Ulrike Schweikert - Das Herz der Nacht

  • Das Buch "Das Herz der Nacht" war ein Spontankauf, was bei mir eher selten vorkommt, vor allem bei Hardcovern bin ich eher vorsichtig.
    Aber die Covergestaltung sprach mich direkt an und auch die Kurzbeschreibung auf der Rückseite sagte mir sofort zu. Von der Autorin kannte ich bisher nur einige historische Romane, die mir recht gut gefallen haben.
    Wobei ja auch in diesem Vampirroman ein historischer Roman mit drinsteckt, da er in der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts spielt und das zum Großteil in Wien.
    Auf jeden Fall bin ich nicht enttäuscht worden. Der Roman hat mir richtig gut gefallen, die Sprache ist wunderschön, und man fühlt sich schnell in die damalige Zeit versetzt.
    Und vor allem: Es ist kein plumper Erotikroman versteckt unter einem Vampirmotiv, wie man das in letzter Zeit leider nur zu häufig findet, sondern wirklich eine gute Mischung aus Vampirgeschichte, Spannung, historischem Ambiente und einem Hauch dezenter Romantik.
    Ein echtes Schmuckstück unter den aktuelleren Vampirromanen!:fingerhoch

  • Ich wiess nicht so recht... sieht ja ganz hübsch aus, aber obs mir wohl gefällt? ?(

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Rezension


    Die Nacht narrt unsere Sinne gern in ihrer Düsternis. (Seite 117)


    Gefangen in einer lieblosen Ehe und den Konventionen des Wiener Adels, verfällt Fürstin Therese Kinsky nur zu leicht dem Charme des Grafen Báthory; weckt der geheimnisvolle und attraktive Mann doch längst vergessene Gefühle von jugendlicher Leidenschaft.
    Auch Sophie, die blinde Tochter der Pianistin Karoline Wallberg findet Gefallen an András, der nach Tod riecht und nach Einbruch der Nacht bei ihrer Mutter Klavierstunden nimmt.
    Was niemand weiß: András ist ein jahrhundertealter Vampir, der fernab seiner Heimat Transsylvanien eine unauffällige Existenz plant. Doch eine Mordserie, deren Opfer stets mit aufgerissenen Kehlen aufgefunden werden, macht ihm einen grausamen Strich durch die Rechnung, denn der Mörder scheint keineswegs menschlicher Natur…


    In »Das Herz der Nacht« nimmt Ulrike Schweikert ihre Leser mit auf eine schaurig-schöne Reise, die im Wien des 19. Jahrhunderts beginnt und mit dem Großen Brand in Hamburg endet.
    Ausgiebige Recherche und bildstarke Beschreibungen lassen sowohl die damalige Gesellschaft mit ihren prunkvollen Bällen als auch das bunte Treiben in den Straßen und Gassen der Donaumetropole lebendig werden und bieten eine gelungene Kulisse für die Geschichte um den einnehmenden Vampir, dessen menschliche Neigungen ihm zum Verhängnis werden sollen.


    Neben der vortrefflichen Zeichnung der Handlungsorte und des Sittengemäldes des Hofadels, sind der Autorin ihre Figuren besonders gelungen, denn diese sind – anders als in vielen anderen Vampirromanen - nicht bloß blutleere Abziehbilder, sondern überzeugen durch ihre charakterliche Tiefe, die in ihren persönlichen Dramen wurzelt.
    Besonders die scharfzüngige Fürstin Therese wächst dem Leser schnell ans Herz, indem sie mit ihrer offenherzigen Kritik an der Arroganz des Adels für Witz und Schwung sorgt. Ihr ist es nur zu gönnen, dass sie in der Gegenwart von András noch einmal richtig aufblüht.
    Aber auch Karoline und Sophie nehmen den Leser sogleich für sich ein, alleine schon deshalb, weil sich durch ihr Auftreten ein Dreiecksverhältnis entspannt, das den Roman über eine einfache Liebesgeschichte hinausgehen lässt.
    Und auch András ist ein interessanter Charakter, der endlich mal wieder Merkmale eines klassischen Vampirs aufweist, etwa indem er in einem Sarg schläft.


    Die an das 19. Jahrhundert angepasste Sprache runden den Roman und dessen düstere Grundstimmung angenehm ab, jedoch drosseln allzu steife Formulierungen und ausschweifende Beschreibungen der Umgebung phasenweise das Lesetempo.
    Allerdings nicht mehr gegen Ende des Buches, denn während die Geschichte bis zum großen Finale in Hamburg zwar nicht langweilig, aber doch eher ruhig und von unterschwelliger Spannung geprägt war, kommt plötzlich ein Zeitsprung, der sich nicht ganz so nahtlos an die vorangegangene Erzählung anfügen mag, die nunmehr etwas hektisch wirkt und in einer eher unbefriedigenden Auflösung des Rätsels gipfelt.


    Nichtsdestotrotz ist »Das Herz der Nacht« allerdings ein niveauvoller Gruselroman, der Emotionen weckt und so manche angenehme Gänsehaut beschert.


    Wertung: 4/5

  • Ulrike Schweikert ist in der Romantic Fantasy & im historischen Genre keine unbekannte Autorin mehr. Als Rike Speemann startet die Autorin 2003 im Droemer Knaur Verlag die Vampir-Reihe um den Charismatischen Vampir Peter von Borgo. Leider ist diese Auflage heutzutage vergriffen und nur wenige Leser haben diese Erstausgabe noch. Später nahm der Lyxverlag die beiden Bände um Peter von Borgo in ihrem Programm auf, die unter den tatsächlichen Namen Ulrike Schweikert seither viele neue Fans hinzugewinnen konnten. Spielten diese beiden Bände im heutigen Hamburg, ging Schweikert diesmal in ein zauberhaftes Wien zurück, das eine atemberaubende Zeitreise für alle historischen Romanliebhaber sein wird. Eine Zeit wo Peter von Borgo sich noch András Petru Báthory nannte.

    Die Geschichte beginnt um das Jahr 1840. Es zeigt ein authentisches Wien wo der Hochadel, ihre Tanzpaläste und Kaffeehäuser im Einklang mit der Welt standen. Hervorragend recherchiert erlebt der Leser ein Wien wo die Zeit still gestanden ist. Die historische Kulisse erwacht im geistigen Auge und es ist ein wahrer Genuss in dieser vergangenen Zeit zurück geführt zu werden.

    Neben dieser detaillierten Kulisse schafft es die Autorin mühelos den sprachlichen Charme der Wieder einzufangen, und man fühlt sich einfach als stiller Beobachter sehr wohl beim lesen. Das ganze wird mit einer Prise Spannung, Mystik, Romance und Krimielementen verrührt und es kommt ein wahrer Lesefluss bei raus.

    Dies ist nicht zuletzt den Protagonisten und ihrer Geschichte zu verdanken. Graf András Petru Báthory rettet die Fürstin Theresa Kinsky bei einer Kutschfahrt als ihre Pferde durchgegangen sind. Sie lernen sich immer besser kennen und hegen eine sehr enge Freundschaft miteinander. András zeigt Therese auf sehr aufmerksamer Weise, das es viel mehr gibt als sich täglich von einem brutalen Mann schlagen zu lassen. Durch die Fürstin lernt er die Pianistin Karoline Wallberg und ihre Tochter Sophie kennen. Sophie ist ein blindes Kind und sieht durch ihre anderen Sinne. Sie entdeckt in András den Tod doch fürchtet sie ihn nicht. Karoline bringt indes in Klavierstunden András das spielen bei und auch dort erblüht langsam eine Freundschaft. Gerade ihre Tochter Sophie wickelt nach und nach den Grafen um ihre Finger.

    Graf András könnte in Frieden in Wien leben wären da nicht unerklärliche Morde die alle ihn im Zusammenhang zeigen würden. Das Spiel um den unbekannten Mörder nimmt immer weiter Fahrt auf und die Schlinge zieht sich um András immer weiter zu. Doch wer ist der Unbekannte der András Weg mit Leichen pflastert?

    Schnell hat der Leser seine Lieblings-Protagonisten gefunden. Ist es die Fürstin die mit ihrem lauten Mundwerk schnell die Leser auf ihre Seite zieht und für den damaligen Gessellschaftsstatus alles andere als untergeben ist? Oder ist es András selber der durch Höflichkeit und Charme die weiblichen Leserherzen höher schlagen lässt. Oder mag man lieber die junge Pianistin die nicht nur durch ihre Pianokünste sich in das Herz der Leser schummelt. Die Figuren haben eine sehr bewegende Tiefe und sind detailliert herausgearbeitet worden.

    Neben diesen fiktiven Figuren hat es sich die Autorin nicht nehmen lassen auch wahre Persönlichkeiten in ihren Roman einzubauen wie zb Franz Grillparzer und seine Verlobte Katharina Fröhlich oder die Schriftstellerin Karoline Pichler.
    Kleine Längen im Roman dienen dazu die Spannung immer weiter zu steigern und in einem großartigen Finale in Hamburg über den Leser explodieren zu lassen. Auch hierbei bedient sich die Autorin einer wahren historischen Begebenheit,- den Brand in Hamburgs Altstadt im Mai 1842.


    Ich möchte dieses Werk von Ulrike Schweikert all denen ans Herz legen die Historische Romane lieben. Für alle Vampirfans ist dieses Werk sowieso ein MUSS!!! Nach diesem Werk werde ich mit 100% Sicherheit auch die weiteren Werke um Peter von Borgo lesen und mich in weitere Lesestunden einfach verzaubern lassen.

  • Kurzbeschreibung:
    Wien im 19. Jahrhundert. Auf den prunkvollen Bällen am kaiserlichen Hof wird der Vampir András Báthory von den Damen umschwärmt. Ihn verlangt es jedoch nach geistreicher Unterhaltung, wie er sie in den Gemächern der klugen Gräfin Kinsky findet. Dort lernt er auch die hübsche Pianistin Karoline Wallberg kennen und beginnt, bei ihr Unterricht zu nehmen. Doch Karoline hütet ein dunkles Geheimnis. Da wird die Gräfin Kinsky ermordet aufgefunden und alles deutet darauf hin, dass in der Stadt ein weiterer Vampir sein Unwesen treibt. Er scheint es auf András Báthory abgesehen zu haben und auf alle, die ihm nahestehen.


    Zur Autorin:
    Ulrike Schweikert wurde in Schwäbisch Hall geboren. Der Durchbruch als Schrifstellerin gelang ihr 2001 mit dem Roman "Die Tochter des Salzsieders". Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane und kehrt mit ihren romantischen Vampir-Romanen auf ihr ursprüngliches Terrain der Phantastik zurück. Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.



    "Die Sonne war in diesem Augenblick untergegangen. Sein Körper erwachte zum Leben. Wobei "Leben" nicht das treffende Wort war, das seinen Zustand beschreiben konnte." (Seite 100)


    Rezension:
    Graf András Petru Báthory, ein 200 Jahre alter Vampir, ist ein gern gesehener Gast in den Salons des Hofadels. Mit seiner charmanten und geheimnisvollen Art bezaubert er vor allem Fürstin Kinsky, die in einem goldenen Käfig lebt und unter der Gewalttätigkeit ihres Ehemannes
    zu leiden hat. Auch Karoline Maria Wallberg, eine junge Pianistin, erliegt dem Charme des Grafen, dem sie Klavierstunden gibt. Ihre blinde Tochter Sophie steht Báthory anfangs skeptisch gegenüber, da er für sie nach Tod riecht. Doch dies ändert sich zusehends, da beide gewisse Gemeinsamkeiten
    haben.


    Eines Tages wird das Leben des Vampirs aber auf den Kopf gestellt: Eine grausame Mordserie hält die Kaiserstadt Wien in Atem und es scheint, dass ein weiterer Vampir in der Stadt unterwegs ist und sich in irgendeiner Art an Graf Báthory rächen will. Der Graf gerät schon bald ins Visier der Polizei. Kann er den wahren Täter finden oder muss er aus Wien fliehen, um seine wahre Identität schützen zu können?


    "Das Herz der Nacht" hat zwei Schauplätze: Wien und Hamburg im 19. Jahrhundert. Die Sprache von Ulrike Schweikert lässt den Leser regelrecht in diese Zeit eintauchen, sie hat ein wortgewaltiges Sittengemälde dieser Zeit erschaffen. Man kann sich bildhaft die Bälle, Konzerte und Salons der feinen Wiener Gesellschaft vorstellen. Die Hauptprotagonisten wachsen dem Leser richtiggehend ans Herz: Graf Báthory, ein klassischer Vampir, der den Tag im Schutze eines Sargs verbringt. Die temperamentvolle Fürstin Kinsky, von ihrem Gatten unterdrückt und gedemütigt,die sich gern ein anderes Leben für sich wünscht. Und nicht zu vergessen Karoline Wallberg und ihre blinde Tochter Sophie, die für den Grafen gute Freundinnen werden.


    Die Geschichte verläuft in ruhigen Bahnen mit einer gewissen Brise Spannung, die sich bis kurz vor Ende des Romans erhält. Leider gerät das Finale etwas zu abrupt, es kommt zu einem Zeitsprung von fast 2 Jahren,
    der mit der Grundgeschichte nicht unbedingt konform geht und etwas konstruiert wirkt.


    Zur Gestaltung des Buches: Ein sehr gelungener Schutzumschlag im "Used-Look" mit einem in Lackoptik hervorgehobenen Symbol, das den Titel des Buches umschließt. Für mich ein absoluter Blickfang, der durch ein farblich abgestimmtes Leseband abgerundet wird.


    Fazit: Ein solider Gruselroman mit etwas offenem Ende, der mir trotzdem angenehme Lesestunden bereitet hat.


    Wertung: 4/5

  • Zum Inhalt:
    Wien im 19. Jahrhundert. Auf den prunkvollen Bällen am kaiserlichen Hof wird der Vampir András Báthory von den Damen umschwärmt. Doch ihn verlangt es nach geistreicher Unterhaltung, wie er sie in den Gemächern der klugen Gräfin von Traunstein findet. Dort lernt er die hübsche Pianistin Karoline kennen und beginnt, bei ihr Unterricht zu nehmen. Doch Karoline hütet ein dunkles Geheimnis. Da wird die Gräfin von Traunstein ermordet aufgefunden, und alles deutet darauf hin, dass in der Stadt ein weiterer Vampir sein Unwesen treibt. Er scheint es auf Báthory abgesehen zu haben und auf alle, die ihm nahe stehen. (quelle: amazon.de)


    Meine Meinung:


    Nachdem ich recht begeistert die Reihe um die Erben der Nacht von Ulrike Schweikert gelesen habe, war ich ziemlich neugierig auf den neuen Vampir-Roman „Das Herz der Nacht“ und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Ulrike Schweikert schreibt gewohnt detailverliebt, dass ich oft das Gefühl hatte, mich im Wien des 19. Jahrhunderts zu befinden. Mir hat es sehr gut gefallen, dass in diesem Buch History und Vampirstory wunderbar miteinander verwoben wurden und sich dieses Buch deutlich von den derzeitigen Vampir-Romanen abhebt (die natürlich auch teilweise gut sind, aber etwas Abwechslung tut doch auch mal ganz gut ;) ). Der Leser ist mittendrin statt nur dabei und das von Anfang an (die Geschichte beginnt wirklich gleich am Anfang), was ich sehr mag, da ich es stellenweise recht ermüdend finde, wenn ein Autor erst mal 50 Seiten benötigt um in die Handlung "reinzukommen".


    Wie gewohnt waren in diesem Buch alle Details wieder super recherchiert (was mir bei der Erben-Reihe schon sehr gut gefallen hat), was mir noch mehr Freude beim Lesen bereitet hat. Die Tatsache, dass auch hier wieder Personen des "realen Lebens" auftauchten, machte die Handlung noch echter und lebendiger. Auch die fiktiven Charaktere waren recht gut gezeichnet, so dass über das ganze Buch hindurch hindurch Kopfkino eingeschaltet war.


    Sowohl für Vampir-Fans als auch für History-Liebhaber ein tolles Buch, das auch noch optisch sehr schön gestaltet ist und den Leser auf eine kleine Zeitreise mitnimmt - von mir volle Punktzahl!

  • Wien, 1840. Es beginnt mit einem grausamen Mord an einer jungen Frau in einer kalten, verschneiten Nacht. Es ist nicht das erste Opfer eines brutalen Mörders und wird auch nicht das letzte bleiben.
    Zunächst interessiert das den Grafen Andras Petru Bathory herzlich wenig, denn was gehen ihn die Sorgen und Probleme der Menschen an? Das hat er vor langer Zeit hinter sich gelassen. Sterbliche sind für ihn bestenfalls Nahrung, denen er in den Straßen des nächtlichen Wien begegnet.
    Aber dann trifft er eines Nachts im Prater auf die Fürstin Therese und rettet ihr das Leben, als ihre Pferde mit der Kutsche durchgehen. Ganz im Gegensatz zu seinen sonstigen Gewohnheiten verschont er sie, denn ihre Intelligenz, ihre Sehnsucht und ihr Hunger auf das Leben berühren einen Teil in ihm, den er lange vergraben geglaubt hatte. Gemeinsam besuchen sie literarische und musikalische Veranstaltungen in der gehobenen Gesellschaft von Wien. Therese ist fasziniert von dem "jüngeren" Grafen, der anscheinend doch so viel mehr Lebenserfahrung hat als sie selbst. Das schmeckt allerdings ihrem Ehemann gar nicht. Es ist schließlich etwas anderes, ob er wechselnde Geliebte hat oder ob sich seine Frau in der Öffentlichkeit mit einem anderen und noch dazu sehr attraktivem Mann zeigt.
    Durch Fürstin Therese lernt Andras schließlich die Familie Wallberg kennen. Karoline ist eine begabte Pianistin, die auch eigene Stücke kompiniert. Den Ruhm dafür erntet allerdings ihr Bruder, denn in der damaligen Zeit schickt es sich nicht, dass eine ledige Frau vor Publikum auftritt. Bei einer abendlichen Unterrichtsstunde am Piano kommt er zufällig hinter das Geheimnis der jungen Frau und trifft auf die achtjährige Sophie. Das Mädchen ist blind, aber ihre anderen Sinne sind dafür um so schärfer und sie erkennt etwas in Andras, das die anderen Menschen nicht sehen. Und der Vampir ist fasziniert von der Offenheit und Ehrlichkeit des Kindes und fühlt sich mit ihm verbunden, denn auch er lebt seit mehr als zweihundert Jahren nur in der Dunkelheit. Von Anfang an scheint ein besonderes Band zwischen den beiden zu bestehen.
    Aber dann gibt es weitere Morde und der Täter kommt Andras immer näher und bringt seine untote Existenz in Gefahr. Die Polizei verdächtigt den geheimnisvollen Grafen Bathory schon länger und die Schlinge zieht sich langsam zu. Andras muss auf eigene Faust den Mörder jagen und er ahnt, dass es kein sterblicher Mensch sein kann. Kann er die, die ihm nun etwas bedeuten, beschützen?


    Ulrike Schweikert hat bisher drei Vampirkrimis geschrieben, die im heutigen Hamburg spielen. Hauptfigur ist der Vampir Peter von Borgo. Dies ist ein Teil seiner Vorgeschichte, als er noch den Namen Andras Petru Bathory trug. Diese Bücher haben mir sehr gut gefallen und mich interessierte auch die Vergangenheit von Peter von Borgo. Und da ich historische Vampirromane sowieso gerne lese, war auch dies natürlich eine Pflichtlektüre. Wie gesagt, spielt die Geschichte in Wien, zum Ende hin schlägt sie aber den Bogen nach Hamburg.
    Die Autorin hat intensiv recherchiert und beschreibt die Städte (Wien und auch Hamburg) wunderbar, man sieht die Straßen direkt vor sich und begleitet den Vampir auf seinen Streifzügen. Auch historische Ereignisse und Personen werden in die Geschichte eingebunden, wie z. B. der große Brand von Hamburg 1842. Ich wollte immer schon mal nach Wien und jetzt erst recht. Ein Besuch in der Gruft der Michaelerkirche gehört dann natürlich dazu. *g*


    Das Buch hat mich wunderbar unterhalten, es ist spannend und flüssig geschrieben und ich wollte immer wissen, was als nächstes kommt. Und es wäre schön, weiteres aus der Vergangenheit von Peter von Borgo zu lesen. Der letzte Satz in der Danksagung von Ulrike Schweikert lässt zumindest darauf hoffen, als sie sich bei ihrem Mann für die Unterstützung in Wien bedankt: "...Er hat auch versprochen, mit mir noch weiter in die Vergangenheit von Andras Petru Bathory alias Peter von Borgo zu reisen. Die Spur führt nach Transsilvanien..."

  • Zitat

    Original von Silence81

    Und vor allem: Es ist kein plumper Erotikroman versteckt unter einem Vampirmotiv, wie man das in letzter Zeit leider nur zu häufig findet, sondern wirklich eine gute Mischung aus Vampirgeschichte, Spannung, historischem Ambiente und einem Hauch dezenter Romantik.
    Ein echtes Schmuckstück unter den aktuelleren Vampirromanen!:fingerhoch


    Dem kann ich nur zustimmen! :wave