Literaturnobelpreis 2009 geht an Herta Müller

  • Danke Foer, ich war ziemlich unangenehm berührt von sowohl Idas wie auch von Charlottes Äußerungen. Mit Pauschalisierungen jeder Art ist niemanden geholfen.


    Um auf Batcats Frage ganz oben auf der Seite zu antworten: ich möchte Atemschaukel lesen. Vor dem Nobelpreis war ich nicht so interessiert (obwohl das Thema an sich ein interessantes ist), möchte nun aber mitreden können und mir selbst ein Urteil bilden.
    :wave

  • Herta Müller war mir vor der Preisverleihung bereits durch ihre journalistische Arbeit für große deutsche Tageszeitungen bekannt. Ein Buch von ihr habe ich bisher nicht gelesen, aber ich möchte mir ähnlich wie Cookiemonster ein eigenes Bild davon machen, was hinter dem Lob für die Atemschaukel steckt und werde deshalb in nächster Zeit dieses Werk lesen.



    Offtopic:
    @ Charlotte:
    Sollte Dich das Thema Weiterbildung dennoch interessieren, wirst Du finanziell nicht ganz allein gelassen.
    Bildungsministerium
    Im obigen Link findest Du eine Fördermöglichkeit und Du solltest ggf. Deinen Chef auf eine finanzielle Beteiligung an einer Weiterbildung ansprechen, die er in der Steuererklärung sicherlich zum Ansatz bringen kann.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Offtopic:
    @ Charlotte:
    Sollte Dich das Thema Weiterbildung dennoch interessieren, wirst Du finanziell nicht ganz allein gelassen.
    Bildungsministerium
    Im obigen Link findest Du eine Fördermöglichkeit und Du solltest ggf. Deinen Chef auf eine finanzielle Beteiligung an einer Weiterbildung ansprechen, die er in der Steuererklärung sicherlich zum Ansatz bringen kann.


    Die kann nicht nur der Chef steuerlich absetzen, sondern auch Charlotte selbst.
    Ich habe im letzten Jahr meine Türkischkurse an der Volkshoschule zu einem sehr großen Teil durch die Steurrückzahlung zurück bekommen.


    Ich bin allerdings dezent entsetzt, daß es auch in der heutigen Zeit noch Menschen gibt, die auf Englisch, sei es mit Händen und Füßen nicht mal die simpelsten Dinge, zuwege bringen.
    Sogar meine mittlerweile pensionierte Mutter hat da so viel Interesse an der Sprache und Kommunikation, daß sie sich zumindest ein paar Grundlagen angeeignet hat.
    Das ist ja auch nicht nur beruflich wichtig, davon profitiert man doch auch privat.
    Ich habe dienstlich auch häufig mit Menschen zu tun, die meine Sprache nicht sprechen, natürlich ist man oft genervt, wenn man Satz X zum siebten Mal wiederholt und die Mentalität ist eine andere, aber wenn mich jemand auf Kisuaheli um Hilfe bitten würde, dann ist es als Privatperson und als Arzthelferin oder bei mir als Polizistin meine verdammte PFLICHT, mich so gut es geht einzubringen und zu sehen, daß ich helfen kann.
    Wenn ich irgendwann mal so frustriert bin, daß ich das nicht mehr tue, dann ist es definitiv Zeit sich nach einem neuen Job umzusehen und in der Situation trägt nur ein Englischkurs wohl auch nicht zur Völkerverständigung bei.



  • DANKE! Du sprichst mir aus der Seele!
    Gerade wenn du das bei deinem Beruf sagst tut das sehr gut!

  • @ Foer
    Gerne, zumal bei mir ja auch oft noch das Problem dazu kommt, daß man mich nicht verstehen WILL, das dürfte eine Arzthelferin ja weniger haben, da geht es ja um Hilfe und nicht um Strafe... :grin
    Aber lassen wir das, das ist Einstellungssache und ich meine herauszulesen (auch aus einigen vorausgegangen Diskussionen), daß Charlotte schon sehr lange unglücklich in ihrem Job ist, aber wenn man da nichts tut, dann breitet sich diese Unzufriedenheit auf das ganze Leben aus.
    Natürlich gehört zu Veränderung Mut und manchmal geht es nicht so, wie man möchte, wenn man aber mit so einer offensichtlichen Unlust von seinem Job spricht, dann läuft irgendwas sehr falsch.


    Übrigens habe ich meine Türkischkurse keinesfalls als Last empfunden, ich bin zweimal die Woche für 90 Euro pro Schnellsemester dorthin gegangen, habe eine sehr interessante Mischung an Leuten kennengelernt und mindestens eine Freundschaft ist daraus entstanden, die mir heute lieb und teuer ist. Durch den Kurs bin ich vorallem mal aus den festgefahrenen Schienen in meinem Leben raus gekommen, da waren plötzlich Menschen aus ganz anderen beruflichen Bereichen, Menschen mit denen ich sonst nie in Kontakt gekommen wäre, die aber alle hochinteressant waren und mit denen man das gemeinse Ziel des Lernens hatte, aus ganz unterschiedlichen Intentionen heraus.

  • Ich würde ja jede Wette eingehen, welches Buch in diesem Jahr das meistgekaufte und am wenigsten gelesene ist. :grin


    Nein, ich habe an der Aktion nicht teilgenommen, weil ich zu faul war, durch den technischen Kram durchzusteigen... :rolleyes


    Edit:
    Ich habe gerade die Leseprobe angesehen: Ist der ganze Roman von diesen kurzen, abgehackten Sätzen durchzogen? Das nervt ja schon ab der 3. Seite... Ein merkwürdiger Widerspruch zu dem relativ kunstvollen Gebrauch und Einsatz von Worten...

  • Zitat

    Original von Vulkan
    Edit:
    Ich habe gerade die Leseprobe angesehen: Ist der ganze Roman von diesen kurzen, abgehackten Sätzen durchzogen? Das nervt ja schon ab der 3. Seite... Ein merkwürdiger Widerspruch zu dem relativ kunstvollen Gebrauch und Einsatz von Worten...


    Ich habe die Sätze von Herta Müller zum großen Teil nicht als kurz oder auch abgehackt empfunden, deshalb kann ich deine Frage nicht beantworten. Für mich waren viele der Sätze sehr poetisch und stilistisch ansprechend.

  • Das Poetische entspringt der Auswahl der Worte. Aber die Sätze empfinde ich im Durchschnitt als sehr kurz und damit in merkwürdiger Spannung zur Wortwahl stehend. Wobei das sicher seinen Reiz haben kann, ich aber angesichts des Sujets Bauchschmerzen mit dieser Art des Umgangs mit Sprache habe. Ich lese mal weiter...

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Ich bin allerdings dezent entsetzt, daß es auch in der heutigen Zeit noch Menschen gibt, die auf Englisch, sei es mit Händen und Füßen nicht mal die simpelsten Dinge, zuwege bringen.
    Sogar meine mittlerweile pensionierte Mutter hat da so viel Interesse an der Sprache und Kommunikation, daß sie sich zumindest ein paar Grundlagen angeeignet hat.


    Für Versicherungen und speziell für Krankenversicherungen gibt es mehrere englische Begriffe. Für die (deutsche) Krankenversicherungskarte gibt es keine spezielle Übersetzung. Wenn nun ein Mensch vor mir steht, der die Krankenversicherung nicht kennt, geschweige denn eine Chipkarte für die Krankenversicherung (weil es in seinem Land nicht üblich ist und/oder er in Deutschland "nur" einen Schein vom Sozialamt bekommen hat") dem kann ich nur mit "Händen und Füßen" verständlich machen, was ich von ihm möchte/verlange.