst. Zuerst dachte ich, es wäre ein fiktiver Fall, aber das Buch ist bei Amazon gelistet.


    Herzlichst
    Christa

  • Ich fand den Artikel auch sehr interessant.
    Ich muss ehrlich sagen, es ist schön mal ein wenig hinter die Kulissen geschaut zu haben und mal zu lesen wie sowas abgehen könnte.


    Aber ich finde es wirft nicht gerade ein schönes Licht auf Thalia und die anderen großen Buchhandlungen. Da muss ich doch sagen, das es schön ist Internet zu haben ;-)

  • Danke für den Link, Tom. Ziemlich gruselig, aber gut, es mal schwarz auf weiß zu haben ...
    Edit: Und natürlich auch Danke an die Themenstarterin für den Link ;-)


    Der da hat's mir besonders angetan:
    "Es sollte sich schon rechnen; Verlage und Händler müssen nicht erst seit heute überleben."
    A-ha. Verlage und Händler. Autoren? Finden immerhin statt. Ganz am Ende:
    "Was das alles fürs Leben & Sterben der eigentlichen Produzenten, der Schriftsteller, bedeutet, liegt auf der Hand."


    Na dann, ich schreibe jetzt trotzdem weiter ;-)


    Liebe Grüße von
    SteffiB

  • Tom war schneller, wollte eben den Link einstellen. Passt perfekt dazu und die Aussagen decken sich. Dadurch wird die Maschinerie nicht weniger frustrierend. :wow


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Viele glauben das kaum, aber es ist die nackte Wahrheit: Die Schriftsteller verdienen am wenigsten an den Büchern. Weit vorne ist der Buchhandel, dann folgt der Verlag, dann die Druckerei - und am Ende der Nahrungskette steht der Autor. Okay, der hat auch den geringsten Wareneinsatz (also den höchsten Rohgewinn) - wenn man seine Arbeitszeit nicht bewertet. ;-)

  • Ich könnte da noch ganz andere Geschichten von einer internationalen Maschinerie erzählen, die mit langem Vorlauf rumpelt, tut und macht, bis dann schlussendlich ein Buch auf den Markt kommt. Autoren? Ja, doch, braucht man dazu irgendwann auch.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Bei dem Thalia-Artikel wundert mich gar nix. Da geht's hinter den Kulissen just so zu wie bei den Supermarktketten. Klar, aus rein kaufmännischer Sicht isses auch Pumpe, ob einer Tiefkühlkost und Waschmittel oder Bücher verkauft.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von SteffiBNa dann, ich schreibe jetzt trotzdem weiter ;-)


    Ja, weiterschreiben in dem Bewusstsein, dass wir dann u.U. als Marzipantörtchen gehandelt werden. Das Buch war schon immer auch eine Ware, und jetzt ist es Ware pur.
    Komische Vorstellung.
    Für wen scheiben wir?, haben wir uns früher gefragt. Für die Leser, für uns, natürlich auch für den Markt, denn wir wollen ja gefunden werden in den Buchhandlungen. Da stehen wir nun also wie die Seife, die sich vor allem in Geruch und Konsistenz voreinander unterscheidet. Aber riechen Bücher denn noch? :lesend Hat jemand schon mal daran gedacht, aufzuhören? Ich glaube nicht, denn noch sind ja wir die Seifensieder!


    Herzlichst
    Christa

  • Man sollte aber auch nicht vergessen, dass all diese Marketinginstrumente alles andere als nachhaltig sind. "Buch des Monats", "Lesen!"-Empfehlung und was weiß ich noch - das erzeugt Strohfeuer. Natürlich werden Leser, die aufgrund einer solchen Maßnahme kaufen und begeistert sind, zu Multiplikatoren. Aber grundsätzliche wirken diese Maßnahmen nur kurzfristig.


    Der Leser hat immer noch die meiste Macht. Und damit verbunden Einrichtungen wie zum Beispiel die Büchereule - Wolke wird ja nicht ohne Grund von einigen Verlagen hofiert. Longseller jedenfalls entstehen anders. Und da reden die Leser sehr viel stärker mit als alle Strategen. Der Buchmarkt ist immer wieder überrascht von Bestsellern, die aus dem Nirgendwo kommen - Rumsprechbücher, die kaum beworben wurden und nur in wenigen Buchhandlungen präsent waren. Beispiele dafür gibt es viele.

  • Zitat

    Original von Tom


    Der Leser hat immer noch die meiste Macht. Und damit verbunden Einrichtungen wie zum Beispiel die Büchereule - Wolke wird ja nicht ohne Grund von einigen Verlagen hofiert. Longseller jedenfalls entstehen anders. Und da reden die Leser sehr viel stärker mit als alle Strategen. Der Buchmarkt ist immer wieder überrascht von Bestsellern, die aus dem Nirgendwo kommen - Rumsprechbücher, die kaum beworben wurden und nur in wenigen Buchhandlungen präsent waren. Beispiele dafür gibt es viele.


    Damit hast du völlig recht. Glücklicherweise, für Leser, Autoren und letztendlich den gesamten Buchmarkt.


    Vielen Dank auch von mir noch einmal für den interessanten Link. :wave

  • Ein US-Autor, den ich seit vielen Jahren kenne, mault immer, dass ein Buch nur dann als Besteller gilt, wenn es kurz nach Erscheinen x-mal über den Ladentisch gegangen ist. Nach Longsellern, von denen über Jahre hinweg weitaus mehr Exemplare verkauft werden, kräht keine Sau.


    Das stinkt dem natürrrlich gewaltig, weil er so eine longselling series hat, die seit den 80-er Jahren läuft und läuft und läuft. Ohne gewaltigen Werbedruck.


    Diese "Rumsprechbücher", die ihre Szene finden, gibt es schon.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Der Vorteil bei den kleineren Verlagen liegt natürlich auch darin, dass sie ein Buch nicht gleich vom Markt nehmen, wenn es sich im ersten Halbjahr nicht zig-tausendfach verkauft hat. Und im Laufe der Jahre kommen dann (hoffentlich) doch ein paar tausend Verkäufe zusammen, selbst wenn das Buch nicht bei Thalia auf dem Präsentiertisch liegt.


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Judith : Ja, das ist tatsächlich ein Problem - für Autoren bei großen Verlagen. Während die kleinen und mittleren noch eine solide Backlist führen, die teilweise Jahrzehnte zurückreicht, schubsen große Verlage einen Titel schon mal völlig aus dem Programm, wenn er im ersten Jahr nicht lief oder die erste Auflage abverkauft ist.